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Farbtafel I 1 Canon. gr. 77,1. 2: Basileios lehrend
CORPUS
DER BYZANTINISCHEN
MINIATURENHANDSCHRIFTEN
UNTER DEM PATRONAT DER OESTERREICHISCHEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU WIEN
HERAUSGEGEBEN VON OTTO DEMUS
REDAKTION: IRMGARD HUTTER
BAND |
OXFORD
BODLEIAN LIBRARY
I
VON
IRMGARD HUTTER
De
ANTON HIERSEMANN - STUTTGART
1977
Inhalt
Vorwortdes Herausgebers. . . 22: CC moon vnu
Einleitune% zes He aa Er Nie Rh er are IX
Erläuterung der Handschriftenbeschreibung/Form of CatalogueEntry .. XI
Verzeichnis der Abkürzungen . ..: 2: 2 Ho En nn XIV
Verzeichnisder Handschnilften su 208 23 2 22 3 Dada he XIX
Beschreibung der Handschriften. . . 2:2: 2: CE m mn nn 1
Indexder Händschritten:s # 2.4.2» 348 2m ana art 117
Abbildunsen 2. 23.0. 22.6 85 wart Del nn ea Kai 119
Verzeichnisder Abbildungen +... 4. 2... 2 wa: ea 22 2% 2 267
Vorwort
Mit der Herausgabe des Corpus der Byzantinischen Miniaturenhandschriften (CBM), dessen erster Band
nun vorliegt, verfolgt die Österreichische Akademie der Wissenschaften das Ziel, dem Kunsthistoriker
und Byzantinisten das bisher schwer zugängliche Material möglichst vollständig zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe scheint vorerst uferlos; ähnliche Bedenken mußten aber auch bei den Plänen zum Corpus
Vasorum Antiguorum oder zum Corpus Vitrearum bestehen und doch sind diese Bedenken überwunden
worden.
Daß das Wagnis des neuen Corpus gerade in Wien unternommen wird, ist nicht nur besonders günstigen
personellen Konstellationen zu danken. Wien kann gerade in der Bearbeitung und Veröffentlichung
illuminierter Handschriften auf eine alte Tradition zurückblicken: Das Beschreibende Verzeichnis der
illuminierten Handschriften Österreichs darf als das beispielgebende Unternehmen in dieser Richtung
gelten, dessen Wiederbelebung ebenfalls unter den Auspizien der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften erfolgt. Es erscheint uns ebenfalls sinnvoll, daß die Veröffentlichung des neuen Corpus
der Byzantinischen Miniaturenhandschriften von demselben Verlag unternommen wird, der seinerzeit
das Beschreibende Verzeichnis betreute; auch hier handelt es sich um die Wiederaufnahme einer alten
Tradition.
Daß das CBM mit der Veröffentlichung der byzantinischen Handschriften der Bodleian Library in
Oxford beginnen darf, ist dem vorbildlichen Entgegenkommen des Direktors und der Kuratoren dieses
lebendigen Instituts zu danken. Mit diesem Band wird eine bedeutende und doch bisher wenig bekannte
Sammlung wichtiger und interessanter Handschriften erschlossen, eine Fundgrube für die Fachwelt.
In dem vorliegenden ersten Band (sowie in den beiden nächsten, die in Kürze folgen werden) sind Autor
und Redaktor in einer Person vereinigt. Diese außerordentliche Arbeitsleistung war nur dank der
unbedingten Hingabe von Dr. Irmgard Hutter möglich. Ihr ist es zu danken, wenn das Unternehmen nach
verhältnismäßig kurzer Anlaufzeit in Gang gekommen ist. Es ist zu hoffen, daß das Erscheinen des ersten
Bandes dem Werk die notwendige internationale Unterstützung bringen wird.
Inzwischen sagen wir allen Institutionen und Personen, besonders dem Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung in Österreich und dem Präsidenten der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, Professor Dr. Dr. h.c. H. Hunger, den aufrichtigsten Dank für die schon bisher gewährte
Hilfe.
O. Demus
VII
Einleitung
Das Corpus der Byzantinischen Miniaturenhandschriften (CBM) verfolgt ein weitgespanntes Ziel: es
beabsichtigt, der Forschung den gesamten Bestand der erhaltenen byzantinischen Buchmalerei
zugänglich zu machen. Nach Bibliotheken geordnet und mit einer Erscheinungsfolge von jährlich einem
Band, will das CBM alle illuminierten Handschriften erfassen, die ikonographisch und künstlerisch
bedeutenden ebenso wie Werke von bescheidener Qualität und Ausstattung. Lediglich solche
Handschriften und Bibliotheksbestände, die schon vollständig publiziert sind, werden in das CBM nicht
mehr aufgenommen, vorausgesetzt, diese Publikationen entsprechen den heutigen technischen Möglich-
keiten und stehen in allen Forschungszentren zur Verfügung. Mit der vollständigen Veröffentlichung aller
Handschriften, die mit figürlichen oder szenischen Darstellungen illustriert und mit ornamentalem
Schmuck ausgestattet sind, möchte das CBM der Forschung neue Impulse geben, bisher kaum lösbare
Probleme in Angriff zu nehmen und das Wissen über Entstehung, Wesen und Tradition der
byzantinischen Buchkunst zu differenzieren und zu vertiefen.
Das CBM beabsichtigt Vollständigkeit auch im Sinne der Vermittlung aller in jeder Handschrift
enthaltenen Informationen, die direkt oder indirekt auf ihre künstlerische Ausstattung bezug haben.
Daher werden nahezu alle Miniaturen reproduziert, in der Regel in Schwarz-Weiß, dazu einige
ausgewählte Miniaturen in Farbdruck. Figürliche und szenische Darstellungen werden grundsätzlich
vollständig abgebildet, unabhängig von Erhaltungszustand und Qualität, und zwar in einem dem Original
gleichen oder ähnlichen Format. Lediglich bei Handschriften mit ausschließlich oder überwiegend
ornamentalem Dekor wird eine gewisse Auswahl getroffen, die jedoch immer einen repräsentativen
Überblick über Illustrationssystem und Stil gewährleistet. Eine detaillierte Beschreibung ergänzt die
bildliche Wiedergabe der Miniaturen. Jede Handschrift wird außerdem mit einer Inhaltsangabe und einer
codicologischen Beschreibung vorgestellt, die alle für die kunsthistorische Forschung notwendigen Daten
enthalten. Diese Manuskriptbeschreibung bedient sich der Methoden eines kritischen Handschriftenka-
talogs, schränkt sie jedoch ein entsprechend den Erfordernissen einer Miniaturenpublikation. Die
Inhaltsangabe ist ausführlich nur insofern, als sie für die exakte Benennung der Handschrift und der
Miniaturen aufschlußreich ist; auf die Angabe von Texteditionen, Originaltitel und Incipits wird
verzichtet. Auch die technische Beschreibung ist detailliert und vollständig nur soweit aus dem
codicologischen Bestand Informationen über das System der künstlerischen Ausstattung, eventuelle
Ergänzungen und Verluste von Miniaturen, sowie Hinweise auf die Datierung und Lokalisierung der
Handschrift gewonnen werden können. Die Bemerkungen zur Schrift beschränken sich auf die
ästhetische Erscheinung des Schriftbilds, um, als Ergänzung zu den Reproduktionen, Aufschluß über die
Relation von Bild, Ornament und Schrift zu vermitteln. Der Einband wird nur dann beschrieben, und
meist auch reproduziert, wenn es sich um ein byzantinisches oder metabyzantinisches Werk handelt.
Das CBM versucht zwei Grundsätze zu verwirklichen: Vollständigkeit und Objektivität in Publikation,
Reproduktion und Vermittlung aller für die einzelne Handschrift und ihre künstlerische Ausstattung
relevanten Informationen. Das subjektive Element, die Ansicht des Autors, kann gewiß nicht gänzlich
ausgeschaltet werden. Schon bei der Bildauswahl und in der Terminologie der Miniaturenbeschreibung,
vor allem aber bei den Angaben zu Entstehungsort und -zeit, ist die auf persönlicher Erfahrung
beruhende Entscheidung des Autors unvermeidlich. Darüber hinaus aber wird bewußt auf jede
wissenschaftliche Bearbeitung verzichtet; sie würde den Rahmen eines Corpusunternehmens sprengen
und es schließlich undurchführbar machen. Stilanalysen, Stilvergleiche und genetische Untersuchungen
fehlen daher ebenso wie eine Begründung der vorgeschlagenen Datierung und Lokalisierung. Sie müssen
IX
Einleitung
separaten Studien vorbehalten bleiben, für die das CBM eine zuverlässige Grundlage und reich
Anregung bietet.
Als ich 1971 das Projekt eines Corpus der byzantinischen Miniaturenhandschriften entwickelte, erschie
mir seine Verwirklichung ebenso notwendig wie utopisch. Schon die einhellige Zustimmung, die es be
den Teilnehmern des XTV. Byzantinistenkongresses in Bukarest fand, war ermutigend. Doch daß diese
Desideratum der kunstwissenschaftlichen Byzantinistik nun Gestalt annimmt, der erste Band vorliegt un
weitere Bände sich in Vorbereitung befinden, hätte ohne das Engagement mehrerer Persönlichkeiten un
ohne die Förderung durch einige Institutionen nicht erreicht werden können.
Ich möchte daher allen jenen, die zur Verwirklichung des CBM beigetragen und meine Arbeit an diesei
ersten Band mit Rat und Tat unterstützt haben, meinen herzlichen Dank aussprechen:
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die die Patronanz über das CBM und einen Te
seiner Finanzierung übernommen hat, und vor allem ihrem Präsidenten, Herrn Prof. Dr. H. Hunger;
dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich, der durch eine Subvention di
Forschungsarbeiten für das CBM ermöglicht;
dem Anton Hiersemann Verlag, Stuttgart, der den größten Teil der Kosten des CBM trägt, un
insbesondere Herrn K. G. Hiersemann und Herrn Dr. R. W. Fuchs, die seine Herstellung mit größteı
Verständnis und äußerster Sorgfalt betreuen;
den Herren N. G. Wilson und B. Barker-Bensfield, Oxford, Doz. Dr. J. Koder und Dr. O. Kresten, Wier
die mich vor allem bei codicologischen Problemen beraten haben.
Herrn Prof. Dr. Otto Demus, meinem verehrten Lehrer, fühle ich mich zu besonderem Dank verpflichte:
sein unermüdlicher Einsatz hat entscheidend zur Verwirklichung des CBM beigetragen; darüber hinau
war er ein geduldiger Berater bei vielen kunsthistorischen Fachfragen.
Bodley’s Librarian, Dr. R. Shackleton, und den Kuratoren der Bodleian Library in Oxford gebührt Dan
und Anerkennung in höchstem Maße. Sie waren — dank der freundlichen Vermittlung von Herrn Prof. D.
OÖ. Pächt, Wien — bereit, dem CBM die Erlaubnis zur Publikation ihrer wertvollen Sammlun
byzantinischer Miniaturenhandschriften zu erteilen, als andere Bibliotheksdirektoren noch zögerten, ihr
Schätze einem neuen Projekt anzuvertrauen. Meine Arbeit in der Bodleian Library fand di
unvergleichlich großzügige, sachkundige und herzliche Unterstützung des Keeper of Western Manı
scripts, Dr. R. W. Hunt, und aller seiner Mitarbeiter. Es ist mir eine Ehre, zugleich als Zeichen meine
Dankbarkeit Herrn Dr. Hunt anläßlich seines Abschieds aus der Bodleian Library diesen ersten Band de
CBM überreichen zu dürfen.
Wien, im Oktober 1976 Irmgard Hutte
DT.)
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il
Erlauterung der
Handschriftenbeschreibung
Der Beschreibung der Handschriften im CBM liegt das
folgende System zugrunde. Die Abfolge der einzelnen
Angaben ist konstant; fehlt eine von ihnen, so bedeutet dies,
daß die Handschrift keine entsprechende Information
enthält. Ausnahmsweise, etwa wenn ein Einzelblatt mit
Miniatur einem fremden Codex vorgebunden wurde, wird
auf eine detaillierte Beschreibung dieses Codex verzichtet.
Jede Handschrift wird mit der heute gültigen Signatur
bezeichnet. In Klammer folgen ältere Signaturen, unter
denen die Handschrift in Bibliothekskatalogen oder in der
älteren Literatur geführt wird.
Ein Kurz- oder Sammeltitel bezeichnet den Hauptinhalt der
Handschrift.
Es folgen Entstehungsort und -zeit der Handschrift und der
Miniaturen, falls diese aus einer anderen Zeit als der Codex
stammen. Wenn diese Angaben nicht aus einem Kolophon
hervorgehen, sondern die subjektive Ansicht des Autors
wiedergeben, werden sie in Klammer gesetzt.
Die äußeren Daten beginnen mit Beschreibstoff und
Maßen des Codex, wobei, wie auch bei der Beschreibung
der Miniaturen, Höhe vor Breite steht. Es folgt die absolute
Zahl der Blätter des Codex; Vorsatzblätter werden mit
römischen Ziffern angegeben, Nachsatzblätter fortlaufend
dem Buchblock hinzugezählt. Sodann werden in Klammern
Vor- und Nachsatzblätter durch »V« und gegebenenfalls
durch den Hinweis auf einen vom Codex abweichenden
Beschreibstoff — »pap.« für Papier, »perg. mod.« für
modernes Pergament — gekennzeichnet. Außerdem werden
an dieser Stelle die in der Foliierung nicht bezifferten Blätter
mit + (z.B. + 73/1, + 125/2), in der Zählung übersprunge-
ne Ziffern mit — (z.B. — 281/1) angeführt. Abschließend
wird die Zahl der Spalten (col., coll.) und Zeilen (linn.)
vermerkt.
Die Inhaltsangabe beschränkt sich auf ein fortlaufendes
Verzeichnis der in der Handschrift enthaltenen Schriften.
Bei Sammelhandschriften und Homiliaren wird der Inhalt
häufig nur summarisch angegeben unter Hinweis auf vor-
handene Bibliothekskataloge mit detailliertem Inhaltsver-
zeichnis. Jeder Schrift bzw. Schriftengruppe geht die Anzahl
der Folien, die sie im Codex einnehmen, in Klammer voraus.
Leerblätter werden ebenfalls registriert.
Die codicologische Beschreibung beginnt mit einem Hin-
weis auf Foliozählung bzw. Paginierung und Lagenzählung.
Die Analyse der Lagen folgt dem von H. HungGer für den
Katalog der griechischen Handschriften der Wiener Natio-
nalbibliothek (Wien 1968) entwickelten System: jede Lage
Form of Catalogue Entry
The description of manuscripts in the Corpus of Byzantine
Illuminated Manuscripts (CBM) is based on the following
system. The sequence of individual headings remains
constant: the omission of one of them means that the
manuscript contains no relevant data. In exceptional cases,
when a single leaf with miniature is added to a manuscript,
the manuscript itself receives only a brief description.
Bach manuscript is listed by its present shelf-mark. Obsolete
shelf-marks and other numbers under which the manuscript
may be listed in library catalogues or in secondary literature
are added in brackets.
A short title or summary title indicates the main contents of
the manuscript.
Place and date of origin of the manuscript follow, together
with those of the miniatures if they differ. These references
are given in brackets when they are not basedon acolophon
but reflect only the views of the author.
The technical data begin with the material used and the
leaf-measurements of the manuscript; the vertical measure-
ment always precedes the horizontal (the same order is used
in the description of the miniatures). Then follows the total
number of leaves of the manuscript; the front fly-leaves are
indicated by roman numerals, fly-leaves at the end are
included in the total number of leaves. Further explanation
about the fly-leaves (indicated by ‘“V” = Vorsatzblatt) is
stated in parantheses, and their material is indicated if
different from the main manuscript (““pap.’” = paper, “perg.
mod.” = modern parchment). After this, mistakes in
foliation are indicated: those leaves which have been left out
in foliation are registered by “+” (thus, + 73/1 means that
between fol. 72 and fol. 74 there are two leaves), while
numbers left out are indicated by “—” (thus, — 281/1
means that foliation jumps from 280 to 282). Finally, the
numbers of columns (col., coll.) and lines (linn.) are given.
The description of contents is confined to a consecutive
register of the texts contained in the manuscript. In the case
of collections of homilies or large miscellanies the contents
are frequently indicated only by summary titles and referen-
ces to existing library catalogues with more detailed
descriptions of contents. The folio numbers of each text in
the manuscript are given first, in brackets. Blank leaves are
also mentioned.
The codicological description begins with a description of
the systems of foliation or pagination, and of quire-signatu-
res. Ihe analysis of the gatherings follows the system
developed by H. HunGer for the catalogue of Greek
XI
Erläuterung der Handschriftenbeschreibung/Form of Catalogue Entry
wird mit der Anzahl der in ihr enthaltenen Blätter bezeich-
net (2 = Bifolium, 4 = Binio, 6 = Ternio, 8 = Quaternio
etc.); fortlaufend wird nun jede Lage bzw. die Anzahl
gleicher Lagen registriert, das zuletzt erreichte Blatt steht
jeweils in Klammer. Unregelmäßigkeiten, wie fehlende
Blätter mit Textverlust, in der Zählung übersprungene
Ziffern oder Blätter werden ebenfalls in der Klammer
vermerkt. Beispiel: 6x 8 (48) 6 (54) 7 (8-1: 1 Blatt fehlt
vor f. 58 mit Textverlust: 61) 8 (-64/1: 70) 4 (74) 8
(+78/1: 81).
Es folgt eine Notiz zum Linienschema bzw. Wasserzeichen,
in der auf vergleichbare Schemata bei LAke£ bzw. BRIQUET
hingewiesen wird.
Im Abschnitt über die Schrift werden nur die Schriftarten
und Schreibstoffe samt ihrer Verwendung in der Hand-
schrift verzeichnet, ohne auf paläographische Besonderhei-
ten einzugehen.
In einer knappen Zusammenfassung wird eine Übersicht
über die Illustration der Handschrift gegeben; wieder steht
das Folio, das die Miniatur trägt, in Klammer.
Verluste von Miniaturen werden nur dann vermerkt, wenn
sie unzweifelhaft aus dem Illustrationssystem und aus
Blattverlusten zu erschließen sind.
Eintragungen werden in der Regel im Wortlaut gebracht,
allerdings nur solche, die über die Entstehung der Hand-
schrift und ihre Vorbesitzer Auskunft geben.
Die Provenienz der Handschrift wird so detailliert wie
möglich und unter Berücksichtigung aller erreichbaren
Quellen verfolgt.
Die Beschreibung des Einbands ist in der Regel nur dann
ausführlich, wenn essich um ein byzantinisches, griechisches
oder italo-griechisches Werk handelt; seine Datierung gibt
die Ansicht des Autors wieder.
Zum Erhaltungszustand werden nur summarische Angaben
über größere Schäden am Codex selbst verzeichnet; Schä-
den an den Miniaturen werden bei deren Beschreibung
einzeln vermerkt.
Besondere Bemerkungen werden nur dann hinzugefügt,
wenn die codicologische Beschreibung nicht ausreicht, alle
Informationen über das Illustrationssystem und eventuelle
Verluste mitzuteilen. Bei Fragen dieser Art, die nur vordem
Original geklärt werden können, wird gelegentlich auch zu
Ansichten, die in der Sekundärliteratur vertreten wurden,
Stellung genommen.
Die im Abschnitt Literatur zusammengefaßte Bibliographie
zu jeder Handschrift zielt auf Vollständigkeit ab, soweit es
sich um die kunsthistorische Sekundärliteratur handelt.
Hier werden nach Möglichkeit alle Bücher und Aufsätze
zitiert, die eine fachlich relevante Aussage zu allen oder
einzelnen Miniaturen der Handschrift enthalten. Ausstel-
lungskataloge und Literatur zum Einband werden ebenfalls
Xu
manuscripts in the National Library in Vienna (Vieni
1968): each gathering, or continuous sequence of equ
gatherings, is indicated in turn by the number of leav.
contained in it (2 = bifolium, 4 = binio, 6 = ternio, 8
quaternio, etc.) followed in brackets by the folio number
its final leaf. Irregularities, e.g. leaves missing with loss
text, or discrepancies in foliation, are also mentioned in tl
brackets. Example: 6x8 (48) 6 (54) 7 (8—1: 1 leaf
missing before f. 58 with loss of text: 61) 8 (— 64/1: 70)
(74) 8 (+78/1: 81).
The next note concerns the scheme of rulings or tl
watermarks which are compared to similar or identic
schemes in LAKE Or BRIQUET.
In the paragraph on script, it is stated how the various typ
of script and colours of ink are applied to the differe
portions of the text. There is no attempt to make
palaeographical analysis.
A short summary states briefly the decorative scheme oftl
manuscript. Again the folio-numbers are given in bracket.
The loss of illuminations is only mentioned when it can |
deduced beyond any doubt from the system of illuminatic
and from the collation.
Original colophons and later inscriptions are quoted, b
only those which contain information on the origin of tl
manuscript and on its previous owners.
The later history of the manuscript is given in as much det:
as possible.
The binding is described in detail only when it is
Byzantine, Greek or Italo-Greek origin; the proposed da
of its origin as a rule reflects the subjective view of tl
author.
Regarding the state of preservation, asummary indication
given when a manuscript has suffered large-scale damag
damages to the illuminations are recorded in the individu
descriptions of each one.
Special remarks on the system of decoration or possik
losses of illuminated leaves are added only when tho
points are not already evident from the previous dat
Occasionally, views expressed in the literature are takenin
consideration here, but only when the questions involv:
must be answered by reference to the original manuscri
itself.
The bibliography section is intended to be complete
regards art historical literature. As far as possible itinclud
all books and articles relevant to the decoration of t.
manuscript. All exhibition-catalogues and references
bindings are listed. Regarding library catalogues, only t
most recent and those still in use are listed. Bibliography ı
contents and palaeography is restricted to some standa
works and to those individual studies which discuss pr
blems of date and place of origin. Exceptionally, sor
vollzählig angeführt. Von den vorhandenen Bibliothekska-
talogen werden nur die jeweils jüngsten und heute ge-
bräuchlichen vermerkt. Die bibliographischen Angaben
zum Inhalt der Handschrift, zur Codicologie und Paläogra-
phie beschränken sich auf wenige Standardwerke und
grundsätzlich auf solche, in denen die betreffende Hand-
schrift erwähnt ist. Einzeluntersuchungen aus diesen Fach-
bereichen werden nur dann zitiert, wenn sie sich auch mit
Fragen der Datierung und Lokalisierung der Handschrift
beschäftigen. Ausnahmsweise werden auch Quellen zur
Provenienz der Handschrift registriert. Das Literaturver-
zeichnis ist in der Regel folgendermaßen gegliedert: Biblio-
thekskataloge — Ausstellungskataloge - Literatur zur Hand-
schrift und ihrem Inhalt — kunsthistorische Fachliteratur.
Unter dem Titel Beschreibung der Illustrationen folgt der
zweite deskriptive Hauptteil. Die Miniaturen werden in der
Regel individuell und in der Reihenfolge ihres Auftretensin
der Handschrift beschrieben. Jede Miniatur wird mit einem
Kurztitel benannt, der ihr ikonographisches Thema oder
den Typ des Dekorelements angibt. Es folgt ein Hinweis auf
den Ort ihrer Einfügung in den Text und die Maßangabe.
Die Beschreibung selbst hält in knapper Diktion Ikonogra-
phie, Ornamentmuster, Farben und eventuelle Beschädi-
gungen fest. Nur bei Handschriften mit reicher, rein
ornamentaler Ausstattung wird auf die detaillierte Be-
schreibung jeder einzelnen Miniatur verzichtet. In diesem
Fall werden summarische Bemerkungen über Ilustrations-
system, Ornamentmuster und Farben vorangestellt; die
Miniaturen werden dann entweder gruppenweise oder mit
nur kurzen individuellen Bemerkungen beschrieben.
Erläuterung der Handschriftenbeschreibung/Form of Catalogue Entry
sources concerning the history of the manuscript are listed.
As a rule, the select bibliography is organized in the
following way: library catalogues — catalogues of exhibitions
— literature on contents, codicology and palaeography — art
historical literature.
The second main part of the description follows under the
subtitle “description of the illustrations”. As a rule all
illuminations are described individually and according to
their sequence in the manuscript. The description of each
illumination is headed by a short title indicating the
iconographic subject or type of decoration. Then its place
within the text and its measurements are indicated. "The
description proper consists of remarks on the iconography,
the type of ornament, the colours, and the present condition
of the miniature. Manuscripts with a very rich but non-figu-
rative decoration are described more briefly; only the most
important illuminations are listed individually, buta general
description is given of the system of decoration, the motifs
and types of ornament, and the colours.
XII
Verzeichnis der Abkürzungen
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XIV
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DOP
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XV
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HunT, Introduction
Hunr, Summary Catalogue 1
Hunr, Survival
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JÖB
JPhil
JWaltAGal
JWCl
KARO-LIETZMANN, Catenarum Catalogus
Kongr. Christ. Arch. VII, Akten
LAKE
LAKE, Minuscle Manuscripts I/II
LAK£, [Vorarbeiten]
LAZAREVv, Storia
MADAN, Catalogus
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18 (1969) 37-55.
= Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik (1969ff.)
= The Jourmal of Philology
= The Journal of the Walters Art Gallery
= Journal of the Warburg and Courtauld Institutes
= G. KARO - J. LIETZMANN, Catenarum Graecarum Catalogus (Nachrichten
K. Ges. Wiss. Göttingen, Phil.-Hist. Kl. 1902, Heft 1, 3, 5). Berlin 1902.
= Akten des VII. Internationalen Kongresses für Christliche Archaeologie,
Trier 5.-11. September 1965, I-II (Studi di Antichitä Cristiana 27). Cittä
del Vaticano — Berlin 1968.
= K.-S. Lake, Dated Greek Minuscle Manuscripts to the Year 1200, I-X
(Monumenta Palaeographica Vetera I-X). Boston Mass. 1934-39, pls.
1-6.
= K.-S. LAKE, Dated Greek Minuscle Manuscripts to the Year 1200, UI:
Manuscripts in Venice, Oxford and London (Monumenta Palaeographica
Vetera I/II). Boston Mass. 1934.
= K. Lake, [Handschriftliche Vorarbeiten zu einem Katalog der griechischen
Laud-Handschriften, mit Ergänzungen von H.H. E. CRASTER, 1902-11].
MS Oxford, Bodl. Libr. R. 6. 96.
= V. LAZAREVv, Storia della pittura bizantina. Torino 1967.
= F. Mapan, Catalogus codicum graecorum. Appendix I, 1882-6, II,
1887-9. MS Oxford, Bodl. Libr. R. 7. 36.
= F.MaDan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts in the Bodleian
Library at Oxford III. Oxford 1895.
= F.MaApan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts in the Bodleian
Library at Oxford IV. Oxford 1897.
= F.MADAn, A Summary Catalogue of Western Manuscripts in the Bodleian
Library at Oxford V. Oxford 1905.
MADAN-CRASTER, Summary Catalogue I/1 =F. MADAn-H. H. E. CRASTER, A Summary Catalogue of Western
XVI
Manuscripts in the Bodleian Library at Oxford II/1. Oxford 1922.
MADAN-CRASTER-DUNHOLM- YOUNG,
Summary Catalogue 11/2
Masterpieces
MEREDITH, Codex Ebnerianus
MJBK
MMJ
MONTFAUCON, Diarıum Italicum
Museum Criticum I
NAUMANN-BELTING, Euphemia-Kirche
PACHT, Illumination
Palaeographical Society V/II
RAHLFSs, Verzeichnis
RBK
RIA
RoE, Negotiations
RUDBERG, Etudes
SAIDAK, Historia
SWOBODA, Anzeigen
TheolQuart
TU
VAN DE VORST-DELEHAYE, Catalogus
VIKAnN, Manuscripts
Verzeichnis der Abkürzungen
=F.MApAn —- H.H.E.CRASTER — N.DUNHOLM-YOUNG, A Summary
Catalogue of Western Manuscripts in the Bodleian Library at Oxford IV/2.
Oxford 1937.
= Masterpieces of Byzantine Art (Edinburgh International Festival, August-
September 1958, London October-November 1958). Edinburgh-London
1958.
= C. MEREDITH, The Illustration of Codex Ebnerianus. A Study in Liturgical
Illustration of the Comnenian Period. In: JWCI 29 (1966) 419-424.
= Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst
= Metropolitan Museum Journal
= B. DE MONTFAUCON, Diarium Italicum, sive Monumentorum veterum,
Bibliothecarum, Musaeorum etc. notitiae singulares in Itinerario Italico
collectae. Paris 1702.
= Museum Criticum (Cambridge Classical Researches I). Cambridge 1814.
= R. NAUMANN-H. BELTING, Die Euphemia-Kirche am Hippodrom zu
Istanbul und ihre Fresken (Istanbuler Forschungen 25). Berlin 1966.
= ©. PAcHT, Byzantine Illumination (Bodleian Picture Book 8). Oxford
1952.
= The Palaeographical Society. Facsimiles of Manuscripts and Inscriptions
VI. ed. E. A. BonD-E. M. TruomPpson. London 1873-1883.
=A. RaHuırs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten
Testaments (Nachrichten K. Ges. Wiss. Göttingen, Phil.-Hist. Kl. 1914,
Beiheft). Berlin 1914.
= Reallexikon zur Byzantinischen Kunst
= Rivista dell’Istituto Nazionale d’Archeologia e Storia dell’Arte
= The Negotiations of Sir Thomas Roe in his Embassy to the Ottoman Porte,
from the Year 1621 to 1628 inclusive. London 1740.
= S. Y. RUDBERG, Etudes sur la tradition manuscrite de saint Basile. Lund
1953.
= J. SAIDAK, Historia critica scholiastarım et commentatorum Gregorü
Nazianzeni (Meletemata Patristica I). Krakau 1914.
= Kunstgeschichtliche Anzeigen, ed. K. M. SwoBopa, N.F. 5 (1961/62)
5-183: In den Jahren 1950 bis 1961 erschienene Werke zur byzantinischen
und weiteren ostchristlichen Kunst.
= Theologische Quartalschrift
= Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur
= C. VANDE VORST-H. DELEHAYE, Catalogus Codicum Hagiographicorum
Graecorum Germaniae, Belgiae, Angliae (Subsidia Hagiographica 13).
Brüssel 1913.
= Illuminated Greek Manuscripts from American Collections. An Exhibition
in Honor of Kurt Weitzmann, ed. G. Vıran. Princeton N.J. 1973.
xVvu
Verzeichnis der Abkürzungen
VOGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber = M. VOGEL - V. GARDTHAUSEN, Die griechischen Schreiber des Mittel-
alters und der Renaissance. Hildesheim ?1966.
WEITZMANN, Buchmalerei = K. WEITZMANN, Die byzantinische Buchmalerei des 9. und 10. Jahrhun-
derts (Arch. Inst. d. dt. Reiches, Abt. Istanbul). Berlin 1935.
WEITZMANN, Grundlagen = K. WEITZMANN, Geistige Grundlagen und Wesen der Makedonischen
Renaissance (Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-
Westfalen, Geisteswissenschaften 107). Köln-Opladen 1963.
WEITZMANN, Joshua Roll = K. WEITZMANN, The Joshua Roll, aWork of the Macedonian Renaissance
(Studies in Manuscript Illumination 3). Princeton 1948.
WiıLson, Bookhands = N. G. WıLson, Mediaeval Greek Bookhands I-II (Mediaeval Academy of
America 81). Cambridge Mass. 1973.
ZKg = Zeitschrift für Kunstgeschichte
XV
2
[0 0 ER Eu 0 1 9 SS 08 Zu No Zn
DDWDWWWWWNRDNDTNDTNDTNDTDyDy, DD HH Hmm m Ha
U PDA OVDO NORD DHMT OST N OU PRUODDNDHMO 0
Handschrift
Canon. gr. 77
Auct. E.5.11
Canon. gr. 110
Auct. T. inf. 2. 6
Cromwell 16
Cromwell 15
Auct. D. 3. 17
Rawl. G. 3
Auct. E. 2.12
Baroccı 50
Barocci 210
Auct. T. 3.3
Canon. gr. 76
Baroccı 55
Laud gr. 92?
Laud gr. 75
Auct. T.3.1
Auct.D.4.1
Auct. T. 2.4
Roe 28
Laud gr. 34
Auct. T. inf. 1.4
Cromwell 26
Canon. gr. 85
Barocci 202
Auct. E. 2.1
Barocci 237
Selden B. 52
Barocci 77
Baroccıi 207
Laud gr. 33
E. D. Clarke 15
Selden B. 54
Baroccı 230
Canon. gr. 103
Rawl. G. 2
Seite
1
2
3
8
10
1
13
14
14
18)
16
18
20
21
23
24
26
27
28
31
34
35
33
31
38
39
40
42
43
43
45
46
47
49
31
33
Verzeichnis der Handschriften
Abbildung
1-2, Farbtafel I
3-10
11-26, Farbtafel II
27-33
34-43
44-50
Sn
32-53
54-56
57-59
60-61
62-70
71-74
75-78
79-81
82-1
101-104
105-108
109-115
116-121
122-123
124-126
127-131
132-134
135-136
137, 140-141
138-139
142-143
144
145-146
147, 150-151
148-149, 152-155
156-171
172-178, 197-200
179-194
195-196
Nr.
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
5]
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
7
2
Handschrift
Barocci 15
E. D. Clarke 10
Auct. T. inf. I. 1O
Laud gr. 37
Cromwell 19
Auct. T. inf. 2.
Auct. T. inf. 1.
Auct. T. inf. 2.
Laud gr. 32
Holkham gr. 112
Holkham gr. 60
Cromwell 11
Auct. B. subt. 4
Lyell 91
Holkham gr. 1
Holkham gr. 64
Roe 6
Laud gr. 30 A
E. D. Clarke 5
Laud gr. 3
Auct. D. inf. 2. 21
E. D. Clarke 6
Barocci 31
Laud gr. 90
E. D. Clarke 36
Auct.T. 5. 34
Canon. gr. 36
Barocci 29
Gr. Bibl. d. 1
Auct.T. 3. 16
Selden supra 6
Canon. gr. 38
Canon. gr. 112
Laud gr. 2
Auct. D. 2.17
Auct. F. 3. 25
-
x m I
Seite
54
56
59
67
69
72
79
76
27
78
19
1610)
sl
82
83
84
85
87
90
92
93
94
96
99
101
101
102
104
106
106
107
109
111
112
113
115
Abbildung
201-206
207-224
225-255, Farbtafel IH
256-261
262-268
269-278, 287
279-284, 288
285-286
289-291
292
293
294-300
301-303
304-305
306
307
308-323
324-342
343-346, 349-351
347-348, 352-353
354-357
358-365
366-376
377-382
383-387
388-391
392-395, Farbtafel IV
396-397, 402-405
398-399
400-401
406-413
414-419, Farbtafel V
420, 423-426
421-422
427-432
433
XIX
Canon. gr. 77 (S.C. 18530)
Basileios, Homilien
(Konstantinopel — 2. Hälfte und 1. Viertel 10. Jahrhundert)
Pergament - 297 x 205 mm- Il + 252ff. (I, 11, 251,252 = V = pap.)
-1.col. 34 (33, 35) linn. — 2 coll. 31 linn. (Fragment).
(1-1”) Fragment aus Basileios, Hexaemeron-Homilie 9.1-2
— (2) Miniatur: Basileios — (2”) Palimpsest: Original Beginn
Hexaemeron-Homilie 9.1-2; nach Rasur in Schrift des 14.
Jh.: Inhaltsverzeichnis — (3-90) 17 Psalmen-Homilien —
(90-250) 28 diverse Homilien — (250) Palimpsest: Ende des
Homiliars, Ersatz des 14. Jh., auf rasiertem Text des 12. Jh.
— (250°) leer, Text des 12. Jh. rasiert.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, griechische Ziffern in Tinte
in der Hand des 14. Jh., recto rechts oben.
Linienschema: Lake 1,2e; Hexaemeron-Fragment: ähnlich Lake Il, 12a.
Schrift: Hexaemeron-Fragment: Majuskel in hellbrauner Tinte: Text —
Majuskel in dunkelbrauner Tinte: Titel.
Homiliar: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Titel — Auszeichnungsmajuskel in schwarzbrauner Tinte: erster Titel,
Initialen, einige mit Silberauflage.
Ergänzung und Ersatz des 14. Jh.: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text
— Majuskel in hellbrauner Tinte: Initialen — Majuskel in karminroter Tinte:
Kolophon.
Illustration: (2) Miniatur — (2°) Ornamentrahmen - (3) Ornamenttor —
(161Y, 179°) Dilettantenskizzen eines Crucifixus und eines Kriegerheiligen.
Verlust von Miniaturen: Vermutlich ging der gesamte Illustrationszyklus
der Hexaemeron-Homilien, mit Ausnahme einer Miniatur, verloren.
Eintragung: f. 250, in der Hand des 14. Jh. (1360°):
EyEAPN OWTNELW Ev Er£L TE.
Proventenz: Die Handschrift wurde 1817 mit der Sammlung Matteo
Luigi Canonici von der Bodleian Library erworben.
Einband: Brauner Ledereinband, auf dem Rücken in Goldprägung:
S. Basilii Homiliae cod. Grec. saeculi XII.
Erhaltung: Pergament zum Teil beschädigt, relativ gut erhalten. Das
Hexaemeron-Fragment ist stark beschnitten; ursprüngliches Format etwa
310 x 210 mm.
Besondere Bemerkungen: Im 14. Jh. wurde das Basileios-Homiliar neu
adaptiert: es erhielt ein Bild-Frontispiz und ein Inhaltsverzeichnis, die
verlorene letzte Seite wurde ergänzt und der Codex wurde foliiert. Als
Frontispiz wurde ein Bifolium eines Hexaemeron-Codex verwendet, wobei
die Foliofolge umgekehrt wurde: die ursprünglich zweite und dritte Seite
der Hexaemeron-Homilie, also die reinen Textseiten, wurden als Vorsatz-
blatt vorangestellt (ff. 1, 1”), dann folgt die Basileios-Miniatur (f. 2) -
ursprünglich die erste Seite des Bifolium —, und danach die ursprünglich
erste Textseite der Hexaemeron-Homilie, die nach Rasur als Inhaltsver-
zeichnis adaptiert wurde.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus V/II, coll. 76-78. — MADan, Sum-
mary Catalogue IV, 316. - RupBerg, Etudes 106 ss.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 2 Basileios, lehrend Abb. 1, Farbtafel I
250 x 156 mm; Bildfeld 199 x 108 mm; Bordüre 29 (24) mm breit.
Basileios sitzt in Dreiviertelansicht nach rechts vorn gewandt; er hat die
Rechte sprechend vor der Brust erhoben, mit der Linken stützt er einen
Codex auf den Oberschenkel. Rechts leicht im Hintergrund steht eine
dichte Schar Zuhörer; der erste ist voll zu sehen, er steht, lauschend
vorgebeugt, Basileios zugewandt. Hinter ihm ist ein zweiter Zuhörer bis zur
Schulter sichtbar, er wendet den Kopf, der zum Teil nur in Vorzeichnung
erhalten ist, nach rechts einem dritten Mann zu, der fast völlig zerstört ist.
Im Hintergrund die Kalotten weiterer Zuhörer. Basileios ist ein Mann
mittleren Alters mit braunem, schwarz gezeichnetem Haar und Bart; sein
Inkarnat ist warmbraun, rötlich und oliv getönt auf der Stirn und zum Bart
Abb. 1-2, Farbtafel I
hin, gelb belichtet auf Stirn und Wangen, an Nasenrücken und Augen
dunkelbraun konturiert. Sein Gewand besteht aus einem opaken, öligen
Weiß mit reichlich farbiger Zeichnung und wenig verriebener Schattierung:
ein zartes Hellblau am vorderen Schenkel und Ärmel, Hell- und Mittel-
braun am Knie, Unterschenkel und auch am Oberschenkel, Mittel- und
Dunkelbraun vor der Brust und am rechten Ärmel; der Doppelstrich am
rechten Bein ist dunkellilabraun. Das Epitrachilion zeigt ein sandfarben
getöntes Weiß mit hellbraunem Kontur; die drei Kreuze sind rot-schwarz.
Vom Untergewand sind goldbraun-dunkelbraune Manschetten sichtbar.
Reste von schwarzen Schuhen. Der Codex auf Basileios’ Schoß hat
Rotschnitt und einen goldenen Deckel, der mit einer Doppelreihe Perlen,
vier quadratischen, roten und grünen Edelsteinen und einem perlgefaßten
Medaillon in der Mitte, in dem eine Büste angedeutet ist, besetzt ist. Mit
Perlen und Edelsteinen in runder und rechteckiger Fassung ist auch der
goldene Thron besetzt, dessen dunkler Holzkern an den Seiten sichtbar ist.
Das Polster zeigt ein warmes Dunkelrot, mit hellerem Ziegel- und
Schwarzrot in der Faltenmodellierung. Das Suppedaneum hat eine golelene
Trittlläche, in die dunkelbraunen Seitenkanten sind rotbraune Rechteck-
felder eingelassen. Die Zuhörer haben jugendliche, olfene Gesichter mit
kastanienbraunem Haar und hellbraunem Inkarnat, das oliv in den
Schatten, gelbbraun an den Wangen und sandrosa an Stirn und Wangen
getönt ist. Der Mantel des vorderen Zuhörers zeigt ein warmes Dunkelrot,
modelliert mit Tomatenrot und Dunkelbraunrot. Das Untergewand hat
dasselbe opake, ölige Weiß wie das Gewand des Basileios; die Falten sind
hellblau eingezeichnet, vom Knie abwärts braun, rosa und mauve. Diese
selben Nuancen zeigt das Gewand des zweiten Zuhörers, dazu etwas
Hellblau als Lichtfarbe. Von den Gewändern der übrigen Zuhörer sind nur
Spuren von Dunkelgrau, Schwarz und Braun erhalten. Im Hintergrund ist
ein etwas verwaschenes Graublau dünn aufgetragen.
Die Rahmenbordüre wird von Goldstreifen begleitet, die nach außen
schwarz, nach innen rot konturiert sind; durch schwarze Striche an den
Spitzen und Kreuzungspunkten wird suggeriert, daß der innere Rahmen
dem äußeren plastisch aufliegt. In den Eckfeldern der Bordüre auf
hellgraublauem Grund eine schwarze Kreuzblüte mit Silber- und Graukon-
tur und lila-braunem Kern, in den Zwickeln Augen in zwei Brauntönen.
Die Bordüre besteht aus breitflächigen Fächerblüten, die schuppenartig
übereinandergelegt sind; in den Seitenstreifen sind sie symmetrisch zur
Mitte hin orientiert, im oberen laufen sie nach rechts, im unteren nach links.
Jede Blüte zeigt zwei Nuancen einer Farbe, die hellere innen, die dunklere
außen, dazu ein hellgelber oder weißer Saum: rosa-purpurrot, hellbraun-
rotbraun, hell- und dunkellila, graugrün und graublau in zwei Tönen; der
Grund ist schwarz.
Die Miniatur ist erheblich zerstört.
Legende: 6 üyıog Baotkeıos.
Abb. 2
Titelrahmen der 9. Hexaemeron-Homilie. 50 x 60 mm; Bordüre 10 mm
breit.
Die Bordüre ist durch rote Striche gesäumt und schräg an den Ecken in vier
Felder unterteilt; in jedem ein anderes Muster: im oberen Streifen:
hellbraune, breite Wellenranke mit hellblauen und hellgrünen Blättchen;
im unteren Streifen: hellbraun gezeichnete, zarte Wellenranke mit hell-
braunen Palmettenzungen und hellblauen Blättchen auf hellgrünem
Grund; im rechten Streifen: Serie roter Rosettenspitzen auf blauen
Schenkeln und grüne Eckrosettchen auf hellbraunem Grund; im linken
Streifen: schlanke »Tulpenknospen«, rot, auf hellgrünen Schenkeln vor
hellbraunem Grund.
f. 2° Ornamentrahmen
Das Lemma zwischen den Kolumnen ist von einer zart gezeichneten Vase
gerahmt.
f. 3 Ornamenttor
Vor dem ersten Titel des Homiliars. 24 x 138 mm; Bordüre 10 mm breit.
Sauber gezeichnetes, mehrsträhniges, geknicktes Flechtband mit Perlen in
den Gelenken, zu flachem Tor geknickt.
Nr.2
Auct. E. 5. 11 (Misc. 76; Hunt. 272; S.C. 5766)
Evangeliar
(Konstantinopel - 1. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament - 234 x 172 mm - 209ff. (1-3, 207-209 = V = pap.;4 = V)-
2 coll. ?0 linn.
(f. 4-4”) leer - (p. 1-2) Kephalaia des Matthäus-Evange-
liums — (p. 3) Glaubensbekenntnisse — (p. 4) Miniatur:
Matthäus — (p. 5-134) Matthäus-Evangelium — (p. 135)
Dekorseite - (p. 136) Miniatur: Markus - (p. 137) leer-(p.
138) Kephalaia des Markus-Evangeliums — (p. 139-221)
Markus-Evangelium - (p. 222) leer - (p. 223) Dekorseite —
(p. 224) Miniatur: Lukas — (p. 225-226) Kephalaia des
Lukas-Evangeliums - (p. 227-366) Lukas-Evangelium- (p.
367) leer - (p. 368) spätere Synaxareintragung — (p. 369)
leer - (p. 370) Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (p.
371) Dekorseite — (p. 372) Miniatur: Johannes — (p.
373-404) Johannes-Evangelium, des. mut. Ih. 6.64.
Seitenzählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, verso
links oben.
Lagen: 2(f. IV,p. 1/2) 1 (p. 3/4) 8 (p. 19/20) 6 (p. 31/32)3 X 8 (p.
79/80) 6 (p. 91/92)2 x 8(p.123/124)9 (8 + 1:p. 135/136 = Einzelblatt:
p. 141/142) 9 (8 + 1: p. 159/160 = Einzelblatt: p. 159/160) 6 (p.
171/172) 10 (p. 191/192) 6 (p. 203/204) 10 (8 + 2: p. 205/206 und p.
223/224 = Einzelblätter: p. 223/224)9 (8 + 1:p. 225/226 = Einzelblatt:
p. 241/242) 4 x 8 {p. 305/306) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor p. 319: p.
319/320) 10 (p. 339/340) 6 (p. 351/352) 10 (8 + 2: p. 353/354 und p.
371/372 = Einzelblätter: p. 371/372) 2 x 8 (p. 403/404).
Linienschema: ähnlich Lake II, 22a; die Purpurseiten sind nicht liniiert.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Glaubensbekenntnisse; Kephalaia in Listen und am Textrand;
Evangelientitel am Ende der Evangelien; Versziffern am Textrand; z.T.
Initialen; Bildlegenden — Majuskel in Gold: Evangelientitel — Auszeich-
nungsmajuskel in Gold, rot gesäumt: Titel der Kephalaialisten; Titel des
Festes, an dem die erste Lektion jedes Evangeliums gelesen wird, vor
Beginn der Evangelien; Ziffern und einzelne Buchstaben in Kephalaiati-
teln am oberen Textrand; zahlreiche Initialen — Auszeichnungsmajuskel,
hellblau, rot gesäumt: Titel der Kephalaia der ersten Tafel, p. 1.
Iustration: (p. 4, 136, 224, 372) Evangelisten - (p. 135, 223, 371)
Dekorseiten - (p. 1,2, 138, 225, 226, 370) Arkaden für Kephalaia - (p. 5,
139, 227, 373) Titelkränze — Zierinitialen.
Provenienz: Die Bodleian Library kaufte die Handschrift 1693 von
Robert Huntington, der sie auf seinen Reisen im Osten, 1670-81, erworben
hätte.
Einband: Braunes Leder auf Holz mit Blindstempelbordüre.
Erhaltung: Das Manuskript ist gut erhalten, doch erhebliche Beschädi-
gung der Miniaturen.
Besondere Bemerkungen: Aus Abdrücken und Farbspuren der dekorier-
ten Seiten ist folgendes zu entnehmen: ursprünglich war der Codex
anikonisch (cf. Abdrücke der Titelkränze auf den voraufgehenden Arka-
denseiten und vice versa); als die — etwas schmaleren ünd etwas jüngeren —
Purpurseiten mit den Evangelisten hinzugefügt wurden, befanden sich
diese alle gegenüber ihren Evangelien (cf, Abdrücke der Miniaturrahmen
auf der ersten Seite der Evangelien); erst bei einer späteren Neubindung
wurden Markus und Lukas vor statt nach den Kephalaiaarkaden einge-
bunden.
Literatur: Coxt, Quarto Catalogus 1, col.658.- MADAN-CRASTER-Dun-
WOLM-Young, Summary Catalogue 11/2, 1023.— Masterpieces Nr. 216, 68.
— Greek Manuscripts Nr, 69,38. - Hartca, Facsimiles 154, pl.41.- ALAnD,
Liste Nr. 67, 64. - A. BoECKLER, Die Evangelistenbilder der Adagruppe.
>
Abb. 3-10
In: MJIBK 3. F., IIVTV (1952/53) 136. - H. Hunger, Evangelisten. In:
RBK 2 (1971) coll. 460, 476, 480. — LAZAREv, Storia 175 n. 69. -C.
NORDENFALK, Rezension zu: WEITZMANN, Buchmalerei. In: ZKg 4 (1935)
349. - Picht, Illumination 4, 7, Abb. 4. -— SwoBopaA, Anzeigen 5
(1961/62) 51, 52. - Vıkan, Manuscripts 64. - WEITZMAnn, Buchmalerei
18, 19, 42, Abb. 117-120. - K. WEıTzmAnNn, Book Illustration of the 4th
Century, Tradition and Innovation. In: Kongr. Christ. Arch. VII, Akten I
270, 1I Abb. 22. -— Weıtzmann, Grundlagen 26, 34, Farbtafel 5.
Beschreibung der Illustrationen:
p- | Kephalaia-Tafel für Matthäus Abb. 5
152 x 122 mm.
Die Titel sind in eine Doppelarkade eingeschrieben; in den Säulen
Treppen-, in den Bögen Rosettenmuster, beide hellblau, rot konturiert, aul
Pergamentgrund; Basen, Palmettenkapitelle und Halbpalmetten oberhalb
der Deckplatten hellblau.
p- 2 Kephalaia-Tafel für Matthäus
154 x 123 mm.
Anlage und Muster identisch p. 1, doch Muster golden mit hellblauer
Füllung; blau-goldene Palmette am Bogenansatz.
p- 4 Evangelist Matthäus Abb. 7
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 155 X 135 mm.
Purpurpergament, heute braun, sichtbar nır am Rand der Miniatur.
Matthäus schreibt, nach rechts gewandt, in einem Buch, das auf einem
Ständer liegt, auf den er seine linke Hand gelegt hat. Er ist grauhaarig,
schlank, mit kräftigen, rotbraunen Händen und Füßen. Ober- und
Untergewand sind in mehreren Nuancen von hellem Graublau bis
Graubraun mit milchigweißen Lichtflecken und -streifen gemalt; Modellie-
rung und Faltentiefen sind mit breitem Pinsel- und scharfem Federstrich in
dunkleren Nuancen angegeben. Schemel, Suppedaneum und Buchständer
sind dunkel- und hellbraun und derb gezeichnet, das Polster ist karminrot.
Im Hintergrund eine Nische, deren ebene Flanken mit gemusterten
Paneelen dekoriert sind. Die Wölbung ist am Lichtstreifen der Seitenkante
und an den konkaven, braunen Faszien abzulesen; der hellblaue Architrav
verläuft waagrecht; unten geht die hellolivbraune Nische nahtlos in den
hellgrünen Boden über. Oberhalb des Architravs zwei hellgraue Marmor-
säulen, zwischen ihnen ist ein karminroter, weißgetupfter Vorhang zur
Seite gezogen und mit tomatenroten Ringen an den Säulen befestigt.
Goldgrund. Bildrahmen aus Farbstreifen hellblau-gold-hellblau.
Legenden: Mordatos; im Buch: Bißkos ... ’Aßpadu (Mt. 1.1).
Das Gesicht des Matthäus ist total zerstört, die Feinheiten der Oberfläche
sind verloren.
p-5 Ornamentkranz
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. Durchmesser 50 mm.
Ein goldener Kreisring ist umgeben von einer goldenen, blau gesäumten
Palmettenranke mit auswärts gerichteten Rankenspitzen.
p- 135 Dekorseite Abb. 4
Rückseite des Evangelisten Markus.
Auf den Purpurgrund sind fünf goldene Quadrate gesetzt, jedes mit
hellblauem, weiß gesäumten Rand und weißen Dreiecken in den Ecken. Im
rechten unteren Quadrat ein braunes, florales Muster (von späterer
Hand?).
p- 136 Evangelist Markus Abb. 8
Gegenüber Kephalaia-Tafel. 177 x 140 mm.
Im Typus identisch mit der Matthäus-Miniatur; aber die Figur ist
voluminös, gewichtig, aktiv, das Gewand, trotz der schwarzbraunen
Faltenzeichnung, voll und weich modelliert. Markus hat einen breiten Kopf
mit niederer Stirn und schrägen Augen; Haar und Bart sind braun und
locker gemalt; kräftiges, rotbraunes Inkarnat. Die Nische wirkt räumlich
gewölbt dank der konsequenteren, konkaven Linienführungan Sockel und
Architrav. Die Nische ist niederer, daher ist der Vorhang in voller Länge
sichtbar mit langen weißen Fransen, die über die Mauer fallen. Hell
polierter Goldgrund im Feld zwischen den Säulen als effektvoller Grund
und Rahmen für den Kopf des Evangelisten.
Legenden: Mäoxog; im Buch: ’Aoyr ... anooteiiw (Mk. 1. 1-2).
p. 138 Kephalaia-Tafel für Markus Abb. 6
155 x 121 mm.
Identisch mit p. 2.
p. 139 Ornamentkranz Abb. 3
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. Durchmesser 50 mm.
Identisch mit p. 5, doch ist der Kreisring rot gesäumt.
p. 223 Dekorseite
Rückseite des Evangelisten Lukas.
Im Typus identisch p. 135, nur sind die Quadrate unregelmäßig gezeichnet.
p. 224 Evangelist Lukas Abb. 9
Gegenüber Kephalaia-Tafel. 165 x 145 mm.
Im Typus identisch mit der Matthäus-Miniatur, der sie auch formal
nähersteht als der Markusminiatur; abweichend sind Figur und Architek-
turhintergrund stark in die Breite gedehnt, wodurch sie steif und flach
wirken.
Legenden: 6 a(yıog) Aovxas; im Buch: bis auf Spuren zerstört.
Die Miniatur ist stark zerstört: Gesicht und Möbel fehlen, von den
Feinheiten der Oberfläche nur Reste erhalten.
p. 225 Kephalaia-Tafel für Lukas
160 x 124 mm.
Canon. gr. 110 (S.c. 18563)
Apostelgeschichte und Kanonische Briefe
(Konstantinopel — Mitte 10. Jahrhundert)
Pergament - 189 x 134mm -—11 + 382 ff. (1,11, 381, 382 = V = pap.; +
144/1) -1 col. - 18 linn. (ff. 1-224), 19 linn. (ff. 225-377).
(1) Psalmverse, 12 Jh. — (1”) Miniatur: Lukas — (2-102*)
Apostelgeschichte — (103) leer — (103°-104) Hypothesis
zum Jakobosbrief- (104'-105) Kephalaia des Jakobosbriefs
— (105'-106) leer — (106°) Miniatur: Jakobos - (107-117)
Brief des Jakobos — (117°-118) Hypothesis zum 1. Petrus-
brief - (118°-119) Kephalaia des 1. Petrusbriefs — (119%-
120) leer - (120) Miniatur: Petrus - (121-131) 1. Brief des
Petrus — (131-132) Hypothesis zum 2. Petrusbrief —
(132-132”) Kephalaia des 2. Petrusbriefs — (133-139) 2.
Brief des Petrus - (139-141) Hypothesis zum 1. Johannes-
brief — (141-141°) Kephalaia des 1. Johannesbriefs — (142)
leer — (142°) Miniatur: Johannes — (143-151°) 1. Brief des
Nr. 2-3
Anlage und Muster identisch p. 2, aber das Treppenmuster in den Säulen ist
hellblau mit goldenem Zentrum, das Rosettenmuster in den Bögen und die
Kapitellpalmetten sind golden, blau gesäumt, jeweils auf Pergamentgrund.
p- 226 Kephalaia-Talel für Lukas
160 x 125 mm.
Identisch mit p. 225, dazu blau gesäumte Goldpalmette am Bogenansatz.
p. 227 Ornamentkranz
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. Durchmesser 50 mm.
Identisch mit p. 5.
p. 370 Kephalaia-Tafel für Johannes
155 x 124 mm.
Identisch mit p. 2, dazu spitze, blau gesäumte Goldpalmette am Bogen-
ansatz.
p. 371 Dekorseite
Rückseite des Evangelisten Johannes.
Im Typus identisch p. 135, nur ist das mittlere Quadrat erheblich größer,
die Eckquadrate sind kleiner als in p. 135 und p. 223.
p3 372 Evangelist Johannes Abb. 10
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 163 x 137 mm.
Im Typus identisch mit der Matthäus-Miniatur, doch ist die Nische relativ
räumlich und Johannes ist zwar schlank, aber relativ körperhaft. Er hat
weißes, dichtes Haar mit Stirnlocke und graubraunen, kurzen Bart; das
Gesicht ist mit roten und weißen Pinselstrichen und -tupfern malerisch
modelliert. Das Gewand ist in mehreren Graunuancen mit weißlichen
Lichtern und Braun in den Schatten sowie schwarzbrauner Faltenzeich-
nung gemalt. Geringfügige Farbabsplitterungen.
Legenden: 6 ä(yıos) ’Iwavvns; im Buch: &v apyxf ... meös 10V Oeöv
(Jh.1.1).
p. 373 Ornamentkranz
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. Durchmesser 50 mm.
Identisch mit p. 5.
Abb. 11-26, Farbtafel II
Johannes — (151*-152) Hypothesis zum 2. Johannesbrief —
(152-152”) Kephalaia des 2. Johannesbriefs - (152°-153”) 2.
Brief des Johannes — (154) Hypothesis zum 3. Johannes-
brief — (154°-155”) 3. Brief des Johannes — (155’-156”)
Hypothesis zum Judasbrief — (156°) Kephalaia des Judas-
briefs — (157) leer — (157°) Miniatur: Judas — (158-160)
Brief des Judas — (160'-170°) Euthalios, Erzählung von
Leben und Reisen des Paulus, inc.: IlavAos 6 Anöotolog
'Eßoaiog u&v Yv rö yEvog, des.: ToLAXovraxoineven. TEAoc.
— (170Y-173°) Hypothesis zum Römerbrief — (174-175)
Kephalaia des Römerbriefs — (175Y-176) leer — (176*)
Miniatur: Paulus — (177-211*) Brief an die Römer —
(211-213) Hypothesis zum 1. Korintherbrief — (213-213*)
Kephalaia des 1. Korintherbriefs — (214-243*) 1. Brief an
die Korinther — (244-245) Hypothesis zum 2. Korinther-
3
Nr. 3
brief — (245'-246) Kephalaia des 2. Korintherbriefs -
(246°-266”) 2. Brief an die Korinther — (266°-267°) Hypo-
thesis zum Galaterbrief - (267'-268) Kephalaia des Gala-
terbriefs - (268°-278°) Brief an die Galater — (278°-279*)
Hypothesis zum Epheserbrief — (279-280) Kephalaia des
Epheserbriefs — (280°-291) Brief an die Epheser - (291Y-
292) Hypothesis zum Philipperbrief — (292°) Kephalaia des
Philipperbriefs — (293-300) Brief an die Philipper —
(300-301) Hypothesis zum Kolossäerbrief — (301-301)
Kephalaja des Kolossäerbriefs — (302-309) Brief an die
Kolossäer — (309-310) Hypothesis zum 1. Thessaloniker-
briefs — (310°) Kephalaia des 1. Thessalonikerbriefs —
(311-317°) 1. Brief an die Thessaloniker — (317*-318°)
Hypothesis zum 2. Thessalonikerbrief - (318'-319) Kepha-
laia des 2. Thessalonikerbriefs —- (319*-323) 2. Brief an die
Thessaloniker — (323-324) Hypothesis zum 1. Timotheos-
brief — (324-325) Kephalaia des 1. Timotheosbriefs —
(325*-333*) 1. Brief an Timotheos-(333°-334") Hypothesis
zum 2. Timotheosbrief — (334-335) Kephalaia des ?.
Timotheosbriefs — (335'-341) 2. Brief an Timotheos —
(341'-342*) Hypothesis zum Titusbrief — (342°) Kephalaia
des Titusbriefs — (343-346) Brief an Titus — (346-347)
Hypothesis zum Philemonbrief — (347) Kephalaia des
Philemonbriefs — (347'-348°) Brief an Philemon — (349-
351*) Hypothesis zum Hebräerbrief-(351'-353) Kephalaia
des Hebräerbriefs — (353'-377°) Brief an die Hebräer —
(378-379°) Fragment einer Homilie, 12. Jh.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagen: 1(1)13x8(105)1(106) 10(116)8(8 — 1 + 1:1 Blattfehlt vor
f. 119, £. 120 = Einzelblatt: 124) 8 (6 + 2: f. 125 und f. 129 =
Einzelblätter: 132) 8 (140) 9 (8 + 1:f.142 = Einzelblatt, + 144/1: 148) 8
(156) 1(157)2 x 8(173) 2 (175) 1 (176) 24 x 8(368) 9 (8 + 1:£.377 =
Einzelblatt: 377) 2 (spätere Zutat, quer eingebunden: 379).
Linienschema: ähnlich Lake I, 36a; Miniaturseiten ohne Zeilen, nur
geritzte Konturlinien der Bildrahmen.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in roter Tinte:
Hypotheseis (Ausnahme: Hypothesis zum Jakobosbrief in brauner Tinte),
Entstehungs- und Verszahlangaben am Schluß der meisten Briefe, Quel-
lenangabe von Bibelzitaten am Rand — Majuskel in Gold: Kephalaia in
Listen und am oberen oder unteren Textrand, Kapitel- und Versziffernam
Rand - Auszeichnungsmajuskel in Gold: alle Titel, Initialen — Auszeich-
nungsmajuskel in roter Tinte: Namensinschriften in den Miniaturen —
Minuskel in schwarzer Tinte: Randnotizen des 16. Jh.
Illustrationen: (1. 106, 120, 142, 157, 176) Autorenbilder — (2, 103*,
107, 117°, 121,133, 152°, 177, 214, 244, 246°, 268°, 280°, 291°, 293, 302,
311, 319°, 325”, 341°, 343, 346°, 347°, 349, 353°) Titelrahmen - (143, 154,
154, 155*, 158, 174, 245”, 292°, 300, 317°, 323, 333”, 335°) Ornamentlei-
sten - zahlreiche kleine Dekormotive.
Provenienz: 1817 mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig,
gekauft.
Einband: Roter Ledereinband mit Goldprägung am Rücken und auf
schwarzer Lederbordüre an Vorder- und Rückendeckel.
Erhaltung: gut, abgesehen von Beschädigungen der ersten und letzten
Seiten, einigen Knittern und Stockflecken.
Literatur: Coxe, Catalogus VIII, coll. 99-100. - Masterpieces Nr. 203,
65. — Byzantine Art Nr. 302, 311, Abb, 302. —- Greek Manuscripts Nr. 70,
38.— ALAND, Liste Nr. 221, 72.- BEckwıtn, Constantinople 85, Abb. 108.
— H. Bucrrimar, A Byzantine Miniature of the Fourth Evangelist and its
Relatives. In: DOP 15 (1961) 129, 130, Abb. 3. - Diringer, Illuminated
Book 106, pl. II 18d. — GArLAavarıs, Gregory 19 n.l. - H. Huncer,
Evangelisten. In: RBK 2 (1971) coll. 459, 461, 465, 473, 476, 478, 480. —
LAZAREvV, Storia 175 n. 69. -— C. NORDENFALK, Rezension zu: K.
Wertzmann, Buchmalerei, In: ZKg 4 (1935) 349, 350. - PAÄcHT,
4
Illumination 4,7, Abb. 5a, 5b, 9a.-Swosonpa, Anzeigen 5 (1961/62), 51,
58 n. 76. - WEITZMAnN, Buchmalerei 13-14, 18, 33, 46, Abb. 71-77. —
WEITZMAnn, Joshua Roll 44. - K. Wesser, Buchillustration. In: RBK 1
(1966) col. 765. - K. Wesseı, Buchrolle. In: RBK 1 (1966) col. 790. -H.
R. WıLLousngy, Codex 2400 and its Miniatures. In: Art Bull 15 (1933) 34.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1” Lukas Abb. 12
Ganzseitig gegenüber Beginn der Apostelgeschichte. 128 x 110 mm;
Rahmen 4 mm breit.
Lukas sitzt fast im Profil auf einer Bank nahe dem linken Bildrand; das
linke Bein leicht vor-, das rechte zurückgestellt, hälter einen großen Codex
offen im Schoß, während er mit der rechten Hand die Feder ins Tintenfaß
taucht, das auf dem riesigen Schreibschrank vor ihm steht. Lukas ist ein
schlanker, junger Mann mit vollem, kurzem, schwarzem Haar und wenig
Bart. Das Gesicht mit rötlich braunem Inkarnat hat alle malerischen
Feinheiten, vor allem der Belichtung, verloren. Sein Untergewand, an
Brust und vorderem Ärmel sichtbar, ist hellblau-weiß, das Obergewand
hellocker-sand-hellgrau mit Weiß und Hellblau in der Lichtzeichnung vor
allem um das scharf begrenzte, vorgestellte Knie herum, während die
straffen Faltenzüge entlang und zwischen den Beinen und am Bauch mit
dunklem Braun gezeichnet sind. Die Sitzbank steht auf gelben Säulen; ihre
Platte, oben gelb mit himbeerrotem Polster, ähnelt an der Seite grau-
schwarzem Mauerwerk. Das kastenförmige Suppedaneum hat graublaue
Seiten mit dunkler Ranke und eine gelbbraune Platte. Der voluminöse
Schreibkasten ist hellbraun, durch Dunkellinien in Felder unterteilt, in die
Reliefplatten in hellbraun-blauer Grisaille eingelassen sind: von den drei
vorderen, rechteckigen zeigt die mittlere drei schlanke Figuren, die
seitlichen je eine; das dunkle Bogenfeld an der Seitenwand des Kastens ist
nahezu unkenntlich, doch deutet ein Lichtstrich darauf hin, daß es ebenfalls
eine Grisaillefigur enthielt. Auf dem Schreibschrank liegen neben dem
hellblauen Behälter mit roter und schwarzer Tinte eine Feder und ein
großer Zirkel. Goldgrund, grüngrauer Bodenstreifen, gravierter Nimbus-
ring. Schlichter, hellblauer, rot gesäumter Rahmen.
Legende: AOYKA2.
Die ganze Miniatur hat durch Feuchtigkeit erheblich gelitten; alle Farben
sind trüb und schmutzig-verwaschen, die Oberflächenfeinheiten sind
verloren.
f.2 Ornamenttor Abb. 22
Titelrahmen der Apostelgeschichte. 42/18 x 67/18 mm, Aufsatz 23 mm
hoch.
In zarter Goldzeichnung eine Rankenbordüre, die sich in Ovalen verflicht,
auf gelbbraunem Grund, an drei Seiten eingefaßt von blauer und goldener,
rotgesäumter Faszie. Goldene Palmetten in den Ecken. Tympanonartiger
Aufsatz mit Goldblüte in rotem Kreis als Zentrum, um das konzentrische
Faszien in Gold, Blau, Gold, weiß gesprenkelt, Gold allmählich in
Hufeisenform übergehen; die äußere Goldfaszie endet in Blattzungen.
Initiale T: In sehr zarter Zeichnung ein hellblauer, säulenartiger Sockel mit
rechteckiger Basis, darauf eine Säule, die einen stilisierten Ast mit beidseits
ausgebreiteten Blättern trägt, darauf steht aufrecht in Rückenansicht ein
weißer, blau und gold gefleckter Bär, der mit dem Maul und den beiden um
den Kopf geschlungenen Vorderpranken einen Stamm trägt, dessen Balken
von zwei heraldischen, weißgefleckten Schlangen gebildet wird. Unklar ist,
ob die rote Fläche zwischen den Hinterbeinen des Bären Feuer bedeuten
soll.
f. 103° Ornamenttor
Vor Hypothesis zum Jakobosbrief. 27/11 x 69/11 mm.
In zarter Goldzeichnung Kassettenmuster auf gelbbraunem Grund, an drei
Seiten eingefaßt von blauer, rot gesäumter Faszie. Im Zentrum als Aufsatz
ein goldenes Kreuz auf Blattsockel mit blauen Kugeln in der Mitte und an
den Enden. Kleine, goldene Eckpalmetten.
Initiale T: gebildet aus ineinandergreifenden, goldenen und blauen
Lanzettblättchen.
f. 106° Jakobos Abb. 15, Farbtafel II
Ganzseitig gegenüber Beginn des Jakobosbriefs. 137 x 112 mm; Bordüre
8 mm breit.
Jakobos sitzt auf einer breiten, massiven Bank, die ganz an den linken
Bildrand gerückt ist. Sie steht im Mittelgrund des Bildes, obwohl ihr blaues,
rosa gestreiftes Polster den Bildrahmen überschneidet: die Tiefe des
Vordergrunds ist an der Tintenflasche am Boden und an dem perspekti-
visch übereck gestellten, braunen Suppedaneum mit hellbrauner Platte
abzulesen. Auch der massive Schreibkasten, der die ganze rechte Bildhälfte
einnimmt, gehört der vorderen Bildzone an. Er ist hellblau, mit weißgrauen
Streifen an Sockel und Platte, auf der Federn, Schwämme, Tintenbehälter
liegen. In der Nische der Seitenwand ist eine Grisaillefigur zu erkennen.
Dunkelgraue Kontur- und Unterteilungslinien, ähnlich kräftig in Ton und
Strich wie die schwarzen Linien, die die braune Bank und ihr Seitenpaneel
konturieren. Grau-gelb-lichtgrüner, weich und locker gemalter Boden. In
den hellen Goldgrund sind der Nimbuskreis geritzt sowie eine niedere
Hintergrundmauer und dahinter ein Baum und zwei turmartige, schräg
gestellte Gebäude, das breitere rechte in drei Geschosse unterteilt.
Verglichen mit den breit ausladenden Möbeln wirkt Jakobos schlank und
zierlich, da seine Gestalt aus dem rechten Fuß (und dieser aus dem übereck
gestellten Suppedaneum) hervorzuwachsen scheint. Jakobos sitzt frontal
und hat den rechten Fuß knapp vor den linken gestellt derart, daß das
Gewand, straff um Knie und Unterschenkel gezogen, in einer Dreieckflä-
che vom Fuß zu den Knien sich ausbreitet; durch dunkle Konturstriche
getrennt, fallen Gewandzipfel neben diesem plastischen Schild seitlich spitz
herab und verstärken seinen labilen Sockeleffekt. Im Schoß des Jakobos
liegt schwer ein großer, offener Codex. An seinen Seiten quillt in weichen,
spontan und duftig gemalten Faltenschlingen das wie von den Schultern auf
den Schoß gesunkene Obergewand hervor. Dieses ist grau, vermischt mit
Nuancen von Blau, Rosa, Gelbweiß und Braun. Das Gewand am
Oberkörper ist himmelblau und von zarter Konsistenz; die dunkelblauen
Streifen, die sich von der Schulter abwärts ziehen, sind ebenfalls ohne Härte
in Ton und Zeichnung; weiße und blaue Tupfer und lavierte Übergänge
beleben die Oberfläche. Jakobos hält mit der Linken den Codex fest, die
Rechte deutet mit langem Zeigefinger in den (unleserlichen) Text. Der
geneigte Kopf folgt der leichten Rechtswendung des Körpers, der Blick ist
versonnen abwärts aus dem Bild gerichtet. Das junge, längliche Gesicht hat
dunkelbraunes Haar und einen dichten, kurzen, lockigen Bart. Das warme,
rotbraune Inkarnat ist durch Rottupfer an Stirn, Wange und Mund und
Lichttupfer auf Kinn, Oberlippe, Nasenspitze und -wurzel, neben den
Augen und oberhalb der Brauen sowie an den Knöcheln der Hände belebt.
Die Rahmung der Miniatur besteht aus einer Bordüre mit hellblauem
Rosettenmuster auf schwarzem Grund; jede Blüte hat einen roten
Mittelpunkt; zwischen ihnen zarte, kleine, hellbraune Halbrosettenpaare.
In den ausgesparten Eckquadraten nur Spuren des hellblauen Grundes
erhalten. Braunroter, schwarz gesäumter Fasziensaum, schwarze Lanzett-
spitzen an den Ecken.
Legende: TÄKQBON.
{. 107 Örnamentrahmen Abb. 16
Titelrahmen des Jakobosbriefs. 82 x 61 mm; Bordüre 18 mm breit.
In zarter Goldzeichnung eine Ranke, die Herzblätter einschließt, auf
gelbbraunem Grund; Bordüre gesäumt durch dunkelblaue und goldene, rot
geränderte Faszien. In den Ecken kleine, goldene Lanzettblättchen.
Initiale I: gedrechselter Goldstamm mit zwei blauen Knoten.
f. 117° Örnamenttor Abb. 13
Vor Hypothesis zum 1. Petrusbrief. 25/13 x 70/13 mm.
Gelbbraune Bordüre, durch zarte Goldzeichnung in Quadrate mit einge-
schriebenen Rauten unterteilt, eingefaßt von blauer, rot gesäumter Faszie.
Gold-blaue, große Palmette als Aufsatz, kleine Palmetten in den Ecken.
Initiale T: Goldstamm, besetzt mit Goldrauten, blauen Kugeln und
Lanzettmotiven.
£.. 120" Petrus Abb. 11
Ganzseitig gegenüber Beginn des 1. Petrusbriefs. 140 x 113 mm; Bordüre
9 mm breit.
Petrus sitzt tief in dem dicken, blauen Polster eines braunen Faldistoriums,
in Dreiviertelansicht schräg nach rechts vorgeneigt, die Füße leicht
gespreizt fest auf ein grau-schwarz gemauertes Suppedaneum mit hellbrau-
ner Platte gestellt. Er hält mit der Linken Buchständer und Codex fest, auf
Nr. 3
den er mit zwei Fingern der Rechten deutet, während sein Blick über den
Codex weg in die Ferne gerichtet ist. Der kräftige, dunkelbraune
Buchständer steht hinter einem kubischen, mittelbraunen Schreibschrank
mit schwarzbrauner Konturzeichnung und Kassettierung, auf dem ein
hellblauer Tintentopf und Federn liegen. Faldistorium und Pult befinden
sich im Mittelgrund, Kasten und Suppedaneum im Vordergrund.
Petrus ist ein Greis mit kurzem weißem Haar und Bart, die in feinsten
Strichen dicht gezeichnet sind. Rötlichbraunes Inkarnat, dunkler grau-
braun an Nase und Stirn mit vielen Lichttupfern neben den Augen, auf
Stirn, Nase, Mund, Bart und Handrücken. Hellblaues Untergewand mit
schwarzen Doppelstreifen von der Schulter über den Rücken. Entlang
Schulter und Ärmel des ausgestreckten Armes zieht sich ein breites, weißes
Lichtband; der Ärmel ist mit weißen Fransen gesäumt. Das Obergewand
hat ein Milchkaffeebraun als Grundfarbe. Eine breite Lichtbahn über dem
vorderen Schenkel läßt diesen straff plastisch erscheinen. Das zart
gefältelte Gewand am Oberschenkel ist grau-braun-weiß gemischt; vor
dem linken Unterschenkel bilden sich Knittern und Kräusel in locker
gemaltem Warmbraun und Weiß; die Schattenpartien des Bauches sind
dunkelbraun bis schwarz getönt. Einen linearen Kontrast zu diesen rein
malerischen Partien bildet der Zipfel des Obergewandes, der, blau-weiß
belichtet, mit kräftig schwarz konturierten Zackenfalten bis zum Saum
herabfällt. Ein Ähnlich harter Dunkelkontur auch an dem schmalen, quer
um den Bauch gelegten Stoffteil. Der Bodenstreilen ist helleremegelb mit
etwas Grau. In den Goldgrund ist der Nimbuskreis geritzt sowie zwei
einfache, niedere, schräg gestellte Gebäude im Hintergrund.
Die Rahmenbordüre besteht aus einem weißen, schwarz gezahnten
Zickzackband; in clie braunen Dreieckfelder dazwischen ist je eine kleine,
hellblaue Blüte gesetzt. In den hellblauen Eckquadraten ein dünner,
schwarzer Stern. Der Saum ist innen schwarz, außen braun; an den Ecken
dünne, schmutzig-braune Lanzetten.
Legende: TETPO2.
f{. 121 Örnamentrahmen Abb. 17
Titelrahmen des 1. Petrusbriefs. 82/19 x 62/19 mm.
In zarter Goldzeichnung ein Quadratgittermuster auf gelbbraunem Grund,
gerahmt durch blaue und goldene, rot gesäumte Faszien. In den oberen
Ecken kleine, gold-blaue Lanzettblüten.
Initiale TI: gebildet aus blau-schwarz-goldenen Kugel-, Tropfen- und
Lanzettmotiven.
f. 133 Örnamenttor
Titelrahmen des 2, Petrusbriefs. 25/14 x 69/6 mm.
Der breitere Horizontalbalken zeigt auf gelbbraunem Grund ein in Gold
gezeichnetes Rautengitter. Als unterer Saum eine blaue, als oberer eine
blau-goldene Faszie, die in den Ecken verknotet ist und sich in den
Vertikalstreifen, von Gold begleitet, fortsetzt. Kranz und Lanzettblättchen
in den Ecken.
Initiale E: Schlichter Goldbuchstabe, dessen Ring besetzt ist mit einem
blauen und zwei goldenen Blättchen.
f. 142° Johannes Abb. 18
Ganzseitig gegenüber Beginn des 1. Johannesbriefs. 140 x 114 mm;
Bordüre 9 mm breit.
Im Zentrum des Bildes sitzt der greise Evangelist auf einer goldenen,
kräftig schwarz konturierten Bank mit dickem, rosa Polster fast frontal,
doch die Füße in leichter Ponderation nach links hin auf das graue, mit
schwarzem Mäander dekorierte Suppedaneum mit Goldplatte gestellt,
während der Oberkörper frontal bleibt und Kopf und Blick nach rechts
gerichtet sind. Er hält eine offene Rolle senkrecht vor dem Bauch und in der
rechten Hand eine Feder, die die Rolle an der Oberkante berührt. Johannes
hat die für ihn typische hohe Stirn mit Stirnbuckel und weißem Haarkranz
und Bart. Hellrötlichbraunes Inkarnat mit verriebenem Weiß am Stirnbuk-
kel, über den Brauen und unter den Augen, Weißtupfern an Bart, Nase und
Knöcheln, Rottupfern an Wange und Mund und Schwarztupfern auf den
Augen. Das weiche, hellblaue, weiß lavierte Untergewand mit goldenem
Streifen vor der Brust ist fast nur an Johannes rechtem Arm sichtbar. Im
Obergewand mischen sich Braun, Grau, Oliv und Weiß sowie wenig
Hellblau als Lichtton; Falten und Konturen sind kräftig schwarz gezeich-
=)
Nr. 3
net: quer über Brust und Schulter. zwischen den Beinen. um Johannes
linkes Knie herum und an den von diesem herabhängenden Falten. Durch
den perspektivisch nicht bewältigten Kontrast zwischen diesem plastisch
gewölbten Knie und dem gleitend vorgestreckten rechten Bein scheint
Johannes mehr vor der Bank zu schweben als auf ihr zu sitzen.
Links neben Johannes steht ein hellbrauner Tisch, auf dessen Bodenplatte
eine Flasche mit schwarzer Tinte, und auf der oberen, durch einen
schwarzen Rahmen versenkten Platte ein hellblaues Gefäß mit roter und
schwarzer Tinte stehen. Rechts im Bild befindet sich ein hellgrauer, an der
Schattenseite hellblauer Kasten, auf dem drei Federn liegen; an den Seiten
sind Rundnischen eingelassen, in denen Grisaillefiguren stehen, die
vordere in Rücken-, die seitliche in Dreiviertelansicht. Beide Möbel sind
quasi-perspektivisch schräg nach innen gerichtet, ebenso wie die beiden in
den Goldgrund geritzten Türme hinter ihnen. Dünn eingeritzter Nimbus-
kreis. Der Bodenstreifen ist grün, ocker und sandgelb.
Die Rahmenbordüre besteht aus aufwärts bzw. zur Mitte hin gerichteten
Serien blauer, ährenähnlicher Blüten auf schwarzem Grund, von blauen
und roten Tupfern begleitet. Die Eckquadrate sind zinnoberrot, dünne,
rote Lanzettspitzen an den Ecken. Gerahmt wird die Bordüre innen von
einer blauen, außen von einer kornblumenblauen, rot gesäumten Faszie.
Legende: ’IQ ÄNNHZ OÖ @EOA(öyos).
f£. 143 Ornamentleiste
Vor 1. Johannesbrief. 90 x 69/88 mm.
In Goidzeichnung Rautenmuster auf gelbbraunem Grund, gesäumt von
weißem, mit blauen und roten Strichen unterteiltem Band. An den
Schmalseiten schließt eine goldene, mit Häkchen besetzte Scheibe an. In
den Ecken goldene Lanzettblüten, als Aufsatz Palmette und Halbpalmet-
ten in Gold mit etwas Blau.
Initiale ©: Goldring, innen besetzt mit blau-goldenen Halbkreis- und
Dreieckmotiven.
f. 152° ÖOrnamenttor
Titelrahmen des 2. Johannesbriefs. 23/10 x 69/10 mm.
In zarter Goldzeichnung Serie gegenständiger Blütenmotive, gebildet aus
Maändelblättchen und Rosettenkronen auf gelbbraunem Grund. Innen und
außen an drei Seiten blaue, rot gesäumte Faszie. In den Ecken goldene
Lanzettblüten mit blauen Fühlern.
Initiale O: Goldring, innen begleitet von goldenen und blauen Stäbchen.
f. 154 Ornamentleiste
Vor Hypothesis zum 3. Johannesbrief. 20 x 70 mm.
Ungerahmt auf dem bloßen Pergamentgrund eine Art Ranke, bestehend
aus abwechselnd goldenen und silbernen »Füllhörnern«, rot gesäumt, die
kleine, blaue und goldene Hakenblättchen entsenden.
Initiale E: goldener Ring, einst silberne Häkchen abgeblättert.
f, 154° Örnamentleiste
Vor 3. Johannesbrief. 10 x 68/85 mnı.
In zarter Goldzeichnung langgliedrige Ranke auf gelbbraunem Grund,
gerahmt von blau-goldenem, rot gesäumtem Zinnenband. An den Schmal-
seiten goldene Palmettenblüten.
Initiale O: goldener Doppelring, in Kreuzform blau gefüllt.
f. 155° ÖOrnamentleiste
Vor Hypothesis zum Judasbrief. 8 x 68/78 mm.
In zarter Goldzeichnung gegenständige Lanzettmotive auf gelbbraunem
Grund, gerahmt von rot-weißem Band mit blauen Tupfen. An den
Schmalseiten goldene Lanzettmotive, ähnlich auch in den Ecken.
Initiale T: Der Stamm ist aus blauen und goldenen, abwärts gerichteten
Lanzettblüten mit goldenen Fühlern gebildet; schlichter Rankenbalken.
Yale Judas Abb. 19
Ganzseitig gegenüber Beginn des Judasbriefs. 138 X 113 mm: Bordüre
9 mm breit.
In der linken Bildhälfte, tief versunken im himbeerroten I
nußbraunen, schwarz konturierten, kräftigen Bank mit
Suppedaneum mit schwarzen Kanten und eingezeichnetem
ster sitzt Judas in Dreiviertelansicht nach rechts gewar
ponderierter, aufrechter Haltung, den rechten Fuß vorge
aus dem Bild gerichtet. Eine beschriftete Rolle liegt langi
gehalten von der linken Hand, während die rechte eine Fec
auf die Rolle setzt. Die Figur ist perspektivisch überzeug:
Judas ist ein freundlicher Greis mit schmalem, im 7
ähnlichem Kopf mit hoher Stirn und hellblau-weißer Stir
Haarkranz und dichtem weißem Bart. Das braune Inka
Wangen rötlich verrieben und auf Nasenspitze und Br:
belichtet. Das weiche Untergewand ist hellblau mit dunkel
über der Schulter; die Knittern am Ellbogen sind abwechse
Blau- und Weißstrichen angedeutet; an Brust und Schu
Lasuren aufgelegt. Am Obergewand sind Grau und Bra
Pinselauftrag gemischt; kräftiges pastoses Weiß modelliert
die hängenden Falten neben dem Knie und den Gewaı
Brust, während alle wichtigen gliedernden Falten und $
dickem Schwarzstrich konturiert sind.
In der rechten Bildhälfte steht ein altarähnlicher Kaster
schräg nach außen gerichtet. Er ist in verriebenen Grautö
Strich gemalt; die Konturen sind dunkelgrau, die Platte, a
und Federn liegen, kräftig hellblau. Der Boden ist warm
den Goldgrund ist der Nimbus geritzt sowie in Judas Sc
Hintergrundmauer, hinter der zwei schräg einwärts |
aufragen; der linke Turm ist an der Schmalseite mit einem
dekoriert und an der Vorderseite mit einer Figur in Palliu
Die Rahmenbordüre besteht aus aufwärts bzw. zur Mitte
Serien ährenähnlicher Blüten, abwechselnd blau-weiß,
karmin-rosaweiß, von blauen und roten Tupfern begle:
Eckquadrate zeigen ein rotes Diagonalkreuz. Die Bordü
einer roten Linie gesäumt, Lanzettspitzen an den Ecken.
Legende: ’IOYAAZ.
f. 158 Ornamentleiste
Vor Judasbrief. 11 x 68 mm.
In zarter Goldzeichnung auf gelbbraunem Grund eine \
runden Schlingen, die in Blättchen enden. Das weiße
Saumband ist mit blauen Kämmen und roten Punkten u
Ecken ist es verknotet und nach oben mit je einer golde
unten mit je einer goldenen Halbpalmette besetzt. An d
Lanzettblättchen.
Initiale I: Goldstab, mit blauen Ringen und Schleife umw
f. 174 Ornamentleiste
Vor Kephalaia des Römerbriefs. 16 x 74/88 mm.
In zarter Goldzeichnung Rosetten in Kassetten auf gelbl
Als Saum blaue Faszie unten und an den Seiten, wo sie z'
eingezogen ist und seitwärts gold-blaue Lanzettblüten e
Faszie golden, mehrfach geknotet, mit Lanzettblüten an
einem gold-schwarzen, rot gesäumten Palmettenmotiv in
f. 176° Paulus
Ganzseitig gegenüber Beginn des Römerbriefs. 139 x 1
9 mm breit.
Links im Bild, auf einer Bank mit gedrechselten Beinen
[rontal, Kopf und Blick leicht zur Seite gewandt, in lässı
den linken Fuß auf dem Suppedaneum vorgestellt, ı
angezogen. Die Hände ruhen im Schoß, die rechte greift
die die linke festhält. Rechts im Mittelgrund steht eir
diagonal verstrebten Beinen und konischen Füßen, d:
spindelförmig gedrechselt. Auf der vertieften Tischplatte
hälter, Federn und Bimsstein. Der Tisch ist hellbrau
konturiert und rosa am Plattenrand; das braune Su
hellbrauner Platte ist mit einer dunklen Ranke verziert;
zeigt »geschnitzte« Masken in dunkelbrauner Grisaille
Polster ist an der Unterseite kräftiger himbeerrosa.
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hellgrün-oliv-hellgrau; in den Goldgrund sind der Nimbuskreis und rechts
ein Giebelhaus mit Schindeldach graviert.
Paulus ist eine schlanke, männliche Erscheinung mit edlem, schmalem
Kopf mit hoher Stirn und kräftigem Hinterkopf, dunklem Haar und
dunkelbraunem, leicht ergrautem Spitzbart. Dunkle Brauenbogen wölben
sich über großen Augenhöhlen. Das dunkle Inkarnat ist an Stirn und
Wangen in breiter Lavierung aufgehellt, rote Tupfer an Mund, Wange und
Hals, Lichttupfer auf Nase und Händen. Das Obergewand zeigt ein helles,
grau gedämpftes Braun; in derselben Skala sind die Falten zwischen und
neben den Beinen gezeichnet, begleitet von langen Weißlinien, während
die winkligen Faltenbrechungen am herabgleitenden Oberteil des Palliums
über Paulus linkem Arm mit kräftigen, braunschwarzen Linien markiert
sind und die Schattenzone am linken Bein mit Hellblau. Hellblau sind auch
die Rolle und das Untergewand, in dem breitflächig mehrere Blaunuancen
verrieben sind; die dunkelblauen Streifen über Schulter und Brust fallen
mit den Schattenzonen zusammen. Mit Weiß sind der Saum am Hals und
die Faltenkante vor der Brust gezeichnet und mit opakem Weiß sind Paulus
rechtes Knie und Bein modelliert. Trotz der ungeschickten Verkürzung der
linken Körperhälfte ist die Gestalt perspektivisch weitgehend richtig
konstruiert und so großzügig angelegt, daß sie monumental wirkt.
Die Rahmenbordüre zeigt auf schwarzem Grund ein rosa-weiß-hellblaues
Wellenband mit kleinen, dreiblättrigen, grünen, weiß konturierten Roset-
ten. Das Wellenband besteht aus Spindeln mit schwarzer Mittelachse, die
durch ihre farbige Schattierung den Eindruck einer räumlich-plastischen
Welle ergeben: die Spindelspitzen sind »innen« blau, »außen« rosa getönt,
so entsteht der Effekt des Umknickens der Welle. Braune Eckquadrate mit
schwarzem Zackenstern, außen je ein dünnes, rotes Lanzettblatt in der
Ecke; dünne, rote äußere Saumlinie.
Legende: NAYAOS.
In der Bodenzone der Miniatur ist die Farbe in vielen Vertikalstreifen
abgeblättert.
f. 177 Örnamenttor Abb. 21
Titelrahmen des Römerbriefs. 36/20 x 68/19 mm.
In zarter Goldzeichnung eine Ranke mit großen Blüten auf gelbbraunem
Grund, gesäumt von blauen und goldenen, rot gerandeten Faszien an drei
Seiten. In den Ecken kleine Goldblüten, in der Mitte eine Goldblüte,
flankiert von palmettenartigen Silberblüten.
Initiale II: Lanzettmotive in Gold, Silber und Blau.
f. 214 Örnamenttor
Titelrahmen des 1. Korintherbriefs. 23/15 X 68/14 mm.
In dichter Goldzeichnung auf gelbbraunem Grund Büschelblüten mit
vielen schmalen Blütenblättchen, Einrollungen und Blattzungen, von den
oberen Ecken bzw. von der Mitte unten ausgehend. Andrei Seiten gesäumt
von blauer Faszie, dazu am oberen Rand goldene Faszie, die sich in den
Ecken zu kleinen Blüten umbiegt. Als Aufsatz goldenes, blau-rot gesäum-
tes Palmettenmotiv.
Initiale II: Blau-goldene Lanzett- und Rosettenmotive.
f. 244 ÖOrnamenttor
Vor Hypothesis zum 2. Korintherbrief. 22/9 x 73/9 mm.
In Gold gezeichnete Rosetten auf gelbbraunem Grund, umgeben an drei
Seiten von blauer, rot gesäumter Faszie. Als Aufsatz in der Mitte
gold-blaue Vase, begleitet von Halbpalmetten, Knoten- und Tulpenblüten,
gold mit blauen Tupfern.
Initiale T: blau-goldene Stäbchen, Rosetten und Herzblattschößlinge an
Schaft und Fuß, Balken in Ranken endend.
{. 245° Ornamentleiste
Vor Kephalaia des 2. Korintherbriefs. 8 x 75 mm.
Ohne Farbgrund und Ralhımen Serie von abwechselnd Rosetten-, Herz-
und Rautenmotiven, gold und blau.
f. 246° ÖOrnamenttor
Titelrahmen des 2. Korintherbriefs. 23/10 x 70/10 mm.
Nr. 3
Der Horizontalbalken ist mit rot gesäumter, blauer Faszie separat gerahmt,
die Vertikalfelder sind leicht nach innen verschoben. Goldene Zickzackli-
nien mit flachen Blättchen dazwischen auf gelbbraunem Grund. Als
Aufsatz gold-blaue Palmettenmotive.
Initiale TI: Schäfte aus ineinandergeschachtelten, gold-blauen Häkchen.
f. 268° Ornamenttor Abb. 24
Titelrahmen des Galaterbrie[s. 29/14/39 x 71/13 mm.
Sehr fein und dicht gezeichnete Goldranke, von «en oberen Ecken
ausgehend, intermittierend mit Einrollungen und beweglichen Halbpal-
metten auf gelbbraunem Grund. An drei Seiten blaue Faszie, rot gesäumt,
dazu entlang dem oberen Rand Goldfaszie, die in den Ecken Schleifen
bildet. Tympanonaulsatz: Kreisring mit Goldscheiben aul gelbbraunem
Grund, blau-gold gerahmt, in den Zwickeln blau-goldene Rosetten-
scheiben.
Initiale T: einfache blaue und goldene Häkchen.
[. 280° Ornamenttor
Titelrahmen des Epheserbriefs. 232/14 x 73/10 mm.
Bordüre besteht aus Doppelreihen von rotlincearen Kassetten aul weißem
Grund, gerahmt von rot gesäumter Goldlaszie. Blau-goldene Ecklan-
zetten.
Initiale IT: in Gold und Blau derb gedrechselt.
f. 291° Ornamenttor
Vor Hypothesis zum Philipperbrief. 19/10 x 73/9 mm.
Goldenes Rautengitter auf gelbbraunem Grund, an drei Seiten blaue
Faszien, an den Ecken verknotet mit Lanzettblüten, in der Mitte goldene
Palmette.
Initiale T: gedrechselter Goldstamm mit blauen Knoten und Herzblatt-
schößling am Stamm.
1. 2927 Ornamentleiste
Vor Kephalaia des Philipperbriefs.5 x 73 mm.
Flache Goldrosetten mit Herzblattausläufern, Asterix und Goldpunkten,
ohne Rahmen und Farbgrund.
[.293 Ornamenttor Abb. 14
Titelrahmen des Philipperbriefs. 26/11 x 74 mm.
Der Horizontalbalken, dessen Goldrahmen an den Seiten konvex endet,
enthält eine blaue Bordüre mit goldenen Edelsteinen; er stehtähnlich einer
Bank auf gedrechselten Beinen, die aus Goldscheibe, Silberkugel und
goldenen Blattmotiven bestehen.
Initiale II: blau-goldene Wellenschäfte.
f. 300 Ornamentleiste
Vor Hypothesis zum Kolossäerbrief. 12 x 75 mm.
Große blau-goldene Mandelblattsterne abwechselnd mit Silberrauten,
ohne Rahmen und Farbgrund.
Initiale T: goldener, gedrechselter Stamm, der blaue und Silberovale
einschließt.
f. 302 Ornamenttor
Titelrahmen des Kolossäerbriefs. 31/16 X 73 mm.
Kurze Goldsäulen mit blauem Schaftring, Silberbasis und -kämpfer bilden
die Flanken des II-Tors; sie tragen ein Horizontalfeld mit Goldblüten auf
gelbbraunem Grund, die blaue Saumfaszie ist an den Schmalseiten
eingekerbt, davoreine Goldraute. Am oberen Randeine Goldfaszie, in den
Ecken verknotet. Goldene Lanzettblüte als Aufsatz.
Initiale TI: Goldstamm, besetzt mit goldener und blau-silberner Raute.
f. 311 Ornamenttor
Titelrahmen des 1. Thessalonikerbriefs. 19/9 x 74 mm.
ERSTE
Nr. 3-4
Auf Goldsäulen mit breitem Blattkapitell und blauem Schaftring ruht ein
Horizontalfeld mit goldenem Rosettenmuster auf gelbbraunem Grund.
Rot-blau-weißes Band entlang den Längsseiten, blaues Wellenband an den
Schmalseiten; oberhalb zwei zierliche goldene Rosetten.
Initiale IL: Golidschäfte mit blauen Ringen.
[317° Ornamentleiste
Vor Hypothesis zum 2. Thessalonikerbrief. 9 x 82 mm.
Goldene Diamantbordüre auf gelbbraunem Grund, gerahmt von weißem,
rot gesäumtem Zahnschnittband. An Schmalseiten und Ecken goldene
Lanzettmotive.
Initiale T: Gold-blauer Diamantstamn.
£. 319° Örnamenttor
Titelrahmen des 2. Thessalonikerbriefs. 28/15 x 73/14 mm.
Goldene Kreisranke mit Herzblättern auf gelbbraunem Grund, gerahmt
von rot gesäumter Goldfaszie mit Goldkugel an den Ecken.
Initiale TI: gold-blau-goldene Stäbchen enden labil in einer Spitze.
f. 323 Ornamentleiste
Vor Hypothesis zum 1. Timotheosbrief. 9 x 74 mm.
Serie von goldenen Kreisscheiben mit blauem Rand, durch goldene Haken
verbunden, ohne Farbgrund und Rahmen.
Initiale T: Goldstamm, besetzt mit blauen und goldenen Häkchen.
f. 325° Ornamenttor
TitelJrahmen des 1. Timotheosbriefs. 25/10 x 75 mm.
Goldsäulen mit blauem Schaftring tragen einen Balken mit goldenem
Rautenmuster auf gelbbraunem Grund, gerahmt von blau-weiß-rotem
Band und Goldfaszie mit Knotenenden am oberen Rand, auf dem vier
gold-blaue Palmetten wachsen.
Initiale II: Gold-blaue Baluster mit silbernen Schaftringen.
f. 333° Ornamentleiste
Vor Hypothesis zum 2. Timotheosbrief. 9 x 75 mm.
Goldenes Rosetten- und Ovalmuster auf gelbbraunem Grund, blauer
Rahmen, goldene Ecklanzetten.
Initiale T: Goldener Stamm mit blauen Schlingen.
f. 335° Ornamentleiste
Vor 2. Timotheosbrief. 17 x 85 mm.
In zarter Goldzeichnung Rautenleiste mit Zwickelblütchen auf gelbbrau-
nem Grund; weiß-blau-rotes Saumband, seitlich in goldenen Lanzettblätt-
chen endend.
Initiale T: Goldener Baluster mit blauem Schaftring.
Auct. T. inf. 2. 6 (Misc. 305; .C. 29237)
Evangeliar
(Konstantinopel — nach Mitte 10./3. Viertel 13 Jahrhundert)
Pergament — 254 x 185 mm - 150ff. (+ 100/1) - 1 col. 27 linn.
( l) leer- (1”) Miniatur: Matthäus - (2-45°) Matthäus-Evan-
gelium — (46) Miniatur: Markus — (46°) leer - (47-72°)
Markus-Evangelium - (73-117) Lukas-Evangelium -
(118-149) Johannes-Evangelium — (149°) leer.
8
f. 341° Ornamenttor Abb. 25
Vor Hypothesis zum Titusbrief. 25/12 x 76/10 mm.
In zarter Goldzeichnung Wellenranke mit einem Lanzett- oder Herzblatt
auf jedem Wellenkamm, gerahmt von blauer, rot gesäumter Faszie und
einer Goldfaszie am oberen Rand mit Eckknoten. Aus ihr wächst in der
Mitte eine Ranke hervor, die einen Doppelkreis bildet, der goldene Ahorn-
und Lanzettblätter einschließt bzw. entsendet.
Initiale T: goldener, gedrechselter Stamm, blau gesäumt.
f. 343 Ornamenttor
Titelrahmen des Titusbriefs. 28/19 X 68/16 mm.
Abb. 26
In dichter Goldzeichnung eine barocke Ranke mit Rund- und Herzblättern
auf gelbbraunem Grund, gerahmt von blauer Faszie, rot gesäumt, an drei
Seiten, dazu am oberen Rand eine Goldfaszie mit Eckknoten. Als Aufsatz
eine goldene Palmette mit kleinen Seitenblättchen.
Initiale T: goldener, verknoteter Stamm.
f. 346° Ornamenttor
Vor Hypothesis zum Philemonbrief. 24/10/17 x 85 mm.
Goldene Baluster mit blauen Schaltringen tragen einen Balken mit
goldenem Diamantmuster aul gelbbraunem Grund; blaue Faszie, an den
Seiten eingekerbt mit drei auswärts gerichteten goldenen Lanzettblättern.
Als Aufsatz eine Goldscheibe mit weißem und blauem Kreisring und
Goldsockel.
Initiale T: Reihe blauer und goldener Diamanten.
f. 347° Ornamenttor Abb. 23
Titelrahmen des Philemonbriets. 22/16 x 73/12 mm.
Im horizontalen Mittelfeld in Goldzeichnung eine Palmette, flankiert von
zwei Enten mit einem Blatt im Schnabel, in den Seitenfeldern ein goldenes
Rautengitter, alles auf gelbbraunem Grund. Blaue Faszienrahmung, oben
begleitet von einer Goldfaszie mit Eckknoten und mittlerer Lanzettblüte.
Initiale TI: Reihe blau-goldener Glockenmotive.
f. 349 Ornamenttor
Vor Hypothesis zum Hebräerbrief. 25/11 x 75 mm.
Dünne Goldsäulen tragen eine Bordüre mit zarter, flacher Goldranke mit
biegsamen Blättchen auf gelbbraunem Grund. Blaue Faszienrahmung,
seitlich stark eingezogen mit Lanzettspitze. Obere Goldfaszie an den Ecken
zu Rosetten verknotet. Als Aufsatz ein goldenes Palmettenmotiv, umgeben
von goldenen und blauen Blättchen, begleitet von goldenen Granatäpfeln.
f. 353° Ornamenttor
Titelrahmen des Hebräerbriefs. 30/15 x 74/15 mm.
Feines, geometrisches Goldgitter aus Kreisen, Rauten und Quadraten
gebildet, auf gelbbraunem Grund, an drei Seiten gerahmt von blauer
Faszie, oben rot gesäumt. Am oberen Rand eine in neun Schleifen
geknotete Faszie, abwechselnd blau und gold. Lanzettblüten in den Ecken.
Initiale II: Blaue und goldene Lanzetten gereiht.
Abb. 27-33
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, recto links
unten.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, zu Beginn der Lage recto
links unten.
er
Lagen: 1(1)5 x 8(41)4(45)1(46) 3 x 8 (70) 2 (72)5 x 8(+ 10071:
111)6 (117)4 x 8 (149).
Linienschema: Lake I, 38a; f. 1” und f. 46: ohne Zeilen, nur Randlinien
für Miniatur.
Schrift: Minuskel in hellbrauner Tinte: Text — Majuskel in blaßbrauner
Tinte in winziger Schrift: Hypothesis der Evangelien am Rand der jeweils
ersten Seite — Majuskel in hellbrauner und karminroter Tinte: Kanonzif-
fern am Rand des Textes — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte
mit Gold auf den Schattenstrichen: Titel der Evangelienkapitel am oberen
oder unteren Textrand, Ziffern der Titel am Seitenrand, Initialen —
Auszeichnungsmajuskel in Gold: Titel der Evangelien.
Illustration: (2, 47, 73, 118) Ornamenttor und Initialen — (1”, 46)
Evangelisten Matthäus und Markus, Ergänzung des 13 Jh.
Verlust von Miniaturen: Evangelisten Lukas und Johannes der Serie des
13. Jh. Falls die Handschrift — wie ihre Schwesterhandschrift Par. gr. 70 von
964 — ursprünglich eine Evangelistenserie besaß, ist diese verloren
gegangen, vermutlich schon im 13. Jh.
Provenienz: Die Handschrift wurde am 31. August 1882 von Hesychios
Papadopoulos aus Konstantinopel für £ 30 gekauft.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, dunkelbraunes Leder
auf Holz, mit Ranken und Lilienstempel in flacher Prägung dekoriert;
Bronzebeschläge auf beiden Deckeln: Sterne und Lilien, teilweise verlo-
ren; Rillen an den Vorderkanten der Deckel; Reste von Metallschließen
mit Lederriemen. Byzantinisch, 15. Jh (Abb. 33).
Erhaltung: Risse und Löcher an den Rändern des Pergaments, zum Teil
geflickt, Wasserflecken. Im allgemeinen gut erhalten.
Literatur: Mapan, Summary Catalogue V, 592. —- MAnan, Catalogus, f.
15. — ALAND, Liste Nr. 707, 99.
Beschreibung der Illustrationen:
f 1" Evangelist Matthäus Abb. 31
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 170 x 102 mm.
Matthäus sitzt in Dreiviertelansicht schräg nach links vorn gewandt auf
einem Schemel, den rechten Fuß bis hart an den Bildrand vorgestellt. Er
schreibt ın einem Codex auf seinem Schoß, den er mit der linken Hand
festhält. Die große Gestalt hat einen kleinen, schmalen Kopf mit
grauweißem Haar und Bart. Von dem lilabraunen Untergewand ist nur
wenig an Brust und Saum zu sehen; das blaue, mit Hellblau, Dunkelblau
und Schwarz in langen, gleitenden Falten gezeichnete Gewand suggeriert
eine weiche, füllige, wenig artikulierte Körperhaftigkeit. Schemel und
Suppedaneum sind mit weißen Konturen und braunen Ranken in den
hellen Goldgrund gezeichnet. Polster, Schnitt des Codex, Nimbuskreis und
Randlinie der Miniatur sind rot. Von der Namensinschrift sind nur rote
Farbspuren erhalten; der Name am oberen Bildrand ist von späterer Hand.
Die Miniatur ist sehr stark beschädigt; in großen Partien (Kopf, Gewand)
ist nur noch die sparsame Vorzeichnung erkennbar.
f. 2 Örnamenttor Abb. 30
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. 50 x 110 mm; Bordüre 20 mm
breit.
In dem dichten, flächigen, primär geometrischen Muster der II-Bordüre
dominieren weiße, rot getupfte Quadrate, in die ein Goldkreis mit einer
goldenen Vierpaßscheibe eingeschrieben ist; sie sind untereinander sowie
mit den weißen, blau getupften Linien entlang den Außenkanten durch
weiße Stege verbunden. Dadurch entstehen zwischen den Quadraten je
zwei gegenständige, treppenmusterähnliche Flächen, die gold gesäumt und
mit einer einfachen, goldenen Mandelblüte gefüllt sind. In den Ecken
außen kleine Goldpalmetten. In der Mitte ein breiter Aufsatz: ein blau
konturierter Dreipaß hat in der Mitte eine blau-goldene Mandelrosette in
einem Goldring und an den Seiten je einen Fächer aus Goldfedern mit
weißem Ansatz.
Nr. 4
Initiale B: Im Gegensatz zu der kompakten Blau-Gold-Ornamentik des
II-Tores ist die Initiale zart, filigran, floral. Der Stamm des B besteht aus
winzigen, dünn goldkonturierten Rosetten und Blättchen in Rot, Rosa,
Hellgrün, die Rundungen aus dünnen, hellen Ranken, indie sich im Innern
des B ein zartlila Hase schmiegt.
f. 46 Evangelist Markus Abb. 32
Vor dem Markus-Evangelium. 188 X 120 mm.
Markus sitzt auf dem dicken, roten Polster eines niederen Schemels im
Vordergrund, in Dreiviertelansicht schräg nach rechts hin, die Füße
breitbeinig auf ein kräftiges Suppedaneum gestellt. Mit der Rechten hälter
einen Goldcodex mit Rotschnitt schräg aufrecht im Schoß, mit der Linken
einen Pinsel (oder ein Messer?) in einen grauen Codex, der neben ihm auf
einem Kasten liegt. Markus ist groß und schlank mit kleinem Kopl; er hat
dunkelgrau-schwarzes Haar und Bart und graubraunes, nur an Wangen
und Hals warm getöntes Inkarnat. Das himbeerrote, mit dünner Hellgrau-
zeichnung fein gefältete Untergewäand ist über Schulter und Brust mit
breiten, hellgrauen Streifen verziert; das blaue Obergewand ist grau und
schwarz gezeichnet. Die Möbel sind in brauner Grisaäille auf den hellen
Goldgrund gezeichnet. Roter Nimbuskreis und Bildkontur.
Legende: Mägxos; im grauen Codex: ’Aoyxrj Too (Mk. 1. 1).
Die Miniatur ist erheblich beeinträchtigt durch viele kleine Fehlstellen.
Abb. 27
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 28 x 116 mm; Bordüre [5 mm
breit.
f. 47 Örnamenttor
Auf hellem Pergamentgrund eine goldene Ranke mit abwechselnd auf- und
abwärts gerichteter, schlichter Palmette und kleinen Schößlingen, an jeder
Abzweigung eine blaue Frucht. Die Bordüre ist mit einem blauen und
einem rotgesäumten Goldstrich gerahmt. In den Ecken kleine Goldpalmet-
ten. Als Aufsatz eine Art Muschelnische, golden, halbkreisförmig, mit
blauer und grüner Muschelzeichnung auf rotem Grund und einer flachen,
blau-goldenen Blüte in der Mitte; zwischen Muschel und Bordüre
vermitteln flächige, goldene Halbpalmetten.
Initiale A: In zarter, floraler Goldzeichnung Serien von kleinen Rosetten
und Blättchen, grün und rot gefüllt.
f. 73 ÖOrnamenttor Abb. 28
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 35 x 112 mm; Bordüre 15 mm breit.
Auf dem Pergamentgrund eine Serie goldener Kreisringe, tangierend oder
durch eine kleine Schlinge verbunden, in jedem eine kleine Mandelrosette,
gold und weißblau; zwischen den Kreisen goldene Blattdreiecke. Die
Bordüre ist mit einem Goldstreifen konturiert; kleine Goldblättchen an
den Ecken. Als Aufsatz ein Goldkreis, in dem aufrecht eine reiche,
gold-blaue Palmette wächst, flankiert von flachen, goldenen Halbpalmet-
ten, von Blütenborten gesäumt.
Initiale E: Zarter, gold-grüner Ring mit horizontalem, sich verjüngendem,
rosa-blau-grün-goldenem, floralem Stab.
{. 118 Ornamenttor Abb. 29
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 29 x 115 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Auf den kräftig blauen Grund sind in regelmäßiger und symmetrischer
Abfolge goldene, rot gefaßte, meist durch Silber ergänzte Motive gesetzt,
vergleichbar Edelstein-Metallarbeiten: Goldkreuz in rotem Quadrat mit
Silberecken; Goldscheibe in silbernem Kreisring; rot gesäumte Goldku-
geln; halbe Goldblüten, mit und ohne Silberkern; goldene Spindeln mit
Silberzentrum. Die Bordüre ist mit einem Goldstreifen konturiert; an den
Ecken ein Goldherz mit blauem Kelch. Als Aufsatz ein blaues Dreieck, das
außen mit zarten Golddreiecken und blauen Kugeln bewachsen ist, an der
Spitze eine Goldpalmette. Unter dem Dach des Dreiecks steht ein
Goldrechteck, aus dem eine sehr dünne, zarte Goldranke hervorwächst.
Goldene Halbpalmetten flankieren das Dreieck.
Initiale E: Zarter, floraler, gold-grüner Ring mit Blättchenzunge.
Nr. 5
Cromwell 16 (Cromweil 123; 5.C. 27678)
Evangeliar
(Konstantinopel - Mitte und Ende 10. Jahrhundert)
Pergament - 204 x 145/150 mm - Il] + 357 f. (I-IIL, 355-357 = V =
pap., 354 = V) - 1 col., 20 linn. (Text); 23 (26) linn. (Synaxarion).
(1-1°) Eintragungen — (2-4) Synaxarion minor, Ergänzung
des 14. Jh. — (4-5”) Eusebios-Brief — (5'-22) Synaxarion,
Fortsetzung — (22-23) Kanontafeln — (23-24) Synaxarion,
Fortsetzung — (24*-25) Kanontafeln — (25°-26) Synaxarion,
Fortsetzung — (26°-27) Kanontafeln - (27”) leer — (28-29*)
Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (30) leer - (30°)
Miniatur: Matthäus — (31-120°) Matthäus-Evangelium —
(121) leer - (121-122) Kephalaia des Markus-Evange-
liums — (123-178) Markus-Evangelium — (178°) leer —
(179-181) Kephalaia des Lukas-Evangeliums - (181'-182°)
leer - (183-280) Lukas-Evangelium - (280°) leer - (281)
Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (281”) leer —
(282-352°) Johannes-Evangelium - (353-353°) Verzeichnis
der Lektionen der Karwoche - (354-354) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
links unten, am Ende der Lage verso rechts unten; nur Reste erhalten.
Lagen: 6(6) 8 (14) 7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 17:21) 8 (29) 1 (30)
26 x 8(238)7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 240: 245)5 x 8(285)7 (8-1:
1 Blatt fehlt vor £. 287: 292) 7 x 8 (348) 6 (8 — 2:2 Vorsatzblätter fehlen
am Ende: 354).
Linienschema: ff. 1-6, 22-354: ähnlich Lake I, 46a; ff. 7-21: Lake l, 2c;
f. 30: nur Konturlinien für die Miniatur in den Maßen des Schriftspiegels
der Textseiten.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in zinnoberroter
Tinte: Eusebiosbrief, Kephalaiain Listen und am oberen Rand des Textes —
Majuskel in Gold: Titel von Eusebiosbrief, Kephalaialisten und Kanones —
Ziffern in Karminroter Tinte: Kanonestabellen, Paragraphoi am Textrand—
Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: Titel der Evangelien,
Initialen.
Ergänzung des 14. Jh.: Minuskel in schwarzer Tinte: Synaxarion —
Minuskel in roter Tinte: Synaxarangaben am Rand der Evangelientexte,
aexr und t&Aos — gemischte Majuskel in roter Tinte: Titel des Synaxarions
und der Monate, Ziffern am Rand — Auszeichnungsmajuskel in roter Tinte:
Initialen des Synaxarions.
Hlustration: (30) Evangelist — (22, 23, 24°, 25, 26°, 27) Kanontafeln —
(31, 123, 183, 282) Ornamenttore - (4, 28, 121°, 179) Ornamentleisten.
Verlust von Miniaturen: Von den der vermutlich ursprünglich anikoni-
schen Handschrift einige Jahrzehnte nach ihrer Entstehung hinzugefügten
Evangelistenbildern gingen die Miniaturen mit Markus, Lukas und
Johannes verloren.
Eintragungen: f. 1: 15 religiöse Verse, 13./14. Jh., verstümmelt. £. 1”:
Eintragung eines Besitzers des 13./14. Jh., verstümmelt: Nowv oV PnßALov
TOUTOV XO ... ara Agyloa EE xal duA ... TEvrE agLduov.
f. 29°: Eintragung der Geburt eines Johannes Dukas am Samstag, 20. April
1276 (a.m. 6784) durch den Vater: &yevvrdy 6 viög uov 6 In(dvuns) 6
SoUuxas. anguNim Eis täs elxooL MuEga saßßdrw nowi Evöintavos
TeTÄETNS ETOUS ‚Sund'.
[. 353°: tergmeväyyeAov novns tOU Tlavroxgdtopgos Hal owıngog
XpLoron.
f, I: MS. Cromwell 123. Codex hic € Monasterio to IIavtoxodtooos
advectus est A.D. 1727.
[. III: collated by Dr. Manghy June 1749.
10
Abb. 34-43
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 13. Jh. im Besitz eines
Angehörigen der Familie Dukas, der 1276 die Geburt seines Sohnes
Johannes eintrug. 1727 gelangte sie, zusammen mit fünf anderen Hand-
schriften, aus dem Pantokratorkloster am Athos in die Bodleian Library,
wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Ersuchen um finanzielle
Unterstützung, das Abt Dositheus 1725 an die Universität Oxford gerichtet
hatte.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, rotes Leder auf Holz.
Rahmenbordüre aus gereihten Herzpalmetten, begleitet von Linienbün-
deln, an den Schmalseiten verdoppelt; im Zentrum Kreuz aus Herzpalmet-
tenstempeln, dazu im Hauptfeld Rauten aus Doppellinien, Blüten- und
Mandelstempel an den Eckpunkten, viele kleine Rosettenstempel. Rück-
deckel im Muster identisch, in der Ausführung nachlässiger. An allen
Kanten Rillen, Reste von zwei Metallschlicßen. Rücken in braunem Leder
erneuert (Abb. 34).
Erhaltung: Bis auf Stockflecken und Knittern am Anlang und Ende gut
erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 443. — Mapan, Summary
Catalogue V, 331. — Greek Manuscripts Nr. 72, 39. — Haren, Facsimiles
148, pl. 38. — ALAND, Liste Nr. 528, 89. — H. Hunger, Evangelisten. In:
RBK 2 (1971) coll. 460, 480. — LAZAREv, Storia 175 n. 69. — PAcHT,
Illumination 4, 6, 7, 8, Abb. 2, 6,9c.-SwoBopa, Anzeigen 5 (1961/62) 58
n. 76.
Beschreibung der Illustrationen:
ff. 4, 28, 121°, 179 Ornamentleisten
Vor Eusebiosbrief und Kephalaia des Matthäus-, Markus- und Lukas-
Evangeliums. 10 x 83 mm.
Alle identisch: einfacher Goldbalken, gesäumt von blauem und grünem
kräftigem Strich, jeweils getrennt durch rote Linie.
f. 22° Kanontafel
Kanon a’. 138 x 88 mm.
Abb. 36
Eine große Arkade übergreift eine Doppelarkade mit dünnem Goldstab als
Mittelstütze; in den kleinen Bögen der Kanontitel. Blaue Basis-, goldene
Architravlinte. An Säulen und Bogen goldene, rot konturierte Arabeskmo-
tive bzw. -ranke auf weißem, mit roten Tupfen übersätem Grund. Im
Bogenfeld, an Kapitellen und Basen goldene Palmetten und Ranken auf
blauem oder, in den Blüten, erzgrünem Grund. Als Aufsatz eine goldene,
gesprengte Palmette mit Kreuz.
f. 23 Kanontafel
Kanon ß’. 138 x 88 mm.
Abb. 37
Anlage identisch mit f. 22°. An den Säulen eine Serie goldener Herzpalmet-
ten, im Bogen eine dünne Goldranke, als Aufsatz eine goldene Palmette
mit kleinem Kreuz, alle auf rot getupftem, weißem Grund. Im Bogenfeld,
an Kapitellen und Basen goldene Palmetten auf blauem Grund.
f. 24° Kanontafel
Kanon ß’ und y'. 138 x 88 mm.
Abb. 38
Anlage identisch mit f. 22°. Im Bogen goldene Ranke, als Aufsatz
Goldpalmette, beide auf weißem, rot getupftem Grund. An den Säulen
Goldranke mit schlanken Blättern auf blauem Grund. Im Bogenfeid
Herzpalmette mit Ranken, an den Kapitellen Herzpalmette, an den Basen
Arabeskblüte, jeweils golden auf blauem, in den Palmetten erzgrünem
Grund.
f. 25 Kanontafel Abb. 39
Kanon 6’ und e’. 138 x 88 mm.
Anlage identisch mit f. 22°. Im Bogen Serie goldener Halbkreise mit
Arabeskblüten in Feldern und Zwickeln, als Aufsatz Palmette, beide auf
weißem, rot getupftem Grund. Die Säulen durch blaue und grüne
Schrägstriche in Trapezfelder unterteilt, in jedem ein goldenes Rankenmo-
tiv auf weißem, rot getupftem Grund. Im Bogenfeld Palmette und Ranken,
an Kapitellen und Basen Palmetten, alle golden auf blauem, an Kapitellen
auch erzgrünem Grund.
f. 26° Kanontafel Abb. 40
Kanon s’,{%,n',%'. 138 x 88 mm.
Anlage identisch mit f. 22°. Im Bogen goldene, rot konturierte Ranke auf
blau getupftem, weißem Grund, ähnlich der runde Aufsatz mit Goldpal-
mette. An den Säulen enlang der blauen Außenlinie Serie goldener
Halbkreise mit Arabeskblättchen auf weißem Grund, in den Feldern rot,
außerhalb blau getupft. An den Basen goldenes Arabeskmotivauf weißem,
grün und blau getupftem Grund. Kapitelle in Trapezform, goldgesäumt mit
Goldarabeske auf blauem Grund. Im Bogenfeld symmetrische Goldranke
auf blauem Grund, innerhalb der Ranken auch auf erzgrünem Grund.
f. 27 Kanontafel Abh. 41
Kanon u‘. 138 x 88 mm.
Anlage identisch mit f. 22°. Im Bogen goldene Herzpalmettenserie, rot
konturiert, auf weißem, blau getupftem Grund, ebenso die goldene
Aufsatzpalmette. In den Säulen schlanke, goldene Ranke mit erzgrünem
Kern auf blauem Grund. An Kapitellen und Basen Arabeskmotive, golden
auf blauem Grund in Goldtrapez. Im Bogenfeld runde Palmetten mit
Rankenausläufern, golden mit erzgrünem Kern auf blauem Grund.
f. 30° Evangelist Matthäus Abb. 35
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 135 X 96 mm.
Matthäus sitzt in kontemplativer Haltung auf einer Bank; die linke Hand
berührt den Buchständer, die rechte mit der Feder ruhtimSchoß; Kopf und
Blick sind aufwärts gerichtet. Der sorgfältig modellierte Kopf hat schwarz-
graues, welliges Haar und weißgrauen Bart; das braune Inkarnat, das mit
weißen Strichen und Tupfen gehöht ist, geht am Nacken in Hellgrün, am
Hals in Dunkelbraun, an den Wangen in Rotbraun über. Das lila
Untergewand ist mit dunkleren und helleren Nuancen modelliert; das
Obergewand ist olivbraun mit Gelbbraun in den Schatten und hellgrünen
Lasuren an belichteten Partien und Faltengraten. Roter, dünner Nimbus-
kreis. Auf der hellbraunen Bank ein himbeerrosa Polster; hellbraunes
Suppedaneum mit Goldplatte. Rechts ein kubisches Schreibpult aus
hellblauem, zart braun geädertem Marmor mit kräftig blau gezeichneten
Faszien an Sockel und Platte. Auf dem Pult Tintenbehälter, Feder, Schnur
und Schere, hinter ihm ein schlichter, himbeerrosa Buchständer mit breiter,
schalenartiger Buchstütze, auf der ein Codex mit Blauschnitt liegt. In den
Cromwell 15 (Cromwell 122; S.C. 27677)
Evangeliar
(Konstantinopel — Ende 10. Jahrhundert)
Pergament — 215 x 155/165 mm — II + 217£f. (L 11,217 = V = pap.)
—-1.col. 24/30 linn.
(1-11) Diverse Einleitungen, patristische Schriften und
Exzerpte — (12) leer - (12’-13) Eusebios, Brief an Karpia-
nos, inc. mut. — (13°-17) Kanontafeln — (17°-18”) Kephalaia
des Matthäus-Evangeliums — (19-74) Matthäus-Evange-
lium — (74°) leer - (75-76) diverse Einleitungen - (77-77°)
Kephalaia des Markus-Evangeliums — (78-111°) Markus-
Evangelium, des. mut. Mk. 16.17 — (112-113”) diverse
Einleitungen und Exzerpte, inc. mut. — (114-115) Kepha-
Nr. 5-6
hellen, polierten Goldgrund ist eine zarte Architekturkulisse graviert:
rechts ein schräg gestelltes Giebelhaus mit schmaler Tür, links ein Turm,
auf dessen Architrav eine kleine Säule mit rundem Knaul steht, zwischen
den Gebäuden eine flache Mauer, dahinter zwei Bäume mit zarten,
federartigen Zweigen. Blaue Saumlinie mit kleinen Eckblüten. Die Farbe
ist partiell, besonders am Gewand des Matthäus, abgeblättert.
Legende, in roter Tinte: 6 @(yıos) Mattatos.
Legende im Codex, in schwarzer Tinte: BißAos yev&oews 'I(noo)ü
X(gıoto)v viov Tov AafBr)ö (Mt. 1.1).
f. 31 Ornamenttor Abb. 42
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliuns. 42 X 77 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Im goldgerahmten Feld goldene Palmetten neben- bzw. übereinanderge-
reiht, dazwischen Arabeskmotive; Grund im Muster erzgrün (z. T. ausge-
brochen), sonst blau. Als Aufsatz Palmette in der Mitte, Halbpalmetten an
der Außenkante, blau mit Goldkontur.
Initiale B: dünne, blaue, goldkonturierte Arabeskranke.
{. 123 Ornamenttor
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 43 x 77 mm. Bordürc 15 mm breit.
Im goldgerahmten Feld Serie von Goldpalmetten, alternierend offen und
geschlossen, grün gefüllt (ausgebrochen), auf blauem Grund. Als Aulsatz
Palmette in der Mitte, Halbpalmetten an den Außenkanten, golden auf
blau getupftem, weißem Grund.
Initiale A: kleine, goldene Arabeske.
f. 183 ÖOrnamenttor
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 40 x 77 mm. Bordüre 15 mm breit.
Im goldgerahmten Feld goldene Palmetten, alternierend hängend und
stehend, grün gefüllt, auf blauem Grund. Als Aufsatz blaue und grüne
Palmette in der Mitte, Halbpalmetten an den Außenkanten, golden
konturiert.
Initiale E: blaue, goldkonturierte Ranke.
f. 282 Örnamenttor Abb. 43
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 42 X 77 mm. Bordüre 15 mm
breit.
Im goldgerahmten Feld Serie goldener Herzpalmetten auf blauem Grund.
Als Aufsatz Palmette in der Mitte, Halbpalmetten an den Außenkanten,
blau mit Goldkontur.
Initiale E: blaue, goldkonturierte Ranke.
Abb. 44-50
laia des Lukas-Evangeliums — (116-174) Lukas-Evange-
lium — (174°-176°) diverse Einleitungen und Exzerpte -
(177) Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (177°) leer -
(178-216°) Johannes-Evangelium, des. mut. Jh. 19.29.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto links unten, am Ende der Lage verso rechts unten, die
meisten beschnitten. — Evangelistenname in Abkürzung auf jedem Blatt
seines Evangeliums, recto Mitte oben.
11
R|
5
%
Nr. 6
Lagen: 8(8)4(12) 6 (8 — 2: 2 Blätter fehlen vor f. 15 mit Verlust von
Kanontafeln: 18)7 x 8 (74) 3 (4 — 1: 1 Blatt fehlt vor £. 77:77)4x 8
(109)6(8 — 2: 1 Blatt fehlt vor £. 112 mit Textverlust, 1 Blatt fehlt vor
f. 114: 115) 7 X 8 (171) 6 (177)4 x 8 (209) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt am
Ende: 216; außerdem fehlt die letzte Lage).
Linienschema: ähnlich Lake E, 44a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Kephalaia und deren Ziffern in Listen, ein Teil der Titel der Einleitungs-
schriften — Majuskel in karminroter Tinte: Eusebiosbrief, Kephalaia am
Textrand, einige Titel der Einleitungsschriften, Titel der Kephalaialisten,
Ziffern der Kanones in Listen und am Textrand (dort z.T. zinnoberrot) —
Majuskel in hellblauer Tinte: Ziffern der Kephalaia am Textrand —
Auszeichnungsmajuskel in Gold: Titel der Evangelien und der Kanones.
Ulustration: (12°, 13, 19, 78, 116, 178) Ornamentrahmen — (13-17)
Kanontafeln - (17°, 77, 114, 177) Ornamentleisten.
Verlust von Miniaturen: Zwei Blätter mit Kanontafeln gingen verloren,
zwei weitere (ff. 15/15” und 16/16”) sind vertauscht eingebunden. Es ist
möglich, daß Evangelistenbilder separat eingefügt waren, die später
verlorengingen.
Eintragungen: f. 18”: Besitzvermerk des Hieromonachos Joachim aus
dem Jahr 1365: 10010 tw tergeud.yyekov, nein, &uoU Iwazein, AnagTwAoU
Taya xal legOuOvAXov. © EXÜGLOATO ..... Ede LOTATN Kal VeoneoLötarn
zal ZUELOHOTKTN al VEOgeBeotTam Kal NyLouyov Kal KUQL ..... Kal
gıltart) nov Rüge" Adavaota Ev £m swoy’ nöxtnovos B’.
£. II’: E monasterio toü IIavroxodtopos advectus est hic codex, A.D.
1727.
f. 1: MS. Cromwell 122.
Rücken des Einbands: Quatuor Evangelia. Not given by Cromwell.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im Jahre 1365 im Besitz eines
Hieronomachos Joachim. Im Jahre 1727 gelangte sie mit mehreren
anderen Handschriften aus dem Pantokratorkloster am Athos in die
Bodleian Library, vermutlich als Gegenleistung für finanzielle Hilfe, um die
Abt Dositheus 1725 die Universität Oxford gebeten hatte.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: sehr gut, bis auf Verlust einiger Blätter und Wasserschäden
am Anfang und Ende des Codex.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 44 1-443.- MApan, Summary
Catalogue V, 331. - ALano, Liste Nr. 527, 89. - Haukın, Auctarium Nr.
1228cc, 131. - Ausineau |, Nr. 232, 212-213.
Beschreibung der Illustrationen:
ff. 12-13 Ornamentrahmen
Rahmung des Eusebiosbriefes. Durchmesser 135 mm.
Quadratvierpaß aus blau gesäumtem Goldstreifen. Die obere Blatthälfte
f. 12/12” ist abgeschnitten.
f. 13° Kanontafel
Kanon «’. 155 X 100 mm.
Abb. 44
Eine große Arkade umfaßt im Bogenfeld zwei kleine Bogen für die Titel,
unterhalb des Architravs einen Raster aus dünnen Goldarkaden für die
Kanones. Dunkelgrüne, goldgesäumte Säulen mit hoher, gestufter Basis
und krausem Blattkapitell, jeweilsblau und dunkelgrün, goldkonturiert; als
Kämpfer ein gold-blau-weißes Treppenmuster; Architrav blau, goldge-
säumt. Als Bogen ein Band aus goldenen Herzpalmetten, verbunden durch
Palmettenranken, blau und schwarz hinterlegt, jedes Motiv dünn rot
konturiert, auf den Pergamentgrund gesetzt. Im Bogenfeld goldene
Herzpalmetten, rotbraun und schwarz hinterlegt, die verbindenden Gold-
ranken blau grundiert. Blau-Gold-Konturen an Bogen und Feld. Außer-
halb des Bogens wächst auf dünnem, gewundenem Stengel eine goldene
Palmettenblüte, schwarz, rot und blau gefüllt, deren Rankenenden einen
Rechteckrahmen andeuten,
f. 14 Kanontafel
Kanon a’ und ß’. 150 x 100 mm.
Anlage wie f. 13”. Serie von Herzpalmetten, verbunden durch Ranke;
Motive gold und blau, rotbraun und schwarz hinterlegt. Im Bogenfeld
12
kleine Rundpalmetten, golden mit schwarzem und blauem Grund. In
denselben Farben die äußeren Palmettenblüten auf gewundenem Stengel,
die ein Rechteck andeuten.
f. 14° Kanontafel Abb. 45
Kanon ß’. 152 x 100 mm.
Anlage wie f. 13”, Säulen blau-gold. Im Bogen Serie von goldenen Herz-
und Rundpalmetten, durch Ranken verbunden, schwarz, rotbraun und blau
hinterlegt. Im Bogenfeld große Palmette, begleitet von Herzpalmetten und
Ranken, golden, in den Blüten schwarz, sonst blau hinterlegt; Muster auf
den Pergamentgrund gesetzt. Äußere Rundpalmette auf langem Stengel,
golden, rot und schwarz gefüllt, den Ecken eingepaßt.
{.15 Kanontafel
Kanon %’ und ı’. 150 x 100 mm.
Anlage wie f. 13°, Säulen blau-gold. Im Bogen goldene Palmettenheizen,
alternierend nach außen und innen gerichtet, blau und schwarz hinterlegt.
Muster des Bogenfeldes ähnlich £. 14”. Am Bogen gold-blaue Palmette an
kurzem Stiel.
f. 15° Kanontafel
Kanon v und ı’. 153 x 100 mm.
Anlage wie f. 13°, gestufte Basen mit Goldrankenmotiven, an den
Kapitellen rot-goldene Palmette und krause Goldblattmotive auf blauem
und schwarzem Grund. Architrav und Säume golden. Im Bogen auf
Pergamentgrund alternierend goldene Kreispalmetten und Herzranken,
schwarz und blau hinterlegt. Im Bogenfeld eine große und zwei kleine
Palmetten auf blauem, Rankenausläufer auf schwarzem Grund. Äußere
steif aufrechte Goldpalmette mit blauer Füllung.
f. 16 Kanontafel
Kanon e’. 152 x 100 mm.
Anlage wie f. 13”. Im Bogen auf Pergamentgrund intermittierende Ranke
aus Palmettenmotiven, blau und schwarz hinterlegt. Bogenfeld wie f. 15".
Außen runde Goldpalmette, blau und schwarz gefüllt, die Rechteckrahmen
andeutet.
f. 16° Kanontafel
Kanon s’,&', n’. 152 x 100 mm.
Anlage wie f. 13”. Im Bogen auf Pergamentgrund alternierend aufrechte
und liegende goldene Herzpalmetten mit Ranken, schwarz und blau
hinterlegt. Im Bogenfeld runde Goldpalmette, schwarz und rotbraun
gefüllt, seitlich blau hinterlegte Ranken. Am Bogen außen derbe gold-
blaue Herzpalmette auf kurzem Stiel, Eckrahmen andeutend.
f.17 Kanontafel Abb. 46
Kanon ı’ und ı’. 154 X 100 mm.
Anlage wie f. 13, Basen und Kapitelle ähnlich f. 15”, Palmette weiß
grundiert. Im Bogen auf Pergamentgrund intermittierende Goldranke,
blau hinterlegt, die schwarz grundierte Herzen einschließt. Im Bogenfeld
Goldpalmette, rotbraun und schwarz hinterlegt, seitlich Goldranken, blau
gefüllt. Steif aufrechte, gold-blaue Palmette am Rand.
wir Ornamentleiste
Vor Matthäus-Kephalaia. 7 x 114 mm.
Serie hellblauer, offener Herzen auf Pergamentgrund, golden gesäumt.
£. 19 ÖOrnamentrahmen Abb. 50
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. 39 x 128 mm, Bordüre 13 mm
breit.
Kleinteiliges Muster aus Herzpalmetten, alternierend mit symmetrischen
Palmetten-Blattranken, golden auf weißem Grund; die karminrote Unter-
malung des Goldes konturiert alle Motive. Doppelter Goldsaum. Kleine
Eck- und Mittelpalmetten. Initiale B: floral, goldkonturiert.
a; Ornamentleiste
Vor Markus-Kephalaia. 5 x 129 mm.
Serie schwarzgrauer, offener Herzen auf Pergamentgrund, golden gesäumt.
f. 78 Ornamentrahmen Abb. 47
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 39 x 126 mm, Bordüre 13 mm
breit.
Umlaufend zwei Reihen goldener Lanzettsterne auf Pergamentgrund.
Doppelter Goldsaum. Kleine Eck- und Mittelpalmette. Initiale A: floral,
goldkonturiert.
f. 114 Ornamentleiste
Vor Lukas-Kephalaia. 6 x 118 mm.
Serie blauer Herzen auf Pergamentgrund, golden gesäumt.
Auct. D. 3. 17 (Misc. 2; S.C. 2651)
Psalter mit Katene
(Konstantinopel — 2. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament - 227 x 150 mm-X + 384ff. (IV-X, 377-382 = V;1-II11,383,
384 = V = pap.; + 1/1)-1col. 16 linn. (Psalter); bis 40 linn. (Katene); 26
linn. (Oden).
(1) leer - (1Y-8) Basileios, Hypothesis zum Psalter, Ergän-
zung des 15. Jh. — (8°) leer — (9-360) Psalter mit Katene —
(360'-375”) Oden mit Scholien, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts oben.
Lagen: 8(+ 1/1:7)1(8)2 x 8(24)7 (8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 27:31)
8x8(95)7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 100: 102) 15 x 8 (222)7 (8 — 1:1
Blatt fehlt vor f. 226: 229) 12 x 8 (325) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 332:
332)5 x 8 (372) 3 (4 — 1: letztes Blatt fehlt mit Textverlust: 375).
Linienschema: Lake I, 8a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text von Psalter und Oden -
Majuskel in brauner Tinte: Text von Katenen und Scholien — Majuskel in
Gold: Titel von Psalmen und Oden — Auszeichnungsmajuskel in Gold:
Initialen in Psalter und Oden — Majuskel in karminroter Tinte: Titel in der
Katene, Versziffern — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Initialen in der Katene — Minuskel in braun-schwarzer Tinte: Text des
15,Jh;
Illustration: (9) Ornamentrahmen — (1”) Ornamentleiste, Initialen,
15:Jh,
Eintragungen: f. IV: Eintragung des J. U. Schweblin: Hunc librum
pertinentem monasterio fratrum ordinis predicatorum in Basilea eripuit
frater Iohannes Ulrichus Schweblin Suevulus... MDXXIX ne incidat manu
impii Lampadii aut aliorum hereticorum sed securetur orthodoxis ad
honorem domini nostri Jesu Christi. (Die radierte, im Normallicht
unlesbare Eintragung wurde von R. W. Hunt entziffert.)
f. IV’: Eintragung des Johannes Stojkovic: Basilius super Librum Psal-
morum.
f. 281°: Eintragung des Johannes Stojkovic: Tres ducatos in auro id est
novem iperpera et novem ducatelos die 14 Julü in Constantinopoli 1436.
Nr. 6-7
f£. 116 Ornamentrahmen Abb. 48
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 37 x 127 mm, Bordüre 13 mm breit.
Serien von Vierblattblüten, verbunden durch Ranken und Herzpalmetten,
golden mit Rotkontur auf Pergamentgrund. Doppelter Goldsaum. Kleine
Eck- und Mittelpalmetten. Initiale E: floral, goldkonturiert.
f. 177 Ornamentleiste
Vor Johannes-Kephalaia. 7 x 119 mm.
Dunkelblaue Herzranken auf Pergamentgrund, golden gesäumt.
f. 178 Ornamentrahmen Abb. 49
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 37 x 126 mm, Bordüre 13 mm
breit,
Serien von Palmetten, symmetrisch durch Ranken verbunden, golden, rot
untermalt und konturiert, auf Pergamentgrund. Doppelter Goldsaum.
Kleine Eck- und Mittelpalmetten. Initiale E: floral, goldkonturiert.
Abb. 51
Provenienz: Johannes Stojkovic von Ragusa, Dominikaner, Gelehrter
und kirchlicher Diplomat, kaufte die Handschrift am 14.7.1436 in
Konstantinopel; bei seinem Tod 1443 vermachte er sie dem Dominikaner-
konvent in Basel, von wo sie nach der Auflösung des Ordens 1525 von
Pater Johannes Ulrich Schweblin 1529 vor den Reformierten in Sicherheit
gebracht wurde. 1604 wurde sie von Sir Ralph Winwood, einem Verwand-
ten von Sir Thomas Bodley, der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner 1edereinband auf Holz.
Erhaltung: Die bis auf die Titelvignette schmucklose, in Pergament,
Schrift und Layout jedoch hervorragende Handschrift istsehr guterhalten,
abgesehen von Schrifterneuerung der ersten Psalterseite.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 619-620.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue II/1, 471.— Hunt, Summary Catalogue 1,88.-R.W.
Hunt, Greek Manuscripts in the Bodleian Library from the Collection of
John Stojkovic of Ragusa (TU 92 = Studia Patristica VII, Papers presented
to the 4th International Conference on Patristic Studies held at Christ
Church, Oxford 1963, I). Berlin 1966, 75-82. — Greek Manuscripts Nr. 56,
7,33. - Ranırs, Verzeichnis Nr. 1116, 163.
Beschreibung der Illustrationen:
de Ornamentleiste
Vor Hypothesis des Basileios, Ergänzung des 15. Jh. 25 x 100 mm.
Symmetrisches Muster aus liegenden Herzpalmettenpaaren, durch Ranken
verbunden, im Zentrum ein Flechtknoten, weiß ausgespart auf karminrot
getöntem Grund. Rot gezeichneter Aufsatz: Flechtkreuz mit Palmetten an
den Kreuzarmen.
f.9 Ornamentrahmen Abb. 51
Titelrahmen des Psalters. 45 x 45 mm.
Im quadratischen Feld ist ein Medaillon für den Psaltertitel ausgespart.
Kreis und Quadrat sind von je einem Goldband gesäumt, die in den
Hauptachsen miteinander verknotet sind. In den Zwickelflächen je ein
symmetrisches Rankenmotiv vom Laubsägetyp, golden auf dunkelblauem
Grund. Grund zwischen Blättern und in Knoten weiß. Kleine Eckblüten,
übermalt oder ergänzt. Partiell beschädigt.
Die Schrift der ersten Psalmverse wurde von späterer Hand grob
nachgezogen, die Initiale M ergänzt.
13
Nr. 8-9
Rawl. G. 3 (Misc. 141; $.C. 14738)
Evangelıar
(Konstantinopel — 2. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament - 155 x 115mm -I + 304#f. (L, 1,304 = V = pap.)-1col.
20 linn.
(2) Über Christi menschliche Gestalt — (2") leer — (3-4*)
Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (5-89°) Matthäus-
Evangelium — (89°-90°) Kephalaia des Markus-Evange-
liums — (91-143) Markus-Evangelium — (143°-144°) Ke-
phalaia des Lukas-Evangeliums — (145-238) Lukas-Evan-
gelium — (238°) leer; Johannes-Kephalaia ausradiert —
(239-303) Johannes-Evangelium — (303°) Exzerpt aus
Hexaemeron-Homilien des Severianos von Gabala.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagen: 3(4) 10 x 8 (84) 6 (90)6 x 8(138) 6 (144) 8 (152) 7(8 — 1: 1
Blatt fehlt vor £. 156 mit Textverlust: 159)9 x 8 (231) 7 (8 — 1: 1 Blatt
fehlt vor f. 239: 238) 3 x 8 (262) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 264 mit
Textverlust: 269) 4 x 8 (301) 2 (303).
Linienschema: ähnlich Lake I, 46a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Kephalaia in Listen und am Textrand, Ziffern - Auszeichnungsma-
juskel in karminroter Tinte: Initialen — Auszeichnungsmajuskel in Gold:
Titel der Evangelien.
Illustration: (5, 91, 145, 239) Ornamenttore und Initialen.
Provenienz: Die Handschrift wurde von Richard Rawlinson mit seiner
Bibliothek der Bodleian Library vermacht; dort befindet sie sich seit 1756.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: leicht verschmutzt, doch relativ gut erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 706. -— Mapan, Summary
Catalogue IH, 341. - Alan, Liste Nr. 530, 89. - HaLkın, Auctarium Nr.
991c, 115.
Auct. E. 2.12 (Misc. 40; S.C. 3092)
Basileios, Kommentar zu Isaias
(Konstantinopel ?) — 953
Pergament—- 333 x 224mm-I + 224ff. (I, 222-224 = V)-2coll. 32 linn.
(1-221) Basileios, 14 Homilien zu Isaias cap. 1-16 - (221)
leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Paginierung: Arabische Zilfern in Tinte, recto rechts oben, verso links
oben.
Lagen: Aufl Grund der dichten Quernähte einer Neubindung ist der
Lagenverband nicht mehr erkennbar.
Kapitelangabe: Arabische Zilfern in Tinte in englischer Schrift, recto
rechts oben und am Rand bei Beginn eines Isaias-Kapitels.
Linienschema: Lake II, le,
14
Abb. 52-53
Beschreibung der Illustrationen:
f. 5 Ornamenttor
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 33 X 65 mm; Bordüre |3 mm
breit.
In goldgerahmtem Feld Serie goldener Herzpalmetten, teilweise hellgrün
gefüllt, auf dunkelblauem Grund. Als Aufsatz in der Mitte Palmette, an den
Seiten Halbpalmetten, gold-blau. Beschädigt und verwischt.
Initiale B: goldene Ranke.
f£.91 Ornamenttor Abb. 52
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 30 x 71mm; Bordüre I4 mm breit.
In goldgerahmtem Feld alternierend geschlossene und offene Palmetten,
durch Stege verbunden, teilweise hellgrün gefüllt, auf blauem Grund. Als
Aufsatz in der Mitte Palmette, an den Seiten Halbpalmetten, gold-blau.
Initiale A: blau-goldene Ranke.
f. 145 Ornamenttor
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 30 x 70 mm; Bordüre 13 mm breit.
In goldgerahmtem Feld Serie von Herzpalmetten, alternierend stehend und
liegend, hellgrün gefüllt, auf blauem Grund. Aufsatz ähnlich f. 91.
Initiale E: goldene Ranke.
f. 239 Ornamenttor Abb. 53
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 28 x 70 mm; Bordüre 13 mm
breit.
In goldgerahmtem Feld symmetrische Palmettenranke, teilweise hellgrün
gefüllt, auf blauem Grund. Als Aufsatz in der Mitte und an den Ecken
goldene Palmette.
Initiale E: Goldring mit gold-blauer Blüte im Zentrum.
Abb. 54-56
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Isaiaszitate im Text — Majuskel in karminroter Tinte: Titel und Ziffern der
Homilien — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte: Initialen.
Illustration: (1) Ornamentrahmen — Ornamentleisten und dekorierte
Initialen am Beginn der 2. bis 14. Homilie.
Eintragungen: f. 221: Kolophon des anonymen Schreibers, der den
Codex am Freitag, 12. August, dem Tag der Märtyrer Photios und
Aniketos, in der 8. Stunde, im Jahr 953 (= a.m. 6461), in der 11. Indiktion
fertigstellte:
ErAneWÜN TA eis T6v noopitnv Hociav 100 dyiov Baoıkelov, un(vi)
Adyoborw ıß' Tov Aylov nagrigwv Potlov xal ’Avınyrov YuEgd.
napaoxeun Bean’ ivölınııavos) 1a’ Erous ‚su&a'.
f. 1 und f. 221”: Eintragungen späterer Besitzer, weitgehend unleserlich.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1601 von Sir John Fortescue der
Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband mit feinem, geprägtem Goldornament,
englisch, spätes 16. Jh.
Erhaltung: ausgezeichnet, kleine Schäden wurden restauriert.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 643-644. —- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 1/1, 589. -— Hunt, Summary Catalogue I, 79. —
GARDTHAUSEN, Palaeographie II, 219-225, 228, Tafel6.- LAke, Minuscle
Manuscripts V/II, Nr. 54, pl. 98-99. - Palaeographical Society V/II, pl. 82.
Greek Manuscripts Nr. 15, 18. — FRAnTZz, Ornament 60, pl. XIII, 4. —
WEITZMAnNnN, Buchmalerei 44, Abb. 297.
Beschreibung der Illustrationen:
Der Dekor ist auf Ornamentmotive zu Beginn jeder Homilie beschränkt.
Alle Ornamente sind in hellkarminroter Tinte zart und präzis gezeichnet
und häufig hellgelb laviert, dazu manchmal etwas helles Grün. Die
schlichten Initialen, ebenfalls in hellkarminroter Tinte gezeichnet, sind mit
Knoten, Häkchen, Kreuzen und kleinen Blättchen verziert oder bestehen
aus Kreisringen mit kleinen Querstrichen.
e. 1 Ornamentrahmen
Rahmen des Buchtitels.
Schlichte Serie kleiner, gelb getönter Doppelhäkchen, die um den Titel
herumgeführt ist. Initiale E: offener Kreisring mit segnend ausgestreckter
Hand.
{, 5° Ornamentleiste vor der 2. Homilie Abb. 55
Zwei liegende Herzpalmettenpaare, die Zwickel mit flachen Blättern
gefüllt, Laubsägetyp. 10 x 65 mm.
f. 16 OÖrnamentleiste vor der 3. Homilie
Zweisträhniges, schlichtes Flechtband mit Zacken in den Zwickeln. Initiale
E: offener Kreisring mit Segenshand. 5 X 65 mm.
f. 34 Ornamentleiste vor der 4. Homilie
Bordüre in Quadrate geteilt, in jedem grüne Raute, in den Zwickeln rote
Augen. 9 x 65 mm.
f. 44 Ornamentleiste vor der 5. Homilie
Wellenranke mit Palmettenblättern. 7 X 68 mm.
f. 56° Ornamentleiste vor der 6. Homilie Abb. 56
Dichtes, kompliziertes Flechtband, in dem zwei verschiedene Flechtmuster
alternieren. 15 X 65 mm.
Baroceci 50 (s.c. 50)
Grammatikalische und poetische Schriften
(Konstantinopel — 1. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament — 202 x 140 mm — 387£f. (heute in 2 Bände geteilt: vol. I:
ff. 1-209, vol. II: ff. 210-387) — 1 col. 28/29 linn.
Sammlung grammatikalischer, lexikographischer und poeti-
scher Schriften, u.a. Theognostos, Orthographie; Georgios
Choiroboskos, Orthographie; ein Lexikon zu Gregor von
Nazianz; ein Glossarium zu Homer; etymologische Eklo-
gen; Musaeus, Hero und Leander, Baktrachomyomachia,
Physiologus u.a.m. (cf. Coxe).
Nr. 9-10
f. 73° Ornamentleiste vor der 7. Homilie
Flechtband, zweisträhnig mit Zacken und dunklen Perlen, Halbrosetten an
den Enden. Blütensterne am Rand neben der Homilienziffer. 6 X 68 mm.
f. 91 Ornamentleiste vor der 8. Homilie Abb. 54
Drei Kreisringe mit gemustertem Rand (Querstriche, Zickzack, Welle mit
Augen), in jedem eine Mandelrosette, die äußeren mit einem Kreis, die
mittlere mit einer Rosettenblüte hinterlegt; in den Zwickeln kleine Winkel,
die Rechteck der Bordüre andeuten. 20 x 64 mm.
f. 102 Örnamentleiste vor der 9. Homilie
In zwei Reihen Halbkreise, je mit drei Blättchen einer Mandelrosette
gefüllt. 10 x 70 mn.
f. 109
Am Rand ein kleiner Pfau, der einen Wurm im Schnabel hält. Er steht auf
einer Linie, die von einem o aus in den Rand ausläuft.
[. 124 Ornamentleiste vor der LO. Homilie
Zickzackteilung, in jedem Feld eine Mandelblütenspitze. [0 x 65 mm.
Initiale II: Flechtbandschälte.
f. 138 Örnamentleiste vor der 11. Homilie
Quadratfelder mit Rosetten, die von Doppellinien diagonal durchkreuzt
werden; Augen in den Ecken. 11 X 67 mm.
f. 160° Ornamentleiste vor der 12. Homilie
Quadratfelder mit Rosetten, die von Doppellinien diagonal durchkreuzt
werden. Initiale E: Kreisring mit Segenshand. 15 X 66 mm.
f. 161
Am unteren Rand eine kleine Ente, die auf dem auslaufenden Schlußstrich
eines & geht.
f. 180° Initiale am Beginn der 13. Homilie
Initiale O: Kreisring mit einfachem Kreuzmuster.
f. 205° Ornamentleiste vor der 14. Homilie
Zwei Reihen Halbkreise mit gemustertem Rand, in jedem eine Mandelro-
settenspitze, alternierend mit kleinen Rauten, gelb gesäumt. 17 x 65 mm.
10
Abb. 57-59
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, recto rechts oben; arabische
Ziffern in Tinte, recto Mitte oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Majuskeln in Tinte vom Schreiber,
leicht dekoriert, am Beginn der Lage recto rechts oben.
Linienschema: Lake I, 2c.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Schlagwörter der Lexika im Text oder am Rand, einige Titel von Schriften
und Kapiteln — Auszeichnungsmajuskel in brauner Tinte: einige Titel —
Majuskel in roter Tinte laviert, manchmal mit etwas Grün: zahlreiche
Initialen, Ziffern am Rand.
15
Nr. [0-11
Ulustration: (111, 210, 292) Ornamenttor — (1, 107°) Ornamentleiste —
schmale Dekormotive — Flechtband, Knoten, Flechtbandstücke -am Ende
oder vor Beginn einzelner Schriften und Kapitel — einige dekorierte
Initialen, dekorativ gezeichnete Rahmung von Schlagwörtern am Rand.
Der gesamte Dekor ist mit brauner Tinte gezeichnet und teilweise rot und
grün laviert.
Eintragungen: Zahlreiche Marginalien von Lesern.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Beide Bände in rotem Maroquinleder auf Holz, in Schuber.
Erhaltung: Anfangs- und Schlußblätter leicht beschädigt, sonst sehr gut.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 70-78. - Greek Manuscripts
Nr. 9, 16, pl. IV. —- R. Browning, An unpublished corpus of byzantine
poems. In: Byzantion 33 (1963) 289-316 (mit Literatur). - IrıcGom, L’italie
märidionale 49-51. — Wırson, Bookhands 16, Abb. 20, 21. — Hunt,
Survival Nr. 59, 33.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentleiste vor Theognostos, Orthographie
Flechtband, zweisträhnig, zinnoberrot-dunkelbraun, an den Enden rot-
grüner Palmettenzweig. Stark beschädigt.
f. 107° Ornamentleiste vor Homer-Glossarium
Flechtband aus je zwei roten und weißen Strähnen, geknickt, mit Knoten in
der Mitte und an den Enden. 12 x 91 mm.
f. 109* und 110°
Kapiteln.
Kleine Flechtbandstücke als Trennung zwischen zwei
Barocci 210 (s.c. 210)
Johannes Chrysostomos, Johannes-Homilien
(Konstantinopel ? - 1. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament - 380 x 270 mm - III + 338£f. (I-III, 336-338 = V = pap.;
+ 73/1, + 138/1, — 281/1)- 2 coll., 26 linn.
(1-334) Johannes Chrysostomos, 46 Homilien zu Johannes
— (334°) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, Mitte rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto links unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 41 x 8 (+ 73/1, + 138/1, — 281/1: 327) 7 (8 — 1: Deckblatt
fehlt: 334).
Linienschema: ähnlich Lake II, 31a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text- Majuskel in Gold: Homilienti-
tel - Auszeichnungsmajuskel in Gold: Homilienziffern, Initialen.
Illustration: (1) Ornamenttor — Ornamentleiste vor 2. bis 46. Homilie.
Eintragung: I. 334: Besitzereintragung des 15, Jh. (?), weitgehend
zerstört.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3, Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
16
f. 111 ÖOrnamenttor Abb. 57
Vor Georgios Choiroboskos, Orthographie. 25 x 100 mm.
Rot-hellgrünes, zweisträhniges Flechtband mit Perlen; als Aufsatz ein
Kreuz, weiche Halbpalmettenblätter zu seiten des Kreuzes und der
Flechtbandenden; an den Ecken aufrecht Palmettenblüten.
f£. 177 Rot-weißes Flechtband mit Perlen, am Ende rote Palmette, als
Kapitelteilung.
f. 202 Rot-weißes Flechtband mit Perlen, am Ende je zwei weiche
Halbpalmettenblätter, als Kapitelteilung.
f. 210 Ornamenttor Abb. 59
Vor etymologischem Lexikon. 30 x 125 mm.
Flechtband mit lockeren Maschen aus je zwei roten und weißen Strähnen,
seitlich in Flechtknotenkreuz mit kleinen Blättern endend, getragen von
schmalen Flechtbandparzellen auf flacher Basis; schlanke Halbpalmetten-
blätter am Ansatz des Bandes; geknotete Saumlinie.
f. 292 Ornamenttor Abb. 58
Vor etymologischen Eklogen. 19 x 90 mm.
Weißes Flechtband mit Zacken, rote Perlen in allen Windungen, mit spitzer
Basis, aus der weiche Halbpalmettenblätter wachsen, ähnliche zu seiten des
roten Aufsatzkreuzes; an den Ecken aufrecht Blüte aus zwei Halbpalmet-
ten, alle Blätter rot-weiß.
ff. 319, 321”, 322, 329, 329°, 332', 333, 342°, 348, 349, 353’, 354, 358,
362”, 369", 375:
Am Ende oder vor Beginn einer Schrift oder eines Kapitels rot-weißes
Flechtband mit Zacken, einige mit flankierenden, kleinen Blüten oder
Halbpalmettenblättern; £f. 362°: eine kleine Ente am Rand zupft am
Flechtband.
11
Abb. 60-61
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: sehr gut.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I], col. 368. — Ausınzau I, Nr. 204,
192.
Beschreibung der Illustrationen:
Der Dekor dieser Handschrift ist auf schmale Ornamentbänder be-
schränkt. Die Ornamentik ist ausschließlich in Gold gezeichnet: goldene,
feingliedrige Muster in goldener Rahmung.
f. 1 Ornamenttor
Titelrahmen der 1. Homilie. 78 x 78 mm; Bordüre 20 mm breit.
Flächenmuster aus Herzblüten, die zu Rosetten gruppiert sind und die
Zwickel füllen; Muster ausgespart aus dem rot untermalten Goldgrund.
Goldene Eckpalmetten und auf der Grundlinie zarte Zypressen. Stark
verwischt.
f. 8 Ornamentleiste vor der 2. Homilie
Alternierend Kreise mit Blüte und stehende Herzblüten. 12 x 80 mm.
£. 19° Ornamentleiste vor der 3. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 X 72 mm.
f. 32 Ornamentleiste vor der 4. Homilie
Rechteckfelder, gefüllt mit arabesk-vegetabilen Motiven. 11 X 72 mm.
f£. 41’ Ornamentleiste vor der 5. Homilie
Millefioribordüre. 11 x 72 mm.
f. 50° Ornamentleiste vor der 6. Homilie
Ranke mit Herzblüten. 11 x 76 mm.
f. 53° Ornamentleiste vor der 7. Homilie
Serie von Herzblüten. 12 x 78 mm.
£. 58 Ornamentleiste vor der 8. Homilie
Ranke mit Herzblüten. 12 X 76 mm.
f. 63° Ornamentleiste vor der 9. Homilie
Millefioribordüre. 12 x 72 mm.
f. 69 Ornamentleiste vor der 10. Homilie
Alternierend Palmettenherzen und Blüten. 12 X 73 mm,
f. 74° Ornamentleiste vor der 11. Homilie
Serie von Quadraten mit Kreuzen. 11 X 72 mm.
f. 79 Ornamentleiste vor der 12. Homilie
Wellenranke. 11 x 78 mm.
f. 86° Ornamentleiste vor der 13. Homilie
Serie von Quadraten mit mageren Blüten. 11 x 76 mm.
f. 94 Ornamentleiste vor der 14. Homilie
Herzblüten, durch liegende Blätter verbunden. 12 x 76 mm.
£. 101° Ornamentleiste vor der 15. Homilie Abb. 60
Mäanderbordüre. 15 x 74 mm.
f. 108 Ornamentleiste vor der 16. Homilie
Herzblüten, von liegenden Herzblüten flankiert. 11 x 75 mm.
f£. 116 Ornamentleiste vor der 17. Homilie
Kreise mit Millefioriblüten. 11 X 70 mm.
f£. 125 Ornamentleiste vor der 18. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 x 76 mm.
f. 134 Ornamentleiste vor der 19. Homilie
Zickzackbordüre aus Treppenmustern. 10 x 75 mm.
f. 138° Ornamentleiste vor der 20. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 x 75 mm.
f. 145° Ornamentleiste vor der 21. Homilie
Intermittierende Ranke. 11 X 72 mm.
f. 151° Ornamentleiste vor der 22. Homilie
Intermittierende Ranke. 11 x 78 mm.
f. 158° OÖrnamentleiste vor der 23. Homilie
Serie von Halbkreisen, gefüllt mit Treppenmustern, zum Teil in goldener
Zeichnung, zum Teil weiß ausgespart aus dem Goldgrund. 10 x 77 mm.
f. 166 Ornamentleiste vor der 24. Homilie
Herzpalmetten, durch Blätter verbunden. 12 x 79 mm.
Nr. 11
f. 173 Ornamentleiste vor der 25. Homilie
Millefioribordüre. 11 x 75 mm.
£. 179° Ornamentleiste vor der 26. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 X 80 mm.
f. 185° Ornamentleiste vor der 27. Homilie
Serie liegender Herzblüten. 13 X 78 mm.
f. 192 Ornamentleiste vor der 28. Homilie
Mäanderbordüre. 10 x 78 mm.
f. 198° Ornamentleiste vor der 29. Homilie
Serie von Quadraten mit Kreuzen. 11 X 78 mm.
f. 205° Ornamentleiste vor der 30. Homilie
Liegende Herzpaare mit Blattzungen. 11 X 79 mm.
f. 211° Ornamentleiste vor der 31. Homilie
Intermittierende Ranke. 11 x 75 mm.
f. 222 Ornamentleiste vor der 32. Homilie
Serie schlanker, gegenständiger Herzen. 11 X 77 mm.
ft. 229° Ornamentleiste vor der 33. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 X 76 mm.
f. 236 Ornamentleiste vor der 34. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 x 79 mm.
f. 243° Ornamentleiste vor der 35. Homilie
Serie von Herzblüten. 11 x 74 mm.
f. 250 Ornamentleiste vor der 36. Homilie
Intermittierende Ranke. 11 X 80 mm.
f. 255 Ornamentleiste vor der 37. Homilie
Alternierend große und kleine Herzpalmetten. 12 x 75 mm.
f. 261 Ornamentleiste vor der 38. Homilie
Rautenserie mit vegetabiler Füllung. 12 x 75 mm.
f. 272° Ornamentleiste vor der 39. Homilie
Herzpalmetten, durch Blätter verbunden. 11 x 77 mm.
f. 287 Ornamentleiste vor der 40. Homilie
Serie liegender Herzblüten. 11 X 85 mm.
f. 295 Ornamentleiste vor der 41. Homilie
Herzpalmetten, durch Blätter verbunden. 11 X 76 mm.
£. 301 Ornamentleiste vor der 42. Homilie
Herzpalmetten, durch Blätter verbunden. 10 X 75 mm.
£. 309° Ornamentleiste vor der 43. Homilie
Serie von Doppelherzen, hellaus dem Goldgrund ausgespart. 11 x 75 mm.
f. 313 Ornamentleiste vor der 44. Homilie
Quadrate, mit Herzpalmetten gefüllt. 11 x 80 mm.
f. 319 Ornamentleiste vor der 45. Homilie
Millefioribordüre. 11 x 75 mm.
f. 326° Ornamentleiste vor der 46. Homilie Abb. 61
Wellenranke mit Herzpalmetten in den Blattausläufern. 11 x 76 mm.
17
ern nt nem
Nr. 12
Auct. T. 3. 3 (Misc. 220; S.C. 20499)
Johannes Chrysostomos, Genesis-Homilien
(Konstantinopel ?, Kleinasien ? — 2. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament - 325 X 240 mm - I + 232ff. (1,232 = V = pap.) -2 coll.
36 linn.
(1-231°) Johannes Chrysostomos, 28 Homilien zur Genesis,
inc. mut., des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Arabische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben.
Lagen: 7(8 — 1: erstes Blatt fehlt: 7) 28 x 8 (231; Textverlust in
unbekanntem Ausmaß am Ende des Codex).
Linienschema: Lake II, 4b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Titel der Homilien — Auszeichnungsmajuskel in blauer Tinte:
Homilienziffern, Initialen, diese zum Teil mit etwas Grün und Karminrot.
Illustration: (4, 9, 15°, 23, 29°, 37°, 75, 81”, 87°, 194°) Ornamenttor —
(45°, 52, 57°, 67,95, 103, 112, 125, 134, 141", 150, 160, 170”, 180*, 191*,
204°, 217) Ornamentleiste — ornamentale, zum Teil zoomorphe und
anthropomorphe Initialen am Beginn jeder Homilie.
Verlust von Miniaturen: Dekormotive am Beginn der verlorenen Homi-
lien.
Eintragung: f. I: E bibliotheca Saibantiana.
Provenienz: Die Handschrift gehörte im 18. Jahrhundert Giovanni
Saibante in Verona; sie ist eine der 50 Saibante-Handschriften, die 1820
von der Bodleian Library erworben wurden.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: Verluste am Anfang und Ende des Codex, ringsum beschnit-
ten, an vielen Blättern Ränder abgeschnitten oder eingerissen; Wasser- und
Schmutzflecken; einige Blätter grob genäht; abgesehen davon relativ gut
erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 774. -— MApDan, Summary
Catalogue IV, 422. — Ausıneau 1, Nr. 168, 164-165.
Beschreibung der Illustrationen:
Die qualitätvolle, repräsentative Handschrift ist in Ausstattung, Motivre-
pertoire, Stil und Farbgebung einheitlich. Jede Homilie ist zu Beginn durch
Ornamenttor oder -leiste und Initiale ausgezeichnet. Unter den reich
varlierten Motiven dominieren Palmettenmotive und deren Derivate,
teilweise mit Laubsägecharakter, Wellen- und Kreisranken, daneben
geometrische Grundformen, immer in oftmehrfach symmetrischer Anord-
nung. Alle Muster sind vor den bloßen Pergamentgrund gesetzt, die
meisten Bordüren mit Rahmung. In der Farbgebung ist helles Beige mit
kräftigem Blau und Grün kontrastiert, dazu Karminrot in heller und
dunkler Nuance, Lila, Silber und wenig Gold. Charakteristisch ist der
abrupte Farbwechsel innerhalb jedes Ornamentmotivs - farbige Portionie-
rung von Ranken, Kontrast zwischen Blüte und Füllblatt, zwischen den
Teilblättern einer Blüte, zwischen Ranke und Blattausläufern -, bei dem
vor allem das helle Beige mit den kräftigen Tönen kontrastiert wird;
dadurch entstehen zusätzliche Symmetrien und Rhythmen. Auch die Farbe
des Saumstrichs wechselt von Seite zu Seite; häufig haben parallele Säume
die gleiche Farbe. Für die Initialen gilt dasselbe Prinzip der Farbverteilung.
f.4 Ornamenttor
Titelrahmen der 2. Homilie (keine Homilienziffer, bei der Zählung
übersprungen). 52 X 85 mm; Bordüre 15 mm breit.
Ranke mit Palmettenblüten und -herzen; farbig und silbern gesäumt,
goldene Eckmotive. Initiale IT: auf den goldenen Buchstaben sind blaue
Wellen und Häkchen gezeichnet.
18
12
Abb. 62-70
Abb. 62
Titelrahmen der 3. (2.) Homilie. 53 x 91 mm; Bordüre 17 mm breit.
f{. 9 Ornamenttor
Zickzackteilung durch häkchenbesetzte Stäbe, in den Dreieckfeldern
Herzpalmetten; farbig und silbern gesäumt; Eckpalmetten. Initiale ©: zwei
aufrecht stehende, gebogene Fische mit Gürtel, beige gezeichnet, grün
geschuppt, nach dunklem Köder schnappend.
f. 15° Ornamenttor
Titelrahmen der 4. Homilie (keine Homilienziller, bei der Zählung
übersprungen). 73 x 96 mm; Bordüre 19 nım breit.
Ranke, alternierend mit breiten Herz- und schmalen Laubsägepalmetten;
farbig und silbern gesäumt. Initiale O: blauer Kranz.
f. 23 Ornamenttor
Titelrahmen der 5. (3.) Homilie. 55 x 92 mm; Bordüre 19 mm breit.
Symmetrische Wellenranke, in zwei Reihen umlaufend; farbig gesäumt.
Initiale ®: aus schlanken Palmetten gebildet.
f. 29° Ornamenttor Abb. 67
Titelrahmen der 6. (4.) Homilie. 55 X 110 mm; Bordüre 25 mm breit.
Serie tangierender, gegenständiger Herzpalmetten, die Palmettenblüten
einschließen und in Ranken auslaufen; farbige Horizontalteilung; farbig
gesäumt; kleine Eckranken. Initiale B (f. 30): schlanke Ranke.
Abb. 63
Titelrahmen der 7. (5.) Homilie. 75 X 91 mm; Bordüre 18 mm breit.
f. 37° Ornamenttor, figürliche Initiale
Serie von offenen Kreisen mit Herz- und Kreuzpalmetten, alternierend mit
schmalen, geschlitzten Blättern; farbig gesäumt; Eckranken, Palmette als
Aufsatz.
Initiale I: Ein Knabe mit blondem Haar, heller Haut und himbeerrosa
Trikot balanciert mit erhobenen Händen auf einer Kugel (Kairos?); an
Füßen, Hüften und Händen blaue Blätter oder Knospen.
f. 45° Ornamentleiste
Vor der 8. (6.) Homilie. 15 x 97 mm.
Wellenranke mit Herzpalmetten; farbig gesäumt; Eckmotive. Initiale ®:
gebildet aus Rosetten, Herzpalmette, Blattspitze und einem rosa getönten
Gesicht in einer Palmette.
{. 52 Ornamentleiste Abb. 64
Vor der 9. (7.) Homilie. 24 x 95 mm.
Symmetrische Kreiswellenranke, die sich in Blattenden verzweigt, an den
Gelenken Herzpalmetten, in den äußeren Windungen je eine Schüssel mit
Birnen. Initiale O: spitzer Buchstabe, oben und unten in Palmettenherz
endend.
12:97. Ornamentleiste, figürliche Initiale
Vor der 10. (8.) Homilie. 20 x 88 mm.
Abb. 68
Serie gegenständiger, dichter Herzpalmetten.
Initiale E: großer, spitzer Buchstabe aus farbigem Band mit Knoten und
Blattenden; in seine Höhlung geschmiegt die Halbfigur eines Engels mit
großer Segenshand; das Gewand ist hellgrün-rosa gestreift, der Ärmel
himbeerrosa, der Flügel blau-rosa getupft, das Haar grün, der Nimbus rosa
konturiert.
f. 67 Ornamentleiste
Vor der 11. (9.) Homilie. 20 x 85 mm.
Serie alternierend breiter und schlanker Herzpalmetten; farbig gesäumt.
Initiale O: Palmettenmedaillon, beschnitten.
f. 75 Ornamenttor Abb. 70
Titelrahmen der 12. (10.) Homilie. 34 x 120 mm; Bordüre 18 mm breit.
Symmetrische Kreisranke, paarweise gefüllt mit Greifen, Protomen von
Steinböcken, Kleeblättern und Palmetten; farbig gesäumt. Initiale &:
blauer Schaft mit hellem Band umwunden, Ranken als Bögen, Palmette als
Spitze.
f. 81° Ornamenttor
Titelrahmen der 13. (11.) Homilie. 33 x 110 mm; Bordüre 21 mm breit.
Balkenbordüre aus Rautenranke mit alternierend stehenden und hängen-
den Herzpalmetten; die Seitenfelder eingezogen und separat farbig
gerahmt mit Herzpalmettenranke. Initiale O: spitzer Buchstabe mit
Häkchen und gestielter Blüte besetzt.
{87° Ornamenttor
Titelrahmen der 14. (12.) Homilie. 40 x 91 mm; Bordüre 16 mm breit.
Palmettenranke, rot gesäumt. Initiale II: Serie von Herzpalmetten.
f. 95 ÖOrnamentleiste Abb. 65
Vor der 15. (13.) Homilie. 26 X 96 mm.
Bordüre aus großen Vierpässen, in die Kreuzblüten eingesetzt sind, in den
Zwickeln symmetrische Rankenenden; farbig gesäumt, Eckranken.
Initiale TI (f. 95°): zwei aufrecht stehende Pfauen mit blau-beige-grün
gestreiftem und geflecktem Gefieder tragen in den Schnäbeln eine
Herzblattranke als Balken.
£. 103 Ornamentleiste
Vor der 16. (14.) Homilie. 17 x 90 mm.
Herzranke mit dünnen Palmetten und Schößlingen; farbig gesäumt. Initiale
B: Schaft und oberer Bogen aus Ranke, als Bauch ein kleiner, bunt
getupfter Papagei, der am Schaft pickt.
f. 112 Ornamentleiste, figürliche Initiale
Vor der 17. (15.) Homilie. 15 x 80 mm.
Liegende Herzpalmettenpaare, Rankenenden in den Zwickeln; farbig
gesäumt.
Initiale I: Eine Schlange mit mehrfach gewundenem, geflecktem Leib und
Löwenpranken sperrt senkrecht aufwärts ihr großes Maul auf; darin steckt
bis zur Brust ein rosa Knabe mit blondem Haar und Blüten hinter dem
Kopf. Beschädigt.
f. 125 Ornamentleiste
Vor der 18. (16.) Homilie. 21 x 96 mm.
Serie von Herzpalmetten, begleitet von kurzen Ranken; farbig gesäumt.
Initiale E: magere Ranke.
f. 134 Ornamentleiste, figürliche Initiale Abb. 69
Vor der 19. (17.) Homilie. 20 x 93 mm.
Symmetrische Serien liegender Herzpalmetten mit Rankenenden; farbig
gesäumt.
Initiale K (f. 134°): Eine stehende Figur mit braunem Gesicht, blondem
Haar, gelb-grün gestreiftem Gewand mit langen Ärmeln und Vogelklauen
statt der Füße hält den linken Arm hoch und in der rechten Hand einen
geknickten Ast mit Blüten und Rankenenden, der die Schrägschäfte des K
bildet. Blüten hinter Kopf und unter Füßen der Figur.
Nr. 12
f. 141" Ornamentleiste, figürliche Initiale
Vor der 20. (18.) Homilie. 18 x 88 mm.
Flächenmuster aus kreuzförmig angeordneten Herzen mit Palmettenrippe;
linearer Saum.
Initiale <D: Der Schaft hat einen kräftigen Sockel und am oberen Teil eine
Herzserie. Der Bauch des ® ist dicht gefüllt mit bunten Tupfern und
Strichen; darin taucht bis zu den Schultern sichtbar ein rötlicher Kopf mit
blonden Haaren auf; da die Bögen aus einem Flügelpaar gebildet sind,
zwischen denen jeweils eine Hand ausgestreckt ist, ist ein Cherub
dargestellt.
f. 150 Ornamentleiste
Vor der 21. (19.) Homilie. 16 x 89 mm.
Wellenranke mit Palmettenrankenschößlingen; farbig gesäumit. Initiale IT:
Flechtband, zweisträhnig.
f. 160 Ornamentleiste
Vor der 22. (20.) Homilie. 20 x 92 mm.
Doppelreihe kleiner Kreisranken mit Palmette, alternierend stehend und
hängend; farbig gesäumt. Initiale T: schmaler, dichter Rankenschaft.
f. 170° Ornamentleiste
Vor der 23. (21.) Homilie. 18 X 87 mm.
Blaue Kreise, im mittleren dichte Mandelblütenpalmette, in den seitlichen
heraldische, bunt gestreifte Greifen; zwischen den Kreisen Herzpalmette
oder dünn geschlitzte Blüte; farbig gesäumt. Initiale E: besetzt mit kleinen
Blättchen und Rankenenden.
f. 180° Ornamentleiste
Vor der 24. (22.) Homilie. 14 x 83 mm.
Serie gegenständiger Herzen, gefüllt mit Herzblüte oder Mandelpalmette;
farbig gesäumt. Initiale O: im Kreis Palmettenkreuz.
f. 191° Ornamentleiste
Vor der 25. (23.) Homilie. 15 x 80 mm.
Serie gegenständiger Herzen, verschlungen, mit mageren Palmettenmoti-
ven gefüllt; farbig gesäumt. Initiale T: ein aufrecht stehender, rosa Fuchs,
aus dessen Maul der Rankenbalken hervorgeht.
Abb. 66
Titelrahmen der 26. (24.) Homilie. 48 x 94 mm; Bordüre 20 mm breit.
f. 194° Ornamenttor
Symmetrische Kreisranke, in den Windungen paarweise hängende Wein-
trauben, Granatäpfel und Herzpalmetten bzw. hängende Blüten; farbig
gesäumt, Eckpalmetten. Dieses Tor war in der Vorzeichnung um 25 mm
länger konzipiert. Initiale M (f. 195): Wellenranke umlaufend, in der
Vorzeichnung ebenfalls länger.
f. 204° Ornamentleiste
Vor der 27. (25.) Homilie. 17 x 92 mm.
Serie von Herzen mit Palmettenfüllung, durch verbindende Rankenspitzen
zu Rechtecken ergänzt. Initiale H: bunte Stäbchen.
f. 217 Ornamentleiste
Vor der 28. (26.) Homilie. 21 x 93 mm.
Kreise und Rauten, einander überlagernd und miteinander verflochten, in
den kleinen Segmentflächen Blättchen; der farbige Saum ist mit einge-
flochten.
Initiale T (f. 217°): Auf einem schmalen Flechtknoten steht ein heraldi-
scher Adler mit blauen Flügeln und bunt getupftem Leib, im scharf seitlich
gewandten Schnabel trägt er den Rankenbalken.
19
Nr. 13
Canon. gr. 76 (S.C. 18529)
Johannes Chrysostomos, Homilien
(Kontantinopel ? - 1. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament - 310 x 220 mm — VI + 364ff. (I-V1, 363,364 = V;1,11, 363,
364 = pap.; TII-VI = perg. mod.) -2coll.-31linn. (ff. 1-200); 28/27 linn.
(ff. 201-362).
(1-362*) 29 Homilien, u.a. Über das Priestertum, Über die
Unbegreiflichkeit Gottes, Über Usia, Über den Reichen
und den armen Lazarus, Gegen die Besucher von Hippo-
dromspielen, Gegen die Juden; inc. mut. (1 1/2 Homilien
mit Kephalaia), des. mut., Textverluste und -störungen
innerhalb der Homilien (cf. Coxe).
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, unregel-
mäßig.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben.
Lagen: Durch Verluste und Vertauschung beim Binden erheblich ge-
stört, soweit erkennbar, meist Quaternionen.
Linienschema: Lake II, 34c (ff. 1-200); Lake II, 31a (ff. 201-362).
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in blaßkarminroter
Tinte: Homilientitel - Auszeichnungsmajuskel in blaßkarminroter Tinte:
Homilienziffern, Initialen.
Hlustration: (221, 252, 280°) Ornamenttor — (6°, 7,41, 62, 76”, 85, 95",
105, 125, 143°, 153, 201, 211, 229, 234°, 241°, 253, 263°, 291, 325)
Ornamentleiste — (28, 49, 131, 302, 338, 349") roter Balken - dekorierte
Initialen am Beginn der meisten Homilien, floral, rot gezeichnet (zwischen
ff. 1 und 200, 291 und 362) und aus Palmettenmotiven, rot gezeichnet
(zwischen ff. 201 und 290).
Verlust von Miniaturen: Der ornamentale Dekor der 1. und 2. Homilie
ist verloren, vielleicht auch jener weiterer verlorener Homilien.
Eintragungen: Besitzervermerke am Rand:
a) häufig am unteren Rand: Mıxau Tlaiös;
b) ff. 48°, 83, 96°, 100°, 101°, 127°, 234*, 294": Advınk iegouovaxos
TATELKLOS;
c) an mehreren Rändern Namen von Mönchen, in derselben Schrift wie
(b), u.a. Gerasimos (ff. 93, 301), Kaliopios und Nikolaos (f. 97), Timotheos
Diakon (f. 204”), Balsomos (f. 204°);
d) ff. IV-V: Inhaltsverzeichnis eines Bibliothekars des 18. Jh.
Provenienz: Die Handschrift war in metabyzantinischer Zeit im Besitz
eines Michael Pailos und eines Daniel, Hieromonachos und Patrikios. Sie
wurde 1817 mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig, gekauft.
Einband: Rotbrauner Ledereinband mit Blindstempelbordüren auf
Holz.
Erhaltung: Abgesehen von den Textverlusten und einigen Schäden am
Pergament relativ gut erhalten.
Besondere Bemerkungen: Nach Ansicht des Bibliothekars des 18.
Jahrhunderts und von H. OÖ. Coxe bestehe die Handschrift aus zwei
separaten Teilen, die aus dem späten 11. und aus dem späten 10.
Jahrhundert stammen sollen.
Der paläographische, codicologische und stilistische Befund erlaubt
folgende Beobachtungen:
1. f£. 1-200 und ff. 201-362 stammen von zwei verschiedenen Schreibern;
die Unterschiede der Hände sind mehr individueller als zeitlich-stilistischer
Art; die erste Hand scheint etwas jünger zu sein.
2. ff. 1-200 und ff. 201-362 haben unterschiedliche, aber im Typus
verwandte Linienschemata.
3. Alle Titelschriften, Homilienziffern und Initialen stammen von einer
Hand.
20
13
Abb. 71-74
4. Es gibt drei verschiedene Typen der Ornamentik:
a) ff. 1-200 und ff. 291-362: einfache Blütenblattornamentik, hell
ausgespart aus karminrotem Grund, rot gezeichnete, florale Initialen;
b) ff. 201-290: Palmetten-Laubsägeornamentik, ohne Rahmen und Farb-
grund, Initialen aus denselben Motiven;
c) ff. 201-290: einfache Blütenblattornamentik, farbig auf farbigem
Grund, florale Initialen im selben Stil.
5. Die Ornamenttypen (b) und (c) verwenden dieselben Farben. Die
Ornamenttypen (a) und (b) zeigen keine stilistische oder motivische
Verwandtschaft. Die Ornamenttypen (a) und (c) sind motivisch, aber nicht
stilistisch verwandt.
Diese Beobachtungen führen zu folgenden Schlußfolgerungen: Die Hand-
schrift entstand in der 1. Hälfte (im 1. Viertel) des 11. Jahrhunderts in
einem großen Scriptorium; es arbeiteten an ihr mehrere Teams von
Schreibern und Dekorateuren verschiedenen Alters und verschiedener
Schulung bzw. Spezialisierung. Sie ist als relativ einheitlich anzusehen;
Divergenzen sind eher auf die arbeitstechnischen Bedingungen eines
Ateliers mit Massenproduktion zurückzuführen. Es besteht keine Notwen-
digkeit, in der heutigen Handschrift zwei zusammengebundene Fragmente
mit großer Zeitdifferenz zu erkennen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus \/IIL, coll. 75-76. — HaLkın, Aucta-
rium Nr. 129p, 26. — AuBinEau |, Nr. 218, 204-205.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 6° Ornamentleiste
Vor den Kephalaia der 3. Homilie (Priestertum). 15 X 70 mm.
Flache, rundblättrige Blüten in Kreisen, weiß ausgespart aus karminrotem
Grund, rot gesäumt.
f. 7 Ornamentleiste
Vor der 3. Homilie (Priestertum). 15 X 71 mm.
Bordüre aus einander überschneidenden Halbkreisen, in jedem Segment
ein Kleeblatt, weiß ausgespart aus karminrotem Grund, rot gesäumt.
f. 41 Ornamentleiste
Vor den Kephalaia der 5. Homilie (Priestertum). 14 x 71 mm.
Serie gegenständiger Kleeblätter, weiß ausgespart aus karminrotem
Grund, rot gesäumt.
f. 62 Ornamentleiste
Vor der 7. Homilie (Gegen die Juden). 13 x 70 mm.
Bordüre unterteilt in Rechtecke, diese in Dreiecke, in jedem Feld eine
kleine Blüte, weiß ausgespart aus karminrotem Grund, rot gesäumt.
f. 76° Ornamentleiste
Vor der 8. Homilie (Über die Unbegreiflichkeit Gottes). 15 X 70 mm.
Ähnlich £. 7.
f. 85 Ornamentleiste
Vor der 9. Homilie (Über die Unbegreiflichkeit Gottes). 14 X 71 mm.
Bordüre in Quadrate unterteilt, im mittleren eine rot gezeichnete Rosette,
in den übrigen Blüten, weiß ausgespart aus karminrotem Grund, rot
gesäumt.
f..95° Ornamentleiste
Vor der 10. Homilie (Über die Unbegreiflichkeit Gottes). 15 x 70 mm.
Flache Rundblüten in Kreisen, weiß ausgespart aus karminrotem Grund,
rot gesäumt.
f. 105 Ornamentleiste
Vor der 11. Homilie (Über die Unbegreiflichkeit Gottes). 17 x 74 mm.
Alternierend Kreise mit Rundblüten und gegenständiges Blütenpaar, weiß
ausgespart aus karminrotem Grund, rot gesäumt.
f. 125 Ornamentleiste Abb. 71
Vor der 13. Homilie (Über die Unbegreiflichkeit Gottes). 16 X 74 mm.
Alternierend Rundblüten in Kreisen und gegenständige Dreiblattblüten,
weiß ausgespart aus karminrotem Grund, rot gesäumt.
f. 143° Ornamentleiste
Vor der 15. Homilie (Gegen Häretiker). 17 x 72 mm.
Weiße Ranke ausgespart aus karminrotem Grund. Von späterer Hand in
schwarzer Tinte grob hinzugefügt: Saumlinie und Kreuz mit Legende IC
X NIKA.
£..153 Ornamentleiste
Vor der 16. Homilie (Gegen die Juden). 15 X 71 mm.
Serie von Kreisen mit Rundblüten, weiß ausgespart aus karminrotem
Grund, rot gesäumt.
f. 201 Ornamentleiste
Vor der 17. Homilie (Über Usia). 20 x 72 mm.
Vier gegenständige Herzpalmetten, graublau, dünn rot konturiert, ohne
Rahmen zur Bordüre gereiht.
f. 211 Ornamentleiste
Vor der 18. Homilie (Über Usia). 17 x 68 mm.
Kreise mit dunkelblauen, flachen Rundblüten und kleinen Schößlingen auf
trübkarminrotem Grund, ohne Saum.
f. 221 Ornamenttor Abb. 72
Vor der 19. Homilie (Über Usia). 37 x 75 mm; Bordüre 20 mm breit.
Kreise mit flachen, mageren Blüten, dunkelblau auf trübkarminrotem
Grund, blau gesäumt, kleine Eckblüten. Initiale E: dunkelblaue Ranke mit
Palmettenenden und segnender Hand.
f. 229 Ornamentleiste Abb. 74
Vor der 20. Homilie (Über Usia). 18 x 72 mm.
Blaue, rot gesäumte Palmettenranke im Laubsägetyp, ungerahmt auf dem
Pergamentgrund.
Barocci 55 (S.c. 55)
Johannes Chrysostomos, Homilien
(Westliches Kleinasien? — Ende 10./Anfang 11. Jahrhundert)
Pergament -207 x 142 mm-V + 366ff. (I-V,366 = V = pap.; — 155/1)
-1.col. 28 linn.
(IV, V) Inhaltsverzeichnis, spätere Ergänzung — (1-366”)
Johannes Chrysostomos, 42 Homilien, inc. mut., partielle
Verluste (cf. Coxe).
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, arabische Ziffern in Bleistift,
recto rechts oben.
Nr. 13-14
f. 234° Ornamentleiste
Vor einer dislozierten Homilie (Über Seraphim). 18 x 78 mm.
Dünne, rot gezeichnete, intermittierende Ranke mit Herzpalmetten und
Palmettenzungen, ungerahmt auf dem Pergamentgrund.
f. 241° Ornamentleiste Abb. 73
Vor der 21. Homilie (Gegen die Besucher von Hippodromspielen). 21 X
80 mm.
Ranke aus vier blauen, rot konturierten Herzpalmetten, verbunden durch
gegenständige, kleine Herzpalmetten, ungerahmt auf dem Pergament-
grund.
f. 252 Ornamenttor
Rahmen für den Titel einer nicht ausgeführten Homilie. 47 x 70 mm;
Bordüre 19 mm breit.
Blaue Kreise mit flachen Blüten, verbunden durch Schrägstege, auf
trübrotem Grund.
f.253 Ornamentleiste
Vor der 22. Homilie (Reicher und armer Lazarus). 10 X 70 mm.
Serie stehender dunkelblauer Palmettenherzen, ungerahmt auf dem
Pergamentgrund.
f. 263° Ornamentleiste
Vor der 23. Homilie (Reicher und armer Lazarus). 20 X 70 mm.
Liegende Palmettenherzpaare mit Rankenausläufern, dunkelblau, rot
gesäumt, ungerahmt auf dem Pergamentgrund. Initiale O: Fisch, blaue
Musterzeichnung am Leib.
f. 280° Ornamenttor
Vor der 24. Homilie (Reicher und armer Lazarus). 75 X 73 mm; Bordüre
20 mm breit.
Blaue Kreise mitsteifen blauen Blüten auf trübrotem Grund, blau gesäumt.
f. 291 Ornamentleiste
Vor der 25. Homilie (Gegen die Juden). 25 X 73 mm.
Drei Kreise mit Rundblüten, alternierend mit Dreiblattpaar, hell ausge-
spart auf karminrotem Grund, rot gesäumt.
f. 325 Ornamentleiste
Vor der 27. Homilie (Gegen die Juden). 15 X 73 mm.
Bordüre in Quadrate unterteilt, in jedem eine vierblättrige Blüte, rot
gezeichnet und gesäumt.
14
Abb. 75-78
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben.
Lagen: 7(8- 1:1 Blatt fehlt vor f. 8 mit Textverlust: 7; am Beginn fehlt
eine Lage) 2 x 8 (23) 4 (27) 6 (33) 10 x 8 (113; die folgende Lage fehlt)
6 x 8(-— 155/1: 162) 23 x 8 (346) 4 (6 — 2: 2 Blätter fehlen vor f. 351:
350) 2 x 8 (366).
Linienschema: Lakel, 3a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Titel und Ziffern der Homilien.
21
aa ne ee
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Nr. 14
Illustration: (193, 309) Ornamentrahmen — (161”) Ornamenttor — vor
den meisten übrigen Homilien Ornamentleiste — Initialen der Homilien
meist schlicht ornamental, einige zoomorph.
Verlust von Miniaturen: Einige Ornamentmotive wurden ausgeschnit-
ten: f. 174’ eine Ornamentleiste, ff. 234°, 269 und 328° je eine Initiale. Mit
der 1., 2., 14. und 40. Homilie gingen auch deren Ornamentmotive
verloren.
Eintragungen: Gebete u.ä. späterer Besitzer.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Verluste und Vertauschung einiger Lagen und Blätter,
Schäden durch Feuchtigkeit.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 80-83.- AußinEAul, Nr. 177,
170-172. - Haukın, Auctarium Nr. 939u, 109, Nr. 2102 w, 200.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 2" Ornamentleiste vor der 3. Homilie (Genesis)
Serie von Rosettenspitzen, hellgrün und braun, Saumlinie zu Silbergrau
oxydiert. 7 X 103 mm.
f. 5° Ornamentleiste vor der 4. Homilie (Genesis)
Flechtband, rotbraun, hellgrün, pergamentweiß, zum Teil zerstört.
7 x 100 mm.
f. 27 Ornamentleiste vor der 6. Homilie (Lazarus)
Flechtband, rotbraun, hellgrün, pergamentweiß auf dunkelbraunem
Grund. 7 x 104 mm.
f. 43° Ornamentleiste vor der 7. Homilie (Kanaanäerin)
Lockeres Flechtband, braunrot und pergamentweiß aufhellgrünem Grund,
braun gesäumt; eine außen angesctzte weiche grüne Halbpalmette ragt in
den Rand hinein. Initiale TI: eine hellgrüne Schlange ringelt sich um den
braunen Buchstaben. 12 x 104 mm.
f. 56° Ornamentleiste vor der 8. Homilie (Mysterien)
Bordüre in Rechteckfelder mit hellbraunen und -grünen Flechtbandstük-
ken unterteilt, brauner Saum. 13 X 100 mm.
f. 61° Ornamentleiste vor der 9. Homilie (Usia)
Serie von grünen und braunen Kreisen, durch die ein weiches, pergament-
weißes Band geschlungen ist. Grund und Saum braun. 12 x 95 mm.
f. 68° Ornamentleiste vor der 10. Homilie (100. Psalm)
Art Eierstab, hellbraun, -rot, -grün, hellbraun gesäumt. 14 x 108 mm.
f. 80° Ornamentleiste vor der 1. Homilie (Erdbeben)
Bordüre durch hellbraune Gitter in Quadrate unterteilt, in jedem eine
hellgrüne Raute mit rotem Kern. Rotbrauner Saum. 12 x 88 mm. Initiale
E mit segnender Hand.
f, 100 Ornamentleiste vor der 12. Homilie (Über den, der in die Hand
der Räuber fiel)
Flechtband, hellbraun und -grün, braun gesäumt, flankiert von zwei langen,
weichen, hellbraunen Halbpalmettenblättern. 14 x 88 mm.
f. 105° Ornamentleiste vor der 13. Homilie (Gleichnis vom Weinberg)
Bordüre in Dreiecke mit roten Rosettenspitzen geteilt, grüner Grund,
braun gesäumt. 14 X 87 mm.
f. 122 Ornamentleiste vor der 15. Homilie (Usia)
Breites Flechtband, hellgrün, -braun, -rotbraun, dunkelbraun gesäumt,
flankiert von langen Halbpalmettenblättern. 14 x 88 mm.
22
11337 Ornamentleiste vor der 16. Homilie (Usia)
Serie von Flechtbandstücken, hellrot, -grün, dunkelbraun, braun gesäumt.
11 x 90 mm.
f. 140 Ornamentleiste vor der 17. Homilie (Seraphim)
Bordüre in Quadratfelder unterteilt mit hellbraunen Mandelrosetten auf
grünem oder braunem Grund, braun gesäumt. 11 x 90 mm.
f. 148 Ornamentleiste vor der 18. Homilie (Über: Filius ex se nihil
fecit)
Art Eierstab, hellgrün, durch rotbraune Horizontallinie geteilt, seitlich
große hellbraune Blattschleifen. Zwei große Initialen 2, die eine gebildet
aus Vogelköpfen, die an Traube in der Mitte picken, die andere aus Vögeln,
an die sich Fische schmiegen. 7 X 82 mm.
f. 161” Ornamenttor vor der 19. Homilie (Gegen Anomaios)
In der Horizontalbordüre breitflächige Palmettenspitzen, in den Seitenfel-
dern Flechtband, hellgrün und pergamentweiß auf hellbraunem Grund,
flankiert von braunen Halbpalmettenblättern. 36 x 103 mm, Bordüren 14
bzw. 9 mm breit.
Initiale E (f. 162): Flechtbandbuchstabe mit Segenshand.
f£. 173 Ornamentleiste vor der 20. Homilie (Melchisedek)
Geschupptes Flechtband, grün, hell- und dunkelbraun, hellbraun gesäumt.
19 x 97 mm.
f. 193 Ornamentrahmen vor der 22. Homilie (Lazarus) Abb. 77
Umlaufendes hellgrün-hellbraunes Flechtband, rotbraun gesäumt, flan-
kiert von zwei hellgrün-braunen Enten. 22 x 80 mm.
f. 205 Ornamentleiste vor der 23. Homilie (Lazarus)
Breites Flechtband, hellgrün, pergamentfarben und drei Brauntöne, braun
gesäumt. 18 X 82 mm.
£. 216 Ornamentleiste vor der 24. Homilie (I. Thessalonikerbrief)
Braun-hellbraun-grünes Flechtband, in Blätter bzw. Palmettenspitze
endend, Flechtbandkreuz als Aufsatz. Initiale O: Fische, die einander in
den Schwanz beißen. 13 x 80 mm.
f. 229° Ornamentleiste vor der 25. Homilie (Matth. 6.14) Abb. 75
Serie gegenständiger Herzbänder, grün, hell- und rotbraun, braun gesäumt,
flankiert von flachen, langen Blättern. Auf dem Blatt am äußeren Rand
steht ein hellgrün-hellbrauner Blattkandelaber: auf einem kurzen Stamm
und zwei Kelchblättern wachsen zwei langfingrige Halbpalmettenblätter,
die in einem Oval die Homilienziffer einschließen. 12 x 82 mm,
Kandelaber 60 mm hoch.
f. 234° Ornamentleiste vor der 26. Homilie (Versuchung Christi)
Flechtband, mit Ringen verschlungen, hell- und dunkelbraun, hellgrün,
braun gesäumt. Am linken Rand Blattkandelaber für die Logosziffer, aus
Flechtband, Mandelblüten und Palmette gebildet. 12 x 83 mm.
f. 240 Ornamentleiste vor der 27. Homilie (Mildtätigkeit)
Ähnlich f. 229°. Als Ziffernrahmen große Mandelblüte mit grünrotem
Kelchblatt. 13 x 85 mm.
f. 247 Ornamentleiste vor der28.Homilie(Petrus undElias) Abb. 76
Wellenranke mit weichen Halbpalmettenblättern, hellbraun, auf jedem
Blatt sitzt ein hellgrüner, pickender Vogel, dunkelroter Saum. Blattkande-
laber, auf grüner Bodenlinie wachsend, Logosziffer im Blütenkreis. 20 X
85 mm.
f. 261 Ornamentleiste vor der 29. Homilie (Achab)
Geknicktes Flechtband, hellbraun-rot-grün-pergamentweiß, rot gesäumt,
in Halbpalmettenblättern endend. 12 x 92 mm.
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f. 269 Ornamentleiste vor der 30. Homilie (50. Psalm)
Serie dunkelbrauner Rauten mit grünen Blättern, hellbraun gesäumt. 8 X
92 mm.
f. 284 Ornamentleiste vor der 31. Homilie (David)
Stab von Flechtband gesäumt, dunkel- undhellbraun, grün, mit Blattschöß-
lingen, davon einer vergrößert als Rahmen für Homilienziffer. 17 x
94 mm.
f. 288 Ornamentleiste vor der 32. Homilie (Über: Veruntamen frustra
conturbatur)
Flechtband ausgespart aus dunkelbraun getöntem Grund. 13 X 89 mm.
f. 292 Ornamentleiste vor der 33. Homilie (71. Psalm)
Serie pergamentweißer Rauten, in und zwischen ihnen braun-rote und
grüne Blütenmotive. 15 X 92 mm.
f. 298 Ornamentleiste vor der 34. Homilie (115. Psalm)
Serie von Schuppen, hellbraun-hellgrün-pergamentfarben, rot gesäumt.
9x 89 mm.
f. 303 Ornamentleiste vor der 35. Homilie (92. Psalm)
Flechtband, mehrsträhnig, hellbraun-rot-dunkelbraun-grün-pergament-
weiß, braun gesäumt, mit langen Blattausläufern. 21 X 88 mm.
Laud gr. 92” (Laud A 33; S.C. 332)
Nr. 14-15
f. 309 Ornamentrahmen vor der 36. Homilie (Hl. Kreuz) Abb. 78
Eine breite Bordüre wird von Flechtbandsäulen mit Blattkapitell auf
hellbrauner Grundlinie getragen. In der Bordüre Serie gegenständiger
Herzpalmetten, rotbraun-hellgrün. Schlanke Blätter an der Grundlinie und
über den Kapitellen. 50 x 102 mm.
f. 315 Ornamentleiste vor der 37. Homilie (Über die Vergänglichkeit
des Lebens)
Doppelt symmetrisches Flechtband, rotbraun, hellbraun, hellgrün. 16 X
91 mm. Initiale OÖ: zwei Fische, die sich in den Schwanz beißen.
f. 320° Ornamentleiste vor der 38. Homilie (Verlorener Sohn)
Geflecht aus Rechtecken und Ovalen, Rosetten in den Segmenten, dunkel-
und rotbraun, hellgrün, brauner Grund. 19 x 82 mm.
f. 328° Ornamentleiste vor der 39. Homilie (Geduld)
Versetzte Reihen von Rosettenspitzen, hellgrün, -braun, rotbraun ge-
säumt. 17 x 92 mm.
£. 341° Ornamentleiste vor der 42. Homilie (Kluge und törichte
Jungfrauen)
Serie weicher Rosettenspitzen, hellgrün, hellbraun. 17 x 88 mm.
354 Ornamentleiste vor der 41. Homilie (Johannes d.T.)
Gezeichnetes Flechtband. 13 x 85 mm.
15
Leontios von Byzanz et al., antihaeretische Schriften
(Westliches Kleinasien? — Ende 10. Jahrhundert)
Pergament — 140 x 110 mm -II + 229ff. (I, U, 228,229 = V = pap.)
—1 col. 20 linn.
(1-209*) Leontios, Drei Bücher gegen Eutychianos und
Nestorianos, mit Scholien, und andere Schriften — (210-
227Y) diverse antihaeretische Schriften (cf. Coxe).
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben.
Lagen: 12x 8(96)4 (100)7 x 8(156)7 (8 — 1:1 Blattfehlt vorf. 157
mit Textverlust: 163) 8x 8 (227).
Linienschema: Lakel, 2c.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text (ff. 97-124: schwarze Tinte) —
Majuskel in zinnoberroter Tinte: Titel — Majuskel in brauner oder roter
Tinte: Initialen.
Illustration: (209°) Ornamentfeld - (227°) Ornamentrahmen - (55”, 66,
151”, 225) Ornamenttor oder -leiste - (50°, 67, 202”) Ornamentmotive zu
seiten von Titeln — schmale Ornamentbänder vor einigen der zahlreichen
Titel.
Eintragung: f.1: Liber Guil(ielmi) Laud Archiep(iscopi) Cant(uariensis)
et Cancell(arii) Universit(atis) Oxon(iensis). 1640.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1640 von Erzbischof Laud erworben
und gelangte mit seiner vierten Donation 1640 in die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz, auf beiden Deckeln das
goldgeprägte Wappen des Erzbischofs Laud.
Abb. 79-81
Erhaltung: Erhebliche Schäden durch Feuchtigkeit, am Anfang und
Ende des Codex auch durch Schmutz und Abrieb. Pergament stark
zerknittert.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 580-582.—- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue Il/1, 20.— Hunt, Introduction, XXXIX, XL.- Hunt,
Summary Catalogue I, 135. - Greek Manuscripts Nr. 8, 15-16.
Beschreibung der Illustrationen:
Ornamentale Motive werden zur Ausschmückung von Titeln, zur Tren-
nung von zwei Textabschnitten oder am Ende eines Buches oder Kapitels
verwendet, jedoch nicht nach systematischem Ausstattungsplan. Die
Farbskala ist auf Zinnoberrot, Grün und das Weiß des Pergamentgrundes
beschränkt, dazu braune Tintenzeichnung und, als Grundierung der
Musterfelder, Olivgrün.
f. 1 Vor Beginn des Prologs: Zeile aus Band mit Knoten, fast
unkenntlich.
13, Vor Beginn des Haupttextes: Perlband.
f, 23 Schematische Darstellung von o4gE, Aöyos und nano durch drei
rotgesäumte, gelbe Dreiecke, mit jeweils wechselnder Beischrift an den
Ecken.
137 Ornamentleiste am Ende eines Kapitels. 10 x 70 mm.
Flechtband, dreisträhnig, teils dicht, teils locker geflochten, gesäumt, mit
Eckblüten.
f. 41 Vor Beginn eines Kapitels: Perl- und Lanzettband.
23
Nr. 15-16
f. 50* Vignetten zu seiten eines Titels. 35 X 20,25 X 10 mm.
Links eine Säule mit Sockel, Basis und Kapitell; von diesem zweigen Blüten
ab, an denen zwei Vögelpicken, die hinter der Säule, heraldisch nach außen
gerichtet, auftauchen. Rechts ein Stück gerahmtes Flechtband.
f. 55° Am Ende einer Seite: zwei kurze symmetrische Ranken,
gezeichnet, grün koloriert, an der Vögel picken. Abb. 80
f. 62° Am Ende einer Seite: dünnes Flechtband, in Schlangenköpfen
endend.
f. 66° Ornamenttor und -leiste Abb. 81
Titelrahmen der Epilysis des Leontios. 36 X 67 mm.
Leiste und Tor unmittelbar übereinander, in beiden mehrsträhniges
Flechtband, grundiert und gesäumt, mit kleinen Eckblütchen.
f. 67 Vignetten zu seiten der letzten Titelzeilen: kleine Flechtbandfel-
der,an den Ecken Blättchen. Abb. 79
191% Ornamenttor
Titelrahmen des 3. Buchs des Leontios gegen Nestorianos. 43 X 65 mm.
Flechtband, mehrsträhnig, grundiert, Eckblüten.
Laud gr. 75 (LaudcC 104; 5.C. 746)
Johannes Chrysostomos, Genesis-Homilien
(Kleinasien? Süditalien?) — 976
Pergament — 345 X 265 mm - I + 368ff. (1, 368 = V = pap.; — 113/1,
+ 152/1, + 283/1, + 287/1) -2 coll. 40 linn.
(1-1) Homilienfragment, disloziertes Blatt — (2-363°)
Johannes Chrysostomos, 69 Homilien zur Genesis, mit
Vorwort — (364-365) Homilienfragment, dislozierte
Blätter.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern, Auszeichnungsmajuskel in roter
Tinte vom Schreiber (Maler), am Beginn der Lage recto rechts oben, ab
Ziffer KA (24, £. 179) mit dekorativer Rahmung. Emige Ziffern ganz oder
teilweise verloren. Drei rote Kreuze vom Schreiber am Beginn der Lage
recto rechts oben.
Lagen: 1 (disloziertes Blatt) 9 (10 — 1:1 Blatt fehlt vor f.4: 10) 8(18)7
(8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 20: 25) 10 x 8 (105) 12 (— 113/1, 14 — 2: 1
Blatt fehlt vor f. 115,1 Blatt fehlt vor f. 110 mit Textverlust: 118)7 x 8
(+ 152/1: 173; eine Lage £ehlt vor £. 135) 4 (177) 1 (Fragment einer Lage:
178) 8 (186) 6 (8 — 2: je ein Blatt fehlt vorf. 187 und £. 193: 192; diese und
die vorhergehende Lage sind vertauscht; eine Lage fehlt vor f. 193) 21 x 8
(+ 283/1, + 287/1: 358; vor f. 241 fehlen 2 Lagen) 4 (362) 1 (Fragment
einer Lage: 363) 2 (dislozierte Blätter: 365).
Linienschema: Lake II, 1f.
Schrift: Minuskel in dunkelbrauner Tinte: Text — Majuskel in dunkel-
brauner Tinte: Titel der Homilien — Majuskel in roter Tinte: Titel des
Vorworts — Auszeichnungsmajuskel in roter Tinte: Ziffern der Homilien,
Ziffern der Lagen, Kolophon.
Hlustration: (2, 11) Ornamentrahmen — (363°) Ornamentleiste - (331?)
ormamentale Vignette -schmale Ornamentleisten am Ende aller Homilien
bzw. als Trennung zwischen jeweils zwei Homilien - große ornamentale
Initialen am Beginn aller Homilien - ab f. 179 ornamentale Rahmung aller
Lagenziffern.
24
f. 175 Perlband, in Blüten endend.
2.202 Vignetten zu seiten eines Titels: Flechtbandfelder.
fi. 209° Ornamentfeld
Am Ende der Schriften des Leontios. 31 x 67 mm.
Flechtbandteppich, mehrsträhnig, dicht, grundiert, spitze Eckblüten.
£. 225 Ornamentleiste
Vor Brief des »Bischofs« Julius von Rom an Prosdokios. 15 x 55 mm.
Ranke aus drei großen, saftigen Blättern, unter den seitlichen sitzen Vögel.
£. 227° Ornamentrahmen
Rahmen für Schlußworte des Schreibers. 80 x 67 mm.
An drei Seiten Flechtband: oben abwechselnd dicht und locker geflochten,
an den Seiten locker geflochten; unten drei Akanthusblätter, in denen
Vögel sitzen; in den vier Ecken je ein großes Mandelblatt; gerahmt;
Eckblüten. Erheblich beschädigt.
16
Abb. 82-100
Verlust von Miniaturen: Durch den Verlust einzelner Blätter oder ganzer
Lagen gingen die ornamentalen Trennleisten und die Initialen der 23.,27.,
33., 35., 45. und 46. Homilie (vor f. 110, £. 135, £. 179, £. 193 und £. 241)
verloren, desgleichen die dekorierten Lagenziffern der 25. sowie der 32.
und 33. Lage (vor f. 193 bzw. vor f. 241). Die dekorierten Lagenziffern der
35. und der 40. Lage (f. 249 und f. 287 bis) wurden ausgeschnitten.
Eintragungen: f. 363°: Kolophon des anonymen Schreibers, der die
Handschrift zur Zeit der Äbte Theodosios und Pankratios im September
976 (= a.m. 6485, 6. Indiktion) fertigstellte:
Ta ouvreleodn av aAwv Oew xügıs /’ Agyr, vElos, uEoaona X(guor)&
uoV weikeıo.
Eyodpn 7) d<os alım Ev Ereı ‚sune' / sAngwde un(vi) oenteußolo
iwölmtıavos) / Ss’ Er Heodociov xal IIayxeatiov av / radnyoun (Evwv)
raus ts novns.
f. 2, am oberen Rand: Besitzvermerk des Kaisers Matthäos: BißAos
Matdalov ....... Baoı\&ws.
f. 2, am unteren Rand: Besitzvermerk des Erzbischofs Laud: Liber
Guilielmi Laud Archiepi(scopi) Cantuarliensis) et Cancellarij Universitatis
Oxonfliensis). 1635.
£. I: Bibliothekseintragung: Angabe von Inhalt, Datierung, Chrysostomos-
Editionen.
Provenienz: Die 976 in einem nicht näher bezeichneten byzantinischen
Kloster geschriebene Handschrift befand sich um die Mitte des 14. Ih. im
Besitz des Kaisers Matthäos Kantakuzenos (1353-1357 Mitkaiser seines
Vaters Johannes VI. Kantakuzenos). Erzbischof Laud erwarb sie im Jahre
1635 und schenkte sie 1636 mit seiner zweiten Donation der Bodleian
Library.
Einband: Brauner Ledereinband, goldgeprägtes Wappen des Erzbi-
schofs Laud auf Vorder- und Rückdeckel.
Erhaltung: Verlust einiger Blätter und Lagen, Schäden durch Feuchtig-
keit und Schmutz, allseits beschnitten, dennoch relativ gut erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus |, coll. 560-561. — Hunr, Introduc-
tion XXXVI, XL. - Hunt, Summary Catalogue I, 131. — LAk&, Minuscle
Manuscripts V/Il, Nr. 55, pls. 100-102. - Palaeographical Society I/II, pl. 6.
—- Greek Manuscripts Nr. 16, 18. — DEvREESSsE, Manuscripts 29, 36. n.2.-—
AUBINEAUI, Nr. 271, 240-241. -J. IRısoın, Pour une etude des centres de
copie byzantins 1. In: Scriptorium 12 (1958) 218. - J. LERoy, Un temoin
ancien des petites catöcheses de Theodore Studite. In: Scriptorium 15
(1961) 48-49. - WEITzMann, Buchmalerei 64, Abb. 412, 413. — WıLson,
Bookhands 18, Abb. 25, 26.
Beschreibung der Illustrationen:
Die dekorative Ausstattung der anikonischen Handschrift ist in Anlage,
Muster und Farbgebung weitgehend einheitlich. Abgesehen von einigen
Ornamentrahmen, -leisten und -vignetten besteht sie aus schmalen
Ornamentbändern zwischen den Homilien, großen Initialen und dekorativ
gerahmten Lagenziffern (ab f. 179). Die Muster, die etwa ab der Mitte des
Codex reicher und komplizierter werden, enthalten im wesentlichen
dieselben Grundmotive — Palmette, Halbpalmette, Herz, Flechtband,
Ranke, Welle, Perle, Zickzack, Viertel- und Halbrosette —, aber in so vielen
verschiedenen Variationen und Kombinationen, daß sie nicht einzeln
beschrieben werden können. Die Farbskala ist auf ein kräftiges Rot, Blau,
Grün, Gelb, Braun sowie das getönte Weiß des hellen Pergamentes
beschränkt. Die Farben sind immer flächenfüllend meist innerhalb braun
gezeichneter Konturlinien eingesetzt.
f. 2 Ornamentrahmen Abb. 82
Titelrahmen des Homiliars. 60 x 75 nım.
Als untere Bordüre ein zweisträhniges Flechtband mit Perlen in den
Windungen, endend in einer steif aufgerichteten Halbpalmette bzw., am
Außenrand, in einer ausladenden Halbpalmettenranke. An den drei
übrigen Seiten Serien von Herzen mit Blattkern, schuppenartig bzw.
nebeneinander gereiht. Hängende Halbpalmetten an den oberen Ecken;
ein dünnes Doppelkreuz, flankiert von Ranken und Sternen, in der Mitte.
f. 11 Ornamentrahmen
Titelrahmen der 1. Homilie. 60 x 85 mm.
Flechtband, geknickt, mit Perlen in den Windungen, oben drei-, an den
Seiten zwei- und unten viersträhnig.
1.331" Vignette
Am Ende der 64. Homilie. 67 mm hoch.
Abb. 83
Spiegelbildlich zu seiten der letzten Textzeilen, in Dreieckform den
Kolumnenrändern angelehnt, zwei bis auf die Farbverteilung identische
Dekormotive, bestehend aus je einer Kreisranke, die in Blattzungen endet,
die Kreise gefüllt mit Palmetten; Grundierung in Kontrastfarben. Ab-
schließendes Ornamentband aus gereihten, gegenständigen Viertelroset-
ten, in aufrechten Blättern endend.
f. 363° Ornamentleisten und Vignette Abb. 84
Dekor des Kolophons. 190 x 77 mm.
Ornamentaler Dekor und Schrift in Auszeichnungsmajuskel bilden eine
Einheit. Ornamentleisten vor und zwischen den Abschnitten des Kolo-
phons, Vignette am Ende.
1. Ornamentleiste: fünfsträhniges lockeres Flechtband, auslaufend in
Blattranke.
2. Ornamentleiste: Kreisranke mit Palmetten, Rahmenband geknotet, an
Ecken in Blattranken endend.
3. Ornamentleiste: Wellenranke mit eingepaßten Blättern.
Vignette: Zwei spiegelbildlich gleiche Dekormotive zu seiten der letzten
Worte des Kolophons: je Kreis mit Palmette, außen begleitet von Ranken.
Nr. 16
Ornamentbänder
Schmale Ornamentleiste vor, nach bzw. zwischen den Homilien in
Kolumnenbreite, in der Regel endend in aufgerichtete oder hängende
Blattranken, Profilblätter, gestielte Palmetten.
f. 14, 72°, 337° (Abb. 86): Flechtband, zweisträhnig, mit Perlen.
f. 153, 196° (Abb. 87), 202°, 294, 355°: Blättchenranke oder -serie.
f. 323 (Abb. 88): Serie gegenständiger Herzen.
f. 68, 331” (Abb. 83): Serie aus gegenständigen Viertelrosetten.
f. 313: Wellenranke.
f. 26°, 30°, 36, 45°, 49°, 80°, 84, 101, 123, 146°, 161”, 168”, 223”, 274,
318: Perlschnur, oder Serie aus Perlen und Spindeln.
f. 17°, 64, 130°, 138, 350°: Serie aus bunten Rechtecken und/oder
Rauten.
f. 41, 230, 235°, 304°, 326°: Zickzackband.
f. 89, 105, 210°, 264, 299: gezeichnete Welle, mit Blättchen, Häkchen,
Perlen in jeder Biegung, farbig unterlegt.
f. 115°, 184, 192, 216°, 245°, 250°, 260°, 271° (Abb. 85), 276, 280,
284: gezeichnete Ranke, mit Fläkchen, intermittierend, ganz oder
teilweise mit Farbstrich hinterlegt.
f. 21, 55, 60, 77°, 98, 256°: diverse Häkchengruppen, Sterne, Knoten,
partiell mit Farbstrich hinterlegt.
Initialen
Am Beginn jeder Homilie eine zwischen 4 und 9 cm große Initiale; die
Schäfte, häufig mit Sockel und Basis, bestehen aus flachen Musterbändern
(Herzreihen, Ranken, Flechtband, Zickzack- und Rautenteilung mit
Viertelrosetten, verschieden breite Farbstreifen u.a.); häufigsind sie durch
Schaftringe oder Knoten unterteilt; häufig bestehen Haarstriche und
Balken nur aus einem dünnen Farbstrich; von den Balken hängen
Palmetten herab, aus den Sockeln wachsen Blättchen; in die Bäuche runder
Buchstaben sind Blätter eingepaßt, oder sie sind mit konzentrischen
Musterbändern dekoriert; einige wenige zoomorphe Motive.
f. 2: TI (Abb. 82); £. 11: X; £. 14: IJ; £. 17°: ©; £. 21: O; £. 26°: ®; f. 30°: B
(Abb. 92); £. 36: 1; f.41”: DB; £. 45°: O;f. 49%: E;f.55: 0; f. 60: $;f. 64: Of.
68: TI; £. 72°: IB; £. 77°: Es £. 80%: H; f. 84: B; £. 89°: I; £. 98°: L, £. 101°: Ef.
105: K; f. 116: TI; £. 123: T;f£. 130°: E;f£. 138: T; f. 146°: M35£. 153: I; £. 162:
L; £. 168°: M; f. 184: TI (Abb. 89); f. 192: TI (Abb. 91); £. 196°: K (Abb. 87);
f. 202°: M (Abb. 90); £.210: ©; £. 216°: M;f. 223°: Il; f. 230: M;f. 235°: &;
f. 239°: O; £. 245°: H; f. 250°: X (Abb. 93); .256°: P (Abb. 94); f. 260°: IT;
£. 264”: I; £. 271°: TI (Abb. 85); f. 274: B; f. 276: II; f. 280: T (Abb. 97); f.
284: 5 f. 288: 1, £.294: 1; £.299: A (Abb. 95); £.305: T,£. 313: O; £.318:1;
f. 323: (Abb. 88); f. 326”: IL; f. 332: I; £.337°: T (Abb. 86); £. 342”: B;f.
350%: I;f. 356: ®.
Ornamentale Rahmung der Lagenziffern
Ab der 24. Lage (f. 179) sind die Lagenziffern, die inroter Auszeichnungs-
majuskel geschrieben sind, mit einem großen, ornamentalen Rahmen
umgeben, der für die Ziffer ein Feld in Kreis-, Rechteck-, Rauten-,
Vierpaß-, Vierpaßquadratform freiläßt. Die Rahmen sind häufig sternför-
mig, gelegentlich rosetten- oder rautenförmig angelegt, immer mehrfach
symmetrisch; sie bestehen meist aus Herz- und Herzpalmettenmotiven, die
mehrfach übereinandergelegt und verschränkt sind, meist in dichter,
kontrastierender Farbigkeit, manchmal spitzenartig locker, seltener mit
Rankenelementen.
f. 179: KA/24; £. 193: KS/26; f. 201: KZ/27; £.209: KH/28 (Abb. 98); f.
217: K0/29; f. 225: A/30 (Abb. 96); £. 233: AA/31; f. 241: AA/34 (Abb.
100); f. 257: AS/36; f. 265: AZ/37 (Abb. 99); f. 273: AH/38; f. 281:
A®/39; f. 295: MA/41; £. 303: MB/42; f. 311: MT’/43; f. 319: MA/44; f.
327: ME/45; f. 335: MS/46; f. 343: MZ/47; f£. 351: MH/48; f. 359:
M®/49; £. 363: N/S50.
25
Nr. 17
Auct. T. 3.1 (Misc. 218; 5. C. 20497)
Johannes Chrysostomos, Genesis-Homilien
(Süditalien? — Ende 10./1. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament - 340 x 250 mm-I-+ 491ff. (1,491 = V = pap.; + 250/1)
—2 coll. 36 linn.
(1-489°) Johannes Chrysostomos, 67 Homilien zur Genesis,
inc. mut., des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern und Stern in brauner Tinte vom
Schreiber, am Beginn der Lage recto rechts bzw. Mitte oben, unvollständig.
Lagen: 7(8— 1:1 Blatt fehlt vorf. l mit Textverlust:7) 8(15)7(8 — 1:1
Blatt fehlt vor f. 16 mit Textverlust: 22) 17 x 8 (158) 6 (8 — 2: 2 Blätter
fehlen vor f. 163 mit Textverlust: 164) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 169:
171)5 x 8 (211) 6 (8 — 2: je ein Blatt fehlt vor f. 212 und f. 218 mit
Textverlust: 217) 8 (225) 6 (8 — 2: je ein Blatt fehlt vor f. 226 und f. 232
mit Textverlust: 231)4 x 8 (+ 250/1: 262) 7 (8 — 1:1 Blatt fehlt vor f.
267: 269) 14 x 8 (381) 4 (385) 12 x 8(481)7(8 — 1: letztes Blatt fehlt
mit Textverlust: 488) 1 (disloziertes Blatt: 489).
Linienschema: Lake II, 16a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte,
einzelne Zeilen gelb laviert: Homilientitel — Auszeichnungsmajuskel in
brauner Tinte, teilweise gelb oder dunkelrot laviert: Homilienziffern,
Initialen — Bibelzitate am Rand begleitet von Häkchen, verbunden durch
gelben Strich.
Illustration: (4*, 134“) Ornamenttor - (22, 28°, 35°, 43°, 49°, 54°, 68°, 93,
100°, 112°, 120°, 127°, 143, 153, 161, 170°, 180°, 189*, 200, 207°, 225,
234°, 245°, 251,341) Ornamentleiste — dekorierte Initialen am Beginn der
meisten Homilien.
Verlust von Miniaturen: Mit den ersten Seiten der 1., 4. und 30. Homilie
ging auch deren Dekor verloren.
Eintragung: f. 1: E bibliotheca Saibantiana (apud Maffeum num. 3).
Provenienz: Die Handschrift gehörte im frühen 18. Jh. Giovanni
Saibante in Verona. Sie ist eine der 50 Saibante-Handschriften, die 1820
von der Bodleian Library gekauft wurden.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Abgesehen vom Verlust einzelner Blätter und von Rissen,
Schmutz und Stockflecken am Pergament ist die Handschrift gut erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, col. 774. — MAapan, Summary
Catalogue IV, 422. — Sc. MArreı, Verona illustrata Ill, Verona 1732, col.
242. - AusinEAUl, Nr. 166, 162-163.
Beschreibung der Illustrationen:
Der Dekor dieser Handschrift beschränkt sich auf Ornamentmotive zu
Beginn der meisten Homilien. Bei zwei Homilien ist der Titel ornamental
gerahmt, bei 25 weiteren geht eine Ornamentleiste dem Titel voraus; bei
den meisten übrigen bildet eine gelb lavierte, braun gezeichnete Welle oder
Häkchenreihe die Trennung zwischen je zwei Homilien. In der Regelist die
erste Initiale jeder Homilie groß (bis zu 60 mm) und dekoriert. Die 14., 15.,
35., 51., 58. bis 67. Homilie haben keinerlei Schmuck. Unter den
Ornamentmotiven dominieren Varianten von Flechtband sowie, bei den
Initialen, farbige Häkchenpaare und Farbstreifen, unterteilt durch Schaft-
ringe und Schleifen, endend in Lanzettblättchen, manchmal auch einem
Schlangen- oder Drachenkopf oder einer Segenshand. In die Rundung von
B und <P ist meist je ein Mandelfederblatt in Profilansicht eingefügt. Die
Farbskala ist auf Grün, Dunkelrot und Hellgelb, dazu etwas Dunkelbraun
und Pergamentweiß, beschränkt. Die Farben sind oft nachlässig aufge-
tragen.
26
17
Abb. 101-104
f. 4" Ornamenttor
Titelrahmen der 2. Homilie. 49 x 85 mm; Bordüre 15 mm breit.
Umlaufend viersträhniges Flechtband, in karminroter Tinte gezeichnet,
gesäumt, mit Eckpalmetten. Initiale IT: zwei Stäbe, von Schlangen
umwunden, die oben ihre Köpfe gegeneinander richten, in karminroter
Tinte gezeichnet.
1.22 Flechtband, mehrsträhnig, gerahmt, vor der 5. Homilie.
f. 28° Flechtband mit Knoten, vor der 6. Homilie.
f. 35° Flechtband, schmal, zweisträhnig, vor der 7. Homiilie.
f. 43° Flechtband mit Knoten, vor der 8. Homilie. Initiale ®:
Flechtband, am Schaft dreimal zu Kreuzen erweitert.
f. 49° Flechtband mit Knoten und Lanzettspitzen, vor der 9. Homilie.
Initiale O: Flechtbandkranz, gefüllt mit Mandelrosette.
f. 54° Ornamentleiste aus ineinandergreifenden Klammern, alternie-
rend mit kleinen Blättchen, vor der 10. Homilie. Initiale E: Ring durch
Schleifen in farbige Abschnitte unterteilt, in Schlangenköpfen endend.
f. 62° Initiale OÖ vor der 11. Homilie: Flechtbandkranz, im Innern eine
sassanidische Ente mit Halsschleife und Blatt im Schnabel des umgewand-
ten Kopfes.
f. 68° Flechtband, geknotet, vor der 12. Homilie.
f. 93 Flechtband, viersträhnig, vor der 16. Homilie.
f. 100” Flechtband, locker geknotet, vor der 17. Homilie. Initiale I:
Schaft aus farbigen Abschnitten gebildet, durch Ringe unterteilt, in
Schlangenkopf mit langer Zunge endend.
f. 112° Flechtband, zweisträhnig, dreimal zu Kreuz verknotet, vor der
18. Homilie.
f. 120° Flechtband, schmal, zweisträhnig, vor der 19. Homilie.
2.127 Flechtband, dreisträhnig, geknickt, in aufrechten Mandelfeder-
blättern endend, vor der 20. Homilie.
f. 134° Ornamenttor Abb. 101
Titelrahmen der 21. Homilie. 135 x 80 mm; Bordüre 10 mm breit.
Den Titel rahmt eine Arkade, deren Bogen und Säulen dicht mit
Flechtband auf farbigem Grund gefüllt sind. Kapitelle und Basen bestehen
aus palmettenartigen Blüten. Als Aufsatz eine Kreuzblüte, vom Bogen-
ende ragen große, aufrechte Mandelfederblätter in den Rand.
f. 143 Flechtband, dreisträhnig, mit Lanzettblattenden, vor der 22.
Homilie.
f. 153 Flechtband, in rechtwinkligem Gitter geknotet, vor der 23.
Homilie. Initiale E: Ring mit Blattenden und Segenshand.
f. 161 Flechtband, dreisträhnig, herzförmig geknickt, mit gelben
Perlen, vor der 24. Homilie.
f. 170” Flechtband, schmal, zweisträhnig, vor der 25. Homilie.
f. 180° Flechtband, sechssträhnig, regelmäßig gezeichnet und kolo-
riert, vor der 26. Homilie. 15 x 76 mm. (Abb. 102)
f. 189° Flechtband, locker geknotet, in Mandelfederblatt endend, vor
der 27. Homilie. Initiale E: Ringin Mandelblättern endend, kräftige, bunte
Segenshand. (Abb. 103)
f. 200 Rosettenleiste, rot grundiert und gerahmt, vor der 28. Homilie.
f. 207° Flechtband, dreisträhnig, geknickt, als Aufsatz Schleife, seitlich
Mandelfederblätter, vor der 29. Homilie.
f. 225° Flechtband, am Ende Kreuzknoten, vor der 31. Homilie.
[. 234° Flechtband, schmal, zweisträhnig, vor der 32. Homilie.
Auct.D. 4.1 (Misc. 5; S.C. 1982)
Psalter mit Katene
(Süditalien?) — 951
Pergament — 232 x 170 mm — V + 321£f. (I-V, 319-321 = V = pap.)
—1col. 26-38 linn.
(1-13) Athanasios, Brief an Marcellinus über Psalter —
(13’-15) Theodoret, Vorwort zur Geschichte des Psalters —
(15°) Miniatur: David — (16-24) Hesychios, Einführung in
den Psalter — (24-25) Eusebios, Kanones des Psalters —
(25°) Miniatur: Rahmung für Inhaltsnotiz — (26-29) Euse-
bios, Inhaltsverzeichnis für Psalter und Oden -— (29) Liste
der Psalmen für Tag- und Nachtstunden — (29-33) Sonnen-
und Stundenberechnungen — (33°-34) Osterberechnung,
Ostertafel — (34°) Indiktionstafel, des. mut. — (35-36”)
Jamben auf Psalter und David — (36°) Akrostichon des
Georgios Pais — (37-38°) Symbolum Nicaeanum und andere
Gebete — (39-300) Psalter mit Katene — (300-300°) 151.
Psalm — (301-314°) 14 Oden — (314°-318°) Hymnen,
Gebete.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts oben (bis auf wenige Reste abgeschnitten), dazu je
zwei Sterne oder Kreuze am oberen Rand des ersten Blattes der Lage.
Lagen: 4(4)6(10)3 x 8 (34) 4 (8 — 4:4 Blätter fehlen vor £. 35 mit
Textverlust - Indiktionstafeln: 38) 27 x 8 (254)3 x 6(272)5 x 8(312)6
(318).
Linienschema: Lakel, 1b.
Schrift: Majuskel in brauner Tinte: Psalmen und Oden, Osterberechnung
und -tafel, Indiktionstafel, Titel von Jamben, Akrostichon, Kephalaia des
Eusebios, Tag- und Nachtpsalmen, Sonnenberechnung, Symbolon -
Minuskel in brauner Tinte: Scholien zu Psalmen und Oden zwischen den
Versen, alle Kommentare, Einleitungen, Gebete, Verse — Majuskel in
orangeroter Tinte: Titel der Psalmen und Oden, Hymnen, Gebete, einiger
der kleinen Texte, Psaimziffern im Athanasiosbrief — Auszeichnungsma-
juskel in orangeroter und grüner Tinte: Titel ff. 1, 13”, 16, 25°, 39 —
Majuskel oder Auszeichnungsmajuskel in brauner Tinte, manchmal mit
orangeroter, grüner und etwas zinnoberroter Tinte: Initialen im Psalter,
zum Teil in den übrigen Schriften, Akrostichon — Minuskel in brauner
Tinte, mit grünem Pinselstrich übermalt: Namen der Autoren der Scholien
am Anfang der Zitate.
Nr. 17-18
f. 245” Flechtband, schmal, zweisträhnig, vor der 33. Homiilie.
f. 251 Flechtband, geknotet, vor der 34. Homilie. Initiale K: farbige
Abschnitte, Schrägschaft in Drachenkopf endend.
1.293 Initiale I: farbiger Schaft mit Drachenkopf, vor der 39. Homilie.
f. 341 Wellenranke mit Mandelfederblättern, alternierend gelb, grün,
dunkelrot laviert, 11 x 70 mm, vor der 45. Homilie. Initiale X: breite,
durch Ringe in Farbabschnitte unterteilte Schäfte, endend in Drachenkopf
und Segenshand. (Abb. 104)
f. 355 Initiale II: breite, farbig unterteilte Schäfte mit Schleifen und
Schaftringen, in rotem bzw. grünem Drachenkopf endend, die einander
zugewandt den Balken bilden, vor der 47. Homilie.
18
Abb. 105-108
Wlustration: (15”) David — (13°, 25°, 39) Ornamentrahmen — (16)
Ornamentleiste — (24”, 25, 29-31, 34°) Kanontafeln u.ä.
Eintragungen: f. 35: Kolophon des Schreibers Anthimos, i.e. die fünf
letzten Zeilen der Seite, durch eine schlichte Trennlinie von den darüber
befindlichen Jamben auf David abgesetzt: Töv eVAaAov terıyya Ns
Exninolas / TÖV UOLOLNOY voUv. TV AP’ NuLv 6o@Ea / Aauld Töv EodAOV.
Ev nooprntaus röv u£ya / tereuxe. Vepuac. "Avdıuos xakıyodpos / Eis
HAEOS. EIS Kauxrna Twv 6EVOSOEWY.
f. 36°: Akrostichon des Georgios Pais, i.e. anschließend an Jamben auf
David, 12 Zeilen, jeweils erster, mittlerer und letzter Buchstabe in
Majuskel, organgerot angelegt, hervorgehoben, die, senkrecht gelesen,
ergeben: TEQPTIOZ TIARZE / EYOYMIQ TAIIIA / EZYZEN NYN
APIA.
f. 34°. Indiktionstafel für die Jahre a.m. 6459-6464 = a.d. 951-956.
Daraus ergibt sich das vermutliche Entstehungsdatum der Handschrift: 951
oder kurz vorher.
Provenienz: Sir Henry Savile schenkte die Handschrift 1620 der Bod-
leian Library.
Einband: Hellbrauner Ledereinband mit geprägtem Rankenmotiv in
Rautenform in der Mitte des Deckels.
Erhaltung: Verlust von zwei halben Lagen, einige Blätter geflickt, einige
mit Stockflecken, Schäden durch grüne Farbe, die das Pergament durchge-
fressen hat. Insgesamt gut erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus ], coll. 621-624. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue I1/1, 145. — Greek Manuscripts Nr. 71, 38-39. —
GARDTHAUSEn, Palaeographie 212, 223-224, 471. — Palaeographical
Society VII, pl. 5.— M. FAULHABER, Eine wertvolle Oxforder Handschrift.
Aus der Mappe einer Studienreise. TheolQuart 83 (1901) 218-232. —
RAHrLrs, Verzeichnis Nr. 13, 163-164. -— KAaro-LiETZMAnNN, Catenarum
Catalogus 24. — FAULHABER, Cäatenen 5, 19, 86, 92. — GARDTHAUSEN,
Palaeographie II, 149-150, 212, 222-224, 471, Tafel 3, 6. — VoGEL-
GARDTHAUSEN, Schreiber 82.-N.G. WıLson, Bookhands 17-18, Abb. 24.
— H. BucHTHAaL, The Miniatures of the Paris Psalter. London 1938, 26 n. 1.
— GALAvaRrıs, Gregory 138. — IrıcGom, L’Italie m@ridionale 37 n. 3. -—
LAZAREVv, Storia 175 n. 69. — Vıkan, Manuscripts 69 n. 2. — WEITZMANN,
Buchmalerei 63, Abb. 405, 406, Textfig. 54.— K. WEITZMAnNn, Prolegome-
na to a Study of the Cyprus Plates. In: MMJ 3 (1970) 105.
Beschreibung der IHustrationen:
11° Ornamentrahmen Abb. 107
Titelrahmen für das Vorwort des Theodoret. 45 x 128 mm.
24
Nr. 18-19
Zweisträhniges Flechtband, orange und grün, in den Ecken mehrfach
verknotet, helle Perlen in den Windungen.
Initiale M: zwischen gestreiften Schäften hängt eine Perlenkette, orange
und grün.
f. 15° David Abb. 108
Gegenüber dem Vorwort des Hesychios. 162 x 108 mm.
In dem leuchtend königsblauen Bildfeld steht David frontal, in der Linken
eine offene Rolle vor sich haltend, die Rechte im Redegestus seitwärts
erhoben. Er trägt eine lichtblaue, gegürtete Tunika, an Saum und Ärmeln
hellbraune Zierstreifen mit blauen Edelsteinen, und eine purpurfarbene,
mit großem Tablion (hellbraun, blaue Edelsteine) verzierte Chlamys mit
Perlagraffe; ihre Fältelung ist mit dünnen Weißlinien angegeben. Rote
Stiefel, derrechte Fuß ist auf den Bildsaum vorgestellt. Das Gesicht ist klein
und breit mit weit auseinanderstehenden Augen. Der Reif der Krone war
mit Perlen und einem roten Stein in der Mitte besetzt. Die Haare waren
graubraun, der Nimbus hellblau. Die Miniatur ist stark beeinträchtigt durch
Farbabsplitterungen und partiell grobe Übermalung (Kopf, Chlamys).
Legenden: auf der Rolle: 6 Yo6vog oov 6 Oeös eis 1ÖY aladva TOV uLWvos
(Ps. 44.7);
oberhalb der Miniatur: Auvid 6 neogrims neAwöwv 16 Yalrngıov;
unterhalb der Miniatur: Ebgev Aaviö töv tou leooaı dvögu xard triv
KUOÖLUV HOV, Ög omoeı ravra 1& BeiAnuatd Nov.
£. 16 Ornamentleiste
Vor der Einleitung des Hesychios. 13 x 126 mm.
Bordüre aus miteinander verschlungenen Rauten und gewellten Rechtek-
ken, orange und grün, königsblau gesäumt. An den Ecken rot-grüne
Blütenmotive. Initiale M ähnlich f. 13”.
f. 24° Kanontafel Abb. 105
Psalmen-Kanones des Eusebios. 180 X 135 mm.
Auct. T. 2.4 (Misc. 204; S.C. 20586)
Drei Arkaden mit tangierenden, kleinen Überhalbkreisbögen aus Faszien
in Blau-Orange-Grün, Architravstreifen orange-blau-orange. Die langen,
flachen Säulen bestehen aus Zickzack- oder Flechtband, blau-grün-orange,
mit braunen Säulenkonturen; die linke Säule mit braun-grünen, geschupp-
ten Scheiben auf blauem Grund. Zickzackfelder als Kapitelle, gestufte
Plinthenbasis, orange, blau, grün.
f. 25 Kanontafel
Psalmen-Kanones, Fortsetzung. 175 X 122 mm.
Vier Arkaden, Anlage und Musterung ähnlich £. 24°.
f. 25° Omamentrahmen Abb. 106
Rahmen für das Inhaltsverzeichnis. 165 X 112 mm, Rahmen 30 mm breit.
Die Rahmung imitiert ein Fußbodenmuster: ringsum gereiht sind hell-
braune und königsblaue Rechteckfelder. Alle Tafeln wie auch die Bordüre
selbst sind mit alternierend grünen und orangeroten Streifen gerahmt, die,
jeweils in der Mitte der Tafeln, miteinander und mit den Außenstreifen
verknotet sind; die Fläche zwischen den Randstreifen ist blau gefüllt.
f. 29°-31 Tabellentafeln für die Sonnenberechnung
Doppelarkaden in Orange und Hellgrün, mit Halbkreis- oder Hufeisenbö-
gen, Plinthen an Kapitellen und Basen, an den Säulen Farbstreifen,
Zickzack- und Schuppenmuster; f. 29° und f. 31 je eine, f. 30 und f. 30° je
zwei Doppelarkaden.
f. 34° Indiktionstafel
Sechs Kreise aus miteinander verknoteten, einfachen Farbbändern, orange
und grün, für die Indiktionen der Jahre a.m. 6459-6464 = a.d. 951-956.
f. 39 Ornamentrahmen
Titelrahmen des Psalters. 24 x 130 mm.
Zweisträhniges Zickzack-Flechtband, an den Ecken verknotet, in Orange
und Grün, als Rahmung.
19
Alttestamentarische, hagiographische, asketische Schriften,
Constitutiones Apostolicae u.a.
(Süditalien — 2. Hälfte 10. Jahrhundert)
Pergament - 244 x 183mm VI + 188ff. (I-VI,1,187,188 = V = pap.;
+ 53/2 = pap.) - 2 coll. 31 linn.
(2-5”) Ecclesiastes, Fragment — (6-9”) Cantica, inc. mut. —
(9-17) Sapientia — (17-17°) Hypothesis zu Jesus Sirach —
(18-58°) Jesus Sirach — (58”-59°) Prophetien der 7 griechi-
schen Philosophen über den Gottessohn; dogmatische
Sentenzen — (59*-61”) Epiphanios, Viten der Propheten
Isaias, Jeremias, Ezechiel — (62) Epiphanios, Homilienfrag-
ment — (62-63) Narratio über die Äbte Poimen und
Ammun, Fragment — (64-67) Homilien über mönchische
Tugenden - (67-76) Nilos, Traktat über böse Geister und
rechte Lehre — (76'-86*) Bericht des Abtes Cassian von
Rom an Erzbischof Kastor über Koinobien in Ägypten und
im Osten — (86'-91) Patriarch Nikephoros, Kanones —
(91-182) Constitutiones Apostolicae, des. mut. - (183-
184”) 2 Fragmente der Proverbia.
28
Abb. 109-115
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, beginnend
f. 6, fortlaufend entsprechend dem heutigen Bestand. Arabische Ziffern in
Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in hellbrauner Tinte vom Schreiber,
am Beginn der Lage recto rechts oben.
Lagen: 4(8 — 4: Reihenfolge f. 2, 3,5, 4:5) 7 x 8(61)2 (8 — 6: Rest
einer Lage: 63) 14 X 8 (175) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 182 mit
Textverlust: 182) 2 (8 — 6: Rest einer Lage: 184). - Zu Beginn des Codex
fehlen 8 Lagen, von denen nur ff. 2-5 und ff. 183-184 erhalten sind. Am
Ende des Codex fehlt eine unbekannte Zahl von Lagen.
Linienschema: Lake Il, Ih.
Schrift: Minuskel in blaßbrauner Tinte: Text — Majuskel in blaßbrauner
Tinte: Titel einiger kleiner Schriften und Kapitel — Auszeichnungsma juskel
in blaßbrauner Tinte: Titel.
Illustration: Die Handschrift ist durchgehend auf allen Seiten dekoriert:
einige Ornamentfelder; Köpfe in Medaillons, besonders zu Beginn der
größeren Bücher; kleine Marginalszenen; Ornamentleisten, ornamentale
Initialen, beide häufig mit zoomorphen Elementen.
Verlust von Miniaturen: Mit den verlorenen Blättern und Lagen ging
auch deren Dekoration verloren.
Eintragungen: f. 1: Nummer der Handschrift im Katalog der Auktion der
Sammlung Meerman 1824 und Kaufpreis: Bibl. Meerman — tom. 4. n. 115.
Gu. 50.
f. 2, am vorderen Rand quer: Notizen französischer Leser, 17. Jh.
Provenienz: Die Handschrift wurde aus dem Jesuitenkollegium von
Clermont bei Paris bei dessen Auflösung 1764 von Gerart Meerman, Den
Haag, gekauft. Durch Kauf der Sammlung Meerman gelangte sie 1824 in
die Bodleian Library.
Einband: Helles, kräftiges Pergament auf starkem Pappkern.
Erhaltung: Erhebliche Textverluste, Beschädigung einzelner Seiten;
Pergament beschmutzt und stockfleckig.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 759-760. — Bibliotheca
Meermaniana, sive Catalogus librorum impressorum et codicum manu-
scriptorum quos maximam partem collegerunt viri nobilissimi Gerardus et
Joannes Meerman, ... quorum publica fiet auctio die VIII sqq Junii anni
1824 Hagae Comitum IV, Nr. 115, 15-16. — Greek Manuscripts Nr. 73,
39-40. - Irıcom, L’Italie meridionale 37 n. 3.— RarıLrs, Verzeichnis Nr.
155, 165-166a. — VAN DE VORST-DELEHAYE, Catalogus 367. — GRABAR,
Manuscripts Nr. 23, 9, 10, 24, 37, 40-46, 67, 85, 86,91 n. 8, Abb. 133-147
(eit. err. graec. 204). — LAZAREv, Storia 175 .n. 69.
Beschreibung der Illustrationen:
Die überaus reiche Ausstattung dieses Codex bedient sich einer relativ
kleinen Zahl von Motiven, in denen einige Initialtypen, Flechtbänder und
-knoten, Tiere mit abstrakt gemusterten oder gegliederten Leibern und
Tierprotomen dominieren. Das Schriftfeld wird häufig am Rand und
zwischen den Kolumnen von einem Dekormotiv begleitet, bestehend aus
durchgehenden oder intermittierenden Schlängellinien, die mit einem
gelben oder grünen Farbstrich koloriert sind. Die Farbskala ist auf Rotund
Grün, dazu Braun, Gelb und Pergamentweiß beschränkt.
f. 2°, am oberen Rand: Zwei gegenläufige Schlangen, deren Leib jeweils
in vielen kleinen Windungen flechtbandartig verschlungen ist. Am unteren
Rand: zwei gleiche Tierkampfszenen: ein Löwe packt einen fliehenden
Leoparden.
f. 97 Medaillonbüste (Salomon), Ornamentrahmen Abb. 112
Vor Beginn der Sapientia. Durchmesser des Medaillons 55 mm.
Medaillon mit Büste eines Mannes en face, mit kurzem braunem Haar, Bart
und Schnurrbart und roten Wangenflecken. Als Saum Flechtband und, in
der oberen Hälfte, Farbband. An drei Seiten bilden Flechtbänder einen
Rahmen um das Medaillon; die seitlichen enden in Lanzettspitzen mit
Knoten, die obere in Schlangenköpfen, von denen einer einen Vierfüßler
verschlingt; darunter zwei heraldische Vierfüßler (Löwen), auf deren
Rücken ein Vogel steht.
f. 10, am oberen Rand: breites, viersträhniges Flechtband.
f. 17 Medaillonbüste (Jesus Sirach)
Vor Beginn der Hypothesis zu Jesus Sirach. Durchmesser 60 mm.
Medaillon mit Büste eines Mannes en face mit Kapuze, Schnurrbart,
Wangenflecken. Farb- und Flechtband als Saum, dazu Flechtbandbogen.
Oberhalb des Medaillons, als Dekor des wiederholten Titels der Sapientia,
Flechtband und kolorierte Häkchenreihe. Initiale II: Schäfte mit Schaftrin-
gen, in die Parzellen sind Gesichter gezeichnet.
f.18 Ornamentleiste und anthropomorphe Initiale Abb. 110
Vor Jesus Sirach. 8 x 135 mm; Initiale 50 X 40 mm.
Viersträhniges Flechtband, das in rückwärts gewandten Schlangenköpfen
endet, deren jeder einen Vierfüßler verschlingt. Flechtknoten am Ende der
Titelzeile.
Initiale II: zwei frontale Büsten junger, schnurrbärtiger Männer nebenein-
ander, jeder trägt auf dem Kopf eine Flechtbandsäule; zwischen diesen
zwei kleine Köpfe; Flechtband als unterer Abschluß.
Nr. 19
f. 22, am unteren Rand: Unter jeder Kolumne ein viersträhniges
Flechtband; das rechte endet in einer gepanzerten Schlange mit langer
Zunge, das linke in einem Drachen, der mit langer Pranke einen Vierfüßler
zum Maul befördert.
f. 25, am oberen Rand läuft ein kleiner Vogel.
f. 25°, am oberen Rand: links ein Löwe mit langer Zunge, rechts ein kurzer,
dicker Fisch; am unteren Rand: ein dicker Fisch.
f. 26, am oberen Rand: ein viersträhniges Flechtband, in Drachen- und
Fischkopf endend; am unteren Rand zwei schollenähnliche, große Fische,
die einen kleinen Fisch gerade fressen bzw. im Bauch liegen haben.
f. 27°-28, am oberen Rand: links ein kleiner Hund, von rechts läuft ihm ein
Reh entgegen, das von einem Löwen auf der gegenüberliegenden Seite
verfolgt wird. Am unteren Rand: je ein dicker Fisch.
f. 31 Medaillonbüste (Jesus Sirach)
Vor Sirach 18.30. Durchmesser 50 mm.
Medaillon mit en-face-Büste eines Jünglings, von Band und Flechtband
eingefaßt, in farbigem Rechteckfeld; an den Seiten Flechtbandstreifen, die
in Lanzettblättern enden.
f. 31”, am unteren Rand: Fische.
f. 32°, Initiale O: Büste im Medaillon, vor Sirach 20.26.
f. 34°, Initiale II: zwei Büsten mit Flechtbandsäule auf den Köpfen, durch
Farbfläche verbunden, vor Sirach 22.7.
f. 35, Initiale II: zwei bärtige Büsten mit schmalen Flechtbandsäulen auf
den Köpfen, vor Sirach 24.1.
f. 39°, in der oberen linken Ecke ein Drachenkopf. Am unteren Rand:
Anglerszene: ein Mann (beschnitten) wirft die Angel aus, ein dicker Fisch
hat angebissen, zwei kleine schwimmen fort, neben dem Mann hängt ein
mit Fischen gefülltes Netz. Abb. 114
f. 40 Medaillonbüste (Jesus Sirach), Tiere Abb. 111
Vor Sirach 30.1. Durchmesser 32 mm.
Im Medaillon en-face-Büste eines jungen Mannes mit Schnurrbart und
Wangenflecken, gesäumt von Flecht- und Farbband. An das große
Medaillon, das die Initiale O bildet, lehnt sich ein dicker Fisch als Spiritus.
Am unteren Rand: zwei heraldische Löwen in Angriffspose, abstrakt
gemustertes Fell, der rechte trägt auf dem Schenkel ein menschliches
Gesicht; rechts ein Vogel, der eine Schlange frißt.
f. 40, Initiale O: Büste eines jungen Mannes mit Flechtbandsaum, vor
Sirach 30.16.
f. 41-42, am oberen und unteren Rand: ein stehender Vogel, je ein Fisch,
zwei Vierfüßler.
f. 43°, am unteren Rand: Anglerszene, kleinere Wiederholung von f. 39”,
f. 44, am oberen Rand in den Ecken: ein Vogel und ein Löwe. Am unteren
Rand: viersträhniges Flechtband mit Drachenköpfen.
f. 46, am unteren Rand: ein Vogel mit dicht gezeichnetem Gefieder und
zwei heraldische Löwen in Kampfpose.
f. 47-48, am oberen Rand: drei Fische gereiht, am unteren Rand: ein
Drachenkopf.
f. 49°, am unteren Rand: ein Fisch.
f. 50, am unteren Rand: zwei schreitende Schafe.
f. 51”, am oberen Rand: viersträhniges Flechtband, in Drachenkopf und
Feuerzunge endend.
29
Nr. 19
f. 52, am oberen Rand: zwei heraldische, kleine Vögel. Am unteren Rand:
ein Schaf und ein Fisch. In der rechten Kolumne, in gleicher Höhe wie
Beginn Sirach 44.1 in linker Kolumne: männliche Büste.
f. 53°, am oberen Rand: zwei heraldische Vögel, ein Fisch. Am unteren
Rand: ein frontaler Mann mit Zipfelmütze, der einen tot am Boden
liegenden Mann mit einem Pfeil erschossen hat. Unterhalb des Mannesein
Löwe.
£:57° Medaillonbüste (Jesus Sirach) Abb. 115
Vor Sirach 51.1. Durchmesser 45 mm.
Große Initiale E: En-face-Büste eines Mannes mit braunem Bart und
Schnurrbart; Medaillonfeld nur teilweise mit Farb- und Flechtband
gesäumt. Als Zunge des E wächst aus dem Farbgrund des Medaillons eine
Segenshand mit langen Fingern hervor. Ein pickender Vogel als Spiritus.
i. 58° Büste, Ornamentfeld und -rahmen, -leiste Abb. 109
Am Ende von Jesus Sirach: Flechtband, viersträhnig, aus dem ein Vogelleib
und -kopf hervorwächst, das andere Ende ist schlangenartig geringelt.
Vor Beginn der Prophetien der 7 Philosophen. 115 x 60 mm.
En-face-Büste eines jungen Mannes, in Brusthöhe überschnitten von
Medaillon mit mehrfach symmetrischem Teppich aus Mandel-, Schuppen-
und anderen Motiven. Über der Büste eine Arkade zwischen Säulen
gespannt, alle mit Flechtband, Lanzettenden. Über dem Bogen zwei
heraldische Löwen, die die Zungen herausstrecken. Über der Titelzeile
zwei Flechtbandknoten.
f. 59° Medaillonbüste (Isaias), Ornamenttor, -leiste
Am Ende der Prophetien: schmales Flechtband mit Schlangenkopf und
-schwanz.
II-Rahmen des Titels der Isaiasvita aus zwei- bzw. oben viersträhnigem
Flechtband, in Lanzettspitzen endend. Darüber Büste eines bärtigen
Mannes, am Flechtbandsaum des Medaillons sitzen zwei Vögel. Initiale O:
Kopf in Kreisring, durch kreuzförmige Musterung als Christus mit
Kreuznimbus gekennzeichnet.
f. 60°, neben Beginn der Jeremiasvita: En-face-Büste eines braunbärtigen
Mannes im Medaillon mit Flechtbandsaum.
f. 61”, neben Beginn der Ezechielvita: En-face-Büste eines braunbärtigen
Mannes im Medaillon mit Tupfenreihe, außen hockt ein Pfau. Am unteren
Rand: ein großer Fisch verfolgt einen kleinen Fisch.
f. 62, vor Narratio über Äbte: Flechtband, viersträhnig, in Schlangenköp-
fen endend.
f.64,am oberen Rand: kleiner Vogel. Am unteren Rand: ein Vogel ziehtan
einem langen Wurm.
f. 65°, vor Kapitelbeginn: Flechtband, viersträhnig, begleitet von Flecht-
bandknoten. Am unteren Rand: hockender Vogel.
f. 66, zwischen den Kolumnen: ein dünner Fisch, eine Schlange.
f. 67, vor Nilostraktat: Flechtband, viersträhnig, mit Tierköpfen.
f. 67°, am unteren Rand: grüner Wasserstreifen, in dem nach rechts hin in
zwei Reihen vier große und sieben kleine Fische schwimmen.
[. 68, am unteren Rand: aus einem liegenden, getupften Band gehen drei
Löwenköpfe hervor; auf dem Band laufen ein Vierfüßler und zwei Vögel,
die Schwänze gekreuzit.
Vor Kapitelbeginn Flechtband, viersträhnig, mit Köpfen.
[. 69*, vor Kapitelbeginn: Flechtband, viersträhnig, mit Köpfen.
£. 70°, vor Kapitelbeginn: Medaillon mit Flächenornament ähnlich f. 58°,
am Rand ein Vogel.
30
£. 71, vor Kapitelbeginn: Flechtband, zweisträhnig, mit Kopf und Schwanz.
f. 71”, am oberen Rand: ein großer Vogel pickt einen kleinen Vierfüßler;
am unteren Rand: ein großer Vogel pickt einen Wurm auf.
f. 72, vor Kapitelbeginn: Flechtband, viersträhnig, mit Kopf und Schwanz.
Am oberen Rand: Fisch und Vogel; am unteren Rand: ein Löwe jagt ein
Schaf.
f. 73, vor Kapitelbeginn: zweisträhniges Flechtband mit kleinen Köpfen.
£. 73-74, an beiden unteren Rändern laufen vier Schafe.
f. 74, vor Kapitelbeginn: zweisträhniges Flechtband mit kleinen Köpfen.
Am oberen Rand: zwei Vögel haben je ein Stück Wurm im Schnabel.
f. 75°, am oberen Rand: ein Vogel pickt einen Wurm auf. Am unteren
Rand: ein frontal stehender Mann legt einem Löwen mit langem Hals eine
Hand in die Schnauze.
f. 76°, unter der linken Kolumne, am Ende des Nilostraktats: Löwe, der den
Kopf wendet, den Schwanz über dem Leib geringelt. Am Beginn der
rechten Kolumne, Titelrahmen der Narratio des Kassian: Flechtband, oben
sechs-, unten vier-, an den Seiten zweisträhnig. Oberhalb zwei heraldische
Löwen mit herausgestreckten Zungen.
f. 77°, am oberen Rand: ein Fisch, eine Schlange.
f. 78, am oberen Rand: ein Fisch, eine Schlange. Am unteren Rand: ein
Hund verfolgt zwei kleine Hasen.
f. 80, am oberen Rand: ein Vogel frißt einen Wurm. Am unteren Rand: ein
fliehender Hirsch wird von einem Löwen verfolgt; ein Vogel sitzt auf dem
Rücken des Hirschs und pickt an ihm.
f. 81”, am oberen Rand: drei Vögel; am unteren Rand: zwei Fische.
f. 82, am oberen Rand: zwei Vögel; am unteren Rand: Flechtband,
viersträhnig, mit Köpfen.
f. 83°, am oberen Rand: zwei Vögel picken einen Wurm auf; am unteren
Rand: zwei heraldische Löwen.
f. 84, am oberen Rand: zwei Fische; am unteren Rand: zwei Vögel
verfolgen einen dritten, der sich umwendet.
f. 85”, am oberen Rand: ein Vogel mit Wurm, ein Fisch.
f. 85-86: ein Löwe verfolgt drei fliehende Hirsche.
f. 86°, vor Titel der Kanones des Nikephoros: Flechtband, viersträhnig, mit
kleinen Köpfen.
f. 87°, am unteren Rand: zwei Fische.
f. 89°, in der linken oberen Ecke: springender Löwe mit hochgerecktem
Kopf und langem Schwanz; am unteren Rand, Vogel, der den Kopf wendet.
f. 90, am oberen Rand: Tierprotomen; am unteren Rand: Vorderpartie
eines springenden Hundes.
f. 91 Medaillonbüste, Ornamentfeld, -leiste Abb. 113
Am Ende der linken Kolumne, vor dem Titel der Constitutiones:
Flechtband, viersträhnig, mit kleinen Tierköpfen.
Am Beginn der rechten Kolumne, über dem 1. Logos, Ornamentfeld
(Durchmesser 69 mm), ähnlich f. 58”; am äußeren Rand der Scheibe sitzen
zwei Leoparden mit langen Schwänzen heraldisch aufgerichtet.
Initiale O: En-face-Büste eines bärtigen Mannes in Kreisring.
f. 91”, am unteren Rand: ein Fisch, ein Jaufender Hund, auf dessen Rücken
ein Vogel sitzt und sein Ohr pickt.
f. 93°, am unteren Rand: ein Mann steht frontal, beide Hände erhoben, in
der Rechten hält er eine Axt; neben ihm steht ein Löwe aufrecht auf den
Hinterpfoten; ein Fisch. Beschnitten.
f. 94, am unteren Rand: drei junge Löwen tanzen aufrecht auf den
Hinterpfoten, ein vierter läuft auf sie zu.
f. 97°, linke Kolumne, vor Beginn des 2. Logos: Flechtband, sechssträhnig,
mit Tierprotomen, schafsartig. Am oberen Rand: Vogel zieht an Wurm.
f. 100, am unteren Rand: Skizze eines Stückes Flechtband.
f. 101”, in der oberen linken Ecke: Baum, an dem zwei Vögel picken, zwei
Vögel sitzen am Boden, einer reckt den Kopf.
f. 121’, am oberen Rand: zwei laufende Hasen.
f. 122, am oberen Rand: ein kleiner Hund mit großem Kopf; am unteren
Rand: ein Vogel mit zurückgewendetem Kopf.
f. 124, am oberen Rand: zwei laufende Vögel, einer wendet den Kopf.
f. 127°, am oberen Rand: zweisträhniges Flechtband; in der linken oberen
Ecke ein großer Vogel mit Pfauenschwanz, der am Band pickt.
f. 138, rechte Kolumne, vor Beginn des 3. Logos: Flechtband, viersträhnig,
am Rand Flechtbandknoten.
f. 147°, am oberen Rand, vor Beginn des 4. Logos: Flechtband,
sechssträhnig, endend in sich aufrichtenden Löwenprotomen. Knoten.
Initiale O: En-face-Büste eines jungen Mannes in Kreisring.
f. 152, rechte Kolumne, vor Beginn des 5. Logos: Flechtband, viersträhnig,
mit aufgerichteten Löwenprotomen. Knoten am Rand.
f. 156”, linke Kolumne, vor Beginn des 2. Teils des 5. Logos: Flechtband,
sechssträhnig, mit aufgerichteten Löwenprotomen; zwei Knoten flankieren
den Titel.
Roe 28 (S.c. 274)
Liturgisches Homiliar
(Kleinasien - 1. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament —- 400 X 275mm -V + 324ff. (I-II, 321-324 = V = pap.)
—2 coll. 31 linn.
(IV’-V’) Inhaltsverzeichnis — (1-320) 36 Homilien, Erzäh-
lungen, Briefe diverser Autoren, chronologisch geordnet,
für die Feste der Vorfasten- und Fastenzeit, vom Sonntag
des Pharisäers und Zöllners bis zum Samstag des Lazarus
(cf. Coxe).
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, arabische Ziffern in Bleistift,
recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts unten, am Ende der Lage verso rechts unten;
Ergänzung von späterer griechischer Hand, am Ende der Lage verso links
unten. Von späterer Hand Zahl der Blätter jeder Homilie an deren Beginn,
am oberen Rand Mitte.
Lagen: 2 (ff. IV, V)28 x 8 (224) 4 (228) 11 x 8 (316) 4 (320).
Nr. 19-20
f. 160, am oberen Rand: Fisch, am unteren Rand: zwei tanzende
Vierfüßler, beschnitten.
f. 161’, am oberen Rand: Fisch; am unteren Rand: zwei Hunde erheben
sich, setzen zum Sprung an.
f. 162, am unteren Rand: zwei laufende Hasen.
f. 162‘, am oberen Rand, in der linken Ecke: zwei Heuschrecken;
Schlangenköpfe über den Interkolumnien.
f. 163°, am oberen Rand: ein kleiner Löwe verschlingt einen Vierfüßler.
Am unteren Rand: ein Löwe.
f. 164, am oberen Rand: ein Hase.
f. 165, am oberen Rand: zwei laufende Hasen.
f. 167°, am oberen Rand, ein kleiner Vogel, ihm gegenüber ein großer
Vogel, der den Kopf wendet und das Gefieder putzt.
f. 168°, in der rechten Kolumne, vor dem 6. Logos: Flechtband mit
Löwenprotomen, sechssträhnig, ähnlich f. 156°.
f. 184, am oberen Rand: Vogel und Löwenvorderteil; am unteren Rand:
drei Pferde marschieren hintereinander, Skizze, beschnitten.
Initialen
Jede Seite der Handschrift hat in der Regel mehrere dekorierte Initialen.
Abgesehen von den Initialen mit Büsten haben alle übrigen eine
ornamentale Grundform mit wenigen vegetabilen Elementen: kräftige
Schäfte mit Lanzett- oder Blattspitze, die Schäfte mit Bändern oder
Schaftringen umwunden, manchmal mit Blättchen besetzt; in der Regel
weist die Spitze nach unten. Mehr als 260 Buchstaben sind rein ornamental;
fast 300 Buchstaben zeigen eine ausgestreckte, langfingrige Segenshand;
bei über 60 hält sich ein Vogel am Schaft fest, manchmal pickt er an einem
Blatt; an etwa 40 Buchstaben klammert sich ein Vierfüßler (Löwe, Hase)
fest und an einige lehnt sich ein Fisch.
20
Abb. 116-121
Linienschema: Lake U, 19b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Titel, Inhaltsverzeichnis, kalendarische Angaben am Rand —
Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte: Initialen.
Illustration: (1) Ornamenttor — (114°, 180, 206) Vignette am Endeeiner
Homilie — Vor Beginn aller Homilien (außer der 1. und 31.) Ornamentlei-
ste — dekorierte Initialen mit floralem, Flechtband- und Knotendekor am
Beginn vieler Homilien.
Eintragungen: f. V“: Besitzeintragung des Trinitätsklosters auf der Insel
Chalke, 14. Ih.: rı BißAos aütn neyuxe vvs navrovgyoV ToLdöos ng &v en
now XäAun Te HOvNS Te TOV EoÖnTgoV. rail Eu vis BOVAnNdT NOTE Tauıng
AMOOTEINTLL KEXWOLONEVOS Eoetev ToLddos wis Aylas Ev TW AL@VL TOLLE
yevarı@ ELEVIOHEVW.
f. 1: Thomas Roe Eques auratus et Seren(issimi) Magnae Britanniae etc.
Regis, apud Turcarım Imperator(em), in gratitudinis sua erga Matrem
Academ(icam) perpetuum testimon(ium) hunc librum quem ex Oriente
secum advexit, publicae Bibliothecae D(ono) D(edit). 1628.
Im Vorderdeckel innen eingeklebt Fragment eines griechischen Inhaltsver-
zeichnisses.
31
ET TEE an.
Nr. 20
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 14. Jh. im Besitz des
Trinitätsklosters auf der Insel Chalke. Sir Thomas Roe kaufte sie 1626 (in
Konstantinopel?) und schenkte sie 1628 der Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Bis auf wenige Schäden durch Schmutz und Beschneiden des
Pergaments ist die Handschrift gut erhalten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll 485-488. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 11. — Roz, Negotiations, 500-501. — VAN DE
Vorst-DELEHAYE, Catalogus 329-330. — EHRHARD, Überlieferung 1/2,
263-271, 285. - HaıLkın, Auctarium Nr. 1389b, 283, 284. — AuBINEAU]|,
Nr. 283, 249-250.
Beschreibung der Nlustrationen:
f. 1 Örnamenttor Abb. 116
Titelrahmen der 1. Homilie (Johannes Chrysostomos, Pharisäer und
Zöllner). 77 x 83 mm; Bordüre 26 mm breit.
In weißen Kreisen symmetrisch verteilt flache Blüten, Mandelrosette,
Palmetten- und Blütenblattformen, hellrot, -gelb, -blau. Zwischen den
Kreisen rot-gelbe Kreuzblüten mit blauen Blattschößlingen; blaugrauer
Grund, gelb-schwarze Saumschnur. Blaugraue Eckblüten und Blüten-
bäumchen auf der geknoteten Grundlinie. Als Aufsatz ein Kreuz aus fünf
blauen, gelb und rot konturierten Scheiben auf blauem Blattsockel.
f.5 Ornamentleiste
Vor der 2. Homilie (Chrysostomos, Pharisäer und Zöllner). 21 x 82 mm.
Drei rote Kreise mit gelb-blau-roter Sternblüte, durch grün-gelbe Klam-
mern verbunden. Blaulila Grund —blau auf karminroter Grundierung -—, rot
gesäumt.
f. 10 Ornamentleiste
Vor der 3. Homilie (Chrysostomos, Verlorener Sohn). 21 x 82 mm.
Drei blaue Kreisscheiben mit gelb-blauer Mandelsternblüte, durch fahl
gelbgrüne Stege und Rankenenden verbunden, auf trübbraunem Grund,
rot gesäumt.
f. 21 Ornamentleiste
Vor der 4. Homilie (Chrysostomos, Verlorener Sohn). 20 x 80 mm.
Drei blaue, rot gezackte Kreise mit kleiner blauer Sternblüte, verbunden
durch steife, graublaue Herzblätter; Grund fahl grüngelb, rot gesäumt.
f. 28° Ornamentleiste Abb. 119
Vor der 5. Homilie (Johannes Damaskenos, Über die gläubig Sterbenden).
20 x 81 mm.
Vier miteinander verknotete blaue Kreisringe mit blauer Mandelrosette
mit gelbem Kern, zwischen ihnen flache, grüngelbe Blätter. Grund hellrot,
blau gesäumt.
f. 42 Ornamentleiste
Vor der 6. Homilie (Chrysostomos, Zweite Parousie Christi). 20 x 80 mm.
Sechs einander überschneidende blaue Kreise, die Kreisflächen schwarz
mit weiß gezeichneten Wellen, die Segmente hellrot, der Grund außerhalb
der Kreise leuchtend zitronengelb, blau gesäumt.
f.51 Ornamentleiste
Vor der 7. Homilie (Chrysostomos, Über die Geduld). 21 x 81 mm.
Millefiorimuster aus dunkel- und hellrotbraunen, blauen und gelben
Treppen, rot gesäunit.
[.61' Ornamentleiste
Vor der 8. Homilie (Ephraem Syrus, Zweite Parousie Christi). 17 x
77 mm.
Sechs einander überschneidende blaue Kreise, die Kreisflächen sind
rotbraun, eine hellgelb, die Segmente grüngelb, kein Saum.
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f. 68° Ornamentleiste
Vor der 9. Homilie (Ephraem, Jüngstes Gericht). 23 X 83 mm.
Dichtes Flechtband aus hellblauen und hellgraugelben Strähnen, jeweils
mit heller Mittelrippe; blaßroter Grund, blau-rote Herzblättchen in den
Ecken.
f. 78 Ornamentleiste
Vor der 10. Homilie (Chrysostomos, Jonas und Daniel). 20 x 76 mm.
Vier weiße bzw. graue Kreise mit blauer Blüte auf dunkelblaugrauem
Grund, durch blaue Klammern verbunden, äußerer Grund rotbraun, grau
gesäumt.
f. 85" Ornamentleiste
Vor der 11. Homilie (Andreas Kretensis, In vita hominis). 20 x 82 mm.
Variante von f.28*, Grund in Kreisen hellrotbraun, außerhalb grüngelb, rot
gesäumt, blaue Herzblättchen in den Ecken.
f. 100 Ornamentleiste
Vor der 12. Homilie (Basileios, Fasten). 10 x 85 mm.
Blau-grünes Flechtband mit blauen und gelben Perlen, auf dunkelrosa
Grund, blau gesäumt.
f. 108° Ornamentleiste
Vor der 13. Homilie (Basileios, Fasten). 10 x 80 mm.
Rotbraunes, hellblau gesäumtes Zickzackband auf blauem Grund, rot
gesäumt.
£. 114* Schlußvignette
Am Ende der 13. Homilie. Ca. 60 x 85 mm.
Abb. 120
Auf einem hellroten, mit blauem Zickzack gemusterten Wellenband ruht
ein Rad mit rotbraunen und zitronengelben Felgen, weißem Zentrum und
als Rahmung hellgrauem Zickzackband auf braunem Grund und blau-
schwarzen Kreisringen; die Felder zwischen den Felgen blau. Das Rad wird
flankiert von zwei Bäumen mit kräftigem blauem Stamm, dünnen roten
Ästchen und blauen Kugelfrüchten.
f. 115 Ornamentleiste
Vor der 14. Homilie (Gregor von Nyssa, Hl. Theodoros). 90 mm lang.
Rote Wellenlinie, von rot-blauen Blütchen begleitet, in blauen Herzblät-
tern endend.
f. 121° Ornamentleiste
Vor der 15. Homilie (Nektarios, Hl. Theodoros). 17 x 82 mm.
Blau-rotgelb-graues Flechtband mit Zacken und Knoten.
{. 130° Ornamentleiste Abb. 118
Vor der 16. Homilie (Papst Gregor, 1. Brief an Leo den Isaurier). 18 X
90 mm.
Blau-gelbgrünes Flechtband mit Zacken, in der Mitte und an den Ecken
durch rotbraunen Stern ergänzt und verknotet, helle Mittelrippe.
f. 139 Ornamentleiste
Vor der 17. Homilie (Papst Gregor, 2. Brief an Leo den Isaurier). 85 mm
lang.
Ähnlich £. 115.
f. 142° Ornamentleiste
Vor der 18. Homilie (Narratio de Imaginibus). 15 x 82 mm.
Neun blaue einander überschneidende Kreise, die Segmente rotbraun oder
schwarz mit gelber Vertikallinie, in brauner Spitze endend, ungerahmt.
f. 154° Ornamentleiste
Vor der 19. Homilie (Johannes Damaskenos, Über Ikonen). 15 x 82 mm.
Flechtband aus blauer, rotbrauner und grüngrauer Strähne mit heller
Mittelrippe, ungerahmt.
f. 170° Ornamentleiste
Vor der 20. Homilie (Erzählung über die Wunder einer Christusikone).
85 mm lang.
Ähnlich f. 115.
f. 180 Vignette und Ornamentleiste
Am Ende der 20., vor der 21. Homilie (Erzählung über die Ikone Christos
Chalkoprateia). 33 x 55 mm; 90 mm lang.
Auf einer graugrün-blauen Herzpalmette mit Sockelblatt wächst ein blaues
Sternkreuz mit Knäufen an den Kreuzarmen.
Rote und blaue Wellenbänder zu lockeren Maschen geflochten, in
Herzblüten endend.
f.. 195° Ornamentleiste
Vor der 22. Homilie (Über den Ikonenkult). 25 x 83 mm.
Flechtband aus blauer, rotbrauner und grüngrauer Strähne, mit weißer,
gelber bzw. schwarzer Mittelrippe, auf fahl rotbraunem Grund, blau
gesäumt, Eckblättchen.
f. 201 Ornamentleiste
Vor der 23. Homilie (Erzählung über die Wunder einer Christusikone in
der Hagia Sophia, Konstantinopel). 18 x 83 mm.
Flechtband aus hell- und dunkelblauer Strähne mit weißer Mittelrippe und
rotbraunem Kontur, in Mitte und an Enden zu großen Knoten ver-
schlungen.
f. 206 Vignette
Am Ende der 23. Homilie, am Seitenrand. 55 X 58 mm.
Kreuz aus fünf rotbraunen, graugrün gesäumten Scheiben mit blauem
Mandelstern, verbunden durch blaue, rotweiß gerandete Rechteckseg-
mente. Zu seiten des Kreuzes die Buchstaben ppgov — evaoo — vvA£— keoQ.
f. 206” Ornamentleiste
Vor der 24. Homilie (Chrysostomos, Über die Buße). 88 mm lang.
Ähnlich f. 115.
f. 215” Ornamentleiste
Vor der 25. Homilie (Chrysostomos, Über die Anbetung des Kreuzes).
12 x 84 mm.
Drei Kreise mit flachen Rundblüten, durch Stege mit Herzblüten verbun-
den, hell ausgespart aus fahl graurosa Grund, rot gesäumt, Eckblüten.
f. 220° Ornamentleiste
Vor der 26. Homilie (Theodoros Studites, Über die Anbetung des
Kreuzes). 22 x 82 mm.
Drei steif verklammerte Kreisringe mit Stiefmütterchen, hell ausgespart
aus leuchtend hellblauem Grund, Motive dünn braun konturiert, braune
Saumlinie und Lanzettblättchen an den Ecken.
f. 224° Ornamentleiste
Vor der 27. Homilie (Josef von Thessaloniki, Über das Kreuz). 23 x
82 mm.
Nr. 20
Drei weiße Kreisringe mit blauem Mandelstern auf hellrotem Grund,
eingebettet in Millefiorimuster, olivgrün, blau, etwas rot und weiß. Blauer
Saum, Lanzettblättchen an den Ecken.
f. 229 Ornamentleiste
Vor der 28. Homilie (Chrysostomos, Über das Fasten). 88 mm lang.
Ähnlich £. 115.
f. 238° Ornamentleiste
Vor der 29. Homilie (Chrysostomos, Über die Buße). 6 x 88 mm.
Blauer Stab mit Lanzenenden und fünf blauen Knoten.
f. 254° Ornamentleiste
Vor der 30. Homilie (Fest des Akathistos). 15 X 85 mm.
Flechtband aus dichten, blaugrauen und grünen Strähnen mit schwarzer
und rotbrauner Mittelrippe, rote Spitzen, ungerahmt.
f. 270° Ornamentleiste
Vor der 32. Homilie (Anastasios Sinaites, Über die Hl. Synaxis). 22 x 82
mm.
Millefiorimuster, blau-grau-weiß-grau-blau, die inneren Felder rotbraun
mit hellblau-gelbem Kern. Blau-roter Saum mit Eckblüten.
[. 282 Ornamentleiste
Vor der 33. Homilie (Chrysostomos, Reicher und armer Lazarus). 20 X 80
mm.
Drei starr verklammerte Kreise mit hängender Rundblüte, hell ausgespart
aus graugrünem Grund, mit rotem, blau getupftem Saum, blaue Ecklan-
zetten.
f. 286 Ornamentleiste Abb. 117
Vor der 34. Homilie (Chrysostomos, Lazarus). 30 x 81 mm.
Drei verknotete weiße Kreise, im mittleren ein Mandelstern, in den
seitlichen Treppenmuster, jeweils fahl rot und blau auf blauem Grund.
Außerhalb der Kreise Treppenmuster, weiß, hellblau, braunrot, auf trüb
blaulila Grund. Roter Saum, Lanzettblätter an den Ecken.
f. 289° Ornamentleiste
Vor der 35. Homilie (Chrysostomos, Über das Nachtragen von Bösem).
23 x 82 mm.
Drei starr verbundene Kreise mit steifer Palmettenblüte, hell ausgespart
aus braunem Grund, die Kreise auf leuchtend hellblauem Grund. Saum und
Ecklanzettblüten blau.
f. 306 Ornamentleiste
Vor der 36. Homilie (Andreas Kretensis, Über Lazarus). 37 x 83 mm.
Drei Reihen von einander überschneidenden Kreisringen, blau, hellgrün,
rotbraun, die Kreisflächen rosa, olivgrün, rotbraun, hell- und mittelblau,
mit einem weißen, grob gezeichneten Herzen; lila Grund, braun gesäumt,
braun-blaue Ecklanzetten.
[-321 Federzeichnungen: Stephanos, Michael Abb. 121
Nachgeheftetes Papierblatt, 16. Jh. 95 und 155 mm.
Stephanos: Halbfigur eines Greises mit langem Bart und Mönchsgewand,
die rechte Hand erhoben. Michael: in Rüstung und Mantel und mit
gezücktem Schwert. Skizzen nach Wandbildern?
Legenden: ö üyıos Ztepavös. 6 (Kp)x(ayyekos) Mixank.
33
an ESTER RS. ENTRRE RC Sa Twer Kerr DE
URN PRUNFFETNE
TRETEN Ener
ans:
uneigestieinen Ye
Nr. 21
Laud gr. 34 (Laud C 79; L. 4; 8.C. 721*)
Lektionar
(Provinz) — 1047
Pergament — 298 x 235 mm - IV + 180ff. (I-III, 178-180 = V = pap.;
IV = V; + 27/1, — 131/1) —2 coll. 22 linn.
(TV-IV”) Homilienfragment, als altes Deckblatt verwendet
—- (1-39) Lektionen aus Johannes — (39'-58) Lektionen aus
Matthäus — (58°-81) Lektionen aus Lukas — (81-101)
Lektionen aus Markus — (101’-133”) Lektionen für die
Karwoche — (133°-177) Lektionen für das unbewegliche
Kirchenjahr.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 3 x 8(24)4 (+ 27/1:27bis)7(34)9 x 8(106)6(112)10(122)
6 (128) 10 (- 131/1: 139) 6 (145) 10 (155) 6 (161) 10 (171) 6 (177).
Linienschema: Lake II, 10b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Auszeichnungsmajuskel in
karminroter Tinte: Lektionsangaben und -titel — Auszeichnungsmajuskel
in brauner Tinte oder ornamental: Initialen - Auszeichnungsmajuskel in
Gold (abgeblättert): Titel der jeweils ersten Lektion.
Illustration: (1) Ornamenttor — (39°, 58°, 81, 133”) Ornamentleiste —
zahlreiche ornamentale Initialen.
Eintragungen: f. 177, Kolophon des Schreibers Onesimos, 1047 (= a.m.
6555): auaer ... zal awdEı ... / "Ovnoluov TOU Ehaylorov ... / umvL
angıhkim ivö. ıe' Erous spve’. / eüyeode nüvres üneg Euou / dd TöV
Kveuov TOV dowtws BLwouvros.
f. 170°, Eintragung eines Theodor, 1269 (= a.m. 6777): even ‚syoG’ umvi
dxaufßolo as’ Evd. ... / 1 bnegayla Beorönos .../ ...... / ROnOoV Kal
Eveoyias TOV KVOOU GEOÖwpOv .... / Kal zapakls zul... / auTo xlotas
uns ms ngeoßies ıns Oeoröxov / 060EL alTövV Kal ruds yevito Aaunv.
f. 1: Liber Guilielmi Laud Archiepiscopi Cantuar(iensis) et Cancellarüi
Universitatis Oxon(iensis) 1633.
Provenienz: Die von Onestmos 1047 geschriebene Handschrift befand
sich 1269 im Besitz eines Theodor. Erzbischof Laud erwarb sie 1633 und
schenkte sie im Mai 1635 mit seiner ersten Donation der Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband mit goldgeprägtem Wappen des Erzbi-
schofs Laud.
Erhaltung: Das Pergament ist nachgedunkelt, verschmutzt und voller
Wachsflecken; die ersten und letzten Blätter sind beschädigt.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 517. -— MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 32. - Hunt, Introduction XXXV, XL. - Hunr,
Summary Catalogue ], 129. - VoGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber 368. -
Aran, Liste Nr. L 70, 206.
34
21
Abb. 122-123
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamenttor Abb. 122
Titelrahmen der 1. Lektion. 75 x 69 mm; Bordüre 16 mm breit.
Im oberen und rechten Teil des Rahmens ein Muster aus gegenständigen,
liegenden Herzen mit Palmette, verbunden durch Halbpalmetten, im
linken Teil Zickzackgliederung mit Palmette in jedem Dreieckfeld.
Rahmung und Gliederung jetzt weiß, ursprünglich golden, Palmetten
alternierend blau und silbern, Grund blaß karminrot. Kleine goldene
Eckpalmetten, in der Mitte Palmette mit Kreuz. Umgebung der Bordüre
und Linien der Textzeilen grün laviert.
Initiale E: Palmettenmotive, rot konturiert, ursprünglich golden.
f. 39° Ornamentleiste
Vor Beginn der Matthäuslektionen. 18 X 78 mm.
Intermittierende Palmettenranke, karminrot auf blauem Grund, golden
gerahmt; Eckpalmetten und Goldkreuz in der Mitte.
Initiale E: Palmettenmotive, golden, karminrot gesäumt.
f. 58° Ornamentleiste
Vor Beginn der Lukaslektionen. 18 x 77 mm.
Durch goldene Zickzacklinie in Dreieckfelder unterteilt, in jedem eine
Palmette, alternierend blau und karminrot. Goldener Saum und Eckpal-
metten.
Initiale T: Silberschaft mit roten und blauen Schaftringen, Grund hellgelb
getönt.
£. 78° Initiale mit Segenshand Abb. 123
Die Buchstabenform ist dunkel gezeichnet, in das hellgelb lavierte Feld des
Buchstabens ragen vom Rand her kleine blaue und blaßrote Palmettenmo-
tive hinein sowie ein nackter Arm mit segnender Hand.
E81 Ornamentleiste
Vor Beginn der Markuslektionen. 12 x 73 mm.
Goldenes Rautenband, gefüllt mit kleinen Blüten, alternierend blau und
karminrot. Goldener Saum und Eckpalmetten.
Initiale T: ähnlich £. 58°.
1.1337 Ornamentleiste
Vor Beginn der Septemberlektionen. 15 X 76 mm.
Bordüre ähnlich £. 58°. Gold aus Rahmen und Eckpalmetten ausgebrochen.
Initiale T: rot mit blauen und roten Schaftringen.
Auct. T. inf. 1. 4 (Misc. 314; S.C. 29285)
Evangeliar, Fragment
(Süditalien — Ende 10./1. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament — 195 X 160 mm - 239ff. (1-14, 23-53, 158-174, 212-220,
223-235, 239 = pap.) —2 coll. 21 linn.
(15-78”) Matthäus-Evangelium, mut., mit Stichoi — (78°-79)
Kephalaia des Markus-Evangeliums — (79°-116) Markus-
Evangelium — (116°-117°) Stichoi zum Markus-Evange-
lium, Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (118-181) Lu-
kas-Evangelium, mut. — (181-181°) Stichoi zum Lukas-
Evangelium, Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (182-
223) Johannes-Evangelium, mut. — (236-237°) Menologion
minor, Fragment - (238) Hinweise auf einzelne Evangelien-
stellen — (238°) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, zwei
Zählungen.
Lagen: Durch die großen Verluste ist der Lagenverband weitgehend
gestört.
Linienschema: ähnlich Lake Il, 12a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner oder
zinnoberroter Tinte: eusebianische Kanones, Titel, liturgische Hinweise
am Rand — Auszeichnungsmajuskel in roter und blauer Tinte: Stichoi —
Auszeichnungsmajuskel, farbig angelegt: Titel der Evangelien, Initialen.
Illustration: (15, 78*, 79”, 116, 116*, 118, 181, 182, 236) Ornamentlei-
sten, Inıtialen oder andere Dekormotive.
Verlust von Miniaturen: Mit dem Verlust der Matthäus-Kephalaia ging
vermutlich auch deren Dekor verloren.
Eintragungen: Dem Codex ist die Korrespondenz über seinen Ankauf
vorgeheftet.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1882 auf Rhodos gefunden und
1883 und 1888 in einem größeren und einem kleineren Fragment gekauft;
sie gelangte durch Vermittlung britischer Diplomaten in die Bodleian
Library.
Einband: Griechischer Blindstempeleinband, braunes Leder auf Holz.
Auf beiden Deckeln Dekor aus Rautenstempeln mit paläologischem
Doppeladler und Flechtbandstempel, in Reihen geordnet. Nahe den Ecken
Cromwell 26 (s.c. 285)
Nr. 22-23
22
Abb. 124-126
kräftige Metallbossen (komplett nur am Rückdeckel), dazu auf der
Vorderseite ein fragmentarisches, flaches Kupferkreuz. Reste von Metall-
schließen. Inselgriechisch (Rhodos?), 16. Jh. (Abb. 125).
Erhaltung: Fragment, die erhaltenen Teile zumeist in schlechtem
Zustand.
Literatur: MaADan, Summary Catalogue V,602.—- MApan, Catalogus 1, f.
26a,b.- ALanp, Liste Nr. 709, 99. - Wırson, Bookhands 18-19, Abb. 27.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 15 Dekor am Beginn des Matthäus-Evangeliums
Flechtband, in Art Blattkandelaber endend, unterstreicht den Evangelien-
titel, koloriert in Blau-Grün-Rot, mit etwas Gelb und Silber; 10 x 50 mm,
Initiale B: Schaft und Bögen aus vertikalen, blau-roten Musterstreifen.
f. 78° Dekor der Matthäus-Stichoi und Markus-Kephalaia
Rote und blaue Krähenfuß- und Wellenrahmung, besetzt mit Mandeln,
Blättchen und Kreuzen, um beide Titel.
Abb. 126
Große Initiale A aus Flechtbändern in Dunkelgrün, Blau, Rot und Gelb,
mit galgenartig vorragendem Balken.
£. 79° Dekor am Beginn des Markus-Evangeliums
f. 116, 116”
Ähnlich f. 78”.
Dekor der Markus-Stichoi und Lukas-Kephalaia
f. 118 Dekor am Beginn des Lukas-Evangeliums
Initiale E mit rot-grünem Flechtband, als Zunge eine ausgestreckte,
rot-grüne Hand, die ein Kreuz balanciert.
£. 181 Dekor der Lukas-Stichoi
Ähnlich £. 78°.
Abb. 124
Initiale E: Um den roten Buchstabenleib istein Knoten geschlungen, der in
einen mageren weißen Arm mit großer, hellbrauner, langfingriger Hand
übergeht; der Bogen des E stützt sich auf einen schrägen Schaft mit
ankerartiger Endung.
f. 182 Dekor am Beginn des Johannes-Evangeliums
23
Symeon Metaphrastes et al., Menologion für den Monat September
(Kappadokien? — 11. Jahrhundert)
Pergament - 320 x 230 mm -1 + 285ff.-2 coll. 25 linn.
(L, T, p. 1 bis p. 570) 28 Viten und Passionen der Heiligen
des Monats September, des. mut. (cf. Coxe).
Paginierung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, jede zweite
Seite.
Abb. 127-131
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben, rechts unten, Mitte unten, drei unvollständige Serien.
Lagen: 7(8 — 1: ein Blatt fehlt vorp.1:p.12)7(p.26) 8 (p.42)6 (p. 54)
8 (p. 70)7 (8 — 1:1 Blatt fehlt vor p. 81 mit Textverlust: p. 84) 6 (p. 96) 8
(p- 112)6 (p. 124) 11 X 8 (p. 300) 5 (p.310)4 X 8 (p. 374) 7 (p. 388) 8 (p.
404) 6 (p. 416) 8(p. 432) 6 (p.444)3 x 8 (p. 492) 6 (p. 504) 7 (p. 518) 6 (p.
530) 8 (p. 546) 2 x 6 (p. 570: einige Blätter fehlen am Schluß mit
Textverlust).
35
E
Nr. 23
Linienschema: Lake II, 19d.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text -— Majuskel in karminroter
Tinte: Titel und Daten — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Monatsangabe am Buchbeginn, Initialen.
Illustration: (p. 1) Ornamenttor — Ornamentleisten vor allen übrigen
Viten - (p. 131, p. 162) figürliche Initialen - (p. 445) Zeichnung, spätere
Ergänzung — dekorative, zum Teil zoomorphe Initialen am Beginn der
meisten Homilien.
Eintragungen: f. I: Besitzvermerk des 16. Jh. (?), stark verstümmelt.
p. 1, am oberen Rand: Besitzvermerk des 15. Jh.: BnßAiov 100 ayiou
Nıxokäov ToU "Avanavod Ev ı@ VEeuaTo .... boUNNoATWV.
p. 215, am unteren Rand bei invertiertem Codex: Totenregister, 16. Jh.
(Abschrift?); unter anderem ist der Tod folgender Männer vermerkt:
Petros Morichobos, Papas Manolis, Johannes Golemis, Michael Sirakos.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 15. Jh. im Besitz der
Nikolaos Anapausa-Kirche auf den Meteora in Thessalien. Sie gelangte
1654 als Geschenk Oliver Cromwells in die Bodleian Library.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, rotbraunes Leder auf
Holz. Dekor am Vorderdeckel: Umlaufende Bordüre aus rechteckigen
Herzgitterstempeln, von Linienbündeln gesäumt; Hauptfeld durch Linien
in Rauten und horizontal geteilt; in jedem Dreieckfeld ein Rundstempel
mit Paläologenadler oder ein Rautenstempel mit Lilie, dazu kleine
Rosetten- und Kreisstempel. Dekor am Rückdeckel: ähnlich, doch ohne
Herzbordüre. Spuren von 1? Metallbossen und 4 Schließen, davon zwei am
oberen und unteren Rand. Rillen an den Kanten. Griechenland (?), 15. Jh.
Der Deckel ist stark abgerieben.
Erhaltung: Am Ende des Codex ist das Pergament zerrissen, am Anfang
stark verschmutzt, durchgehend Wasserflecken.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 454-456. -— GaLavarıs,
Gregory Nazianzenus 101.- Harkın, BHG II, Nr. 1046c, 124. —- Hauın,
Auctarium Nr. 1046c, 256. - EHRHARD, Überlieferung 1/2, 333 ss. - Van
DE VORST-DELEHAYE, Catalogus 327-328.
Beschreibung der Illustrationen:
p. 1 Örnamenttor
Titelrahmen der Vita des 1.9. (Symeon Stylites). 64 x 62 mm; Bordüre
10 mm breit.
Serie von blau-grünen Sternblüten auf gelbem Grund in rot gerahmten
Quadraten; kleine Bäumchen auf der Grundlinie. Weitgehend zerstört.
p. 60 Ornamentleiste
Vor der Passio des 2.9. (Mamas). 20 X 62 mm.
Drei Kreise mit Rundblüten, verbunden durch Kreuzstege mit Spitzblüten,
trübgrün und graublau auf kräftig rotem Grund, zinnoberrot gesäumt.
Initiale M: steif floral, graublau-karminrot.
p. 79 Ornamentsleiste
Vor der Passio des 3.9. (Anthimos). 18 X 68 mm.
Drei Kreise mit flachen Rundblüten, starr verbunden durch Stege mit
breiten Spitzblüten. Initiale T: floral mit großer Schleife und Rosettenkopf.
Farben wie p. 60.
p. 94 Ornamentleiste
Vor der Passio des 4.9. (Babylas). 17 x 60 mm.
Blaue Schräglinien teilen Dreiecke ab, in jedem eine flache Dreiblattblüte.
Initiale N: Band mit Häkchen und Knoten. Farben wie p. 60.
p. 109 Ornamentleiste
Vor der Vita des 5.9. (Zacharias). 18 x 70 mm.
In offener Herzranke flache Dreiblattblüten. Initiale &: Band mit
Häkchen. Farben wie p. 60.
p. 118 Örnamentleiste Abb. 129
Vor der Narratio des 5.9. (Michaelswunder). 18 x 67 mm.
36
Drei blaue Kreise mit flachen Rundblüten, verbunden durch kurzen Steg
mit liegendem Spitzblütenpaar. Initiale K: Ein Pfau mit breitem, grünem
Schwanz und graublauem, weiß gemustertem Flügel klammert sich an
häkchenbesetztem Schaft an. Farben wie p. 60.
p- 131 Ornamentleiste, figürliche Initiale Abb. 128
Vor der Passio des 6.9. (Eudoxios, Romulos u.a.). 21 x 65 mm.
In zwei Reihen kleine Dreiblättchen, farbig alternierend. Farben wie p. 60.
Initiale T: Ein frontal breitbeinig stehender Kaiser mit lila-braunem Haar
und Spitzbart und blauer Krone mit drei roten Spitzen, die Arme vor der
Brust verschränkt, in einem langen Gewand mit blauer Vorderpartie, einer
Art Loros und rotbraunen Ärmeln und Schuhen; oberhalb seiner Schultern
ragen beidseits horizontal blaue Schlangen mit großen Köpfen hervor, ihre
Schwänze sind unter dem Mantelsaum sichtbar. Vermutlich, entsprechend
dem Beginn der Homilie, »Trajan, der gottlose Kaiser«.
p. 145 Ornamentleiste
Vor der Passio des 7.9. (Sozon). 17 x 64 mm.
Vier flache Rosetten, farbig alternierend. Initiale M: dreifüßig, grobe
Häkchenbänder. Farben wie p. 60.
p- 152 Ornamentleiste
Vor der Vita des 8.9. (Jakobos). 18 x 62 mm.
Zinnoberrote Kreise mit blau-grünen Rundblüten und Spitzblüten in den
Zwickeln. Initiale E: häkchenbesetztes Band.
p. 162 Ornamentleiste, figürliche Initiale Abb. 127
Vor der Passio des 9.9. (Severianos). 15 x 64 mm.
Vier Rechteckfelder mit je fünf kleinen Rosetten, blau-grün-zinnober auf
karminrotem Grund.
Initiale A: Der jugendliche Kaiser Licinius, mit Krone und Hängegewand
ähnlich dem des Trajan, p. 131, steht mit verschränkten Armen frontal; ein
fliegender Engel in grauem, sackartigem Gewand zieht seinen Kopf an
einer roten Kette kräftig zur Seite.
Legende: Aıxivıos.
p- 176 Ornamentleiste Abb. 130
Vor der Passio des 10.9. (Menodora u.a.). 15 x 56 mm.
Vier Rechteckfelder mit flachen Rosetten, farbig alternierend.
Initiale O: senkrecht auf dem Schwanz stehender Fisch, mit graublauem,
weiß geflecktem Leib und hellem Kopf, rot konturiert.
p. 190 Ornamentleiste
Vor der Passio des 11.9. (Theodor). 18 x 70 mm.
Blaue und grüne Rosetten in versetzten Reihen auf karminrotem Grund.
Initiale Z: Graublaues geknicktes Band mit Häkchen und roten Gelenken,
großer kursiver Buchstabe.
p. 216 Ornamentleiste
Vor der Passio des 12.9. (Autonomos). 16 X 66 mm.
Rundblüten, alternierend in und zwischen Kreisen. Farben wie p. 60.
Initiale T: floral.
p. 225 Ornamentleiste
Vor der Passio des 13.9. (Kornelios). 15 X 64 mm.
Blaue Ranke mit je zwei blauen und grünen Blättchen auf karminrotem
Grund. Initiale M: steif, dreifüßig.
p. 243 Ornamentleiste
Vor der Homilie zum 14.9. (Andreas Kretensis). 19 x 66 mm.
Flache Blüten unter blauen Bögen, graublau-grün auf karminrotem Grund.
Initiale 2: häkchenbesetztes Band.
p. 256 Ornamentleiste
Vor der Passio des 15.9. (Niketas). 19 x 65 mm.
Ähnlich p. 176. Initiale N: häkchenbesetztes Band.
p. 264 Ornamentleiste
Vor der Passio zum 16.9. (Euphemia). 8 x 64 mm.
Kleine Rosetten in blau gerahmten Feldern, alternierend graublau-grün,
auf karminrotem Grund. Initiale A: floral, blau-grün.
p- 287 Ornamentleiste
Vor der Passio des 17.9. (Sophia u.a.). 20 x 70 mm.
Je zwei flache Rundblüten und Rosetten, farbig alternierend, Farbe wie
p- 60. Initiale M: steif, dreifüßig.
p. 305 Ornamentleiste
Vor der Passio des 19.9. (Trophimos u.a.). 16 x 70 mm.
Blüten oder Rosette in kleinen Kreisen, durch Stege mit Spitzblättern
verbunden. Farbe wie p. 60. Initiale II: häkchenbesetztes blaues Band.
p. 323 Ornamentleiste
Vor der Passio des 20.9. (Theopiste u.a.). 17 x 60 mm.
Ähnlich p. 176. Initiale T: floral, mit Rosettenkopf.
p- 368 Örnamentleiste
Vor Arterios von Amaseia, Phokas-Homilie, 22.9. 17 x 62 mm.
Ähnlich p. 94. Initiale I: lang, steif, häkchenbesetzt, grün.
p- 377 Ornamentleiste
Vor der Passio des 24.9. (Thekla). 18 X 60 mm.
Ähnlich p. 131. Initiale A: floral mit großem Blattkopf.
Canon. gr. 85 (S.C. 18538)
Lektionar
(Konstantinopel — Ende 10. Jahrhundert)
Pergament - 325 x 230 mm-IV + 263ff. (I-IV, 261-263 = V; I, 263 =
pap.; II-IV, 261, 262 = perg. mod.; + 40/1) -2coll. 18 linn.
(1-1) Lektionen zum 3. Samstag und 4. Sonntag nach
Ostern, inc. mut., des. mut. — (2-38°) Lektionen aus
Johannes, beginnend mit dem Donnerstag der 4. Woche
nach Ostern, inc. mut. — (39-39°) Purpurblatt: 1. Lektion
aus Matthäus — (40) spätere Transkription der 1. Lektion —
(40°) spätere kalendarische Notizen — (40°%-71) Lektionen
aus Matthäus — (71°) spätere Hand: Joh. 1.1-17 — (72-72)
Purpurblatt: 1. Lektion aus Lukas — (73) spätere Transkrip-
tion der 1. Lektion — (73°) leer — (74-114°) Lektionen aus
Lukas- (115-115) spätere Transkription der 1. Lektion aus
Markus — (116-171) Lektionen aus Markus - (171-202°)
Lektionen der Karwoche —- (203-219) Lektionen für
Karfreitag und Karsamstag — (220-251) Lektionen für das
unbewegliche Kirchenjahr, inc. mut., Beginn mit 14. Sep-
tember, des. mut., Ende am 6. Januar — (252-255) Ende der
p. 405 Ornamentleiste
Vor der Vita des 25.9. (Euphrosyne). 20 x 70 mm.
Zwei blaue Halbkreise, verschlungen mit zinnoberroter Blüte, zwischen
ihnen ein Strauß mit blauen, grünen, zinnoberroten Blüten auf karminro-
tem Grund. Initiale A: häkchenbesetztes Band.
p- 425 Ornamentleiste
Vor der Vita des 26.9. (Ev. Johannes). 16 X 65 mm.
Ähnlich p. 109. Initiale O: Fisch wie p. 176.
p. 445 Johannes Chrysostomos Abb. 131
Pinselzeichnung am Rand. 14. Jh. (?). 120 x 90 mm.
Halbfigur, frontal, mit Kreuz in der rechten und Codex in der linken Hand.
Großer Nimbusring; gerahnit.
Legende: 6 üy(105) Iw(dvvns) 6 Xpuoöoronos.
p. 446 Ornamentleiste
Vor der Passio des 27.9. (Kallistratos). 16 x 65 mm.
Ähnlich p. 94. Initiale T: floral.
p. 465 Ornamentleiste
Vor der Vita des 28.9. (Chariton). 17 x 65 nım.
Serie von Dreiblättern mit farbig alternierenden Blatthälften. Farben wie
p-. 60. Initiale IT: steife Bänder mit Häkchen.
p- 488 Ornamentleiste
Vor der Vita des 29.9. (Kyriakos). 19 X 60 mm.
Ähnlich p. 162. Initiale T: großes, graues Band.
p. 513 Ornamentleiste
Vor der Vita des 30.9. (Gregorios Thaumatourgos). 19 X 65 mm.
Ähnlich p. 145. Initiale T: graublaues Band mit Rosettenkopf.
24
Abb. 132-134
Lektionen für das unbewegliche Kirchenjahr, inc. mut.,
Beginn mit 19. August - (255’-258°) Evangelia diaphora —
(259-259°) disloziertes Lektionsfragment, Lk. 2. 31-40.
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, die erste
erkennbare auf f. 2 (AT). Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, zu Beginn der Lage recto
Mitte unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 2(32 — 30: 4 Lagen fehlen zu Beginn, von denen 2 Blätter, das 1.
und 8. der 4. Lage, erhalten sind: 2)4 x 8 (34) 4 (38) 1 (Purpurblatt: 39) 1
(ergänztes Blatt: 40) 8 (+ 40/1: 47) 7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor £. 48 mit
Textverlust: 54) 8 (62) 9 (10 — 1:1 Blattfehlt vorf. 63: 71) 1 (Purpurblatt:
72) 1 (ergänztes Blatt: 73) 4 x 8(105)9 (10 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 106:
114) 1 (ergänztes Blatt: 115)2 x 8(131)1(2 — 1:1 Blatt fehlt vorf. 133:
132) 8 x 8 (196) 6 (202) 8 (210) 1 (disloziertes Blatt, fehlt vor f. 220 als
letztes Blatt einer verlorenen Lage: 211) 8 (219; 1 Lage fehlt zwischen f.
219 und f. 220, deren letztes Blatt erhalten als f. 211) 4 x 8 (251; die
folgenden 2 Lagen fehlen) 6 (8 — 2:je 1 Blatt fehlt vorf. 252 und f. 258 mit
Textverlust: 257) 1(8 — 7:7 Blätter fehlen vor £. 258 mit Textverlust: 258)
1 (disloziertes Blatt einer verlorenen Lage: 259).
a
Nr. 24-25
Linienschema: Lake II, 22a.
Schrift: Liturgische Majuskel in dunkelbrauner Tinte: Text - Liturgische
Majuskel in Gold, rot unterlegt: Titel, Lektionsangaben, Daten - Liturgi-
sche Majuskel in Gold auf purpurgetränktem Pergament, zu braun
verblaßt: erste Lektion jeder Serie — Liturgische Majuskel in Gold oder
florale Majuskel in Gold mit Farben: Initialen — Majuskel in brauner Tinte:
Ergänzung vergessener Textzeilen - zinnoberrote Tinte: Neumen.
Dlustration: (39, 72) Purpurseite mit Goldschrift und ornamentaler
Titelrahmung — (171) Ornamenttor — (223, 229', 231, 245, 255”, 258")
Ornamentleisten — zahlreiche florale Initialen.
Verlust von Miniaturen: Die Purpurblätter mit Titelrahmung vor der
Johannes- und Markusserie der Lektionen; die Ornamentleisten vor den
Monaten September, Februar bis August; die Ornamentleiste vor den
Karfreitagslektionen £. 203, die ausgeschnitten wurde.
Eintragungen: Neben dem Text häufig lateinische Notizen und Vokabeln
eines Lesers des 16. Jh. Vorgeheftet sind Eintragungen (Verluste,
Kalender) des Bibliothekars J. B. Gallicciolli (ff. 1, 1”, D).
Provenienz: 1817 mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig,
gekauft.
Einband: Brauner Ledereinband mit Bordürendekor in Blindprägung.
Erhaltung: Erhebliche Textverluste, Schäden auch an den erhaltenen
Blättern (Risse, abgeschnittene Partien), erste und letzte Blätter brüchig
und fleckig. Die nicht beschädigten Blätter sind in sehr gutem Zustand.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus VII, col. 82. - ALann, Liste Nr. L
194, 215. - WEITZMAnnN, Buchmalerei 27, Abb. 204.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 39 Örnamentrahmen Abb. 133
Titelrahmen der Matthäuslektionen. 52 x 152 mm; Bordüre 13 mm breit.
Purpurpergament mit Goldschrift; helles, glänzendes Gold auch als Grund
der rechteckigen Rahmenbordüre. Sie besteht ausblauen Kreisen, verbun-
den durch kleine Doppelranken in Herzform, auf denen dreiblättrige
Herzblüten wachsen. In den Kreisen je eine Blüte, aufrecht wachsend, mit
grünem Kelchdoppelblatt und größerem Hauptblatt, dies meist kräftig blau
mit weißen oder hellgrünen, gerollten Säumen und roten Doppelstrichen.
Rosa-weiße Rosettenspitzen in allen Zwickeln. Rot-goldener Bordüren-
saum. An den Ecken blau-grüne Herzblüte mit Goldkontur, ähnliche
Blüten auf der verlängerten, geknoteten Grundlinie wachsend. Farblich
dominierend das kühl-metallische Blau-Gold, äußerst präzise in Layout
und Zeichnung. Erhebliche Beschädigung des Blattes und der Miniatur.
Florale Initiale E: Goldranke mit Blatt- und Rosettencloisonne in Blau,
Grün und Rosa.
f. 72 Ornamentrahmen Abb. 132
Titelrahmen der Lukaslektionen. 58 X 152 mm; Bordüre 18 mm breit.
Purpurpergament mit Goldschrift, helles, glänzendes Gold auch als Grund
der rechteckigen Rahmenbordüre. Diese hat in den Horizontalstreifen je
fünf blaue Kreise, gefüllt mit einer großen Blüte: in den mittleren Kreisen
eine rundblättrige, blaue Blüte mit rosa Herzblatt, in den seitlichen Kreisen
eine krautige, blaue Blüte mit einem züngelnden, rosa Seitenblatt. Von
Barocci 202 (S.c. 202)
Lektionar
(Konstantinopel - 1. Viertel 11. Jahrhundert)
Pergament - 300 x 220 mm-IIl + 153£F. (I-III, 150-153 = V = pap.)-
2 coll. 19 linn.
(1-63”) Lektionen aus Johannes — (64-94) Lektionen aus
Matthäus — (94°) leer — (95-128”) Lektionen aus Lukas -
(129-150°) Lektionen aus Markus, des. mut.
38
jedem Kreisgehen Ranken aus, die zu seinen Seiten zwei Paar kleine Kreise
bilden, gefüllt mit kleinen, grün-blauen Blättchen; an ihrem Kreuzungs-
punkt wächst ein lila Blatt. Die Nahtstelle zwischen den kleinen Kreis-
paaren füllen zwei rote Herzblättchen, an den Schmalseiten der Bordüre
sind es statt dessen zwei Herzranken mit grün-blauen Blättchen. Rot-gol-
dene Konturlinie, blau-grüne, züngelnde Herzblätter an den Ecken und auf
der verlängerten Grundlinie.
Initiale T: blau-goldene, dünne Ranke.
{[.ı7 1 ÖOrnamenttor Abb. 134
Titelrahmen für die Lektionen der Karwoche. 45 x 70 mm; Bordüre 17
mm breit.
Auf dem rotbraunen Grund hebt sich, mit einer gelbgrünen Spitzenkante
gesäumt, die eigentliche Musterbordüre mit hellem Goldgrund ab. Sie
besteht aus flachen Rosetten, abwechselnd hellblau-weiß und grün-gelb,
jeweils von einem hellblauen Kreis umschlossen, der mit dem nächsten in
einem kleinen Ring verknüpft ist; in den Zwickeln kleine rosa Halbroset-
ten. An den Ecken hellblaue Spitzblätter, Halbpalmettenbäume auf den
Saurmlinien.
Initiale E: Goldranken mit Blüten und Blättchen in Hellblau, Hellgrün und
Rosa.
f. 223° Ornamentleiste
Vor den Oktoberlektionen. 20 x 67 mm.
Goldbalken, von Bordüre gesäumt; diese besteht aus hellblauen Bändern,
die durch rote Doppelstriche in Quadrate unterteilt sind, in denen je eine
weiß-blaue oder grün-gelbe Blüte auf dem Goldbalken aufsitzt. In den
Eckfeldern eine rosa oder rote Rosette auf Goldgrund. Goldene Eck-
tropfen.
1:229° Ornamentleiste
Vor den Novemberlektionen. 20 X 66 mm.
Identisch f. 223”; Farben fast vollständig zerstört.
f. 231 Ornamentleiste
Vor den Dezemberlektionen. 20 X 66 mm.
Identisch £. 223°.
f. 245 Örnamentleiste
Vor den Januarlektionen. 20 x 66 mm.
Identisch f. 223°; Farben weitgehend zerstört.
235 Ornamentleiste
Vor den Evangelia Diaphora. 20 X 67 mm.
Identisch f. 223”,
f. 258° Ornamentleiste
Vor den Lektionen zum Heiligengedenken. 20 X 66 mm.
Identisch f. 223”, Farben fast vollständig zerstört.
25
Abb. 135-136
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto Mitte oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts unten.
Lagen: 7x 8(56)7(63)8 (71)6 (8 — 2: 2 Blätter fehlen vor f. 74 und.
77 mit Textverlust: 77) 8 (85) 9 (94) 4 x 8 (126) 2 (128) 2 x 8 (144) 6
(150; Rest einer Lage, vor und nach ihr fehlen Lagen).
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Linienschema: Lake II, 19c.
Schrift: Liturgische Majuskel in brauner Tinte: Text — Liturgische
Majuskel in Gold, rot unterlegt: Titel und Daten - zinnoberrote Tinte:
Neumen.
Illustration: (1, 64, 95, 129) Ornamenttore — zahlreiche florale Initialen
zu Beginn jeder Lektion, Gold-cloisonn& in Blau, Rosa, Rot, Grün.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz, Rücken erneuert.
Erhaltung: Der Codex ist ein Fragment, außerdem sind viele Blätter
beschädigt (restauriert) und durch Feuchtigkeit und Schmutz fleckig.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, col. 358. — ALAND, Liste Nr. L5,
205.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamenttor
Titelrahmen der Johanneslektionen. 53 X 162 mm; Bordüre 20 mm breit.
Die Bordüre besteht aus blauen Kreisen mit rundblättriger Blüte,
grün-blau mit rotem Herz, verbunden durch blaue Wellenstege mit
Auct. E. 2.1 (Misc. 29; S.C. 2554)
Nr. 25-26
gegenständigem, blau-grünem Spitzblattpaar. Goldgrund, rot untermalt,
rot gesäumt. Kleine Eck- und Basisblätter. Erheblich ausgewaschen.
f. 64 Örnamenttor Abb. 136
Titelrahmen der Matthäuslektionen. 47 x 158 mm; Bordüre 20 mm breit.
Muster nahezu identisch mit f. 1; gut erhalten die feine Zeichnung der
weißen und gelben, welligen Blattumschläge. Heller, polierter Goldgrund,
rot untermalt, rot gesäumt. Eck- und Basisblätter.
f. 95 Ornamenttor Abb. 135
Titelrahmen der Lukaslektionen. 47 X 162 mm; Bordüre 18 mm breit.
Blaue Kreise mit rundblättriger Blüte alternieren mit krautiger, ausladen-
der Blüte auf Wellensteg, alle Blüten blau-grün mit karminrotem Herz und
weißer, gelber uncl rosa Blattzeichnung. Goldgrund, rot untermalt und
gesäumt. Kleine Eck- und Basisblätter. Leicht beschädigt.
{. 129 Ornamenttor
Titelrahmen der Markuslektionen. 338 X 163 mm; Bordüre 17 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit einem blauen, weiß gezahnten Blatt,
alternierend mit einem schmalen, grünen Blatt mit rosa Rosettenkern, das
die Kreise verbindet. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt. Kleine Eck-
und Basisblätter. Farbe verwischt.
26
Theodoros Magister, Eklogen aus Homilien des Johannes Chrysostomos
(Konstantinopel — 1. Hälfte/Mitte 11. Jahrhundert)
Pergament - 262 x 200 mm-IV + 209ff. (1, U, 205-209 = V = pap.;Ill,
IV = V)-2 coll. 26/27/28 linn.
(Deckel, Innenseite, altes Vorsatzblatt, eingeklebt) Titel-
seite mit Inhaltsverzeichnis — (1-204°) Theodoros Magister,
Auszüge aus 14 exegetischen Homilien des Johannes
Chrysostomos, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Angabe der Zahl der Blätter jeder Homilie, griechisch in
Tinte über oder neben dem Beginn jeder Homilie, spätere Ergänzung.
Lagen: Auf Grund der dichten Quernähte einer Neubindung ist der
Lagenbestand nicht zuverlässig festzustellen; Quaternionen scheinen
vorzuherrschen.
Linienschema: ähnlich Lake II, 31a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: Titel der
Eklogen und der Chrysostomos-Quellen — Auszeichnungsmajuskel in
Gold: Inhaltsverzeichnis, Ziffern der Homilien, Initialen.
Illustration: (Deckel, innen) Ornamentrahmen — (1) Ornamenttor —
Ornamentleiste und bunte, florale Initiale am Beginn der übrigen Eklogen.
Eintragungen: f. Ill: Transkription des Inhaltsverzeichnisses mit griechi-
schen und arabischen Folioziffern.
f. IV’: wie f. III Eintragung eines westlichen Benutzers: ’Anavdtonata ıd’
EX. KEVOOOTÖNOL.
£. 206°-207°: diverse Chrysostomos-Exzerpte, 15. Jh.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1620 von Sir Henry Savile der
Bodleian Library geschenkt.
Einband: Farbiges Papier, Rücken modernes Pergament.
Abb. 137, 140-141
Erhaltung: Die Blätter sind beschnitten, am Anfang und Ende beschä-
digt, einige verschmutzt; davon abgesehen relativ gut.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 634. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue U/1, 424. — Ausingau |, Nr. 129, 111.
Beschreibung der Illustrationen:
Deckel, Innenseite Örnamentrahmen
Rahmen für Titel und Inhaltsverzeichnis. 204 X 130 mm; Bordüre 12 mm
breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit aufrecht wachsender, grün-roter Ane-
mone, verbunden durch Stege mit grünem Dreiblattpaar. Goldgrund,
karminroter Saum, kleine Eckblüten. Durch Verreiben und Feuchtigkeit
erheblich beschädigt.
f:1 Ornamenttor Abb. 137
Titelrahmen der 1. Ekloge. 64 x 62 mm; Bordüre 12 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit blau-grünen Blüten mit rotbraunem
Herzblatt, verbunden durch Stege mit je einem Paar in Trapezform
ausgebreiteter, blau-grüner, weiß und gelb gezeichneter Blüten. Gold-
grund, rot gesäumt. Blau-grüne, rot konturierte Blüten an den Ecken und
auf der verlängerten Grundlinie. Die Bordüre ist durch Feuchtigkeit und
Schmutz dunkel und trüb geworden. Die Initiale wurde beim Neubinden
abgeschnitten.
f. 23° Ornamentleiste
Vor der 2. Ekloge. 10 x 58 mm.
Bordüre ähnlich f. 1. Die Farben sind stumpfgrau geworden. Initiale O:
blau-goldener Kreisring, in den rosa und grüne Rosettchen ragen.
39
h,
Ä
i
Nr. 26-27
f. 47" Ornamentleiste
Vor der 3. Ekloge. 10 x 60 mm.
Bordüre aus offenen blauen Kreisen mit hellblau-grüner Dreiblattblüte.
Goldgrund, roter Saum, grüne Eckblättchen. Initiale B: floral-cloisonn£,
bunt, mit Rankenenden und Rosetten.
f. 66° Ornamentleiste
Vor der #. Ekloge. 10 x 60 mm.
Serie blauer Kreise mit hellblau-grünen Anemonen, in Zwickeln rosa
Rosettenspitzen. Goldgrund, rot gesäumt, Eckblüten. Initiale IT: dünn
floral.
f. 80° Ornamentleiste
Vor der 5. Ekloge. 10 x 61 mm.
Blaue Kreise mit blau-grüner Blüte alternierend mit blauer Anenome mit
grünen Blattsprossen. Goldgrund, rot gesäumt, Eckrosetten. Stark beschä-
digt. Initiale E: blau-goldener Ring, nach innen mit Rosetten besetzt.
f. 95° Ornamentleiste
Vor der 6. Ekloge. 10 x 58 mm.
Ähnlich f. 66. Initiale O wie f. 23°.
f. 104° Ornamentleiste Abb. 140
Vor der 7. Ekloge. 10 x 60 mm.
Blaues Zickzackband, in jedem Dreieckfeld blau-grüne, trapezförmige
Blüte, auf Steg wachsend. Goldgrund, rot gesäumt, rote Ecktropfen.
Initiale II: floral-cloisonne, bunt, mit Rosettchen besetzt.
f. 119° Ornamentleiste
Vor der 8. Ekloge. 10 X 60 mm.
Vier blaue Kreise mit blau-grüner Rundblüte, alternierend mit flach
ausgebreiteter, dunkelgrüner Blüte mitrosa Kern. Goldgrund, rot gesäumt.
Initiale E: wie f. 80°.
Barocci 237 (S.c. 237)
Johannes Chrysostomos, Genesis-Homilien
(Konstantinopel — 1. Hälfte/Mitte 11. Jahrhundert)
Pergament - 345 x 235mm -1II1 + 306 ff. (I, II, 306 = V = pap.; III, 73,
174-188, 196, 220 = pap.) -— 2 coll. 36 linn.
(1-305”) Johannes Chrysostomos, 35 Homilien zur Genesis,
mit Vorwort, mut.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
links unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: regelmäßige Quaternionen; mangels Foliozählung ist ein genaues
Verzeichnis der Lagen nicht möglich.
Linienschema: ähnlich Lake Il, 3la.
Schrift: Mlinuskel in brauner Tinte: Text - Majuskel in Gold: Titel der
Homilien — Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: Homilienzif-
fern, Initialen,
Illustration: (1) Ornamenttor -Ornamentileiste vor Beginn der Homilien
— florale cloisonn£-Initialen am Beginn der Homilien.
Verlust von Miniaturen: Durch Verlust der Blätter bzw. durch Aus-
schneiden gingen die Ornamentleisten und Initialen vor der 11., 22., 23.,
24., 26., 34. und 35. Homilie verloren.
40
f. 135 Ornamentleiste
Vor der 9. Ekloge. 9 x 60 mm.
Serie auf- und abwärts gerichteter blauer Herzen mit blau-grüner
Herzblüte, das Blau zum Teil ausgebrochen. Goldgrund, rot gesäumt.
Initiale A: floral-cloisonn&, mit großer Blüte an der Spitze.
f. 145 Ornamentleiste
Vor der 10. Ekloge. 10 x 58 mm.
Serie blauer, rot unterteilter Kreise, in jedem Viertel ein gelbes Rosett-
chen, rosa Rosetten in den Zwickeln. Goldgrund abgerieben, rot gesäumt.
Initiale M: dünn, floral, bunt.
f. 153 Ornamentleiste
Vor der 11. Ekloge. 11 x 59 mm.
Muster wie f. 23°. Initiale II: floral, mit rosa Rosetten besetzt.
f. 166 Ornamentleiste Abb. 141
Vor der 12. Ekloge. 10 x 61 mm.
Vier blaue Kreise mit blauer Blüte mit rotem Kern, verbunden durch Stege
in der Mittelachse, an denen je vier grüne Herzblättchen wachsen.
Goldgrund, rot gesäumt, rote Ecktropfen. Initiale A: Horal, bunt, mit
Rosetten und Blattenden.
f. 175° Ornamentleiste
Vor der 13. Ekloge. 9 x 61 mm.
Fünf kleine blaue Kreise mit blau-grünen Blüten, durch Schrägstege mit
liegenden grünen Spitzblüten verbunden. Goldgrund, rot gesäumit, rote
Ecktropfen. Initiale T: dünn, floral.
f. 189 Ornamentleiste
Vor der 14. Homilie. 10 x 60 mm.
Alternierend blaue Kreise und Rauten, je mit blau-grüner bzw. grüner
Blüte. Goldgrund, rot gesäumt. Initiale T: floral, bunt, mit Rosetten.
21
Abb. 138-139
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: Der Codex ist schlecht erhalten, zahlreiche Blätter fehlen und
sind nur zum Teil ersetzt, Ränder sind abgeschnitten, die meisten Blätter
sind durch Schmutz und Wurmlöcher beschädigt.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 406. - Ausmeau I, Nr. 211,
198-199,
Beschreibung der Illustrationen:
fe. 1 Ornamenttor
Titelrahmen des Vorworts. 80 x 73 mm; Bordüre 15 mm breit.
Blaue Kreise mit blau-roter Rund- oder Profilblüte, alternierend mit
gegenständigem Blütenpaar, in denen ein mittleres blaues Dreiblatt und
zwei seitliche grüne Spitzblätter trapezförmigangeordnet sind; Goldgrund,
rot gesäumt, kleine Eck- und Basisblüten. Die Bordüre ist verrieben und
verschmutzt, die — im ganzen Codex sehr feine, zartgliedrige — Weißzeich-
nung der Blütenränder grau oxydiert.
f. 5° Ornamentleiste vor der 1. Homilie Abb. 139
Bordüre durch blaue Zickzacklinien in Dreieckfelder unterteilt, in jedem
auf Quersteg eine stehende oder hängende blau-grüne Trapezblüte.
Goldgrund, rot gesäumt. 13 X 71 mm.
f. 10° Ornamentleiste vor der 2. Homilie
Drei blaue Halbkreise, in und zwischen ihnen blau-grüne Blüten jeweils
eingepaßt. Goldgrund, rot gesäumt. Stark beschädigt. 12 x 72 mm.
f. 17 Ornamentleiste vor der 3. Homilie
Blaue Kreise mit blau-roter Rundblüte, verbunden durch Stege mit
blau-grünem Trapezblütenpaar. Goldgrund, rot gesäumt. 12 x 70 mm.
f. 25 Ornamentleiste vor der 4. Homilie
Durch blaue Linien in Quadrate geteilt, in jedem eine blau-grüne
Vierblattblüte. Goldgrund, rot gesäumt. 12 X 70. mm.
f. 3] Ornamentleiste vor der 5. Homilie
Blaue Halbkreise, in jedem blaue Profilblüte mit roter Herzblattspitze,
verbunden durch grüne Blätter. Goldgrund, rot gesäumt. 10 x 73 mm.
f. 38° Ornamentleiste vor der 6. Homilie
Blaue Kreise mit blauen Rundblüten, verbunden durch grüne Trapezblü-
ten. Goldgrund, rot gesäumt. 12 X 73 mm.
f. 46 Ornamentleiste vor der 7. Homilie
Blaue Halbkreise mit großer blau-grüner Blüte, verbunden durch Stege mit
hängender Herzblüte. Goldgrund, rot gesäumt. 11 X 70 mm.
f.51 Ornamentleiste vor der 8. Homilie
Blaue Halbkreise mit kleinem blau-grünem Blütenpaar, verbunden durch
Ranke mit ausladender blau-grüner Blüte. Goldgrund, rot gesäumt. 10 x
72 mm.
f. 56 Ornamentleiste vor der 9. Homilie
In blauen Quadraten blaue Rauten, in jeder eine kleine Kreuzblüte, grüne
Herzblättchen in allen Zwickeln. Goldgrund, rot gesäumt. 11 X 70 mm.
f. 65 Ornamentleiste vor der 10. Homilie
In blauen Quadraten steif aufrechte, grün-blaue Blüten. Goldgrund, rot
gesäumt. 12 x 74 mm.
f. 80 Ornamentleiste vor der 12. Homilie
In blauen Quadraten liegende, steife, blau-grüne Blüten. Goldgrund, rot
gesäumt. 11 X 70 mm.
f. 86° Ornamentleiste vor der 13. Homilie
In blauen Rauten grün-blaue Kreuzblüte, blaue Blättchen in den Zwickeln.
Goldgrund, roter Saum. Verwischt. 15 X 68 mm.
f. 94 Ornamentleiste vor der 34. Homilie
Blaue Kreise mit blau-grünen und etwas roten Stiefmütterchen, alternie-
rend mit ausladender blau-grüner Blüte. Goldgrund, rot gesäumt. 14 X
72 mm.
f. 102 Ornamentleiste vor der 15. Homilie
Blaues Gitter mit kleinen blauen und grünen Herzblättchen. Goldgrund,
rot gesäumt. 11 X 60 mm. Initiale B: floral-cloisonne, blau-grün-rosa-
Nr. 27
gold, als Bauch ein Reiher mit blau-goldenem Gefieder, der an einem
Blättchen pickt.
f£. 111 Ornamentleiste vor der 16. Homilie
Blaue Kreise mit blauer, langhalsiger Profilblüte, verbunden durch
ausladende blau-grün-rote Blüten. Goldgrund, rot gesäumt. 12 x 71 mm.
f. 125 Ornamentleiste vor der 17. Homilie
In blauen Dreieckfeldern blau-grüne Spitzblüten eingepaßt. Goldgrund,
rot gesäumt. Verwischt. 13 x 72 mm.
f. 135 Ornamentleiste vor der 18. Homilie
Ähnlich £. 5°. 13 x 75 mm.
f. 143 Ornamentleiste vor der 19. Homilie
Kleine Kreise durch Diagonalstege verbunden, innen und außen kleine
Blüten und Blätter, blau-rot und grün. Goldgrund, rot gesäumt. 12 x
73 mm.
6.133 Ornamentleiste vor der 20. Homilie
Blaue Kreise mit kleiner Rundblüte, verbunden durch grün-rote Trapez-
blüte oder Steg mit grün-rosa-blauer, ausladender Blüte. Goldgrund, rot
gesäumt. 11 x 74 mm.
[. 164 Ornamentleiste vor der 21. Homilie
Alternierend blaue Kreise und Rauten mit blauer Kreuzblüte, in den
Zwickeln grüne Herzblättchen. Goldgrund, rot gesäumt. 12 X 70 mm.
f. 207 Ornamentleiste vor der 25. Homilie
Ähnlich f. 46. 12 x 71 mm.
f. 229° Ornamentleiste vor der 27. Homilie
Blaue Kreise mit kleiner blauer Rundblüte, verbunden durch grünes, gelb
gezahntes Trapezblatt. Goldgrund, rot gesäumt. 13 X 70 mm.
f. 242° Ornamentleiste vor der 28. Homilie Abb. 138
Drei blaue Halbkreise mit blau-roter, langhalsiger Profilblüte, verbunden
durch Steg mit breit ausladenden, krautigen, blau-grünen Blüten mitrotem
Kern. Goldgrund, rot gesäumt. 12 x 74 mm.
f. 253 Ornamentleiste vor der 29. Homilie
Ähnlich £f. 25.13 x 70 mm.
f. 268 Ornamentleiste vor der 30. Homilie
Ähnlich f. 164.13 x 66 mm.
f. 281° Ornamentleiste vor der 31. Homilie
Alternierend blaue Kreise und Rauten mit blau-grünen Rund- bzw.
Kreuzblüten, in den Zwickeln blau-grüne Herzblättchen. Goldgrund, rot
gesäumt. 15 X 67 mm.
f. 288 Ornamentleiste vor der 32. Homilie
Serie hellblauer Rauten mit blauer Kreuzblüte, grüne Blättchen in den
Zwickeln. 12 X 67 mm.
f. 297° Ornamentleiste vor der 33. Homilie
Ähnlich £. 56. 13 x 62 mm.
41
1
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Nr. 28
Selden B. 52 (s.c. 3382)
Gregor von Nazianz, Homilien
(Konstantinopel — 3. Viertel 11. Jahrhundert)
Pergament - 270 x 205 mm - II + 231 ff. (1,11, 230,231 = V = pap.) —
2 coll. 25 linn.
(1-1') Inhaltsverzeichnis — (2-222°) Gregor von Nazianz, 16
Homilien, inc. mut. — (223-229) Erläuterung zu einzelnen
Homilien, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, nur auf Seiten mit Homi-
lienanfang.
Lagen: Durch die dichten Quernähte einer Neubindung ist der Lagenver-
band nahezu unkenntlich geworden.
Linienschema: Lake II, 23b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: Titel der
Homilien — Auszeichnungsmajuskel in Gold: Initialen.
Illustration: (18, 50*, 115, 125) Ornamenttor - (1, 3, 32, 40°, 58°, 68,
153, 157, 175”, 190, 211”) Ornamentleiste — florale und zoomorphe
Initialen am Beginn jeder Homilie.
Verlust von Miniaturen: Das Dekormotiv am Beginn der 1. Homilie ist
verloren, die Ornamentleiste vor der 4. Homilie (f. 22°) wurde ausge-
schnitten.
Provenienz: Die Handschrift kam 1659 mit dem Legat von John Selden
in die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Abgesehen von den Verlusten am Anfang und Ende und von
Stockflecken ist die Handschrift gut erhalten.
Literatur: Cox, Quarto Catalogus I, coll. 606-607.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 1/1, 620.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentleiste
Vor Inhaltsverzeichnis. 5 X 66 mm.
Blattranke, in Gold gezeichnet.
f. 3 Ornamentleiste
Vor der 2. Homilie (Ostern II). 13 x 70 mm.
Im Zentrum der Bordüre eine blau-karminrote, krautige Blüte, zu beiden
Seiten je zwei blaue Kreise mit blauer Rundblüte und nach außen
gerichteter Spitzblüte. Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale
E: florales cloisonne, gold-blau, etwas rot.
{. 18 ÖOrnamenttor Abb. 142
Vor der 3. Homilie (Zum Neuen Sonntag). 30 X 75 mm, Bordüre 14 mm
breit.
In blauen Kreisen blau-grüne Rundblüten, verbunden durch Stege mit
blau-roten Spitzblüten. Goldgrund, rot gesäumt, blau-grüne Eckblüten
und Blattbäumchen auf der Grundlinie.
Initiale E: florales cloisonn&, gold-blau, mit Segenshand aus blauem Ärmel
und goldener Manschette.
f. 22° Initiale I
Am Beginn der 4. Homilie (Pfingsten).
Auf einem blau-goldenen cloisonn&-Sockel steht ein braunes Tier. Initiale
mit der Ornamentleiste beschnitten.
42
28
Abb. 142-143
f. 32 Ornamentleiste
Vor der 5. Homilie (Makkabäer). 16 X 70 mm.
Drei blaue Kreise mit blau-grün-roter Blüte, durch Gitter mit kleinen
blau-grünen Spitzblüten verbunden. Goldgrund, rot gesäumt, blaue
Ecktropfen.
Initiale T: Ein blauer Vogel mit grünen Flügeln, dessen rote Füße fest
aufstehen, trägt auf der Brust den blau-rosa Rosettenstamm des T; als
Balken blau-grün-goldene Ranken, in der Mitte ein kleines Goldkreuz.
f. 40° Ornamentleiste
Vor der 6. Homilie (Kyprian). 13 x 70 mm.
Bordüre durch blaues Zickzackband in Dreieckfelder mit blau-grüner
Blüte unterteilt. Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale M: als Schäfte zwei aufrecht auf den Schwanzspitzen stehende,
grün-goldene Papageien, die sich mit den Füßen an einem blau-goldenen,
floralen Mittelschaft anklammern. Am Rand beschnitten.
.50° Ornamenttor
Vor der 7. Homilie (Julian). 28 x 70 mm; Bordüre 14 mm breit.
Blaue Kreise mit runder oder lappiger Blüte, verbunden durch Stege mit
Spitzblüte, jeweils blau-grün oder blau-rot. Goldgrund, rot gesäumt,
blau-goldene Eckblüten und Blattbäumchen auf der Grundlinie. Initiale T:
florales cloisonn&, blau-gold mit etwas Grün und Karminrot.
f. 58° Ornamentleiste
Vor der 8. Homilie (Geburt Christi). 12 x 70 mm.
Bordüre aus blau-grünen, liegenden Spitzblütenpaaren. Goldgrund, rot
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale X: florales cloisonn&, blau-gold, mit
roter Rosette im Zentrum.
f. 68 Ornamentleiste
Vor der 9. Homilie (Basileios). 14 X 70 mm.
Alternierend blaue flache Blüten und kleine grüne Blätter. Goldgrund, rot
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale E: florales cloisonn£, blau-rot-gold.
213 Ornamenttor
Vor der 10. Homilie (Epiphanie). 28 x 70 mm; Bordüre 14 mm breit.
Blaue Kreise mit blau-grüner Rundblüte, verbunden durch Stege mit
rot-blauer, lappiger Blüte, blau-grüne Spitzblüte zu den Ecken hin
gerichtet. Goldgrund, rot gesäumt, blau-grüne Eckblüten und Blattbäum-
chen auf der Grundlinie. Initiale II: florales cloisonn&, blau-grün-rosa-
gold.
f. 125 ÖOrnamenttor
Vor der 11. Homilie (Taufe). 34 x 67 mm; Bordüre 15 mm breit.
Blaue Kreise mit blau-grünen bzw. blau-roten Stiefmütterchen, verbunden
durch blaue Stege mit blau-grüner Spitzblüte. Goldgrund, rot gesäumt,
blau-goldene Eckblüten und Blattbäumchen auf der Grundlinie. Initiale X:
florales cloisonn&, blau-gold.
f. 153 Ornamentleiste Abb. 143
Vor der 12. Homilie (Gregor von Nyssa). 15 X 67 mm.
Zwei blaue Kreispaare mit blau-grünem Stiefmütterchen, je verbunden
durch Schrägsteg mit Spitzblüten. Goldgrund, rot gesäumt, blaue Eck-
tropfen.
Initiale ®: floraler cloisonn&-Schaft mit Rosetten in der Mitte, blau-grün-
gold, die Bögen gebildet aus zwei blau-goldenen, pickenden Vögeln.
£. 157 Ornamentleiste
Vor der 13. Homilie (Athanasios). 7 x 67 mm.
Serie liegender rosa Rosettenspitzen mit blau-grünen Kelchblättchen.
Goldgrund, blau gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale A: florales cloisonne,
blau-grün-gold.
1.173" Ornamentleiste
Vor der 14. Homilie (150 Bischöfe). 14 x 70 mm.
Serie blauer Kreise, in jedem steif aufrecht eine blau-grüne Rundblüte.
Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale TI: florales cloisonng,
blau-grün-gold.
Barocci 77 (S.c. 77)
Johannes Klimax, Scala Paradisi, mit Scholien
(Konstantinopel — 1. Hälfte/Mitte 11. Jahrhundert)
Pergament - 208 x 150 mm — II + 334ff. (I, II = V = pap.; 1-3, 333,
334 = V)-1col. 21 linn.
(4-17) Daniel von Raithu, Vita des Johannes Klimax;
Johannes Klimax, Briefe — (17-306) Johannes Klimax,
Scala Paradisi — (306-331) Johannes Klimax, Homilie ad
Pastorem — (3317-332) Über die neun Engelschöre, Erläu-
terung der vier Tugenden, Ergänzung 14. Jh. — (332°)
Eintragung.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, unvoll-
ständig.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto links unten.
Lagen: 3(3)41 x 8 (331) 1 (332).
Linienschema: ähnlich Lake I, 21a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text, in kleinerer Schrift: Scholien -
Majuskel in karminroter Tinte: die meisten Titel—- Majuskelin Gold: Titel
der Daniel-Vita und der Scala Paradisi — Auszeichnungsmajuskel in
karminroter Tinte: Initialen.
Illustration: (4, 17°) Ornamentleiste, florale Initiale.
Eintragung: f. 332°: Besitzvermerk des 16. Jh.: 16 auröv BnßAnov
UNAEXEL NS Ünepaylas Oeoröxon eiyapdvdov (?).
Barocci 207 (S.C. 207)
Gregor von Nazianz, Homilien
(Konstantinopel? — 2. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament - 310 x 235 mm — V + 347 ff. (1-V, 345, 346 = V;347 = V =
pap.; + 88/1) -2 coll. 24 linn.
(1-343°) Gregor von Nazianz, 15 Homilien, inc. mut., des.
mut. (cf. Coxe).
Nr. 28-30
f. 190 Ornamentleiste
Vor der 15. Homilie (Philoptocheia). 14 x 68 mm.
Drei blaue Halbkreise, in Kammern unterteilt, in jeder ein kleines
blau-grünes Blatt, in den Zwickeln karminrote lappige Blätter. Goldgrund,
rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale A: florales cloisonne, grün-blau-
rot-gold.
1. 211° Ornamentleiste
Vor der 16. Homilie (Hagel). 12 x 72 mm.
Alternierend ausladende blau-grüne Blüten und karminrote Herzblätter.
Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale T: florales cloisonn&,
blau-grün-rot-gold.
29
Abb. 144
Provenienz: Die Handschrift, die im 16. Jh. einer Marienkirche gehörte,
wurde 1629 mit der Sammlung von Francesco und Jacopo Barocci,
Venedig, von William Herbert, 3. Earl of Pembroke, gekauft und der
Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband mit Blindstempelbordüre.
Erhaltung: insgesamt gut, doch ist das Pergament stark verschmutzt.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 138-139.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 4 Ornamentleiste
Vor Daniel von Raithu, Vita des Johannes Klimax. 12 X 82 mm.
Blaue Kreise mit blau-grüner runder Blüte mit rotem Herz, verbunden
durch Stege mit Blattpaaren. Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen.
Stark verwischt.
Initiale T: floral-cloisonng, blau-grün-gold, mit roter Rosette am Schaft.
1.17" Ornamentleiste Abb. 144
Vor Beginn der Scala Paradisi. 12 x 84 mm.
Bordüre aus blauen Kreisen mit blau-grünen runden Blüten mit rotem
Herz, verbunden durch Steg mit blau-grüner Spitzblüte; grün-karminrote
Blattschößlinge am Kreisrand; zarte, präzise Blattzeichnung in Gelb und
Weiß. Goldgrund, rot-weiß gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale T: floral-cloisonne, am Schaft je eine karmin- und zinnoberrote
Halbrosette, vom Balken hängend zwei blaue Herzblättchen.
30
Abb. 145-146
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto links unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 38 x 8 (+ 88/1: 303; die ersten beiden Lagen sind verloren) 6
(309) 4 x 8 (341) 2 (8 — 6: je 3 Blätter fehlen vor f. 342 und nach f. 343:
343).
43
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Nr. 30
Linienschema: Lake II, 4a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Titel.
Illustration: (14*, 23, 37°, 50°, 65°, 78, 84, 160, 176*, 222°, 229, 260,
284", 323) Ornamenttor und florale Initiale.
Verlust von Miniaturen: Der Dekor am Beginn der I. und 2. Homilie
(vermutlich Ornamenttor und Initiale) ging verloren.
Eintragung: f. 346: Vermerk der Textverluste durch einen italienischen
Bibliothekar.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke. gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Italo-griechischer Blindstempeleinband, hellbraunes Leder auf
Holz. Auf beiden Deckeln Bordüren mit Flechtband-, Tierranken- und
Blattrankenmuster, im Hauptfeld Flechtbandraute sowie Lilien- und
Sternstempel. Rillen an den Kanten. Reste von zwei Metallschließen an der
Längsseite und je einer an den Schmalseiten. Italien, 15./16. Jh.
Erhaltung: Abgesehen von Verlusten, Beschädigungen und Verschmut-
zung einzelner Blätter relativ gut.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, col. 367.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 14° Ornamenttor
Titelrahmen der 3. Homilie (Zum Neuen Sonntag). 43 X 67 mm; Bordüre
15 mm breit.
Blaue Herzen durch Ranken verbunden, in und zwischen ihnen hellblau-
grüne, blaue oder grüne Herzblätter. Hell polierter Goldgrund, rot
gesäumt, kleine Blättchen auf der Grundlinie.
f. 23 ÖOrnamenttor
Titelrahmen der 4. Homilie (Pfingsten). 24 x 68 mm; Bordüre 11 mm
breit.
Hellblaue Kreise mit grüner oder blauer Blüte, alternierend mit ausladen-
den grün-blauen Blüten, blaue Blättchen am äußeren Kreisrand. Hell
polierter Goldgrund, rot gesäumt, Herzblättchen auf der Basislinie.
f. 37° Ornamenttor
Titelrahmen der 5. Homilie (Makkabäer). 34 x 65 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Blaue Kreise mit blau-grünen runden Blüten, verbunden durch Diagonal-
stege mit begleitenden blau-grünen Spitzblüten oder durch Steg mit
breitem blau-grünem Stiefmütterchen. Hell polierter Goldgrund, rot
gesäumt, kleine Eck- und Basisblätter.
f. 50° Ornamenttor
Titelrahmen der 6. Homilie (Kyprian).42 x 60 mm; Bordüre 16 mmbreit.
Blaue Kreise mit blau-grünen Herzblattschößlingen, verbunden durch
Ranken; in den Kreisen blau-grünes Stiefmütterchen mit gelbem Herz,
oder blaue Blüte mit roten Rippen. Hell polierter Goldgrund, rot gesäumt,
blaue Ecktropfen, magere Blättchen auf der Grundlinie.
f. 65 Ornamenttor Abb. 145
Titelrahmen der 7. Homilie (Julian). 41 X 60 mm; Bordüre 17 mm breit.
Blaue Kreise, gefüllt mit blauer Blüte mit krauser Blattzeichnung und roter
Mittelrippe, verbunden durch Diagonalstege mit begleitenden blau-grünen
Spitzblüten. Hell polierter Goldgrund, rot gesäumt, rosettenbesetzte
Herzblüten an den Ecken, magere Blättchen auf der Grundlinie.
44
{. 78 Örnamenttor
Titelrahmen der 8. Homilie (Geburt Christi). 42 x 60 mm; Bordüre
12 mm breit.
Alternierend blaue Kreise und Rauten mit kleinen blauen Blüten, in den
Zwickeln grün-gelbe Blättchen. Hell polierter Goldgrund, rot gesäumt,
blaue Ecktropfen, blaue Kreuze auf der Grundlinie.
f. 84 Örnamenttor
Titelrahmen der 9. Homilie (Basileios). 53 x 56 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Alternierend blaue Kreise mit blau-grüner Rundblüte und Stege mit
stehender, schlanker, blau-grüner Blüte. Heller Goldgrund, rot gesäumt,
blaue Eckblüten und Basisblättchen.
f. 160 Örnamenttor
Titelrahmen der 10. Homilie (Epiphanie). 32 x 56 mm; Bordüre 12 mm
breit.
Bis auf die Anlage des Goldgrunds und blaue Basisblüten zerstört.
f. 176° Ornamenttor
Titelrahmen der 11. Homilie (Taufe Christi). 37 x 65 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Blaue Kreise mit blau-grün-roten Stiefmütterchen, verbunden durch Stege
mit kleinen rund- oder spitzblättrigen Blüten. Hell polierter Goldgrund, rot
gesäumt, grün-blaue Eck- und Basisblüten.
f. 222° Ornamenttor
Titelrahmen der 12. Homilie (Gregor von Nyssa). 52 x 61 mm; Bordüre
15 mm breit.
Blaue Kreise mit Stiefmütterchen alternierend mit Dreiblattblüten auf
Stegen, alle blau-grün mit etwas Gelb und Rot. Heller Goldgrund, rot
gesäumt, blaue Ecktropfen und Bäumchen auf der Grundlinie. Partiell
verrieben.
f. 229 ÖOrnamenttor Abb. 146
Titelrahmen der 13. Homilie (Athanasios). 44 x 62 mm; Bordüre 18 mm
breit.
Variante von f. 222°: im Zentrum ausladende blau-grüne Blüte mit
Mittelrippe und gelbem Herz. Heller Goldgrund, rot gesäumt, blaue
Ecktropfen, blaues Blattbäumchen auf rechter Grundlinie.
f. 260 Ornamenttor
Titelrahmen der 14. Homilie (150 Bischöfe). 44 x 65 mm; Bordüre 16 mm
breit.
Blaue Spindeln, mit blauem Blütenpaar gefüllt, nach außen blaue
Spitzblattschößlinge. In den Eckfeldern blaues Herz mit großer blau-grü-
ner Blüte. Hell polierter Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen und
Blütenbäumchen auf der Grundlinie.
f. 284° ÖOrnamenttor
Titelrahmen der 15. Homilie (Philoptocheia). 33 x 62 mm; Bordüre
15 mm breit.
Blaue Kreise mit blau-grüner, runder Blüte, verbunden durch Diagonal-
stege mit begleitenden blau-grünen Spitzblüten. Heller Goldgrund, rot
gesäumt, blaue Ecktropfen, schlankes Blatt auf der Grundlinie. Stark
verwischt.
1.323 Ornamenttor
Titelrahmen der 16. Homilie (Hagel). 32 x 60 mm; Bordüre 15 mm breit.
Variante von f. 284°. Eckblüten, Herzblattbäumchen auf der Grundlinie.
Laud gr. 33 (Laud D 122; Auct. C 33; S.C. 889)
Evangeliar mit Katene
(Konstantinopel? — 1. und 2. Hälfte 11. Jahrhundert)
Pergament — 285 x 215 mm — II + 243ff. (I, II, 242, 243 = V = pap.) -
1 col. — 30 linn. (Text); 40 (37, 38, 42) linn. (Katene).
(1-78”) Matthäus-Evangelium mit Katene; inc. mut. Mt.
9.35 - (79-83”) Katene zu Matthäus (Eusebios, Isidoros) —
(84) leer — (84°) Miniatur: Markus — (85) Kephalaia des
Markus-Evangeliums — (85*) leer — (86-145) Markus-Evan-
gelium mit Katene — (145’Y-146°) Kephalaia des Lukas-
Evangeliums — (147) leer —- (147Y-214) Lukas-Evangelium
mit Katene - (214”) Kephalata des Johannes-Evangeliums —
(215) leer — (215°) Miniatur: Johannes — (216) leer —
(216’-241”) Johannes-Evangelium mit Katene, des. mut. Jh.
5.29.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto Mitte oben.
Lagen: 6(6) 3 (4 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 7 mit Textverlust: 9) 6 (15) 4
(19) 6 (25)5 (6 — 1: 1 Blattfehlt vor f. 26 mit Textverlust: 30) 4 (34) 6 (40)
4 (44) 6 (50) 4 (54) 5 (6 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 60 mit Textverlust: 59) 6
(65) 4 (69) 6 (75) 4 (79) 7(6 + 1: £. 84 ist Einzelblatt: 86) 4 (90) 2 x 6
(102) 8 (110) 4 (114) 2 x 6 (126) 4 (130) 6 (136) 4 (140) 5 (Ersatz für
verlorene Blätter: 145) 2 x 6(157)4 (161) 6 (167)4(171)6 (177)4 (181)
5 (6 - 1:1 Blatt fehltvor f. 187: 186) 4 (190) 8(198) 4(202)2 x 6 (214) 1
(215) 4 (219) 2 x 6 (231) 4 (235) 6 (241).
Linienschema: ähnlich Lake Il, 38a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text und Katene — Majuskel in
brauner Tinte: Kephalaialisten — Majuskel in karminroter Tinte: Kephalaia
im Text, Ziffern, Lemmata — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Kephalaia am Rand des Textes, wenn keine Katene — Majuskel in Gold:
Titel des Markus- und Johannes-Evangeliums — Minuskel in schwarz-brau-
ner Tinte: ff. 140-145”, Textergänzung des 13. Jh.
Illustration: (84°, 215°) Evangelisten — (86) Ornamentrahmen -— (147°,
216”) Ornamentleiste.
Verlust von Miniaturen: Evangelistenbilder Matthäus und Lukas, Titel-
rahmen oder Ornamentleiste am Beginn des Matthäus-Evangeliums. - Die
Evangelistenbilder stammen aus einem älteren Codex.
Eintragungen: f. 83°, Besitzeintragung des Johannes Anagnostes,
13. Jh. (?): Iwavvns Avayvmoıns xal vIdS TOL vare. (iaT9O0). KUgLE
Bonder zöv 80UX0v ...
f. 1: Liber Guilielmi Laud Archiep(iscop)i Cantuar(iensis) et Cancellarii
Universitatis Oxon(iensis) 1633. D 122.
Provenienz: Die Handschrift gehörte im 13. Jh. einem Johannes Ana-
gnostes. Sie wurde 1633 von Erzbischof Laud erworben und 1635 mit
seiner ersten Donation der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Abgesehen von den großen Textverlusten hat das Manuskript
sehr durch Feuchtigkeit gelitten: das Pergament ist steif und voller
Stockflecken. Alle Blätter waren am oberen, z. T. auch am seitlichen Rand
beschädigt, sie sind restauriert.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 515-516. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue Il/1, 37. - Hunt, Introduction XXXV, XL. - Hunt,
Summary Catalogue I, 129. — ALan, Liste Nr. 50, 63. — Haukın,
Auctarium Nr. 779j f, 249. - VAN DE VoRST-DELEHAYE, Catalogus 331. —
Harcn, Facsimiles 144, pl. 36.— The Bodleian Library in the Seventeenth
Century (Guide to an Exhibition held during the Festival of Britain).
Oxford 1951, Nr. 71, 37.
Nr. 31
31
Abb. 147, 150-151
Beschreibung der Illustrationen:
f. 84° Evangelist Markus Abb. 150
Gegenüber Kephalaia des Markus-Evangeliums. 200 x 140 mm.
Markus sitzt in Dreiviertelansicht in gelassen-kontemplativer Haltung; die
rechte Hand mit der Feder ruht auf dem Blatt im Schoß, die linke stützt das
Kinn. Er ist ein Mann mittleren Alters mit kurzem, dunkelbraunem Haar
und Bart und kräftigen Armen, Händen und Füßen. Das Untergewand war
dunkelgrau in mehreren Nuancen, das Obergewand zart aquamarinblau
mit transparenter Weißzeichnung und dunklerem Blau in den wenigen
Faltensenken. Das Blatt im Schoß ist an den gerollten Rändern blaßrot.
Roter Nimbuskreis. Der schlichte braune Schemelhatein blaßrosa Polster,
das Suppedaneuni eine Goldplatte und cine Perl-Diamant-Borte am Rand.
Auf dem kubischen, hellbraunen Schreibschrank steht ein Tablett mit
Schreibgerät, in der offenen Tür sind Reste von Tintenflasche und Rolle
erkennbar. Heller, polierter Goldgrund. Schmale, karminrot gesäumte
Bordüre mit einfacher, hellblauer Herzranke und zinnoberroten Blütchen.
Spuren von Legende: 6 &yıos Mdoxos.
Die Miniatur ist stark zerstört; die ursprünglich hohe Qualität ist vor dem
Original noch zu ahnen.
f. 86 Ornamentrahmen Abb. 147
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 22 X 85 mm.
Bordüre aus blauen Kreisen, gefüllt mit kleinen, verbunden durch große,
blaue und grüne Blüten. Goldgrund, kleine Ecktropfen. Florale Initiale A.
Blau ist fast voliständig ausgebrochen.
f. 147° Ornamentleiste
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 6 X 93 mm.
Goldband mit Kleinen blauen und grünen, gegenständigen Blüten. Florale
Initiale E.
1.219 Evangelist Johannes Abb, 151
Zwischen Kephalaia und Beginn des Johannes-Evangeliums eingeschoben.
192 x 147 mm.
Johannes sitzt gelassen-nachdenklich in einem Korbsessel, beide Hände im
Schoß ruhend, in der Linken eine Feder. Er istein Greis mit hellbraun-wei-
ßem Haar und Bart und warmbraunem Inkarnat; das breitflächige Gesicht
zeigt nicht die typische Johannes-Physiognomie. Das Untergewand ist
kräftig mittelblau mit weißen Lichtlinien und schwarzen Borten. Das
Obergewand ist aus vielen Oliv-Grün-Braunnuancen gemischt in pastosem
Farbauftrag, Weißzeichnung in feinen Graten und sprühenden Spiegeln.
Hellbrauner Sessel, dunkelbraun gezeichnet; Suppedaneum mit Gold-
platte; im geöffneten Schreibkasten liegen Messer und Pinsel auf Fächern;
dahinter ein schlichter Buchständer, der offene Codex lichtblau mit
Blauschnitt. Heller, polierter Goldgrund, Rahmenbordüre mit dünner,
blauer Wellenranke, rot gesäumt. Roter Nimbuskreis. Erhebliche Farbver-
luste.
Legende: 6 äyıos Im(dvvns) 6 BeoAöyos.
1..216° Ornamentleiste
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 13 X 76 mm.
Goldband mit blauen Kreisen, gefüllt mit blau-grünen Rundblüten,
verbunden durch schräge Stege mit blauen Spitzblättern. Florale Initiale E.
Blau fast vollständig ausgebrochen.
45
Nr. 32
E.D. Clarke 15 (s.c. 18377)
Psalter
(Konstantinopel?) — 1078
Pergament - 102 x 832 mm-I+ 257ff. (1,257 = V)-1 col. 8/16 linn.
(1-2°) Gedicht über Psalter, inc.: Tö uev ön o0v yalıös
Aaßiö yevıras zionuevov ... — (3-5) Gedicht, inc.: otixoL
Nownxol eis TO yamrmoıLov. Atgxeo räs aopins .. — (5°-7)
Gedicht, inc.: 'H davırıxn TOv nekioudtwv XAgıS .... —
(7°-9) Gedicht, inc.: "Iows PA&rwv tıs mvöe nv 0opNV
BißAov ...— (9*) Miniatur: Kreuz (10) leer - (10°) Miniatur:
David - (11-129°) Ps. 1-76 - (129°) Gedicht, inc.: ’Agxiis
dt Axons xal terous ... — (130) Gedicht, inc.: "Iaußoı
Eteooı. M&uvnoo oaßa ToV Taneıvov 00V TEXVOV...— (130°)
leer - (131-230) Ps. 77-150 - (230-230”) Ps. 151 - (231)
Glosse zum 151. Psalm — (231Y-254) Oden — (254°-256*)
Ostertafeln 1078-1099 — Vorsatzblätter (f. I, f. 257):
Fragment aus Hymnus zum Eisodos-Fest, 11. Jh.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagen: 2 (2) 20 x 8 (162) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor £. 170 mit
Textverlust, Ps. 102.18-103.9: 169) 10 x 8 (249) 7 (8 — 1: letztes Blatt
fehlt nach f. 256: 256).
Linienschema: Lake ], 31a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in roter Tinte mit
Goldauflage: Titel der Psalmen und Oden; Inhaltshinweise zu Psalmen am
oberen oder unteren Textrand; Ziffern am Rand; erstes Gedicht; Osterta-
feln — Majuskel, Gold, rot untermalt: 2.-4. Gedicht; Titel des Psalters und
vor Oden; Jamben der Kreuzseite.
Hilustration: (10°) Autorenbild — (9°, 11, 231”) dekorative Seiten —
(254'-256°) Ostertafeln - (1, 3, 5", 7, 131) Ornamentleisten.
Eintragungen: 1. f. 10°, unterhalb der Miniatur, Besitzvermerk des
Panagiotis Belagias, 16. Jh.: xai 661 noös tois Alkoıs Ilavayınrov
Berka d£ TOU neyalov EouovLods ns Baaıketas mv Tovorav.
2. Innenseite des Rückdeckels, auf Holz, Besitzvermerk in derselben
Schrift: TIavayınrov BeAayıca.
3. Bibliothekseintragung am Rücken: ? = Wahrrpıov neußparvov.
Provenienz: Im 16. Jh. befand sich die Handschrift, neben anderen
Codices, im Besitz des Beamten am Sultanshof Panagiotis Belagias.
Edward Daniel Clarke kaufte sie 1801 im Johannes-Kloster auf Patmos.
1809 wurde sie mit seiner Sammlung von der Bodleian Library erworben.
Einband: Blindstempeleinband, braunes Leder auf Holz; schlichte Stem-
pelmuster durch spätere vergoldete Musterbordüren überdeckt. Schräg-
kanten, Löcher für eine Lederschließe. Italo-griechisch, 16. Jh., Goldprä-
gung 18. Ih.
Erhaltung: Am Anfang und Ende mehrere Blätter, sowie die Miniaturen,
durch Feuchtigkeit beschädigt. Im übrigen ist diese Luxustaschenbuchaus-
gabe des Psalters gut erhalten.
Literatur: Mapan, Summary Catalogue IV, 302.- GAisrorD, Catalogus
E. D. Clarke 1, 57-61. -— Museum Criticum I, 130. — LAke, Minuscle
Manuscripts VII Nr. 60, pl. 110. — Raurs, Verzeichnis Nr. 1123, 171. -
Bonıcartrı, Introduzione 219. - Der Nersesstan, Psalter 168. - K.
WEITZMAnNN, The Psalter Vatopedi 761, its Place in the Aristocratic Psalter
Recension. In: JWaltAGal 10 (1947) 23n.7.-K. Wesseı., David. In: RBK
1 (1966) col. 1157.
Beschreibung der Illustrationen:
f.1 Ornamentleiste
Zinnenmuster in Karminrot, Dunkelblau und Gold; roter Schnursaum,
Ecktroplen. Blau ausgebrochen. 5 X 44 mın.
46
32
Abb. 148-149, 152-155
f{.3 Ornamentleiste
Alternierend Blüte in Kreis und liegend, blau-dunkelgrün, Goldgrund;
roter Schnursaum, Ecktropfen. 8 x 46 mm.
f. 5° Ornamentleiste
Serie stehender und hängender Herzblättchen, grün auf Gold; blauer
Schnursaum, Ecktropfen. 5 X 48 mm.
f. 7° Ornamentleiste
Grüne Blattranke auf Goldgrund; roter Schnursaum, Eckblüten. 6 X 53
mm.
f. 9° Kreuz Abb. 155
Ganzseitig am Ende der Gedichte, vor Beginn des Psalters. Höhe 74, Breite
57 mm.
Das Kreuz ist mit gold-karmin-goldenem Konturstrich gezeichnet; essteht
auf einem kleinen Stufensockel vor einem größeren, ebenfalls gold-kar-
min-gold gezeichneten Stufensockel, auf dessen unterster Stufe zwei dünne
goldene Kreuze mit langem Stab das große Kreuz flankieren. Dieses hat an
den oberen und seitlichen Armen je eine Goldscheibe, mit blau-roter
Rosette dekoriert. In die dekorative Einheit der Seite sind die Verse in
goldener Auszeichnungsmajuskel ober- und unterhalb der Kreuzbalken
mit einbezogen: EüdVs noös altaıs / tals Ylgaıs Tou nrunton /
PaLdsewWs nEoAAuseL / OTAUELXKOU TUNOU OEAac.
f. 10° David als Autor Abb. 152
Gegenüber Beginn des Psalters. 58 x 48 mm.
David sitzt links fast frontal auf einem Thron mit hoher Lehne und
Suppedaneum; er schreibt in einem Buch auf seinen Knien. Aus derrechten
Bildecke reicht ihm Christus in Halbfigur eine offene Rolle entgegen, auf
der der Anfang von Ps. 1.1 stand (nur Spuren erhalten). Rechts vorn ein
Schreibschrank, Tintenflasche und Blatt in der offenen Tür, Schreibgerät
auf der Platte, dahinter ein Buchständer mit gedrechseltem Fuß und
Goldcodex.
Die Miniatur hat den größten Teil ihrer Oberfläche eingebüßt, von den
Farben sind nur Spuren und Abdrücke im Malgrund zu erkennen. Sicher
ist: David war jugendlich, er trug ein Kamelaukion, rote gestickte Tunika
und blaue Chlamys. Der Sessel war blau mit zinnoberroten Pfosten.
Christus trug ein blaues Gewand. Die Möbel waren nur mit brauner Feder
in den Goldgrund gezeichnet, am Gerät viel Zinnober, so auch die
Randlinie der Miniatur. Heller Goldgrund.
{.11 Ornamenttor Abb. 153
Titelrahmen des Psalters. 48 x 47 mm; Bordüre 14 mm breit.
Die Bordüre ist mit einer Kreisranke gefüllt, mit nach innen wachsenden,
blauen und grünen Blättern, einem grünen Granatapfel im Zentrum; rote
Blätter verknoten die Kreise, rosa Rosettenspitzen in den Zwickeln.
Goldgrund (weitgehend abgeblättert), karminrot untermalt; roter Schnur-
saum. Eckpalmetten und seitliche Blütenbäume, blau-grün-gold.
Initiale M: schlicht fioral, blau-grün-gold.
f. 131 Ornamentleiste Abb. 148
Vor dem 77. Psalm. 6 X 48 mm.
Reihe von blauen und rosa Viertelrosetten, rot-goldener Grund, rot
gesäumt, kleine Herzblätter in den Ecken.
f. 231° Ornamentfeld Abb, 154
Rahmen für Stichoi, die den Öden vorangehen. 68 x 48 mm; Vierpaß 53 X
43 mm.
Im Rechteckfeld ist ein Vierpaß für den Text ausgespart, der den unteren
und seitlichen Rand tangiert (blaue und rot-goldene Saumlinien); der
obere Bogen wird von einem Kreisring mit Halbkreisen, gefüllt mit
blau-grünen Blüten, gerahmt. In den Zwickeln kleine blaue Ringe mit
Blüten. Im Bereich des oberen Halbkreises ist das Rechteck außen von
einer grün-goldenen Leiste eingefaßt, die sich in der Mitte oben beidseits
eines goldenen Kreuzes entrollt. Eckblüten und kleine Bäumchen auf der
Grundlinie. Farben zum Teil ausgebrochen.
Selden B. 54 (Arch. B. 54 Seld.; S.C. 3384)
Gregor von Nazianz, Homilien
Lektionar-Fragment
(Konstantinopel? — 3. Drittel 11. Jahrhundert. 14. Jahrhundert)
Pergament - 268 x 210 mm - II + 222££. ( — 30/1, + 154/2, + 177/1;
177bis = pap.; 1, II, 154bis, 154ter, 218-220 = V = pap.) -2 coll. 39 linn.
(Gregor) - 2 coll. 26/23 linn. (Lektionar).
(1-4”) 2. Osterhomilie, inc. mut. — (5-8) 3. Homilie, Zum
Neuen Sonntag — (8°-14) 4. Homilie, Pfingsten — (14’-19°)
5. Homilie, Makkabäer — (19°-25”) 6. Homilie, Hl. Kyprian
— (25°-31°) 7. Homilie, Julian der Steuereinnehmer, des.
mut. — (32-35°) 8. Homilie, Geburt Christi, inc. mut., des.
mut. — (36-62) 9. Homilie, Trauerrede für Hl. Basileios —
(62-67) 10. Homilie, Epiphanie — (67'-85°) 11. Homilie,
Taufe — (85°-88) 12. Homilie, Gregor von Nyssa — (88-99)
13. Homilie, Hl. Athanasios — (99-108) 14. Homilie,
Abschiedsrede vor 150 Bischöfen — (108-121) 15. Homilie,
Über die Liebe zu den Armen - (121-129) 16. Homilie, An
seinen Vater — (129'Y-133°) 17. Homilie, Verteidigungsrede
— (133-140) 18. Homilie, Über sich selbst und Maximos -
(140-154°) 19. Homilie, Apologetische Rede über Flucht
zum Pontus, des. mut. — (155-217Y) Lektionar-Fragment.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Homiliar: Griechische Ziffern in Tinte, recto Mitte unten
am Beginn der Lage, unvollständig. Lektionar: Reste von griechischen
Ziffern in Tinte, verso rechts unten am letzten Blatt der Lage.
Lagen: 3 X 8 (24; 2 Lagen zu 8 Blättern fehlen am Anfang mit
Textverlust) 6 (- 30/1: 31)4 (8 — 4: je 2 Blätter fehlen vor £. 32 und. 36
mit Textverlust: 35) 6 (41) 2 x 8 (57) 6 (63)5 x 8(103) 7(8 — 1:1 Blatt
fehlt vor f. 109: 110) 4 (114) 5 x 8 (154; eine oder mehrere Lagen fehlen
mit Textverlust) 2 x 8 (170) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 178 mit
Textverlust, durch pap. ersetzt: 177bis) 5 x 8 (217).
Linienschema: Homiliar: ähnlich Lake II, 24b; Lektionar: ähnlich Lake
II, 1£.
Schrift: Homiliar: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in
karminroter Tinte: Hinweiszeichen am Rand — Auszeichnungsmajuskel in
karminroter Tinte: Initialen — Majuskel in Gold, rot unterlegt: Titel der
Homilien — Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: Logos mit Zahl
am oberen Rand über Homilienbeginn; Initialen der jeweils ersten Seite
der Homilien. — Lektionar: Minuskel in schwarzer Tinte: Text — Majuskel
in zinnoberroter Tinte: einige Lektionentitel, Ziffern, Initialen der
Lektionen, von &exr) und t&Aos — Auszeichnungsmajuskel in roter Tinte:
Initialen - £lorale Initialen in roter Tinte: Initialen der meisten Lektionen.
Nr. 32-33
f. 254° Östertafel Abb. 149
Rechteckfeld mit kräftigem, karminrotem Rahmen, gold-blaue Blüten in
den Ecken; im Feld in zwei Reihen sechs Medaillons, goldgesäumt, für die
Kalendereintragungen, in den Zwickeln Kreise mit Blüten, gold-blau-grün;
karminroter Grund. 62 X 44 mm.
Die erste Jahreszahl am oberen Rand links (£tovs sports’ ivö.a' = a.m.
6586 = a.d. 1078) enthält den terminus ad hoc für die Entstehung des
Codex.
f. 255, 255”, 256, 256”: die übrigen Östertafeln identisch f. 254.
33
Abb. 156-171
Illustration: Homiliar: (8°, 14”, 19*, 25”, 36, 62, 67°, 85°, 99, 108, 121)
Szenen - (88°) Randfigur - (5, 88°, 129°, 133”, 140) Ornamentfeld — große
florale Initialen in Gold, Blau, Grün, Rot zu Beginn jeder Homilie. —
Lektionar: (194”) Ornamentleiste.
Verlust von Miniaturen: Drei Miniaturen, alle vermutlich Szenen, sind
mit Sicherheit verlorengegangen: die der ersten beiden und der 8. Homilie
(1. und 2. Osterhomilie, Geburt Christi). Falls die Handschrift mehr als 19
Homilien enthielt, sind mit diesen auch weitere Titelillustrationen,
vermutlich Ornamentfelder, verlorengegangen.
Provenienz: Die Handschrift kam 1659 mit dem Legat von John Selden
in die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Beide in diesem Codex enthaltenen Manuskripte sind Frag-
mente. Die Verluste des Homiliars sind schwer abzuschätzen, da nicht
eruierbar ist, wie viele Homilien sie über die übliche Auswahl von 16 hinaus
enthielt. Das Erhaltene ist in relativ gutem Zustand. — Das Lektionarfrag-
ment ist schlecht erhalten: das wenig qualitätvolle Pergament ist ver-
schmutzt, stockfleckig, zerknittert, geflickt, die Schrift z. T. ausgewaschen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 610-611.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1,620.- ALAann, Liste Nr.L 22, 206.- GALAvaRıs,
Gregory, 13, 14, 15,30, 32, 41,45, 48, 49, 54,58, 61, 67,68, 69, 81, 82,88,
95, 109, 113, 180, 181, 182, 183, 187, 188, 193, 194, 205, 235-236, Abb.
287-298.
Beschreibung der Illustrationen:
f.5 Ornamentfeld Abb. 156
Vor Beginn der 3. Homilie. 29 x 65 mm.
Im Rechteckfeld zwei dunkelblaue Kreise, in jedem kreuzförmig angeord-
net ein blaues Herzgitter, jeweils mit dunkelblau-grüner Blüte besetzt;
zwischen den Kreisen zwei große, lappige Blüten mit leuchtend karminro-
ter, mittlerer Blattzunge. Feine, präzise Zeichnung. Goldgrund, rot-gold
gesäumt.
f. 8° Pfingsten Abb. 157
Vor Beginn der 4. Homilie. 50 x 65 mm.
Hinter einer braunen Barriere stehen, bis zur Brust verdeckt, in zwei
Gruppen gedrängt die kleinen Apostel, vorn Petrus und Paulus; farbige
Nimben, Gewänder rot, blau, gelb, lila, braun; rote Strahlen über ihnen.
Der an der Barriere befestigte Vorhang ist links leuchtend rot, rechts
graugrün; in der Mitte eine Toröffnung mit dunkler Höhle. Goldgrund. Als
Rahmen ein weißes Zickzackmuster auf dunkelblauem Grund.
47
Nr. 3
129}
f. 14° Makkabäer
Vor Beginn der 5. Homilie. 44 x 64 mm.
Abb. 158
Frontal in einer Reihe nebeneinander stehen die winzigen, disproportio-
nierten Figuren der Makkabäerfamilie, die Eltern in der Mitte, mit Kreuz in
der Hand oder verhüllten Händen, in abwechselnd roten, dunkelgrünen
oder -grauen, dunkel konturierten Gewändern. Heller Goldgrund. Als
Rahmen ein hellgrün-dunkelgrünes Kyma. Die Miniatur war ausgeschnit-
ten und wurde grob in das Pergamentblatt wieder eingenäht.
2.19 Gregor und Kyprian Abb. 159
Vor Beginn der 6. Homilie. 34 x 67 mm.
Zu seiten eines dunkelbraunen, kassettierten Schreibkastens sitzen die
beiden greisen Bischöfe mit Redegesten auf niederen Schemeln einander
gegenüber, beide in dunkelbraunem Ornat mit hellgrauem bzw. hellbrau-
nem Untergewand. Goldgrund. Als Rahmen ein hellgrün-dunkelgrünes
Kyma.
f. 25" Gregor und Julian der Steuereinnehmer Abb. 160
Vor Beginn der 7. Homilie. 49 x 66 mm.
Auf niederen Goldschemeln mit roten Polstern, zu seiten eines blau
verhängten Tisches, sitzen Gregor und Julian einander gegenüber. Gregor
in hellila Ober- und graublauem Untergewand redet, Julian, dunkelgrau-
blau gekleidet, zeigt auf die Geldstücke auf dem Tisch. Goldgrund. Als
Rahmen weiß-grüne Ranke auf dunkelgrünem Grund. Erhebliche Schäden
durch Farbabsplitterung.
f. 36 Koimesis des Hl. Basileios Abb. 161
Vor Beginn der 9. Homilie. 45 X 64 mm.
Auf einem Lager mit dunkelbraunem Vorhang und rotem Polster liegt der
tote Basileios in braunem Bischofsornat und Goldnimbus; hinter dem
Lager beugt sich Gregor von Nazianz über ihn; am Kopf- und Fußende
stehen je zwei Bischöfe mit Trauergesten. Alle Gewänder in hellen
Nuancen von Grau, Beige, Lila, Graublau. Goldgrund. Als Rahmen ein
weiß-dunkelblaues Kyma.
Legende: 'H zıdia to0 üylov Baoıkiov.
f. 62 Christus, Gregor und Johannes d.T. Abb. 162
Vor Beginn der 10. Homilie. 44 x 67 mm.
Im Typus einer Deesis steht in der Mitte frontal Christus mit Redegestus
und Goldcodex auf rotem Suppedaneum, mit Kreuznimbus, lila Ober- und
graublauem Untergewand; zu seiner Rechten Gregor von Nazianz in
braunlila Ober- und graublauem Untergewand, zu seiner Linken Johannes
d.T. in dunkelbraunem Ober- und hellbraunem Untergewand, beide
nimbiert und die Hände bittend erhoben. Hellgrauer Bodenstreifen,
Goldgrund. Als Rahmen weiß-blaues Wellenband auf dunkelblauem
Grund. Farbabsplitterungen. Die Miniatur war ausgeschnitten und wurde
grob wieder eingenäht.
Legende: 6 ä(yıos) Tonoseıos, Knoov)s X(pıorö)s, In(avvns) 6 no(o-
6806105).
f. 67° Gregor von Nazianz lehrend Abb. 163
Vor Beginn der 11. Homilie. 59 X 65 mm.
Links steht Gregor redend mit Goldcodex im Arnı, fast frontal, einer Schar
von Zuhörern zugewandt, die in etwas kleinerer Gestalt rechts gedrängt
steht. Gregor in braunlila Ober- und graublauem Untergewand mit
belichteter Kniescheibe, die Zuhörer in leuchtend roten, trüb grünen,
graublauen, graubraunen Gewändern. Stumpfgrüner Bodenstreifen, Gold-
grund. Als Rahmen ein weiß-lineares Herzmuster auf leuchtend blauem
Grund. Farbabsplitterungen.
f. 85° Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa Abb. 164
Vor Beginn der 12. Homilie. 55 X 66 mm.
Links steht Gregor von Nazianz, leicht vorgeneigt, die verhüllten Hände
ausgestreckt, in graulila-graublauem Gewand; von rechts nähert sich ihm
tief gebeugt, die Hände verhüllt, den Blick chrfürchtig erhoben, Gregor
von Nyssa, in clunkelbraunem Ober- und hellbeigem Untergewand. Rote
Nimbuskreise, Goldgrund. Als Rahmen weiße Wellenranke auf karminro-
tem Grund.
48
f. 88° Ornamentfeld. Hl. Athanasios Abb. 165
Vor Beginn der 13. Homilie. 23 x 63 mm. Athanasios am Rand, 23 mm
groß.
Die Bordüre besteht aus einander überschneidenden, blauen Kreisen mit
Horizontallinie, in den Kompartimenten spitze, blau-grüne Blattblüten.
Heller Goldgrund, rote Saumlinie, blaue Ecktropfen.
Auf der blau-goldenen, floralen Initiale A steht frontal der Hl. Athanasios
mit Redegestus, Goldcodex und Goldnimbus, in hellblau-grauem Bischofs-
ornat. Figur leicht beschädigt.
Legende: 6 d(yıos) "Atava(ouos).
f. 99 Gregor und die 150 Bischöfe
Vor Beginn der 14. Homilie. 44 x 64 mm.
Abb. 166
In der Mitte sitzt Gregor frontal auf einem Thron mit dunkler, geflochtener
Lehne und rotem Polster, mit Redegestus und starrem Blick geradeaus. Zu
beiden Seiten sitzen große Scharen von Bischöfen, alle aufmerksam Gregor
zugewandt. Die Ornate sind in lichten Mischfarben — Rosa, Graublau,
Blau, Lila — neben Dunkelbraun gemalt. Goldgrund. Als Rahmen
hellgrün-weißes Zickzackmuster auf dunkelgrünem Grund.
f. 108 Gregor lehrend Abb. 167
Vor Beginn der 15. Homilie. 40 x 67 mm.
Links sitzt Gregor mit Redegestus, Goldcodex, rotem Nimbuskreis auf
einem niederen Goldschemel mit rotem Polster, in braunlila Ober- und
grauem Untergewand; vor ihm ein dunkelbrauner, großer, kassettierter
Kasten mit Schreibgerät. Rechts eine Gruppe Männer, der greise Anführer
mit Gesten lebhafter Aufmerksamkeit, die Gewänder zinnoberrot oder
trüb grün und grau. Goldgrund. Als Rahmen ein hellblau und hellgrünes
Kyma auf dunkelblauem Grund.
f. 121 Gregor von Nazianz, sein Vater, Zuhörer Abb. 168
Vor Beginn der 16. Homilie. 56 X 66 mm.
Links sitzt Gregors greiser Vater auf einem niederen Goldschemel mit
rotem Polster, die rechte Hand vor den Mund gelegt, die linke lauschend
erhoben. Hinter ihm steht Gregor von Nazianz ebenfalls mit Aufmerksam-
keitsgestus, beide in braunlila-grauem Bischofsornat und roter Nimbusli-
nie. Rechts eine dichte Schar Zuhörer jeden Alters, die Gewänder
tomatenrot, grün, graulila, graugrün. Goldgrund. Als Rahmen gelbe
Wellenranke auf dunkelgrünem Grund. Die florale, bunte Initiale That ein
kleines Goldkreuz auf dem Balken.
f. 129° Ornamentfeld Abb. 169
Vor Beginn der 17. Homilie. 37 x 65 mm.
Muster aus einander überschneidenden blauen Kreisen, ähnlich f. 88°, aber
gröber; das dominierende Blau-Grün ist durch Karmin- und Zinnoberrot
ergänzt. Goldgrund.
£,133° Ornamentfeld
Vor Beginn der 18. Homilie. 40 x 67 mm.
Abb. 170
Als Muster acht tangierende Kreise, blau, mit krautiger blauer Blüte mit
rotem Herz und gelbgrünen Rändern; Karminrosetten in den Zwickeln.
Als Rahmen ein hellblau-grünes Kyma auf dunkelgrünem Grund.
f. 140 Ornamentfeld Abb. 171
Vor Beginn der 19. Homilie. 28 x 65 mm.
Zwei große, graublaue Kreise sind durch Ranken verbunden; beidseits
sowie in den Kreisen große dunkelblaue Blüten mit grünen Einrollungen
und einem kKarminroten Blatt mit hellgrüner Feder als Mittelrippe. Heller,
grünlicher Goldgrund, karminrote Saumlinie.
f. 194° Örnamentleiste
Vor der Lektion zum 1. September. 16 X 72 mm.
Auf zinnoberrotem Grund helle Blattranke ausgespart. Die große Initiale
T, rot gezeichnet — floral mit Flechtknoten am Stamm - ist typisch für die
Initialen des Lektionarfragments.
Barocci 230 (Ss.cC. 230)
34
Symeon Metaphrastes et al., Menologion für den Monat September
(Konstantinopel — 3. Viertel 11. Jahrhundert)
Pergament — 330 x 250/254 mm - 1 + 290ff. (1, 289, 290 = V = pap,;
— 59/1, — 80/1, + 81/1, + 285/1, — 288/1) - 2 coll. 24 linn.
(1) spätere Eintragung — (1”) Miniatur: Titel — (2-3)
Inhaltsverzeichnis — (3°) Miniatur: Die Heiligen des Sep-
tember — (4-37) Vita des Hl. Symeon Stylites — (37-47°)
Passio des Hl. Mamas — (48-55”) Passio des Hl. Anthimos —
(55'-65) Passio des Hl. Babylas — (65-72”) Narratio des
Wunders des Erzengels Michael in Chonae — (72'-81”)
Passio des Hl. Eudoxios et al. — (81-83) Passio des Hl.
Sozon - (83°-91) Passio der Hll. Metrodora, Menodora und
Nymphodora — (91-106) Vita der Hl. Theodora von
Alexandrien — (106-110°) Passio des Hl. Autonomos —
(110’-121”) Vita und Passio des Hl. Kornelios — (12 17-126”)
Passio des Hl. Niketas — (126’-138°) Passio der Hl.
Euphemia — (138’-148*) Passio der HIl. Sophia, Pistis, Elpis
und Agape - (149-174°) Passio der Hll. Eusthatios, Theopi-
stis, Agapios und Theopistos — (174’-180) Asterios von
Amasea, Enkomion auf den Hl. Phokas — (180-195) Vita
und Passio der Hl. Thekla — (195’-205”) Vita der Hl.
Euphrosyne — (205-219) Kommentar zu Johannes Ev. —
(220-229°) Passio des Hl. Kallistratos — (229Y-241”) Vita des
Hl. Chariton — (241’-254°Y) Vita des Hl. Kyriakos -
(254’-289) Vita und Passio des Hl. Gregorios Thauma-
tourgos.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben; arabische
Ziffern in Tinte, recto rechts oben, unvollständig.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in brauner Tinte vom Schreiber, am
Beginn der Lage recto Mitte unten.
Lagen: 3(4 — 1:1 Blatt fehltvorf.1= V:3)24 x 8(— 59/1, - 80/1, +
81/1; £. 85 und f. 92 = pap. mit Textersatz: 196) 6 (202) 10 x 8 (282) 7
(8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 283; + 285/1, — 288/1: 289).
Linienschema: Lake II, 40b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold, rot
unterlegt: Titel, Inhaltsverzeichnis — Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot
unterlegt: Titel des Inhaltsverzeichnisses und der Miniatur; Initialen —
Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt, wenig floral dekoriert:
Initiale zu Beginn jeder Vita.
Illustration: (3°) Die Heiligen des September - (1”) Ornamentrahmen —
(2, 4) Ornamenttor - (37, 48, 55’, 65, 72°, 81”, 83”, 91, 106, 110°, 121,
126”, 138°, 149, 174”, 180, 195”, 205°, 220, 229°, 241”, 254°) Ornamentlei-
sten.
Eintragungen: f.1: Katalog einer Bibliothek, wahrscheinlich des Klosters
der Apostel Petrus und Paulus in Pane, 15. Ih., inc.: Tavra eiol ta BıußAta
NEO EXOUEV EUNEWOLS HEV r) AEOUOA BLBAOS Y HETÄPEACLS TO uNvög ToU
oenteußpiov X.A. ..
f. 289°: zwei verschiedene Hände des 15. Jh., keine identisch mit f. 1: am
rn, aErödordnaotos BLBAöS Eorn ns Hovns TOvV Aylmv AnooTöAwv Ev IIavn.
adrn n aEıödadpacros BLRAOG EoTi TNs Aylas HOVNSTOV Aylwv ANOOTÖAWV
Tletgov xaı Ilodov.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 15. Jh. in einem Kloster der
Apostel Petrus und Paulus in Pane. Sie wurde 1629 mit der Sammlung von
Francesco und Jacopo Barocci, Venedig, von William Herbert, 3. Earl of
Pembroke, gekauft und der Bodleian Library geschenkt.
Abb. 172-178, 197-200
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: relativ gut, abgesehen von erheblicher Beschädigung der
Miniatur f. 3°, Rissen und Wurmlöchern der ersten Blätter und zahlreichen
Wachsflecken.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 395-397.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 9.- T. W. ALLen, An ancient Greek monastery
catalogue. In: JPhil 19 (1891) 65-68. -— VAN DE Vorst-DELEHAYE,
Catalogus 316. — Eurnarp, Überlieferung 4/2, 333ss., 690. — Greek
Manuscripts Nr. 76, 40-41. — LAZAREv, Storia 248 n. 13, 250 n. 35. —
NAuUMmann-Berring, Euphemia-Kirche 148 n. 96. - PActir, Ilumination 6,
7,9, Abb. 1, 19. - Sworopa, Anzeigen 5 (196 1/62) 57 u.72.-K. Wesse,
Buchillustration. In: RBK 1 (1966) col. 767.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 17 Ornamentrahmen Abb. 173
Titelrahmen des Inhaltsverzeichnisses. 170 x 167 mm.
Der in Kreuzform geschriebene Titel wird von einer Vierpaßbordüre
gerahmt, bestehend aus roten, grünen, blauen Rosetten; Goldgrund, rot
untermalt, blau gesäumt. Aus den Eckpunkten des Vierpasses wachsen
blau-goldene Zweige mit blau-grünen Herzblättern.
f. 2° Ornamenttor Abb. 175
Titelrahmen der Vita des Hl. Symeon Stylites. Beginn des Inhaltsverzeich-
nisses. 64 x 80 mm, Bordüre 21 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen, gefüllt mit blau-grünen, rundblättrigen
Blüten, alternierend mit je zwei Spitzblüten auf blauen Stegen, die Blüten
blau-grün bzw. blau-karminrot. Goldgrund, rot untermalt, karminrot
gesäumt. Große blau-grüne, golden konturierte Blüten an den Ecken und,
auf blauem Stamm, auf der verlängerten Basislinie. Farbe und Gold
kleinflächig abgesplittert.
RE Die Heiligen des Monats September Abb. 172
Frontispiz des Menologion. 250 X 198 mm; Höhe der Bildstreifen 52, 60,
60, 53 mm.
Die Miniatur ist in vier Bildstreifen unterteilt. Rahmung und Unterteilung
durch Rosettenbordüre wie f. 1’. In vier Zeilen stehen die Heiligen des
September jeweils von links nach rechts in kalendarischer Reihenfolge
frontal und leicht ponderiert auf einem oliv- bis flaschengrünen Boden-
streifen vor königsblauem Hintergrund; alle haben einen goldenen Nimbus
und rote Namensbeischriften. Die Miniatur, mit zart und dünn aufgetrage-
nen Farben, ist erheblich beschädigt.
1. Zeile: Symeon Stylites (6 üyıog Zuuewv 6 Kexınavöentns): Ein Greis
mit grauem Haar und Spitzbart, die Hände flach vor der Brust, in
schwarzbraunem Mönchsgewand, hinter zartem, weißem Gitter nur biszur
Brust sichtbar auf der kräftigen, weißgrauen Marmorsäule mit drei Stufen
und graulila Kompositkapitell. Links steht ein kleiner Mönch mit schwarz-
braunem Mantel und nußbraunem Untergewand und hebt Blick und
Hände zu Symeon hin. — Libias (Anßıas): Ein junger Krieger in goldenem
Panzer mit blauen und goldenen Laschen und hellgrüner Tunika mit
hellblauen Ärmeln; kurzer, roter Mantel, helle, runde Kappe, lila
Strümpfe, weiße Stiefel; mit der Linken hält er die Scheide, mit der Rechten
das Schwert erhoben; deutlich erkennbar das schwarze Gehänge der
Scheide und der Ring, durch den der Riemen verknotet ist. - Mamas (6
ayıos Mäynas): Ein Jüngling mit Märtyrerkreuz in der Hand; zartgrüne
kurze Tunika, warmrosa Mantel, hochgeschnürte Sandalen. — Anthimos (6
ayıos "Avönuos): Ein greiser Bischof mit kurzem, grauem Bart, einen
edelsteinbesetzten Goldcodex mit beiden Händen vor der Brust haltend;
hellolivgrünes Untergewand mit dichter Weißzeichnung, graubraunes
49
Nr. 34
Obergewand; Stola und Epitrachilion weiß mit goldener Stickerei. —
Babylas (6 @yıos BüßvAas): Ein greiser Bischof mit grauem Bart, einen
Goldcodex in verhüllten Händen vor der Brust haltend; hellolivbraunes
Untergewand mit dichter Weißzeichnung, weiße Stola mit Goldsaum,
lila-braunes Obergewand. — Erzengel Michael (6 aoxäayye)os Mıyank):
Michael steht auf einem hellbraunen Suppedaneum, auf die Lanze gestützt,
in der Linken eine goldene Sphaira mit Doppelkreuz, die dunkelbraun-gol-
denen Flügel mit hellgrünen Innenfedern weit ausgebreitet. Er trägt ein
Hofkostüm: hellblaues Untergewand mit goldgesticktem Saum und Är-
meln, und einen breiten, goldenen, perlenbesetzten Loros, dessen rotes
Ende über die linke Hand herabfällt; rote Schuhe. — Eudoxios, Romulos,
Zenon, Makarios (6 äyıos EVö6ökros, Po(novAos), Zevwv, (Maxd)ouos):
Gruppe von vier Heiligen mit Märtyrerkreuz, alle dunkelhaarig, zwei
Jünglinge; alle in goldgestickter Tunika (rot, hellgrün, blau, weißgrün) und
Chlamys (blau, rot, graulila, rot) mit goldenem Tablion.
2. Zeile: Sozon (6 üyıos ZwLov): Ein Jüngling mit Märtyrerkreuz;
graublaue Tunika mit Goldborte am Saum, rote Chlamys mit goldenem
Tablion. — Metrodora, Menodora, Nymphodora (n äyia Mritgodwea,
Mnvoöwpa za Nöupwöwge): Drei Nonnen, die Hände vor der Brust
erhoben; Untergewand dunkeloliv, nußbraun, hellbraun, Maphorion
mahagonibraun, grauschwarz, hellgraubraun. — Theodora (7 üyia
Oeoöwepa): Eine junge Frau mit Märtyrerkreuz; Gewand zerstört bis auf
Spuren von Mittelbraun, zarte Vorzeichnung mit Falten- und Schattenan-
gaben. - Autonomos (6 dyıos Altovöuog): Ein greiser Bischof mit grauem
Spitzbart, Redegestus, in der Linken ein Goldcodex mit Perlen und
Edelsteinen; Untergewand hellgrauoliv, Obergewand malvenfarben, Stola
und Epitrachilion weiß mit Goldborten. — Kornelios (6 üyıos Kopvikuos):
Ein grauhaariger Bischof, Redegestus, in der Linken ein Goldcodex mit
Blauschnitt; Untergewand hellblau, Obergewand helloliv, Stola und
Epitrachilion weiß mit Goldsäumen. — Niketas (6 ayıos Nı...us): Ein
schwarzhaariger Mann mit Märtyrerkreuz; rote Tunika mit Goldsaum,
blaue Chlamys mit goldenem Tablion.— Euphemia (1 ayia Ebg..... ): Eine
junge Frau mit Märtyrerkreuz; Untergewand hellblau mit zarter, weißgrau-
er Zeichnung, Obergewand tomatenrot.
3. Zeile: Sophia, Pistis, Elpis, Agape (Zogia, IIious, '"EAnis, Aydınn):
Vier Frauen nebeneinander, die Hände flach oder mit Redegestus vor der
Brust erhoben. Untergewänder grünoliv, himbeerrot, hellbeige, mitteloliv,
Obergewänder grau-mauve, dunkelbraungrau, tomatenrot, dunkelrot. —
Eustathios, Theopistis und zwei Söhne (& üyıos Eüorddios, 1 Ayia
©eoriorm): Die Eltern stehen nebeneinander, die Söhne zwischen ihnen,
an sie gelehnt; Vater und Söhne tragen Tunika und Chlamys mit
Goldbesatz (Tunika rot, oliv, hellblau, Chlamys hellblau, rot, grau);
Theopistis: hellgraublaues Unter- und rotes Obergewand; alle halten
Märtyrerkreuze. - Phokas (6 äyıos Bwxräs): Ein greiser Bischof mit
Goldcodex in verhüllten Händen, Untergewand hellgrün, Obergewand
grau-malvenfarben, weiße Stola mit breitem Goldsaum. — Thekla (r] &yia
©ExAn): Eine junge Frau mit Märtyrerkreuz, in der Linken ein Goldcodex
mit Rautenmuster; Untergewand braunoliv, Obergewand dunkelbraun. —
Euphrosyne (r ayia Eügp...): Eine Frau mit Märtyrerkreuz; mittelbraunes
Unter-, schwarzgraues Obergewand.
4. Zeile: Johannes Ev. (6 ayıos 'Iwdavvns 6 OeoAöyos): Ein Greis mit
schmalem Gesicht, hoher Stirn, grauem Haar und Bart, Redegestus,
Goldcodex in der Linken; Untergewand hellgrau, Obergewand helloliv,
hellblau in den Schattenpartien an Brust und rechtem Bein. - Kallistratos
(6 ayıos Kakiorgatos): Ein braunhaariger Mann mit Märtyrerkreuz,
Tunika malvenfarben, Chlamys tomatenrot, beide mit reicher Goldsticke-
rei in Rankenmustern. — Chariton (6 @yıos Xagitov): Ein greiser Mönch
mit Märtyrerkreuz; Untergewand hellbraunoliv, Obergewand dunkel-
braungrau mit grüner Zeichnung. — Kyriakos (6 üyıos Kupıaxös): Ein
Einsiedlermönch in seiner Klause; diese ist ein schmaler, hellbrauner
Kasten mit Giebeldach, in ihrer Öffnung ist der Mönch mit schwarzbrauner
Kapuze nur bis zur Schulter sichtbar. - Gregor Thaumaturgos und fünf
Frauen; nur Fragmente der Namensbeischriften erhalten: (6 &yıos Ton-
yögıos 6 Baun)ar(oü)eyos, 1; Ayla (Toud)vn, Puplun xal ai Acın(al):
Gregor ist ein greiser Bischof mit hellgrünem Ober- und hellblauem
Untergewand mit Goldstickerei an Stola und Ärmeln; er hält einen
Goldeodex mit beiden Händen vor der Brust. Die Frauen neben ihm halten
Märtyrerkreuze; Untergewänder hellbraun, olivgrün, hellgrün, Oberge-
wänder dunkelbraun, schwarzbraun, tomatenrot, dunkelbraun; die Ge-
wänder der rechten Frauen sind weitgehend zerstört.
Legende oberhalb der Miniatur: oi üyıoı 6Aov TOV Zenteußolov unvıo.
sd
f. 4 Ornamenttor Abb. 174
Titelrahmen der Vita des Hl. Symeon Stylites, am Beginn des Menologions.
70 x 90 mm; Bordüre 21 mm breit.
Bordüre mit rot untermaltem Goldgrund, roten Saum- und Teilungslinien;
in den Eckquadraten rot-grün-weißes Millefiorimuster; in den Hauptfel-
dern je ein blaues Kreispaar, verknotet mit einem kleinen Kreis in der
Mitte, gefüllt mit krautigen, blau-grünen, weiß gesäumten Blüten; zweider
Blüten bestehen aus einem Paar schlanker Profilblätter, blau und
karminrot, an deren Spitze ein grünes Herzblatt hängt. In allen Zwickeln
blaue oder grüne Herzblättchen. An den Ecken kräftige Blüten, auf der
verlängerten Grundlinie schlanke Blütenbäume, alle blau-grün mit rotem
Herz. Auf dem Feld steht eine goldene Schale, gefüllt mit rosa, hellbraunen
und hellblauen Farbflecken — Früchten? -, von oben hängt ein hellgrüner
Ast herab, der sich mit drei Blattzungen über die Schale breitet, an den
Seitenästen kugelige, rosa Früchte. Zu beiden Seiten zwei Pfauen mit
blauem Leib und langem, blauem, gold, rot und weiß gezeichnetem
Schwanz, der linke pickt an einer Frucht, der rechte wendet den Kopf
zurück. Initiale E: floral, gold-blau mit rosa Rosetten.
f. 37 Ornamentleiste
Vor Passio des Hl. Mamas. 10 X 80 mm.
Goldband, rot grundiert und gesäumt; von blau-weißer Mittelrosette
ausgehend beidseits Serie von rosa und hellgrünen Rosettenspitzen auf
blauen Winkeln. Blau-goldene Ecktropfen.
f. 48 Ornamentleiste
Vor Passio des Hl. Anthimos. 11 x 76 mm.
Goldband, rot grundiert und gesäumt; durch blaue Linien in Dreiecke
unterteilt, darin eingepaßt blau-grüne Blüte. Blau-goldene Ecktropfen.
f. 55° Ornamentleiste Abb. 198
Vor Passio des Hl. Babylas. 9 x 78 mm.
Goldband, rot grundiert und gesäumt; Serie von rosa und hellblauen,
alternierend mit je einem Paar hellgrünen Rosetten. Blau-goldene Eck-
tropfen.
f. 65 Ornamentleiste Abb. 200
Vor Michaelswunder in Chonae. 11 x 76 mm.
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; Muster wie f. 48, aber präziser in
Anlage und Ausführung.
f. 72° Ornamentleiste
Vor Passio des Hl. Eudoxios. 20 x 80 mm.
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; drei blaue Kreise mit blau-grünen
Rundblüten mit rotem Herz und weißem bzw. gelbem Saum, verbunden
durch blaue Diagonalstege mit blau-grünen, langen Spitzblättern. Blau-
goldene Ecktropfen.
f. 81” Ornamentleiste
Vor Passio des Hl. Sozon. 10 x 80 mm.
Muster wie f. 37. Gold weitgehend abgeblättert.
f. 83° Ornamentleiste
Vor Passio der Hl. Metrodora et al. 12 x 82 mm.
Muster wie £. 55°.
f. 91 Ornamentleiste
Vor Vita der Hl. Theodora. 10 x 78 mm.
Muster wie f. 37. Gold weitgehend abgeblättert.
£. 106 Ornamentleiste
Vor Passio des Hl. Autonomos. 10 X 78 mm.
Muster wie £. 65.
f. 110° Ornamentleiste
Vor Vita des Hl. Kornelios. 12 X 80 mm.
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; Serie goldener Herzen mit kleiner
blau-grüner Blüte, deren Kontur begleitet wird von blauen Linien mit rosa
Rosettenspitze. Blau-goldene Ecktropfen.
f£. 121” Ornamentleiste Abb. 197
Vor Passio des Hl. Niketas. 12 x 80 mm.
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; Serie liegender Blüten mit blauem
Kelch- und grünem Spitzblatt, zur Mitte orientiert. Blau-goldene Eck-
tropfen.
f. 126° Ornamentleiste
Vor Passio der Hl. Euphemia. 20 x 78 mm.
Muster wie f. 72°,
f. 138° Ornamentleiste
Vor Passio der Hl. Sophia et al. 12 x 80 mm.
Muster wie f. 110”.
£. 149 Onamentleiste
Vor Passio des Hl. Eustathios et al. 11 x 78 mm.
Muster wie f. 48, Farbvariante: alle hängenden Blätter blau, alle stehenden
grün.
f. 174° Ornamentleiste
Vor Vita des Hl. Phokas. 11 x 80 mm.
Muster wie £. 55”.
f. 180 Ornamentleiste Abb. 176
Vor Vita der Hl. Thekla. 19 x 79 mm.
Canon. gr. 103 (s.c. 18556)
Gregor von Nazianz, Homilien
(Konstantinopel — Ende 11. Jahrhundert)
Pergament-310 x 237 mm-Il + 284ff. (I, II, 280-284 = pap.; I,II, 283,
284 = V)-2coll. 24 linn.
(1-1') Verzeichnis der Titel und Anfänge der 16 Homilien —
(2) leer — (2”) Miniatur: Gregor von Nazianz — (3-5°) 1.
Osterhomilie — (6-27°Y) 2. Osterhomilie — (28-35) 3.
Homilie, Zum Neuen Sonntag — (35-47) 4. Homilie,
Pfingsten — (47-57) 5. Homilie, Makkabäer — (57-69) 6.
Homilie, Hl. Kyprian — (69-79) 7. Homilie, Julian der
Steuereinnehmer — (79'-90°) 8. Homilie, Geburt Christi —
(90'-145°) 9. Homilie, Trauerrede für Hl. Basileios —
(146-158) 10. Homilie, Epiphanie — (158-192) 11. Homilie,
Taufe — (192-196) 12. Homilie, Gregor von Nyssa -
(197-219) 13. Homilie, Hl. Athanasios — (219'-237°) 14.
Homilie, Abschiedsrede vor 150 Bischöfen — (237-263)
15. Homilie, Über die Liebe zu den Armen - (264-279) 16.
Homilie, An seinen Vater — (279°) spätere Ergänzung:
Epigramm auf Tempelgang Mariae — (280-282°) spätere
Ergänzung: Niketas von Paphlagonien, Interpretation von
Gregors Epigramm auf das Grab Basileios des Großen.
Nr. 34-35
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; drei blaue Kreise alternieren mit
zwei blauen Rauten, gefüllt mit blau-grünen Rundblüten bzw. Blütenster-
nen, die mittlere Blüte mit kräftigem rotem Kern; kleine grüne und blaue
Eckblättchen. Blau-goldene Ecktropfen.
f. 195° Ornamentleiste
Vor Vita der Hl. Euphrosyne. 11 X 80 mm.
Muster wie f. 37.
f. 205” Ornamentleiste
Vor dem Johannes-Kommentar. 18 X 77 mm.
Goldband, rot grundiert, rot gesäumt; Serie gegenständiger Herzen,
golden, blau konturiert, mit blau-grünen Blüten gefüllt. Blau-goldene
Ecktropfen. Farben verwischt, Gold abgeblättert.
f. 220 Ornamentleiste Abb. 177
Vor Passio des Hl. Kallistratos. 14 x 79 mm.
Muster ähnlich f. 48, Motive größer, lockerer.
f. 229° Ornamentleiste Abb, 199
Vor Vita des Hl. Chariton. 13 x 88 mm.
Muster wie f. 205”.
f. 241° Ornamentleiste
Vor Vita des Hl. Kyriakos. 20 x 80 mm.
Muster wie f. 205”, vergröbert.
{. 254° Ornamentleiste Abb. 178
Vor Vita des Hl. Gregor Thaumaturgos. 20 X 80 mm.
Muster wie f. 72”, doch im mittleren Kreis Sternblüte aus blauen bzw.
grünen, spitz eingerollten Blättern alternierend mit rosa Rosettenspitze.
35
Abb. 179-194
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn jeder Lage recto
Mitte unten.
Lagen: 2(2)5 x 8(42)2 x 10 (62) 26 x 8 (270) 9 (279).
Linienschema: ähnlich Lake II, 39a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in roter Tinte:
Inhaltsverzeichnis — Majuskel in Gold, rot unterlegt: Titel -— Auszeich-
nungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: zahlreiche Initialen, Hinweiszeichen
am Rand, Legende im Autorenbild.
Ilustration: (2°) Autorenbild - (6, 35, 47,57,69,79*,90°, 192, 197,264)
Szenen — (3, 146) szenische Initialen — (3, 28, 146, 158, 219”, 237°)
Ornamentfeld und -tor — (1) Ornamentleiste — Florale und zoomorphe
Initiale zu Beginn jeder Homilie.
Provenienz: 1817 mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig,
erworben.
Einband: Hellbrauner Ledereinband mit Blindstempeldekor und Ver-
goldung auf Holz.
Erhaltung: Sehr viele Blätter waren an den Rändern stark beschädigt; sie
wurden mit Pergamentergänzungen restauriert. Im übrigen gut erhalten.
51
Nr. 35
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus VII, col.95.—Masterpieces Nr. 204.
66. - Byzantine Art Nr. 347,335, 336, Abb. 347.- Greek Manuscripts Nr.
75,40. —- GALAvaRıs, Gregory, 13, 14, 15,20, 21,24,.33,34,40,41,+2,46,
47, 57, 60, 69, 71, 80, 85, 86, 88, 89, 113, 179, 180, 183, 184, 187, 188,
193, 194, 195, 196, 197, 202,229, 232-233, Abb. 275-286. - H. Hunger,
Evangelisten. In: RBK 2 (1971) col. 452.- Hunger, Reich 281,282, Abb.
22.- LAZAREV, Storia 253 n. 51.— PAcHT, Illumination 4, 6, 7,10, Abb. 7,
25, 26, 29. - Swosona, Anzeigen 5 (1961/62) 87. — Vıkan, Manuscripts
99.-K. Wesser. Buchillustration. In: RBK 1 (1966) col. 768, 778.
Beschreibung der Illustrationen:
f.1 Ornamentleiste
Vor Inhaltsverzeichnis. 9 x 153 mm.
Dichte Serie von kleinen Rosetten, rosa. hellblau und hellgrün, auf hellem
Goldgrund, rot gesäumt; in den Ecken blaue Herzblättchen.
f. 2° Gregor von Nazianz Abb. 179
Frontispiz, gegenüber Beginn der ersten Homilie. 202 x 153 mm; Rahmen
12 mm breit.
Gregor, als Autor ineinem Codex schreibend, ist als Mönch dargestellt; das
schwarze Obergewand ist mit Graugrün und Gelbweiß in dichten Linien
belichtet, das warmbraune Untergewand ist Ton in Ton modelliert und mit
hellgrauen Linien überzogen, die Spiegel und krause Säume bilden. Er ist
sehr groß und schlank; der kleine, schmale Kopf mit hoher Stirn in
olivgelbem Inkarnat und mit graubraunem Haar und Bart hebt sich von
einem großen goldenen Nimbus ab. Gregor sitzt nach rechts gewandt auf
einem hohen, schwarzbraunen Sessel mit steifer, geflochtener Lehne und
rot-blauem Polster; das Suppedaneum ist warmbraun. Der Schrank rechts
ist hellbraun mit nußbrauner Platte; auf dieser und in der vorderen Öffnung
Schreibgerät, Flasche und Rolle. Auf dem Schrank erhebt sich ein
Buchständer mit Fischfuß und offenem Codex; an seiner Vorderkante istan
einem Haken eine zierliche blaue Lampe mit rotem Flämmchen aufge-
hängt. Den Hintergrund bildet das weiße Pergament; der Boden ist eine
Wiese in mehreren Grüntönen und mit einem welligen, blau-grünen
vorderen Saum mit Blütenranken.
Rahmen: Rot gesäumte Bordüre mit blauen Kreisen und Rauten, gefüllt
mit blau-grünen Rundblüten bzw. blau-karminroten oder blau-zinnober-
roten Spitzblüten, kleine, blaue Blätter in den Zwickeln. Goldgrund.
Blau-grün-goldene Eckpalmetten, die oberen beschnitten.
Legende: 6 dyıos Tonyooıos ö OeoAöyos; im Codex: avaotüoews Nu£ou
(Beginn der 1. Osterhomilie).
Die Oberfläche der Miniatur hat durch Abreiben an Feinheit verloren,
besonders Gregors Kopf.
f. 3 Ornamentrahmen; Initiale A: Anastasis Abb. 180
Titelrahmen der 1. Osterhomilie. 88 x 155 mm; Rahmen 29 mm breit.
Dichtes Dekorfeld, gefüllt mit mehrfach symmetrisch geordneten, blauen
Kreisranken, die blau-grüne und blau-rote Blüten einschließen und
entsenden. Dominierend vier große Kreispaare in den Diagonalachsen, in
denen große Tiere — geflügelte Löwen, Schwäne, Papageien — in bunten
Farben (Blau-, Grün-, Rosa-, Weiß-, Brauntöne) sich lebhaft bewegen.
Goldgrund mit rot-weißer Schnur gesäumt. Blau-grün-goldene Eckpal-
metten; auf der Sockellinie rechts eine blaue Halbpalmette.
Initiale A: Anastasis. Schäfte gebildet aus Christus, Adam und Eva, der
Spiritus aus Körpern und Flügeln eines Engels, der auf Christus herab-
schwebt. Christus, sehr schlank, hellblau und hellrosa gekleidet, den
Kreuzstab in der Linken, steht frontal auf den gekreuzten Hadestoren; mit
der Rechten ergreift er Adam, der auf dem Grabdeckel kniet (lila Ober-,
hellblaues Untergewand), hinter ihm hebt Eva in rotem Gewand bittend
die Hände. Verlust von Feinheiten der Oberfläche.
Abb. 192
Vor Beginn der 2. Osterhomilie. 53 X 64 mm; Rahmen 19 mm breit.
[.6 Ornamenttor mit Vision des Habakuk (?)
Im Horizontalfeld des TI drei blaue Kreise mit runder Blüte, verbunden
durch Diagonalstege und Spitzblüten, in Blau mit wenig Rot, Weiß, Grün.
32
Die Vertikalfelder des II zeigen heute den bloßen Goldgrund, doch lassen
Farbspuren auf eine ursprünglich szenische Darstellung schließen: im
linken Feld vermutlich Christus in hellblauem Gewand, frontal, flankiert
von zwei Figuren (Engel?), vermutlich eher thronend als stehend. Aus den
Spuren im rechten Feld ist lediglich zu schließen, daß die Darstellung nicht
symmetrisch war — vielleicht Habakuk, der die Vision beobachtet? Rote
Saumlinie, an den Ecken blaue Palmetten, an der Basis blaue Halbpalmet-
ten. Blau-goldene, florale Initiale E.
f. 28 Ornamenttor Abb. 181
Vor Beginn der 3. Homilie. 78 x 67 mm; Rahmen 18 mm breit.
Serie von blauen Kreisen und Rauten mit blau-grünen Rund- und
Spitzblüten. Goldgrund, rot gesäumt; blau-goldene Palmetten an den
Ecken, Palmettenbäumchen an der Basis. Florale Initiale E in Rosa, Blau,
Grün, Gold.
f. 35 Pfingsten Abb. 183
Vor Beginn der 4. Homilie. 72 x 65 mm; Rahmen 17 mm breit.
Die Szene ist in ein II-Feld eingepaßt: in den Seitenfeldern sitzen
übereinandergestaffelt je sechs Apostel in zart blauen, rosa, lila, braunen
Gewändern, mit Nimbus und Redegestus; nur die vorderen sind voll
sichtbar, auf Faltstuhl bzw. Bank sitzend; die beiden oberen sind Petrus und
Paulus. Von einem flachen Himmelsstreifen am oberen Bildrand gehen
blau-rote Strahlen aus. Heller Goldgrund, rot gesäumt; blau-goldene
Palmetten an den Ecken und Halbpalmetten an der Basis. Initiale TI aus
Reihen von rosa, blauen, goldenen Rosetten.
f. 47 Titelrahmen mit Makkabäern Abb, 184
Vor Beginn der 5. Homilie. 62 x 64 mm; Rahmen 20 mm breit.
Ein fast quadratischer, blau gesäumter Goldrahmen umschließt das kleine
Titelfeld. In seinen Horizontalstreifen je drei farbige Medaillons, lila bzw.
zinnoberrot, weiß gesäumt, mit den kleinen Halbfiguren Christi (IC XC),
flankiert von Eleazar und Solomone (oben), und drei Makkabäersöhnen,
die Kreuze halten (unten); in den Seitenfeldern stehen je zwei junge
Makkabäer, wie die Eltern mit Bittgestus Christus zugewandt. Gewänder:
Christus blau über gelbbraun, bei den übrigen Figuren jeweils Blau als
Ober- oder Untergewand, dazu Hellgrün, Graugrün, Rosa, Rot, Hell-
braun. Große florale Initiale T; aus blau-rosa-grünen Rosetten gebildeter
Schaft, als Balken Blattranken, blau-grün mit Goldkontur.
Abb. 182
Vor Beginn der 6. Homilie. 80 x 64 mm; Rahmen 21 mm breit.
f. 57 Ornamenttor mit Gregor und Kyprian
In den Seitenfeldern des II-Rahmens stehen die schlanken Bischöfe, links
Gregor von Nazianz frontal, mit deutendem Gestus und Goldcodex, in
braunem Bischofsornat, rechts Kyprian, mit gekreuzten Armen und
geneigtem Kopf Gregor zugewandt, weißhaarig, in hellrosa-braunem
Ober- und hellblauem Untergewand. Ihre Nimben überschneiden die
Ausläufer der blauen, mit blau-grünen Blüten gefüllten Kreis- und
Herzranken im Horizontalfeld. Heller Goldgrund, rot gesäumt; blau-gol-
dene Eck- und Basispalmetten.
Initiale M: Seitenschäfte aus gold-blauen Stäbchen, der Mittelschaft aus
zwei löwenähnlichen Tieren, die Rücken an Rücken aufrecht stehen und
mit offenem Maul und großen Pranken die Schäfte greifen; sie sind braun
mit rotem, weiß getupftem Fell entlang dem Rücken.
f, 69 Ornamenttor mit Gregor und Julian Abb. 187
Vor Beginn der 7. Homilie. 45 x 67 mm; Rahmen 17 mm breit.
In den rot gesäumten Seitenfeldern des II-Rahmens sitzen einander auf
Faldistorien links Gregor und rechts der Steuereinnehmer Julian gegen-
über; beide schreiben in Codices. Gregor in dunkel- und mittelbraunem
Bischofsgewand, Julian in stumpfgrünem Ober- und weißem, blau und rot
gestreiftem Untergewand und weißer Kappe. Im Horizontalstreifen blaue
Kreise und Rauten, gefüllt mit blau-grünen Blüten. Goldgrund, rot
gesäumt; blau-grün-goldene Eckpalmetten, Halbpalmetten an der Basis.
Florale Initiale T mit Rosetten und Ranken, blau, grün, rosa, gold.
Feinheiten von Zeichnung und Farben zerstört.
f. 79° Geburt Christi Abb. 185
Vor Beginn der 8. Homilie. 62 x 64 mm; Rahmen 16 mm breit.
In der oberen Mitte des TI-Rahmens steht die graue Steinkrippe mit dem
hellblau gewickelten Kind, Ochs und Eselhinter, ein Himmelsfeld über ihr;
links liegt Maria in dunkelblauem Maphorion auf roter Matratze, dem Kind
zugewandt; rechts ein Engel in Halbfigur, hellblaugrau gekleidet, der zu
zwei Hirten spricht, der junge in roter Tunika, der alte in braunschwarzem
Fell. Unterhalb der Hirten sitzt Joseph vor einer graulila Höhle, das Kinn in
die Hand gestützt, in braunem Ober- und hellblauem Untergewand. Links
unterhalb Maria die Badeszene: das Kind steht im braunen Becken,
gehalten von der sitzenden, rot gekleideten Amme; darunter eilen drei
Hirten in kurzem, grüngrauem, rotem und hellblauem Gewand herbei, der
Anführer deutet zur Krippe. Goldgrund, blau gesäumt, blau-goldene Eck-
und Basispalmetten. Leichte Oberflächenschäden im Bereich Maria —
Krippe — Bad.
Initiale X, gebildet aus zwei großen, blau-goldenen Pfauen mit verschlun-
genen Hälsen, Ringe in den Schnäbeln haltend.
£. 90° Ornamenttor mit Koimesis des Hl. Basileios Abb. 186
Vor Beginn der 9. Homilie. 80 x 67 mm; Breite des Rahmens 18 mnı,
Höhe des oberen Streifens 50 mm.
Den Horizontalstreifen des II füllt ein großer, breiter, hellblau-weiß-rot
marmorierter Baldachin auf drei grauen Marmorsäulen, der über die
Oberkante hinausragt. Vor ihm auf hellblauer Matratze der tote Basileios
in schwarzbraun-hellbraunem Bischofsgewand, ein Goldcodex auf der
Brust. Zwischen den Arkaden hervor beugen sich Gregor von Nazianz und
Gregor von Nyssa über den Toten. In den Vertikalfeldern Blattornamentik
— blaue Kreise und Ranken, gefüllt mit blau-grünen Blüten —, die am
unteren Rand und in den oberen Ecker'in den szenischen Horizontalstrei-
fen übergreift. Goldgrund, rot gesäumt, blau-goldene Eck- und Basispal-
metten. Florale Initiale E in Blau, Grün, Rot, goldkonturiert,
£. 146 Ornamenttor. Initiale II: Taufe Christi Abb. 188
Vor Beginn der 10. Homilie. 45 x 65 mm; Rahmen 12 mm breit.
Schlichtes, rot gesäumtes Goldband mit blauen, durch Stege verbundenen
Kreisen, in und zwischen ihnen blau-grüne, rot getupfte Blüten. Blau-gol-
dene Eck- und Basispalmetten.
Initiale II: Taufe Christi. Die Schäfte sind aus Johannes und Christus
gebildet; Johannes in schwarzem Ober- und braunem Untergewand legt die
Rechte auf den Kopf Christi, der nackt, mit Segensgestus, bis zu den
Schultern von blauen Wasserlinien umgeben ist; breite Goldnimben.
Unter- und oberhalb der Figuren ist die Initiale aus den üblichen,
blau-grün-goldenen Stab- und Rankenmotiven der floralen Initialen
gebildet.
f. 158 Ornamenttor Abb. 194
Vor Beginn der 11. Homilie. 43 x 68 mm; Rahmen 16 mm breit.
Rawl. G. 2 (Misc. 140; S.C. 14737)
Lektionar
(Konstantinopel — Ende 11. Jahrhundert)
Pergament - 230 x 175 mm - 306ff. (+ 217/1)-1 col. 10 linn.
(1-40°) 11 Matutinlektionen — (41-53”) Vigillektionen der
ersten Fastenwoche — (54-58) Lektionen des Palmsonntags
— (58°-131) Vesperlektionen der Karwoche — (131-158)
Nr. 35-36
Einfaches, rot gesäumtes Goldband mit blauen, durch Stege und Blätter
verbundenen Kreisen mit Rundblüten, alle blau-grün mit weißer und roter
Zeichnung. Eck- und Basispalmetten. Große, florale Initiale X mit
rot-goldenem Knotenkreuz am Schnittpunkt der Schäfte.
f£. 192 Ornamenttor mit Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa
Abb. 190
Vor Beginn der 12. Homilie. 45 X 67 mm; Rahmen 16 mm breit.
In den Vertikalfeldern des II steht links Gregor von Nazianz in dunkel-
braun-mittelbraunem Ornat, mit Redegestus, und rechts, mit gekreuzten
Armen sich verneigend, Gregor von Nyssa, in rosabraun-heilblauem
Ornat. Im Horizontalfeld blaue Kreise, mit Rundblüten gefüllt und durch
breitlappige Blüten verbunden, alle blau-grün mit roten Gelenken.
Goldgrund, rot gesäumt. Blau-goldene Eck- und Basispalmetten. Florale
Initiale P, blau-rosa, goldkonturiert.
f.197 Ornamenttor mit Gregor von Nazianzund Athanasios Abb. 189
Vor Beginn der 13. Homilie, 53 x 68 mm; Rahmen 16 mm breit.
In den Vertikalfeldern steht links Gregor von Nazianz in dunkelbraun-hell-
braunem Ornat, mit Redegestus Athanasios zugewandt, dermit Goldcodex
im Arm in rosa-hellblauem Ornat frontal steht. Im Horizontalfeld blaue
Kreise mit Rundblüten, mit lappigen Blüten abwechselnd, alle blau-grün
mit roten Gelenktupfern. Goldgrund, rot gesäumt; blau-goldene Eck- und
Basispalmetten. Florale Initiale A, rot, blau, grün, goldkonturiert.
f. 219° Ornamenttor
Vor Beginn der 14. Homilie. 52 x 65 mm; Rahmen 14 mm breit.
Einfaches, rot gesäumtes Goldband mit blauen Kreisen, gefüllt mit runden,
verbunden durch lappige Blüten, blau-grün mit roten Gelenktupfen und
weißen Konturen. Kleine Eck- und Basispalmetten, blau-gold. Florale
Initiale II, blau-gold.
f,237° Ornamenttor Abb. 193
Vor Beginn der 15. Homilie. 60 x 67 mm; Rahmen 17 mm breit.
Rot gesäumtes Goldband mit blauen Rauten, in und zwischen ihnen
blau-grüne Blüten. Kleine Eck- und Basispalmetten, blau-gold. Initiale A
mit roten Rosetten am Schaft und blau-goldenen Rankenausläufern.
f. 264 Ornamenttor mit Gregor von Nazianz lehrend Abb. 191
Vor Beginn der 16. Homilie. 55 x 65 mm; Rahmen 13 mm breit.
Im linken Vertikalfeld des II sitzt Gregor auf einem Faltstuhl in
dunkelbraun-mittelbraunem Ornat, redend nach rechts gewandt, wo ihm
eine dichte Männerschar stehend zuhöfrt, gekleidet in rote und stumpfblaue
Tuniken. Im Horizontalfeld zwei große Kreise, gefüllt mit lappigen Blüten,
verbunden durch Ranke mit Herzblättchen, blau-grün mit weißen Kontu-
ren, im Zentrum zwei Karminblättchen. Goldgrund, rot gesäumt, blau-gol-
dene Eck- und Basispalmetten. Große, florale Initiale T, blau-grün-gold,
beschnitten. Schäden an der Farboberfläche durch Abreiben.
36
Abb. 195-196
Lektionen zur Fußwaschung — (158°) leer — (159-258)
Lektionen für Karfreitag — (258'-265”) Lektionen für
Karsamstag — (266-305) ausgewählte Lektionen für große
Kirchenfeste des unbeweglichen Kirchenjahres, Lektionen
für den Kriegsfall und andere — (305) leer.
33
Nr. 36-37
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagen: 19 x 8(152)6 (158) 18 x 8(+ 217/1: 301) 4 (305).
Linienschema: Lake I, 34a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text - Majuskel in Gold: Lektions-
und kalendarische Angaben — Auszeichnungsmajuskel in Gold: Initialen —
Neumen in karminroter Tinte.
Illustration: (1) Ornamenttor — (41, 159, 266) Ornamentleisten, dazu
florale Initialen — goldene Welle als Trennung zwischen den einzelnen
Lektionengruppen.
Provenienz: Die Handschrift wurde 1755 von Richard Rawlinson der
Bodleian Library testamentarisch vermacht; dort befindet sie sich seit
1756.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Gute Handschrift in gutem Zustand, nur am Anfang und
Ende leicht beschädigt und beschmutzt.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 706. -— Mapan, Summary
Catalogue III, 341. - ALanp, Liste Nr. L 204, 216.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamenttor Abb. 195
Titelrahmen der 1. Lektion. 83 X 103 mm; Bordüre 22 mm breit.
Dünne blaue Kreise, alternierend mit Rankengitter mit Spitzblättern oder
mit Gruppen kleiner Kreispaare und verbindender Blättchen. In den
großen Kreisen dichte, krautige Blüten oder - in den Eckkreisen -
Blütenstrauß; Blaugrau dominiert neben Grün und Karminrot. Goldgrund,
Barocci 15 (S.c. 15)
Psalter
(Konstantinopel) — 1105
Pergament - 156 X 115/105mm-II + 395 ff. (1, 11,395, 396 = V = pap.;
—- 8/1) -1.col. 16 linn.
(1-33°) 11 Einleitungen und Erläuterungen verschiedener
Autoren zum Psalter — (33°) Zyklus Paschalis — (34-35”)
Ostertafeln — (36) Erläuterung zur Osterberechnung -—
(36°-39) Ostertafeln — (39°) Miniatur — (40-195”) Ps. 1-76 —
(196-341*) Ps. 77-150 — (342-342°) Ps. 151 — (343, 343°)
Miniaturen — (344-378°) Oden — (378°-380°) Hymnus
Matutinus - (381-391°) Diverse Mond-, Öster-, Stundenbe-
rechnungen — (391'-394*) Gebetserläuterung, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
links unten, häufig beschnitten.
Lagen: 8(- 8/1:9)3 x 8(33)6 (39) 19 x 8(191)4(195) 18 x 8(339)
9(8 + 1:£. 343 = Einzelblatt: 348) 5 x 8 (388) 6 (8 — 2: letzte Lage
unvollständig: 394).
Linienschema: Lake I, 24a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold, rot
unterlegt: Titel und Ziffern der Psalmen und Oden, Titel der erläuternden
Texte — Majuskel in karminroter Tinte: Inhaltsangaben zu Psalmen am
oberen Textrand, Ostertafeln -— Auszeichnungsmajuskel in Gold: Initialen,
die jeweils ersten Initialen leicht floral dekoriert.
54
rot untermalt und gesäumt, Blüten an den Ecken, Bäumchen auf der
Grundlinie. InitialeT: Rosettenschaftund Ranken als Balken, bunt, golden
konturiert. Die Farbwirkung ist weitgehend beeinträchtigt durch Oxyda-
tion der weißen Blütenzeichnung zu trübem Grau und durch Abblättern
bzw. Nachdunkeln des Goldes.
1.41 Ornamentleiste
Vor Beginn der Fastenlektionen. 17 x 103 mm.
Blaue Kreise mit krautigen Blüten, verbunden durch Wellenstege mit
Spitzblättern, blau-blaugrau-grün mit etwas Karminrot; am Kreisrand
kleine gerollte Blättchen. Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale E: floral, blau-grün, goldgesäumt. Gold und Farben leicht
verrieben.
f. 159 Ornamentleiste Abb. 196
Vor Beginn der Karfreitagslektionen. 18 X 105 mm.
Kreise mit krautigen, karminrot- oder grün-blaugrauen Blüten, verbunden
durch Stege mit mehrstöckigen, grün-blaugrauen Blüten. Hell polierter
Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale E: blau-grün, goldge-
säumt.
f. 266 Ornamentleiste
Vor Lektionen aus dem Menologion. 15 x 104 mm.
Blaue Kreise mit hellgrün-blauen Blüten, verbunden durch Stege mit
ausladenden Blüten in Graublau, Hellgrün und Karminrot. Hell polierter
Goldgrund, rot gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale E: floral, grün-rosa,
goldgesäumt.
31
Abb. 201-206
Illustration: (39°, 343, 343°) Miniaturen — (40, 196) Ornamentrahmen —
(1, 344) Ornamentleiste — (36) Tafel zur Osterberechnung — (36°-39)
dekorative Ostertafeln - (34-35”) Ostertabellen — goldene Wellenlinie am
Ende der meisten kleinen Texte.
Provenienz: Mit der Sammlung von Francesco und Jacopo Barocci,
Venedig, im Jahre 1628 von William Herbert, 3. Earlof Pembroke, gekauft
und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Durch Feuchtigkeit erhebliche Schäden an Pergament,
Schrift und Miniaturen, diese auch z. T. übermalt. Deckel gelöst.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 23-25. -— Lake, Minuscle
Manuscripts V/2, Nr. 60, pl. 110. - Ranurs, Verzeichnis Nr. 200, 168. -
Greek Manuscripts Nr. 79, 42. - Bonıcarn, Introduzione 219. -E.T.
DEWAaLD, A Fragment of a Tenth-Century Byzantine Psalter in the Vatican
Library. In: Medieval Studies in memory of A. Kingsley Porter I,
Cambridge (Mass.) 1939, 148, Abb. 13. - LAzArgv, Storia 253 n. 51. —
PÄcHr, Illumination 9, Abb. 20. -— SwoBoDa, Anzeigen 5 (1961/62) 93 n.
30, 94, 98.—- K. WEıtzmann, Prolegomena to a Study ofthe Cyprus Plates.
In: MMJ 3 (1970) 105.
Beschreibung der Illustrationen:
EL Ornamentleiste
Vor Prolog des Basileios. 16 x 71 mm.
Bordüre aus fünf blauen Kreisen mit rosa-roten oder grünen Rosetten,
verbunden durch Stege mit spitzblättriger, blau-grüner Doppelblüte.
Goldgrund, blau gesäumt, blaue Ecktropfen. Zum Teil mit Silbergrau grob
übermalt.
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[. 34-35° Ostertabellen
Dünn lineares Goldarkadengitter, 8 Rubriken zu 14 Zeilen, kleine Profil-
: blüten an Architrav- und Grundlinie.
f. 36 Tafel zur Osterberechnung Abb. 202
Vier konzentrische Kreise, durch radiale Arkaden unterteilt, grüne
Rosetten zwischen den Bögen, alles übrige Gold. Als Aufsatz in der Mitte
ein Kreuz, als unterer Abschluß eine symmetrische Ranke.
f. 36°-39
Ostertafeln Abb. 203
Alle 6 Tafeln identisch: 6 Goldkreise in zwei Reihen, in den Zwickeln und
nach außen hin zum Rechteck ergänzend goldene Blattranken.
[39° David Abb. 204
Gegenüber Beginn des Psalters. 112 X 83 mm; Bordüre 8 mm breit.
Links im Bild steht David fast frontal auf einem Purpursuppedaneum,
einen offenen Codex vorweisend. Er ist grauhaarig; vom Gesicht ist nur die
Vorzeichnung erhalten; Goldkrone mit Perlen und Edelsteinen, Goldnim-
bus. Er trägt einerote Tunika und königsblaue Chlamys mit Tablion, reiche
Verzierung der Gewänder mit Goldstickerei und Gold-Perlborten. Neben
David an der Wand des Goldgrunds eine Ikone der Maria Hodigitria, rot
gerahmt, das Kind in Goldgewand, Maria in dunkellila Maphorion und
blauem Untergewand, beide Gesichter zerstört. Rechts ein großes,
sand-grünes Gebäude, vor dem breiten, dunklen Tor ein roter, goldverzier-
ter Vorhang gerafft; zwei Stufen; über dem blauen Dach eine Laterne mit
blauer Kuppel. Links hinter David ein schmales, hellgrünes Haus mit
blauer Kuppel und hellila Vorhang. Zwischen den Gebäuden eine
Doppelarkade, sandfarben, mit üppigem, hellila Akanthusarchitrav; zwi-
schen den Bögen drei Zypressen und eine Pinie. Hellgraugrüner Boden-
streifen; Goldgrund, dünn rot grundiert. Rahmenbordüre aus Bündeln von
Farbstrichen, rot, grün, graublau, lila, auf Goldgrund, auf den blauen
Saumlinien dünnes Ziekzackband. Blau-goldene Ecktropfen, kleine Gold-
ranken auf der Grundlinie. Erhebliche Farbverluste.
f. 40 Ornamentrahmen
Titelrahmen des Psalters. 58 x 71 mm; Bordüre 17 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen, alternierend mit Spitzblüten auf Wellenste-
gen, in den Kreisen rundliche Blüten, alle blau-grün mit rotem Herz und
weißer Saumzeichnung. Goldgrund kräftig rot grundiert, karminrot ge-
säumt. Anden Ecken kleine Blüten, Profilblätter auf der Saumlinie. Farben
erheblich ausgewaschen.
f. 196 Ornamentrahmen Abb. 201
Titelrahmen des 77. Psalms. 58 X 76 mm; Bordüre 17 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit weichen, blau-grünen Rundblüten mit
Weißsäumen und roten Doppelstrichen; die Kreise in den Eckfeldern rot
abgeteilt, die in den Hauptfeldern durch Schrägstege mitschmalen, grünen
Blättern verbunden. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt. Eckblüten
und Blütenbäumchen auf der Grundlinie, blau-grün, golden konturiert.
f. 343 David und Goliath Abb. 205
Ganzseitig, 108 X 75 mm; jede Szene 53 mm hoch.
Zwei Szenen übereinander, die wie auf den Goldgrund aufgesetzt
erscheinen.
Oben: Der Kampf zwischen David und Goliath. Rechts Goliath in
Angriffshaltung energisch vorstürmend, inder Linken einen weißen Schild,
Nr. 37
die hoch erhobene Rechte hat soeben den Speer losgelassen, der auf David
zufliegt; dieser hat den linken Arm abwehrend erhoben und schwingt in der
Rechten die Schleuder, in der noch der Stein liegt. David ist jugendlich,
dunkelhaarig, mit blauer, goldverzierter Tunika und braunen Stiefeln, über
dem erhobenen Arm ein kurzer, dunkellila Mantel. Goliath trägt einen
goldenen Panzer über einer zinnoberroten Tunika, eine dunkelgraublaue
Hose, braune Stiefel und Goldhelm; sein blauer Mantel flattert in einem
dichten Faltenbausch hinter seinem Rücken. Aus der hellgrünen, mit
Bäumchen besetzten Bodenzone steigen zwei Hügel als rahmende Hinter-
grundkulisse auf, der linke hellrosa mit blauer Maserung, der rechte
hellgrün, blaugrün schattiert. David hat einen weißen Nimbus.
Unten: David tötet Goliath. Goliath liegt am Boden, auf Händen und
Knien hingestürzt, Helm und Schild hinter ihm, der Speer vor ihm am
Boden. David steht halb kniend über ihn gebeugt, biegt seinen Kopl, den er
an den Haaren gepackt hat, zurück und setzt ihm sein eigenes Schwert (die
Scheide ist jetzt leer) an den Hals; Blut tropft über Goldpanzer und Tunika
auf den Boden. Gewandfarben wie in der oberen Szene, nur Davids Mantel,
jetzt in dichtem Faltenbausch flatternd, ist ebenfalls blau. Feine, beweg-
liche, weiße Lichtzeichnung an allen Gewändern. Hellgrüngelber Boden,
im Hintergrund Berge gestaffelt, links ein kleiner gelbgrüner und ein
großer grünblauer Berg, rechts ein rosa, ein hellblauer und ein königsblauer
Berg, mehrere Bäumchen. Weißer Nimbuskreis, weiße Legende, Farbver-
luste in vielen kleinen Parzellen, vor allem Gesichter beschädigt.
Legenden, oben: 6 Aa(vi)ö, 6 ToAı&d. — Unten: 6 Aaf{vt)d Vuwv ToAıaö.
Abb. 206
Ganzseitig gegenüber Ps. 151.112 x 87 mm; jede Bildhälfte 53 mm hoch.
f. 343° Durchzug durch das Rote Meer
Das Bild ist in zwei Zonen geteilt, die jede wie auf den rot untermalten
Goldgrund aufgesetzt erscheinen. Die silberne Rahmenbordüre ist eine
spätere Zutat.
Oben: Moses und die Israeliten. Nahe dem rechten Bildrand die rote
Feuersäule, über ihr ein kleines, blaues Himmelsfeld; eine Gruppe
Israeliten mit deutenden Gesten schreitet eilig auf die Säule zu: Rechts ein
Greis in hellgraublauem Unter- und grüngelbem Obergewand mit einem
Kind auf dem Arm; in der Mitte ein Jüngling in tomatenrotem Ober- und
hellila Untergewand, einen lila Mantel über dem Kopf; links ein Jünglingin
hellbraunem Unter- und dunkelbraunem Obergewand, den blauen Mantel
auf der Schulter tragend. Alle blicken zurück zu Moses, der, die Linke
deutend erhoben, mit der Rechten abwärts weist zur Szene des Untergangs
Pharaos. Moses ist ein Jüngling mit braunem Haar und weißem Nimbus,
mit hellgraublauem Unter- und rosa-lila Obergewand. Alle Gewänder sind
mit dünner Weißzeichnung und helleren oder dunkleren Nuancen der
jeweiligen Grundfarbe zart und beweglich modelliert. Hellbraunes Inkar-
nat. Hellgrüner, welliger Boden.
Unten: Pharaos Untergang. Ein blaues Meer mit kräftig gelockten Wellen;
links im Vordergrund versinkt Pharao (Goldkrone und Goldsaum am
Gewand), rechts sechs Krieger, die zu ihm zurückblicken, alle mit Pferden
und Lanzen; am Meeresgrund liegen ein Soldat und ein Schild. Das streifige
Blau des Wassers überdeckt das Hellblau, Rot, Schwarz, Grün und Grau
von Reitern und Pferden. Erhebliche Farbverluste.
Legenden, oben: 'I(oga)nA vixn. - Unten: Aiyunılav Büdeoıs.
. 344 Ornamentleiste
Vor Beginn der Oden. 11 X 75 mm.
Serie von lila-roten Rosettenspitzen in blauen Winkeln; Goldgrund, blau
gesäumt, blau-goldene Ecktropfen, grober Farbauftrag.
33
Mr re a 8
Nr. 38
E.D. Clarke 10 (S.c. 18372)
Evangeliar
(Konstantinopel — 4. Viertel 11. Jahrhundert)
Pergament - 144 x 110 mm-I+ 166ff.(I=V = pap.; — 9/1)-1col.33
linn.
(1-2) Eusebios, Brief an Karpianos — (2Y-3) Hypothesis zur
Evangelienharmonie — (3°-4) Kephalaia des Matthäus-
Evangeliums — (4’-5) Etymologisches Verzeichnis der
Personen- und Ortsnamen des Matthäus-Evangeliums —
(5-10) Kanontafeln — (10%) Miniatur: Matthäus — (11-49°)
Matthäus-Evangelium — (50-50°) Kephalaia des Markus-
Evangeliums — (50°) Etymologische Erläuterungen zum
Markus-Evangelium - (51) leer —- (51*) Miniatur: Markus —
(52-75) Markus-Evangelium -— (75’-76°) Kephalaia des
Lukas-Evangeliums — (76-77) Etymologische Erläuterung
zum Lukas-Evangelium-— (77°) Miniatur: Lukas — (78-122°)
Lukas-Evangelium — (122*) Etymologische Erläuterung
zum Johannes-Evangelium — (123) Kephalaia des Johan-
nes-Evangeliums — (123°) Miniatur: Johannes — (124-158)
Johannes-Evangelium — (158°) leer — (159-162°) Syn-
axarion minor — (162°-167) Menologion minor — (167°)
leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern, am Beginn der Lage recto links
unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 4(4)5 (6 - 1: 1 Blatt, £. 9, fehlt vor f. 10 mit Textverlust, — 9/1:
10)5 x 8 (50) 1(51)3 x 8(75) 9 (8 + 1: £.77 = Einzelblatt: 84)9 x 8
(156)7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 163: 163) 4 (167).
Linienschema: ähnlich Lake I, 26b; die Blätter mit den Evangelisten
Matthäus, Markus, Lukas haben kein Linienschema.
Schrift: Minuskel in hellbrauner Tinte: Text der Evangelien, Synaxar--
und Menologangaben — Majuskel in Gold, karminrot unterlegt: Eusebios-
brief; Hypothesis; erste Seite der Evangelien; Kephalaia in Listen und am
Rand der Evangelien; Versziffern, Lektionsangaben, aoyn am Textrand,
teAos im Text; Synaxar- und Menologtitel; Daten und Heiligennamen im
Menbologion; Initialen in Synaxarion und Menologion. Titel und Ziffern der
Kanontafeln (Gold-Kupfer-Legierung, grün oxydiert mit Schäden am
Pergament) - Auszeichnungsmajuskel in Gold, karminrot unterlegt: Titel
von Eusebiosbrief, Hypothesis, Matthäus-Kephalaialiste, Matthäus- und
Johannes-Evangelium, des ersten Lektionstitels am Beginn des Matthäus-
Evangeliums; Initialen in Brief und Hypothesis sowie in den Evangelien
neben allen Zeilen, die von Paragraphoi begleitet sind. Titel des Markus-
und Lukas-Evangeliums (Gold-Kupfer-Legierung, grün oxydiert mit
Schäden am Pergament) — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Legenden in Miniaturen — Majuskel in brauner Tinte: Etymologische
Erläuterungen, spätere Ergänzung - Majuskel in roter Tinte: kleine spätere
Textkorrekturen, Ergänzungen der Kephalaialisten und Daten am Text-
rand — Lateinische Schrift in zinnoberroter Tinte, römische und arabische
Ziffern: Kapitelangaben der Evangelien im und neben Text.
Illustration: (10°, 51°, 77°, 123) Evangelisten - (1, 2°, 11, 52, 78, 124)
Szenen in Ornamentfeld — (5°, 6, 6°, 7, 7°, 8, 8°, 10) Kanontafeln - (3°, 50,
75”, 123, 159) Ornamentleisten — (11, 52, 78, 124) Florale Initialen
(Evangelienbeginn).
Verlust von Miniaturen: Zwischen £. 8und£. 10 fehlen zwei Kanontafeln.
Eintragung: Auf dem Rücken aufgeklebter Zettel mit Bibliotheksver-
merk eines griechischen Vorbesitzers: T’. Tergaevayyelov nerd einövov,
neußgamöv. — Im Innern des Vorderdeckels eingeklebt Ex libris Edward
Daniel Clarke.
56
38
Abb. 207-224
Provenienz: Aus dem Besitz des Prinzen Alexander Bano Hantzer]j
(Handjerli) Anfang 1801 in Konstantinopel von E. D. Clarke gekauft;
1809 mit der Sammlung Clarke von der Bodleian Library erworben.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, braunes Leder auf Holz,
im Mittelfeld des Vorderdeckels IC, des Rückdeckels XC, umgeben von
Palmettenrankenbordüre und Linienbündeln, Asterix in den Ecken;
Spuren von Metallschließen; Rillen in den Vorderkanten der Deckel.
Byzantinisch, 15. Jh. (Abb. 222). Roter Lederschuber.
Erhaltung: Hervorragende Qualität des gleichmäßigen, samtweichen
Pergaments mit mikroskopisch kleiner Schrift und präziser Ausstattung
ausgezeichnet erhalten; am Anfang und Ende Blätter auf neue Falze
geklebt.
Literatur: MaApan, Summary Catalogue IV, 300-301. — Gaisrorp,
Catalogus E. D. Clarke 1, 14-15. — Museum Criticum I, 130. - E.D.
CLARKE, Travels in various countries of Europe, Asia and Africa II,
London 1817, 71-72. - W. Otter, The Life and Remains of the Rev.
Edward Daniel Clarke, LL. D., Professor of Minerology in the University
of Cambridge. London 1824, 564. — ALanp, Liste Nr. 112, 67. —
Masterpieces Nr. 210, 67. - Byzantine Art Nr. 336, 329, Abb. 336.- Greek
Manuscripts Nr. 77, 41,42.- H. Hunger, Evangelisten. In: RBK2 (1971)
coll. 454, 457, 460, 479. — Lazarev, Storia 190, 249 n. 25. — MEREDITH,
Codex Ebnerianus 419, 421. — C. NORDENFALK, Rezension zu: P.
BUBERL-H. GeERSTINGER, Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten
Handschriften in Österreich VIII/IV/2. In: ZKg 8 (1939) 75. - PAc#r,
Illumination 6, 9, Abb. 18. - SwoBopa, Anzeigen 5 (1961/62) 90, 97. -
Vıkan, Manuscripts 193 n. 7.—K. Wesse, Buchillustration. In: RBK1
(1966) col. 766. - K. Wssser, Evangelienzyklen. In: RBK 2 (1971) col.
445,
Beschreibung der Illustrationen:
ft Eusebios und Karpianos in Ornamentfeld Abb. 207
Vor Beginn des Eusebiosbriefs. Ornamentfeld 75 X 73 mm; Bildfeld
Durchmesser 26 mm.
In einem quadratischen Ornamenttfeld ist ein Quadratvierpaß ausgespart,
darin sitzen einander auf dünnen Schemeln Eusebios, mit kurzem grauem
Bart, und Karpianos, mit grauem Spitzbart und hoher Stirn, beide in
dunkelbraun-hellbraunem Mönchsgewand, auf Blättern schreibend gegen-
über. Im Ornamentfeld ein Teppichmuster aus Gruppen von je vierblauen
Kreisen mit kleinen, blau-grünen Blüten, rosa Rosettchen in den Zwickeln.
Rahmen des Ornamentfeldes aus Rosettenspitzen, weiß-blau und gelb-
blau mit karminroten Schenkeln, umlaufend, blaue Rosetten in den Ecken,
rot-weiße Saumlinien. Rahmen des Bildfeldes aus hellroten und -grünen
Blütchen auf dunkelgrünem Grund, blau-weiß gesäumt. Blau-grüne
Palmetten in den Ecken, blau-grüne Palmettenbäumchen auf der verlän-
gerten Grundlinie. Im Bildfeld heller Goldgrund, im Ornamentfeld
Goldgrund rot untermalt.
2 Christus mit Evangelisten in Ornamentfeld Abb. 208
Vor Beginn der Hypothesis. Ornamentfeld 71 x 71 mm; Medaillons
Durchmesser 20 bzw. 10 mm; Eckfelder 16 X 16 mm.
Im quadratischen Ornamentfeld sind durch rote Saum- und Trennlinien ein
Mittelquadrat und vier Eckquadrate abgeteilt. Im Mittelfeld sind ein großes
und vier kleine Medaillons, alle blau gesäumt, eingelassen. Im Mittelme-
daillon steht Christus, sehr schlank, die Rechte im Segensgestus erhoben,
die Linke seitwärts deutend, mit dunkelbraunem Haar und Bart und
hellgraublauem Gewand. Die vier diagonalen Medaillons zeigen die
Evangelistensymbole, alle Christus zugewandt, mit Goldcodex in den
Händen bzw. Klauen: links oben der Engel (Halbfigur, blaugraues
Gewand), rechts oben der Stier (Halbfigur, springend, hellbraun), links
unten der Löwe (Halbfigur, springend, hellbraun), rechts unten der Adler
(dunkles Gefieder), alle mit rotem Nimbuskreis. In den vier Eckquadraten
die Evangelisten, paarweise einander zugewandt, alle mit rotem Nimbus-
kreis, auf Felsbrocken (Johannes) oder Schemeln sitzend, vor sich ein
Schreibkasten mit Gerät und gedrechseltem oder fischförmigem Buchstän-
der. Links oben Johannes, ein Greis mit grauem Spitzbart in hellgrau-
blauem Unter- und hellbraunem Obergewand; er schreibt in einem Codex,
den er mitder Linken auf sein Knie gestützt hält. Rechtsoben Matthäus, ein
Greis mit grauem Rundbart in hellblauem, braun modelliertem Gewand; er
hält einen geschlossenen Codex auf den Knien und greift mit der Rechten
zum Pult. Links unten Lukas, jugendlich mit braunen Locken in hellgrün-
braunem Ober- und hellgraublauem Untergewand; er hält die Rechte mit
der Feder lässig auf dem Knie, die Linke ruht auf dem Buch am Pult. Rechts
unten Markus, jugendlich mit dunklem, vollem Haar und Bart in
hellbraunem Ober- und hellgrauem Untergewand; er hat das Kinn auf die
rechte Hand gestützt, die linke ruht auf dem Knie.
Das mittlere Ornamentfeld, in das die Medaillons eingebettet sind, zeigt ein
blaues Sterngittermuster mit kleinen blauen und grüngelben Füllblättchen.
In den Rahmenfeldern zwischen den Evangelisten zwei gegenständige,
blaue Herzreihen mit blau-hellgrünen Blättchen. An den Ecken Palmetten,
auf der verlängerten Basislinie Palmettenbäumchen, alle blau-grün, mit
roten Herz- und Ecktupfern. Goldgrund, nicht untermalt.
Bee Ornamentleiste
Vor Kephalaia zum Matthäus-Evangelium. 9 x 74 mm.
Symmetrisch angelegte Serie von blauen Kreisen und Rauten, gefüllt mit
blau-grünen Blüten, und großen blau-grünen Blüten. Heller Goldgrund,
rot gesäumt, rot-goldene Ecktropfen.
f.:5° Kanontafel
Kanon a'. 102 x 74 mm.
Drei geknotete Doppelsäulen tragen ein rechteckiges Tympanon, in das ein
Bogen eingeschrieben ist, der vier kleine Bögen mit Titelschrift übergreift.
Im Bogenfeld ein symmetrisch angelegtes Muster aus blauen Herzen,
gefüllt mit blau-grünen Blättchen mit roten Herzen; in den Zwickeln blaue
Kreisranke mit blau-grüner Blüte. Die Bordüre des Bogens besteht aus
blauen Zickzacklinien mit eingepaßten blau-weißen und grün-gelben
Rosetten. In der Bordüre des Rechteckfeldes umlaufende Serie blau-grü-
ner Blüten mit lila-rosa Rosettenspitze. Alle Bordüren und Bögen rot
gesäumt, heller Goldgrund. An den Säulen ist im Wechsel die obere bzw.
untere Hälfte hellblau bzw. dunkelgraublau marmoriert, jeweils golden
konturiert. Blattkapitelle golden mit Rotkontur, blaue Kreisbasis mit zwei
Plinthen, Boden- und Architravlinie rot-golden. Blau-grüne Palmetten an
den Ecken, Palmettenbäumchen auf der verlängerten Architravlinie.
f.6 Kanontafel Abb. 209
Kanon a’, Fortsetzung. 103 x 73 mm.
Identisch mit £. 5°.
f. 6° Kanontafel
Kanon ß’. 110 x 72 mm.
Anlage, Farbgebung der Säulen identisch f. 5°. Das Rechtecktympanon
wird durch einen Dreieckgiebel unterteilt, der über das Feld hinausragt;
ihre Bordüren sind identisch mit jenen in £. 5”. Im Giebelfeld ein großer
blauer Kreis, in den ein blaues Herzkreuz, gefüllt mit blau-grünen
Blättchen, eingeschrieben ist; zu seiten des großen Kreises zwei kleine
Kreisranken mit ausladender, blau-grüner Blüte. In den Restflächen des
Rechteckfeldes Teppichmuster aus versetzten blauen Herzreihen, mit
kleinen blau-grünen Blättchen gefüllt. Heller Goldgrund.
f..7 Kanontafel Abb. 210
Kanon ß’, Fortsetzung. 108 x 74 mm.
Identisch mit £. 6°.
f. 7° Kanontafel
Kanon y’. 104 x 73 mm.
Anlage, Farbgebung der Säulen, Bordüre des Rechteckfeldes identisch mit
f. 5°. Dem Feld ist ein Dreipaß eingeschrieben, bestehend aus einer
Nr. 38
hellblau-hellgrün-rosa Rosettenreihe. Im Dreipaßfeld blaue Kreise und
Kreisranken, mit blau-grünen, aufrechten oder geneigten Blüten. In den
Zwickeln des Rechteckfeldes je ein blauer Kreis mit blau-grüner Wirbel-
blüte. Heller Goldgrund.
f.8 Kanontafel Abh. 211
Kanon ö’'. 103 x 71 mm.
Identisch mit £. 7°.
f. 8° Kanontafel Abb. 212
Kanon e’. 104 x 72 mm.
Anlage, Farbgebung der Säulen, Bordüren identisch mit [. 5”. Im Feld des
eingeschriebenen Bogens ein blaues Teppichgittermuster aus Herzkreu-
zen, Quadraten und Kreisen, gefüllt und besetzt mit kleinen Blüten, blau,
gelbgrün, rot, rosa, karmin. In den Zwickelflächen kleine blau-grüne
Rosetten. Heller Goldgrund.
f. 10 Kanontafel Abb. 213
Kanon ı'. 106 X 72 mm.
Anlage, Farbgebung der Säulen, Bordüre des eingeschriebenen Bogens
identisch mit f. 5”; Bordüre des Rechteckfeldes aus hellblau-grünen
Rosetten. Im Bogenfeld zwei blaue Kreisranken mit zinnoberroten
Blättern an den Gelenken, grünen Wirbelblüten und blauen, schmalen
Blättern besetzt; seitlich der Ranken karminrote, tulpenartige Blüten. In
den Zwickeln des Rechteckfeldes kleine dunkelblaue Kreisranke. Heller
Goldgrund. Großes Loch im Pergament restauriert.
f. 10° Evangelist Matthäus Abb. 214
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 106 X 87 mm; Bordüre 8
mm breit.
Matthäus sitzt auf einem schwarzbraunen Arkadenschemel mit rotem
Polster und dunklem Suppedaneum mit Goldplatte; hinter dem kastenför-
migen Schreibschrank (restauriert) ein Buchständer, über den eine
beschriebene Rolle hängt. Matthäus ist ein Greis mit schmalem Kopf,
weißem Haar und Spitzbart; seine linke Hand ruht am Pult, die rechte im
Schoß, ein beschriebenes Blatt festhaltend. Das dünne, hellgraublaue
Untergewand ist mit zartem Weiß und dunklem Graublau gezeichnet. Das
transparent wirkende Obergewand ist in mehreren Sand- bis Mittelbraun-
nuancen, mit dünnem Hellblau und Weiß für die Lichter und Dunkelnuan-
cen für Falten und Schattenpartien graphisch fein modelliert. Im Hinter-
grund links ein Giebelhaus mit rosa und hellgrün nuancierter Seiten- und
graublauer Giebelwand, goldenem Bogenfenster, dunkelbrauner Türöff-
nung, rotem Dach; rechts ein großes, dunkelbraunes Tor mit weißer
Gitterbrüstung, rosa Wand, blauem Architrav, über den ein rotes Tuch
hängt; niedere, sandfarbene Hintergrundmauer mit hellgrauem Architrav.
Hellgrüner Bodenstreifen, heller Goldgrund. Als Bordüre eine Art Ranke
mit grün-blauen Blüten und rosa-weißen Rosettchen. An den Ecken
grün-blaue, goldkonturierte Palmetten. Loch im Pergament geflickt und
retuschiert.
Legende: 6 üyıos Mattotos.
£.11 Traum Josephs, Flucht nach Ägypten in Ornamentfeld Abb. 215
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 68 x 72 mm; Bildfeld 49 x
5l mm.
Dem quadratischen Ornamentfeld ist ein Bildfeld in Quadratvierpaßform
eingefügt; in dessen Mittelgrund ein sandfarbener Hügel mit runder
Kuppe, an die links die sandfarbene, grau gesäumte Matratze des
schlafenden Joseph gelehnt ist; über Joseph in grauem Unter- und
sandbraunem Obergewand beugt sich sprechend ein Engel mit dunkler
Haarkalotte und hellgrau-hellbraunem Gewand; sein braun-goldener
Flügel breitet sich im Rund des Vierpasses aus. Hauptszene des Bildes ist
die Flucht nach Ägypten. Joseph, in hellblauem Unter- und braunem
Obergewand, schreitet deutend voran; den Blick zurückgewandt, führt er
den grauen Esel am Zügel, auf dem frontal Maria in braunem Maphorion
mit Christus, in gelbem Gewand mit goldenem Kreuznimbus, auf dem
Schoß sitzt. Ein Knabe in roter Tunika mit einem Bündelam Stock über der
Schulter geht hinter dem Esel. Den unteren Bogen füllt eine lichtgrüne
Landschaft mit Gräsern und Bäumchen. Heller Goldgrund.
57
Nr. 38
Im Ornamentfeld ein Teppichmuster aus blauen Kreisen, die ein grünes
Kreuz unterteilt, besetzt mit grünen, hellblauen, rosa Rosetten. Als
Bordüre Serie von Rosettenspitzen in denselben Farben. Die rote
Saumlinie des Vierpasses ist mit der der Bordüre verknotet. Heller
Goldgrund. Blau-grüne Eckpalmetten und Palmettenbäumchen auf der
Basislinie. Partiell Farbabsplitterungen.
Legende: Mn(tn)o O(eo)v.
Florale Initiale B: blau-goldener Rosettenschaft mit Goldranken.
£.50 Ornamentrahmen
Vor Kephalaia des Markus-Evangeliums. 15 X 71 mm.
Rahmenbordüre aus roten Zickzacklinien mit eingesetzten blauen und
grünen Viertelrosetten. Goldgrund, rot gesäumt. Im Feld fehlt der Titel.
1.31” Evangelist Markus Abb. 216
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 101 x 93 mm; Bordüre 9
mm breit.
Markus, jugendlich mit schwarzbraunem, krausem Haar und Vollbart, sitzt
breitbeinig auf einem dunkelbraunen, runden Arkadenschemel mit hell-
blauem Polster und Suppedaneum mit Goldplatte. Mit der Linken hält er
ein beschriebenes Blatt auf dem Schoß, die Rechte greift zum Buchständer,
auf dem ein beschriebener Codex liegt. Der Ständer erhebt sich mit langer
Säule in der Mitte eines braunen Schrankes in Vierpaßform, auf dem
Schreibgerät liegt. Markus’ Untergewand ist aus Mauve, Braun und Lila
gemischt, mit verriebenen Weißflächen am Ärmel und weißen Faltenkon-
turen; das Obergewand ist in den Schattenpartien grün, in den belichteten
hellgrau-weiß. Roter Nimbuskreis. Hinter einer niederen braunen Mauer
mit blauem Architrav links ein kräftig braunes Haus mit schwarzen
Fenstern und schmaler, blauer Giebelfront mit schwarzem Tor und rotem
Dach; rechts schräggestellt eine grüne Mauer mit sandfarbenem Aufsatz,
beide mit graublauem Architrav; daneben ein Stück rosa Arkadenwand mit
einer schwarzgrauen Marmorsäule, auf der ein rosa Tempietto mit blauem
Dach steht; die Säule steht in einer Wiese. Bodenstreifen sand- bis
blaugrün, heller, polierter Goldgrund. Die grob gemalte Rahmenbordüre
zeigt grüne und blaue, gelb und weiß getupfte Rosettenspitzen mit
schwarzen Winkeln auf rotbraunem Grund, blau gesäumt, blaue Ecktrop-
fen. Geringfügige Farbabsplitterungen. \
Legende: 6 üyıos Müpxos.
Abb. 217
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 65 X 73 mm; Bildfeld 44 x 44 mm.
f. 52 Predigt Johannes d.T. in Ornamentfeld
Dem Ornamentfeld ist ein Bildfeld in Quadratvierpaßform eingefügt; in
dessen Mitte steht aufschmalem Boden ein Baum mit doppelter Pinienkro-
ne, an dessen breitem Stamm eine Axt lehnt. Links steht Johannes, in
Melotion mit rotem Nimbuskreis, frontal, deutet auf die Axt und wendet
den Kopf zu einer Schar von Zuhörern in graublauen und roten
Gewändern; eine zweite Zuhörergruppe steht rechts vom Baum, alle
blaugrau und zinnoberrot gekleidet, der mittlere mit Kopfschleier. Heller,
polierter Goldgrund.
In den Restflächen des Ornamentfeldes blaue Kreispaare mit Kreuzteilung
und blau-grünen Füllblättchen in den Diagonalachsen, blau-grüne Kreis-
ranken entsendend. Als Bordüre ein grob gezeichnetes blau-grünes
Zickzackmuster mit aufgezeichneter weißer Welle und kleinen blauen
Blüten, rot gesäumt; das Bildfeld mit dicker Blaulinie gesäumt. Heller
Goldgrund. Blau-grün-goldene Eckpalmetten und Bäumchen auf der
Basislinie. Erhebliche Beschädigung der Figuren.
Kleine, florale Initiale A, blau-grün-rosa-gold.
f. 75° Ornamentleiste Abb. 223
Vor Kephalaia des Lukas-Evangeliums. 17 x 73 mm.
Bordüre auf Goldgrund, rot gesäumt, gebildet aus großen Kreisen, die
durch Kreissegmente unterteilt sind, mit kleinen Füllblütchen; Blau
dominierend, dazu etwas Grün und Rot.
EFT Evangelist Lukas Abb. 218
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 106 X 90 mm; Bordüre 9 mm
breit.
so
Lukas taucht leicht vorgebeugt eine Feder ins Tintenfaß, mit der Linken
hält erein Pergamentblatt ans Knie gelehnt. Sein Kopf ist auf langem Hals
schildförmig vorgestreckt; er hat braune Locken in drei Reihen, kurzen
Bart und warmes, hellbraunes Inkarnat. Das langärmlige Untergewand ist
hellblau mit zarter Weißzeichnung und transparenten Lichtflächen; das
Obergewand, das wie eine Schale den Körper umgreift, ist warmdunkel-ro-
sa, mit Dunkelbraun in den Schatten und transparenter Weißzeichnung.
Lukas sitzt auf einem dunkelbraunen Arkadenschemel mit hellgrünem
Polster und Suppedaneum mit Goldplatte. Am kassettierten, dunkelbrau-
nen Schrank stehen zwei Türen offen; auf dem Kasten Schreibgerät und ein
gedrechselter Buchständer, über den eine kleine Rolle hängt. Hinter einer
niederen, hellbraunen Mauer links ein nußbraunes Gebäude mit rotem
Dach, einem dunklen Rundfenster mit weißem Brüstungsgitter und einem
kleineren Fenster, in dem der helle Goldgrund sichtbar wird; im Giebeltor
ein geraffter, roter Vorhang. Rechts zwei Gebäude hintereinander, das
vordere mit hellblauem Mauerwerk mit dunkelbraunem Rundtor, über sein
Gesims hängt ein rotes Tuch herab; dahinter eine grüne Mauer mit
hellblauem Gesims. Hellgrüner Boden mit kleinen Gräsern. Rahmenbor-
düre in Muster, Farbe, Grobheit der Zeichnung identisch mit f. 51Y. Kleine
Farbabsplitterungen.
Legende: 6 üyıos Aovxäs.
f. 78 Geburt Johannes d.T. in Ornamentfeld Abb. 219
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 64 x 71 mm; Bildfeld 42 x 40 mm.
Dem Ornamentfeld ist ein Bildfeld in Quadratvierpaßform eingefügt. Im
Zentrum das Lager Elisabeths mit lindgrüner Matratze und braunem
Vorhang; Elisabeth, mit dunkelbraun-hellbraunem Gewand und Goldnim-
bus, liegt lässig ausgestreckt, den Ellbogen aufgestützt, das Kinn in der
Hand, vorgebeugt das Bad des Kindes betrachtend; Johannes, mit
Goldnimbus, steht frontal im braunen Becken, gehalten von der Amme in
roter Tunika, die links auf einem niederen Schemelsitzt, neben ihr die leere
Wiege; rechts steht ein hoher, schlanker Krug. Hinter dem Lager zwei
Frauen mit Schalen in den Händen, die eine in hellblauem Gewand, die
andere in hellblauem Unter- und rotem Obergewand, beide mit weißen
Hauben. Links im Hintergrund ein hellblaues Giebelhaus mit rotem Dach,
anschließend ein Stück hellbraune Wand und eine niedere, hellbraune
Mauer mit hellblauem Gesims. Heller Goldgrund.
In die Restflächen des Ornamentfeldes sind blaue Kreise eingepaßt, mit
Blattrosette bzw. kleinen Blüten gefüllt, durch Kreisranken verbunden,
Blau dominierend neben Grün. Die Rahmenbordüre ist mit blauem
Zickzackband, begleitet von rosa, grünen und hellblauen Rosettenspitzen
gefüllt. Die blaue Saumlinie des Bildfeldes ist mit der roten der Bordüre
verknotet. Heller Goldgrund. Eckpalmetten und Palmettenbäumchen auf
der Basislinie blau-grün, gold konturiert. Farbe in kleinen Parzellen
abgeblättert.
Florale Initiale E, blau-grün-gold, mit roter Rosette als Basis.
1.123 Ornamentleiste Abb. 224
Vor Kephalaia des Johannes-Evangeliums. 14 X 74 mm.
Bordüre auf rot gesäumtem Goldgrund: drei blaue Kreise verbunden durch
blau-grünes Blattrankengitter, in den Kreisen blau-grüne Blüte mit
rosa-roter Rosette als Spitze.
Abb. 220
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 105 X 90 mm; Bordüre 9
mm breit.
f. 123” Evangelist Johannes
Johannes, mit mächtigem, wie gebläht wirkendem Leib, sitzt tief vorge-
beugt, den rechten Arm eng in eine Mantelschlinge gewickelt; die rechte
Hand greift in den Bart, die linke hält eine Rolle, die über den Schoß
herabfällt. Der Greisenkopf mit hoher Stirn, weißem Haarkranz und Bart
hat hellbraunes Inkarnat. Das Gewand ist hellbraun, mit dunklen Brauntö-
nen und verriebenem Weiß modelliert und entlang den Konturen hellblau
belichtet; das hellblaue Untergewand ist nur am Saum sichtbar. Johannes
sitzt aul schwarzbraunem Arkadenschemel mit leuchtend rotem Polster
und Suppedaneum mit Goldplatte. Auf dem großen, kubischen, kassettier-
ten, dunkelbraunen Schrank rechts liegt Schreibgerät; von dem Buchstän-
der mit Gelenkarm hängt eine beschriftete Rolle herab. Im Hintergrund
eine niedere, nußbraune Mauer, links ein braunes Giebelhaus mit
rosa-brauner Front und schwarzen Tor- und Fensteröffnungen, rotes Dach.
Rechts zwei braune Wände mit hellblauem Gesims, dunkle Fenster, um den
blauen Knopf auf der hinteren Wand ist ein rotes Tuch geschlungen.
Hellgrüne Wiese mit Gräsern, heller, blanker Goldgrund. Rahmenbordüre
in Muster, Farbe, Grobheit der Zeichnung mit £. 51” identisch.
Legende: 6 äyıos Iu(avvns) 6 BeoAölyos).
f.124 Anastasisin Ornamentfeld; Initiale E: JohannesEv. Abb. 221
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 72 x 70 mm; Bildfeld 41 x
38 mm.
Dem Ornamentfeld ist ein Quadratvierpaß eingefügt, dessen unteren
Bogen die schwarze Hadeshöhle mit gekreuzten Goldtoren einnimmt. Auf
ihr steht Christus (IC XC) mit Kreuznimbus, ein Doppelkreuz in der
Linken; nach rechts ausschreitend, zieht er Adam, zu dem er sich umblickt,
hinter sich her. Christus in dunkelbraunem Unter- und blauem Oberge-
wand, Adam, im hellblauen Sarkophag knieend, in hellblauem Unter- und
graubraunem Obergewand, hinter ihm Eva stehend mit Bittgestusin rotem
Gewand. Im Sarkophag rechts die beiden Könige in rotem Mantel über
hellblauem Gewand, hinter ihnen Johannes. Hinter beiden Figurengrup-
pen ein brauner Hügel, sodaß sich nur christus vom hellen Goldgrund
abhebt.
Auct. T. inf. 1.10 (Misc. 136; S.C. 28118)
Neues Testament (Codex Ebnerianus)
(Konstantinopel — Anfang 12. Jahrhundert)
Pergament — 205 x 155 mm; (8-15) 205 x 145 mm -III + 431£f. (LIL,
430,431 = V = pap.; III = V; + 15/1, + 224/1, + 287/1)-1col.27 linn.
(Text) — 3 coll. 26 linn. (Synaxarion) — 2 coll. 18 linn. (Synaxarion, 1391) -
1 col. 18 linn. (Menologion, 1391).
(1-15°) Ergänzung von 1391: (I-I’) leer— (1-1”) Erläuterung
zu Evangelien- und Apostolon-Lektionen — (2-7) Synaxa-
rion minor, Lektionen aus Evangelien und Apostolon für
das bewegliche Kirchenjahr ab Ostern — (7°) leer — (8-14”)
Menologion minor, Lektionen aus Evangelien und Apo-
stolon für das unbewegliche Kirchenjahr von September bis
August — (15-15°) leer — (15°-15Pv) Synaxarion minor,
Evangelien-Lektionen für das bewegliche Kirchenjahr ab
Ostern mit Anfangs- und Schlußzeile, des. mut. — (16-16*)
Menologion minor, Evangelien-Lektionen für das unbe-
wegliche Kirchenjahr mit Anfangs- und Schlußzeilen, inc.
mut. — (16°) Miniatur — (17-17°Y) Eusebios, Brief an
Karpianos- (18-22) Kanontafeln, inc. mut. — (22°-23) leer —
(23°) Miniatur — (24-78) Matthäus-Evangelium — (79) leer
— (79-80) Kephalaia des Markus-Evangeliums — (80°)
Miniatur — (81-115°Y) Markus-Evangelium — (116-117)
Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (118) leer — (118°)
Miniatur — (119-177) Lukas-Evangelium —- (177°) Kepha-
laia des Johannes-Evangeliums — (178) leer — (178°)
Miniatur — (179-222) Johannes-Evangelium — (2227-223)
Ergänzung von 1391: Jh. 8. 3-11, Lektion des 12. Juli, im
Text f. 195 ausgelassen — (223°-224°) leer — (2245-226)
Synaxarion minor, Apostolon-Lektionen für das bewegliche
Kirchenjahr mit Anfangs- und Schlußzeile — (226°-230)
Menologion minor, Apostolon-Lektionen für das unbeweg-
liche Kirchenjahr mit Anfangs- und Schlußzeile — (230Y-
231) leer — (231°) Miniatur — (232-287) Apostelgeschichte
Nr. 38-39
Als Rahmung des Bildfeldes eine Art Treppenmuster in Hell- und
Dunkelgrün, mit Gold- und Hellblaulinien beidseits gesäumt, die äußere
Blaulinie ist mit dem rot-weißen Saum der Rahmenbordüre des Ornament-
feldes verknotet. In dieser eine Serie von blau-grünen Rosettenspitzen auf
karminroten Schenkeln. In der Restfläche des Ornamentfeldes blaue
Kreispaare mit blau-grünen Wirbelblüten in den Diagonalachsen, begleitet
von blau-grünen Blüten und Rankengittern; in den Hauptachsen kleinere
Kreise mit blau-grünen Blättern. Blau-grün-goldene Eckpalmetten und
Palmettenbäumchen auf der Basislinie. Farboberfläche durch Abreiben
beeinträchtigt.
Initiale E: floral in Blau, Grün, Gold mit rosa Rosette als Basis. Im
Buchstaben steht Johannes Ev. in hellblauem Unter- und hellbraunem
Obergewand mit großem Redegestus; schlecht erhalten.
f. 159 Ornamentleiste
Vor Beginn des Synaxarions. 11 X 77 mm.
Rot gesäumte Goldbordüre mit einer Doppelreihe blauer Herzen mit
blau-grünen Blättchen.
39
Abb. 225-255, Farbtafel III
— (287°) Miniatur — (287°%-292) Brief des Jakobos — (292°)
Miniatur — (293-298) 1. Brief des Petrus — (298-303) 2.
Brief des Petrus — (302) leer — (302°) Miniatur — (303-308°)
1. Brief des Johannes — (308-309) 2. Brief des Johannes —
(309-310) 3. Brief des Johannes — (310) Miniatur —
(310-312) Brief des Judas — (312°) Miniatur — (313-333)
Paulus, Römerbrief — (333-352) 1. Korintherbrief —
(352-364°) 2. Korintherbrief — (365-371) Galaterbrief —
(371-378) Epheserbrief — (378-383) Philipperbrief —
(383-388) Kolossäerbrief — (388°-392°) 1. Thessaloniker-
brief — (393-395) 2. Thessalonikerbrief — (395’-400°) 1.
Timotheosbrief — (400°-404°) 2. Timotheosbrief — (405-
407) Titusbrief — (407'-408) Philemonbrief — (408-424)
Hebräerbrief — (424°) leer — (425) Symbolon — (425°) leer—
(426) altes Deckblatt; Ergänzung des 15. Jahrhundert: 4
Stundenlektionen.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Slawonische Ziffern in dunkelbrauner Tinte, am Beginn
der Lage recto rechts oben, am Ende der Lage verso links unten, beginnend
mit der ersten Lage des Originalcodex.
Lagen: 2 (1,1)6(7) 8(15) 2 (8 — 6: 6 Blätter fehlen vor f. 16 mit
Textverlust, + 15/1: 16) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 18 mit Verlust von
Kanontafel: 23) 7 x 8(79) 1(80)4 x 8 (112) 6(118)7 x 8(174)4 (178)
5x 8(218)6 (224)9 x 8(+ 224/1, + 287/1: 294) 9 (8 + 1: £. 302 ist
aufgeklebt: 303) 15 x 8 (423) 3(2 + 1:£.426 = altes Deckblatt: 426).
Linienschema: ähnlich Lake I, 26a; ff. I-7: Lake II, 2a; ff. 8-15: Lake I,
1a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text—- Majuskel in brauner Tinte und
kleiner Schrift: Synaxaria, Menologia — Majuskel in Gold: Eusebiosbrief,
Symbolon, Kephalaia in Listen und am oberen Textrand, Kanones, Titel,
Zwischentitel und Initialen der Synaxaria und Menologia, Ziffern der
Se)
ammonianischen Verszählungam Rand des Textes — Auszeichnungsmajus-
kel in Gold: Titel aller Bücher des Neuen Testaments, Initialen.
Ergänzung von 1391: Majuskel in brauner Tinte: Synaxarion, Menolo-
gion, Ergänzung ff. 222°-223 — Majuskel in blasser, rötlichbrauner Tinte:
Titel und Untertitel des Synaxarions und Menologions, Kolophone,
Lektionentitel, -ziffern und -daten an den Rändern des Textes, «o(x1) und
t£(Aos) im Text.
Mlustration: (16”, 23”, 80°, 118°, 178°, 231°, 287°, 292", 302°, 310, 312°)
figürliche und szenische Darstellungen — (18, 18°, 19, 19°, 20, 20°, 21, 21”,
22) Kanontafeln — (17, 17°) Ornamentrahmen, ganzseitig — (24, 81, 119,
179, 232, 313) Ornamentfeld oder -rahmen — (15, 79”, 116, 177*, 224,
287°, 293, 298°, 303, 310°, 333°, 365, 371”, 378°, 383°, 388°, 393, 395,
400°, 405, 408", 425) Ornamentleiste — (303) figürliche Initiale — (24, 81,
119, 179, 232, 287°%, 293, 298°, 310°, 313, 333°, 365, 371°, 395", 408”)
florale Initialen — goldene Schlußlinie am Ende aller Bücher.
Verlust von Miniaturen: Mit dem verlorenen Blatt vor f. 18 ist sicher die
erste Kanontafel (Anfang von Kanon a’) verlorengegangen, die sich wohl
auf der Versoseite befunden hat. Vermutlich enthielt die Rectoseite die
Hypothesis zur Evangelienharmonie im Ornamentrahmen.
Eintragungen: f. 14° und f. 124: Kolophon des Schreibers Joasaph aus
dem Hodegon-Kloster in Konstantinopel aus dem Jahre 1391 (= a.m.
6899):
f. 14°: Oeo0 16 öwoov xal Iudoag növoc. / Eroug ‚sont ivölırtıwvos)
1ıd’ unvi lovvio „d" rucoa €’ / Xgıote dldou noyloavrı tenv noAboAßov
ayaynv.
f. 124: EtÄnNEWÜN TO Kat’ ru£oav edayyEiıov HETA TOV ANOOTÖALOV Kal
av oa(Bßaro-)ru(grax@v) Hai 6Awv / TWV EOPETWV TOU EVLAVTOU, KAT
unva "Iovviov, tig Lö’ ivölıruıwvos) 100 ‚seomd’ Erous / Musa B’. 18’ Tou
ELONLEVOU uUNVöS. Ol EvruyXävovtes TOUTU EUYEOUAL Hal TOV / GUVEQYY-
GUVTO. EHOL EIS TOUTO LEEOHÖVAXOV KU(EL)Ov TenyögLov xAuoLTO EAayloro
/ xoi dnaptwim Iwäcug, 16 Ind tis noviis tav 'Oönyav.
f. 424°: Eintragung eines Geburtsregisters, 16. Jh. (?).
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 14. Jh. im Hodegon-Kloster
in Konstantinopel; 1391 wurde sie dort vom Mönch und Schreiber Joasaph
und seinem Mitarbeiter Gregorios zur Benutzung als Lektionar adaptiert.
Im frühen 18. Jahrhundert wurde sie von Hieronymus Wilhelm Ebner von
Eschenbach (1673-1752), Staatsarchivar in Nürnberg, erworben, als sie
»aus dem Osten« gebracht wurde. Am 19. November 1819 wurde sie von
der Bodleian Library im Auktionshaus Payne and Foss für £ 150 gekauft.
Einband: Silbereinband, Nürnberg 18. Jh. Auf dem Vorderdeckel ist ein
byzantinisches Elfenbeinrelief des 10. Jh. mit der Darstellung des
thronenden, segnenden Pantokrator montiert, das aus einer Platte ausge-
sägt worden war. Auf dem erhaltenen unteren Rand der Platte ist ein
silbervergoldeter Stern aufgesetzt; gleiche Sterne auch an den vier Ecken
des Deckels, einer verloren. Vier silbervergoldete Schließen. Zu seiten des
Pantokrators ist eine Inschrift in schöner Renaissance-Majuskel graviert:
AEZIIOTA EYAOTHZON / TON AOYAON ZOY EAAXBTON /
IEPONYMON IO YAIEAMON KAITHN OIKIAN AYTOY.
Beim Kauf hatte der Codex einen beschädigten, vergoldeten Lederein-
band, von dem die Sterne stammen sowie vielleicht auch das Pantokrator-
Elfenbein (Abb. 252).
Erhaltung: Die überragend qualitätvolle Handschrift ist-abgesehen von
den geringen Blattverlusten — hervorragend erhalten. Selbst das fast weiße,
geglättete Pergament ist weder verschmutzt noch vergilbt. Der Codex ist
jedoch am oberen Rand ca. 15-20 mm beschnitten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 703-705.- Mapan, Summary
Catalogue V, 412. - Masterpieces Nr. 159, 56. - Byzantine Art Nr. 296,
307, 317,318, 319, Abb. 296. - Greek Manuscripts Nr. 80, 9, 41, 43. -
ALAND, Liste Nr. L05, 66. - Ch. Th. De Murr, Memorabilia Bibliotheca-
rum Publicarum Noribergensium II. Noribergae 1788, 100. — J. PoLırıs,
Eine Schreiberschule im Kloster tav 'Oönyav I, Der Schreiber Joasaph.
In: BZ51(1958) Nr. 22, 30-31. - C. SCHoENLEBEN, Notitia egregii codicis
graeci novi testamenti manuscripti quem Noribergae servat vir illustris
Hieronymus Guilielmus Ebner ab Eschenbach. Noribergae 1738. —-
VOGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber 215. - Wırson, Bookhands 24, 25, 33,
Abb. 44, 45, 71.-
Beckwirn, Constantinople 125, 126, Abb. 166. - Berring, Auftraggeber
161. — Berrins, Buch 56. - A. CHATzınıkoLaou, Heilige. In: RBK 2
60
(1971) coll. 1069. - Demus, Sicily 298, 395. — S. DER NERSESSIAN, The
Praxapostolos of the Walters Art Gallery. In: Gatherings in Honor. of
Dorothy C. Miner. Baltimore 1974, 40, 41. — Der Nersessıan, Psalter
177. — DirinGer, Illuminated Book, pl. II, 19b. - FRAnTz, Ornament 57,
58, 60, pls. X, 22, XI, 14, XVI, 11. - GaLavarıs, Gregory 165 n. 169,
197 n. 10. -— A. GRABAR, Une pyxide en ivoire & Dumbarton Oaks.
Quelques notes sur l’art profan pendant les derniers siecles de l’empire
byzantin. In: DOP 14 (1960) 142, Abb. 36. - H. Hunger, Evangelisten.
In: RBK 2 (1971) coll. 457, 462, 466, 476. - HUNGER, Reich, Abb. 26.-1.
HUTTER, Die Homilien des Mönches Jakobos und ihre Illustrationen, Vat.
gr. 1162 - Par. gr. 1208. Ungedr. Diss. Wien 1970, 463-467, 471-473,
519-521, passim. — LAzArev, Storia 253 n. 51. — MEREDITH, Codex
Ebnerianus 419, 421, 423, 424, pl. 69, 70.-C. MEREDITH, The Illustration
of Codex Ebnerianus and its Relatives. Ungedr. Diss. London 1964. —
PAcH#t, Illumination 4, 6, 7, 8, 9, Abb. 3, 8, 9b, 11, 17. — SwoBonpa,
Anzeigen 5 (1961/62) 95, 96. — VıKkan, Manuscripts 64, 139 n.2.-W.F.
VoıBAch, Buchmalerei. In: Byzanz und der Christliche Osten, ed. W. F.
VoLBACH-J. LAFONTAINE-Dosocne (Propyläen Kunstgeschichte 3). Ber-
lin 1968, 124, 183, 187, Abb. 62. —- K. WEITZMAnNn, An illustrated Greek
New Testament of the Tenth Century in the Walters Art Gallery. In:
Gatherings in Honor of Dorothy C. Miner. Baltimore 1974, 24, 25,26, 29,
30, Abb. 17, 19.-K. Wesseı, Buchillustration. In: RBK 1 (1966) col. 764.
- K. Wesser, Christusbild. In: RBK 1 (1966) col. 1025. -— H. R.
WiLLouGHuBY-C. J. GooDSPEAD-D. W, RıppLe, The Rockefeller-McCor-
mick New Testament III, Chicago 1932, 271, 323, pl. XCII. -
Die#tr, Manuel II, 666, fig. 328. - A. GOLDSCHMIDT-K. WEITZMANN, Die
byzantinischen Elfenbeinskulpturen des X. bis XIII. Jahrhunderts II.
Berlin 1934, Nr. 62, 43-44, Tafel XXIV.- W.SarLt BrAssıngton, Historic
Bindings in the Bodleian Library, Oxford. London 1891, 6,7, pl. III. -D.
TALBoT Rıce, Kunst aus Byzanz. München 1959, 65, Abb. 107.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 150° _ Ornamentleiste
Vor Beginn des Synaxarions. 12 x 96 mm.
In das zinnoberrot gesäumte Goldfeld ist eine dünne blaue Ranke mit
grün-blauen Rundblüten und rosa und grünen Federblättchen an den
Gelenken eingeschrieben. Stark verwischt.
f. 16° Eusebios und Karpianos Abb. 225
Gegenüber dem Beginn des Eusebiosbriefes. 128 x 112 mm; Bildfeld 73
x 90 mm.
Die Miniatur ist in Art einer Kanontafel konzipiert: drei Säulen tragen ein
rechteckiges Ornamentfeld mit eingeschriebenem Halbkreisbogen. Zwi-
schen den Interkolumnien stehen auf einem schmalen grünen, schwarz
gefleckten Bodenstreifen zwei Mönche einander zugewandt; der linke mit
Redegestus und offener Rolle in der Linken ist vermutlich Eusebios, der
rechte, mit Gesten der Aufmerksamkeit lauschende, Karpianos. Beide
haben weißes Haar und Spitzbart und gelbbraunes Inkarnat. Rote
Nimbuskreise. Sie tragen ein hellbraunes Untergewand und einen dunkel-
braunen Mantel; beide sind bei Karpianos etwas heller, Eusebios’ Mantel
ist dunkelgrün gezeichnet. Hinter jedem Mönch eine sandgelbe Hügelland-
schaft, auf der Zypressen und pinienartige Bäume mit blauen und lila
Kronen und braunen, goldkonturierten Stämmen wachsen.
Die mittlere der drei Säulen ist lila-rosa marmoriert und geknotet; sie hat
eine grün-gelbe Basis, ein blau-weißes Blattkapitell und als Kämpfer eine
kleine Szene: ein Mann in langer blauer Tunika und weißer Mütze sitzt auf
rotem Faltstuhl an einem Tisch, auf dem sich ein Tuch und eine Schüssel (?)
befinden, nach der der Mann greift; vor ihm steht ein Diener mit grüner
Tunika und roter Mütze und hält ein Rhiphidion über den Mann (eine
Wahrsageszene oder eine Mahlzeit?). Die beiden äußeren Säulen sind blau
mit weißen Spiralkanneluren. Sie werden getragen von je zwei Kindern in
grünem Wams und roten Hosen. Grün-gelbe Blattkapitelle und als
Kämpfer Akrobaten und Musikanten: links zwei blau gekleidete Flötenblä-
ser, die einen radschlagenden Akrobaten in roter Tunika flankieren, rechts
zwei blau gekleidete Lautenspieler zu seiten eines Tänzers in langärmliger
roter Tunika.
Die Arkadenbordüre besteht aus einer dichten Serie kleiner blauer Kreise,
begleitet von hell getupften offenen Kreisen, besetzt mit kleinen rosa und
gelben Rosetten. Im Hauptfeld ein großer blauer Kreis, der seitlich in
Kreisranken mit grün-blauen Blättern ausläuft; im Kreis ein blaues
Rankengitter, das mit einem Kreuz aus vier Herzen, deren Spitzen in je ein
Paar Kreisranken auslaufen, mehrfach symmetrisch angeordnet ist; in
jedem Rankenmotiv und in den Zwickeln sind blaue und grüne Blätter,
Blüten und Granatäpfel eingepaßt. In den Ecken der Zwickelflächen ist ein
Quadrat durch eine rot-weiße Schnur abgeteilt, die mit dem blauen, rotund
weiß geperlten Saum des Bogens verflochten ist; im Quadrat ein blaues
Vierpaßgitter mit rosa-grünen Rosetten. In den Restflächen kurze blaue
Ranken mit blauen und grünen rundblättrigen Blüten und Spitzblättern.
Rot-weißer Schnursaum des Ornamentfeldes, blaue, weiß geperlte Basisli-
nie, an den Ecken blaues Herzblatt mit weißer, gefiederter Rippe und
Goldkontur. Hell polierter Goldgrund. Die Oberfläche ist leicht verwischt.
£.17 Ornamentrahmen Abb. 226
Rahmung des Eusebiosbriefes. 144 x 110 mm.
Das Schriftfeld ist von einer Arkade gerahmt, deren Bogen in ein
Rechteckfeld eingeschrieben ist. Blau-weiß marmorierte Säulen, rosa-rote
Blattkapitelle, hell- und dunkelgrüne Blattbasen, goldkonturiert, gold-kar-
minrote Basislinie mit Schleifenendung; im Bogen ein hellgrün-dunkelgrü-
nes Kyma. In den Zwickeln ein blauer Kreis mit blau-grüner Blüte, vom
Kreis ausgehend Ranken mit je einem Paar schlanker blauer oder grüner
Spitzblätter, in den Gelenken rosa-karminrote und orange-gelbe Blätt-
chen. Hell polierter Goldgrund, karminrot gesäumt; blaue Ecktropfen,
blaues Profilblatt auf den Goldkämpfern.
f. 17° Ornamentrahmen
Rahmung des Eusebiosbriefes, Fortsetzung. 144 X 110 mm.
Pendant zu f. 17, Varianten in der Farbverteilung: Bogen und Basen blau,
Säulen grün; leichte Varianten der Blättchen.
f. 18 Kanontafel Abb. 227
Kanon a’. 125 x 95 mm.
Drei Säulen, die mittlere blau, die seitlichen grün marmoriert, mit grünen
bzw. blauen Blattkapitellen und -basen tragen ein Rechteckfeld mit
eingeschriebenem Bogen aus karminrot-gold-grünen Faszien mit weißer
Perlschnur. Im Hauptfeld ein Teppichmuster aus blauen Kreisen mit
eingefügtem blauem Herzkreuz mit je vier blau-grünen Herzblättchen;
zwischen den Kreisen aufrechte grün-karminrote Lilien. In den Eckfeldern
ein großes blaues Herz mit eingepaßter blau-grüner Blüte und ähnlichen
Blüten als seitliche Schößlinge. Hellpolierter Goidgrund mit karminrotem,
weiß gemustertem Saum; schmale Kymaborte als Saum der Kanontitelbö-
gen. Kleine Eckblüten, große Blütenbäume mit weich gerollten, blau-grü-
nen Blättern auf der karminrot-goldenen Basislinie. Als Aufsatz ein
Brunnen mit grünem, rechteckigem Marmorbecken, in dem auf roter Säule
eine blau-weiße Schale mit Goldhenkeln und Pinienzapfenfontäne steht.
Links nähert sich ein Rebhuhn dem Brunnen, rechts putzt ein zweites
seinen Fuß; beide sind bunt, mit karminrot-lila Gefieder, blauer Brust und
Schwanz und gelb gegittertem Bauch.
f. 18° Kanontafel Abb. 228
Kanon ß’. 125 x 95 mm.
Drei Säulen, die mittlere grün-gelb, die seitlichen braun-gelb marmoriert,
tragen ein Rechteckfeld mit eingeschriebenem blau-weißem Kyma-Bogen,
der zwei kleine Bogen für die Titel übergreift. Die mittlere Säule hat eine
blau-monochrome Maske auf grün marmorierter Plinthe als Basis, ein
rotbraunes Blattkapitell und als Kämpfer zwei heraldische bunte Vögel mit
verschränkten Flügeln. Die äußeren Säulen haben rote Blattbasen auf
blauer Plinthe, blaue Blattkapitelle und als Kämpfer eine rotbraune, weiß
gehöhte Stiermaske. Im Hauptfeld ein dichtes Teppichmuster aus versetz-
ten Reihen von blauen Spindeln mit schlank gerollten blauen und grünen
Blättchen. In den Zwickelflächen je ein blaues Kreispaar mit blau-grünem
Kleeblatt, außen rund- und spitzlappige Blattschößlinge, Knospen und eine
karminrot-rosa Rosette. Heller Goldgrund, zinnoberrot gesäumt; kleine
blau-goldene Eckblüten, weiche, blau-grüne Blüten auf der verlängerten,
geknoteten Architravschnur, rot-goldene Basislinie. Als Aufsatz ein
goldenes Rankengitter mit blauen und grünen Herzblättchen, flankiert von
einem Fasanenpaar mit balzendem Männchen, beide mit blauem Kopf,
grünem Hals, rotem, goldgesprenkeltem Leib, lila-rosa-hellblauen Flügeln
und braun-goldenem Schwanz.
Nr. 39
f. 19 Kanontafel Abb. 229
Kanon ß’ und y’. 126 x 94 mm.
Pendant zu f. 18°. Kleine Varianten: Kapitell der mittleren Säule
orange-grün, im Bogen eine hellblau-blaue Zinnenleiste, auf der Archi-
travlinie schmale Ranke, auf dem Ornamentfeld ein Truthahnpaar (?) mit
blauem Hals, grünen, goldkonturierten Flügeln, hellblau-weißem Leib,
roten Füßen und Schnäbeln.
f. 19° Kanontafel Abb. 230
Kanon Ö’ und e’. 127 x 95 mm.
Drei Säulen tragen ein Rechteckfeld; eingeschrieben ein großer Bogen mit
rot-weiß-grüner Rosettenbordüre und zwei kleine Bögen mit blau-weißem
Kyma. Die äußeren Säulen aus dunkelgrünem, weiß geädertem Marmor
mit blau-weißen Blattkapitellen und als Basis eine hellblaue Maske auf
grünem Plinthenpolster. Die kürzere Mittelsäule ist hellblau-weiß mit
Rauten- und Zickzackkanelluren, blau-weißer Blattbasis und rot-grünem
Blattkapitell; auf diesem steht ein hellgrau-grüner Adler mit einem kleinen
bunten Vogel in den Fängen. Im Hauptfeld ein großer blauer Kreis, in dem,
durch Stege verbunden, breitlappige und kleine herzförmige Blüten
mehrfach symmetrisch angeordnet sind; die Blüten blau, dunkel- und
hellgrün, die Rosette im Zentrum karıninrot-weiß. Ein Sockel mit
blau-grünem Spitzblattpaar trägt den Kreis, von dem seitlich blaue Ranken
mit kleinen blau-grünen Blütchen ausgehen; oberhalb der Gelenke zwei
kräftig zinnoberrote Blätter mit hellgrünem Umschlag. In den Zwickelfel-
dern je ein blauer Kreis mit lappiger, blau-grüner, mit rosa Rosetten
besetzter Blüte und Rankenschößlingen. Heller Goldgrund, karminrot
gesäumt; rot-goldene Architrav- und Basislinie mit verknoteten Enden;
blau-grüne Eckblüten, kleine Blütenbäume auf der Architravlinie, große,
schlanke Blütenbäume auf der Grundlinie. Als Aufsatz ein polygonales,
dunkelgrün marmoriertes Bassin mit Pinienzapfenfontäne in grünem
Marmorbecken auf dünner Goldsäule. Zwei Hähne trinken am Brunnen,
mit rotem Kamm, rot-grün-gelb-hellblauem Gefieder und grünem
Schwanz.
f. 20 Kanontafel Abb. 231
Kanon sg’. 128 x 94 mm.
Pendant zu £f. 19°, nur statt der Hähne zwei ebenso bunte kleine Enten; die
eine taucht den Kopf ins Becken, die andere hebt ihn um zu schlucken.
f. 20° Kanontafel Abb. 232
Kanon &'. 128 x 98 mm.
Drei Säulen tragen ein Rechteckfeld; eingeschrieben zwei kleine Titelbö-
gen mit blau-hellblauer Treppenmusterrahmung. Die rosa-karminrot-weiß
marmorierten äußeren Säulen haben blau-weiße Blattkapitelle und lila-
karminrote Blattbasen; die mittlere Säule ist lila-weiß marmoriert mit
rosa-karminroter Faszienbasis und blau-weißem Blattkapitell. Im Recht-
eckfeld ein Flächenmuster, das von den Titelbögen überschnitten wird: in
zwei Reihen große, blaue, symmetrische Kreisranken; die innen mit
kleinen blauen und grünen Blättchen besetzten Ranken enden in einem
blauen Akanthusblatt mit breiten, weißen Einrollungen, aus dem ein
weiß-roter geschlossener oder offener grüner Granatapfel hervorwächst.
Rosa Kleeblättchen an den Gelenken, in den Zwickeln hellgrün-dunkel-
grüne Lilien. Heller Goldgrund, karminrot gesäumt; karminrot-goldene
Basis- und Architravlinie; gold-grün-blaues Dreiblatt an den Ecken, kleine
Bäumchen auf der Architravlinie. Als Aufsatz ein blau marmorierter
Brunnen in Vierpaßform mit grüner Schale auf Goldsäule und herzförmi-
gem Wasserspeier, flankiert von zwei trinkenden Pfauen mit blauem Kopf,
Leib und Hals, grün-gelben Flügeln und langem goldenen Schwanz mit
blauen Augen.
f. 21 Kanontafel Abb. 233
Kanon n’. 128 x 98 mm.
Pendant zu f. 20°. Statt der Pfauen zwei Reiher, der linke mit lila, der rechte
mit hellgraublauem Gefieder; blau marmorierte Brunnenschale.
6l
Nr. 39
f. 21” Kanontafel Abb. 234
Kanon 9.128 X 96 mm.
Drei Säulen tragen ein Rechteckfeld; die mittlere ist grün marmoriert mit
blauer Federblattbasis, die seitlichen sind blau marmoriert mit grüner
Federblattbasis, alle drei Blattkapitelle sind blau-weiß. Das Feld ist durch
eine blau-weiße Kymabordüre in Dreieckform unterteilt, um die sich eine
liegende grün-gelbe Kymabordüre als große Schleife schlingt, der in der
Mitte eine grün-rote Rosette in blauem Kreis wie eine Agraffe aufgesetzt
ist. Unterhalb der Schleife über der Mittelsäule ein kleiner blau-weißer
Kyma-Bogen, dem ein großes, dunkelblaues Blatt mit weißblau und gelb
gezeichneten Umschlägen eingepaßt ist; ähnliche Blätter auch in den
Bögen der Schleife. In allen Restflächen blaue Ranken mit blau-grünen
Blüten und Blättern, verflochten mit der Dreieckbordüre, sonst symme-
trisch; in den unteren Ecken Kreise mit kräftig eingerollter Blüte, in den
oberen Ecken Doppelkreis mit kleiner Mittelblüte und Blattbesatz,
zwischen ihnen eine breite Glockenblüte, karminrot mit weißen und rosa
Kämmen. Goldgrund, karminrote Säume, Architrav- und Basislinie; grüne
Eckblüten, blaue, gerollte Blätter auf der Architravlinie. Als Aufsatz ein
polygonaler, blau marmorierter Brunnen mit grüner Marmorschale auf
Goldsäule, als Wasserspeier eine (beschnittene) goldene Schlange; zu
seiten des Brunnens zwei kleine grüne Papageien, der linke beugt den Kopf
zum Wasserstrahl.
f. 22 Kanontafel Abb. 235
Kanon’. 130 x 97 mm.
Drei Säulen tragen ein Rechteckfeld; eingeschrieben ein großer Bogen mit
dunkelgrün-gelbgrünem Kyma und zwei kleine Bögen mit Treppenmuster
für die Titel. Die Säulen sind rosa-himbeerrot marmoriert bzw. geädert,
haben blau-weiße Blattkapitelle und zinnoberrot-hellgrüne Blattbasen mit
blauem bzw. rotem Schaftring. Im Hauptfeld ein Teppichmuster aus
blauen, sechsseitigen Gittern, die Sterne, Quadrate und Oktogonalformen
bilden, in die spindelförmig eingerollte blau-weiße und grün-gelbe Blätt-
chen und rosa Rosetten eingepaßt sind. Inden Zwickelfeldern je ein blauer
Kreis mit rundblättriger, blau-grüner Blüte und außen Ranken mit
blau-grünen Blüten und besetzt mit rosa Rosetten. Heller Goldgrund,
karminrot gesäumt; rot-goldene Architrav- und Basislinie; grün-blaue
Eckblüten und Blattbäumchen auf der Architravlinie. Als Aufsatz ein
purpurmarmorierter, polygonaler Brunnen mit grüner Säule und braun-
goldener Schale; der Wasserspeier ist beschnitten; zuseiten des Brunnens
zwei braune Rebhühner, eines trinkt am Strahl, das andere wendet den
Kopf.
1:23 Evangelist Matthäus, Geburt Christi Abb. 236
Gegenüber dem Beginn des Matthäus-Evangeliums. 139 X 112 mm;
Bildfeld 103 x 68 mm.
Evangelist und Geburtsszene sind in eine Arkade eingefügt, die in ein
Ornamentfeld eingebettet ist; als gemeinsamer Hintergrund polierter, rot
untermalter Goldgrund, karminrot gesäumt. Die Arkade hat blau-weiß
marmorierte Säulen, zinnoberrot-hellgrüne Blattkapitelle, dunkel- und
hellgrüne Blattbasen, im Bogen ein hell- und dunkelgrünes Kyma. Das den
Bogen rahmende Ornamentfeld hat ein Flächenmuster aus blauen, weiß
gehöhten Rauten; in jeder ein Blütenstern mit alternierend blau-weißen
und grün-gelben Blättern, je mit zinnoberrotem Herz und rosa bzw.
gelb-braunen Eckblättchen. Die Rahmung im unteren Bereich aus Reihen
blauer Spindeln, jede mit großer, aufrecht wachsender oder liegender Blüte
mit kräftig eingerollten blau-weißen, karminroten und grün-gelben Blät-
tern. Kleine grün-goldene Eckblätter, auf derzinnoberroten Grundlinie am
inneren Rand ein dünnes Profilblatt, am äußeren ein großer, blau-grüner,
golden konturierter Blütenbaum.
Zwischen den Säulen der Evangelist Matthäus: er sitzt in einem braunen,
vergoldeten Lehnstuhl, der in Arkaden durchbrochen ist, und beugt sich
vor, um die Feder einzutauchen; die Linke hält ein Blatt auf dem Schoß. Er
hat weißes Haar und Bart und rötlichbraunes Inkarnat, gelbweiß belichtet
und mit Oliv an den Schattenrändern. Roter Nimbuskreis. Das Unterge-
wand ist hellblau mit kräftigem Blau für die Faltenzeichnung und
verriebenem Weiß. Das Obergewand ist kühl hellgrün, mit blankem Weiß
belichtet und dunkelgrüner und schwarzer Faltenzeichnung. Das gelb-
braune Suppedaneum hat eine Diamentborte an der Vorderseite, der
dunkelbraune Schreibschrank mit kassettierten Türen ist mit Gold gezeich-
62
net; auf ihm befinden sich Schreibgerät und Buchständer mit Fisch
weißer Rolle. Im Hintergrund zwei hellbraune Giebelwände mit
Dach; grüner Bodenstreifen. Blaue Kreuzlinie als Trennung zwisc
Szenen.
Im Bogenfeld die Geburt Christi: im Mittelgrund ruht Maria in
blauem Gewand und schwarzbraunem Maphorion auf zinnob:
Lager; sie wendet Blick und deutende Hand zum hellblau gewickelt
in der rosa Steinkrippe, über deren Rand Ochs und Esel blic]
Vordergrund das Bad: das Kind steht bis zur Brust im g
Wasserbecken, gehalten von einer Amme in rotem Gewand, die |
einem Schemel sitzt; rechts gießt eine Dienerin in hellblauem (
Wasser ein. Daneben sitzt der greise Joseph in hellblauem Unt
himbeerrosa Obergewand; das Kinn nachdenklich in die Hand ;
blickt er auf das Kind im Bad. Aus dem Himmelsfeld am oberen R
ein breiter Strahl mit Stern auf das Kind in der Krippe; zwei Enge
und hellbraunem Gewand blicken zum Himmel, ein dritter hellbla
gekleideter Engel wendet sich sprechend zu den Hirten am linken R
Szene; der junge, schwarzhaarige Hirt in roter Tunika und schwarz
blickt mit lebhaften Gesten auf, den rechten Arm auf die Schu
greisen Hirten in dunkelbraunem Gewand gelegt. Gestaffelte Hü
schaft, vorn hellgrün, dann hellsandbraun, im Mittelgrund warı
Goldene, rot gesäumte Nimben.
Legenden: 6 ä(yıos) Mardaios. 1} X(gLoTo)u yernons.
Verse in Goldmajuskel am oberen, seitlichen und unteren Rand:
TeAWvWv Xal Önuocias moAgeıs / Elınes AnöctoAe Martdate, u
uövw dE Xoiorw NroAobünoas nödw / ygdıpas änacı TOVS ala
Aöyovg.
f. 24 Ornamentfeld A
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 106 X 108 mm.
Im fast quadratischen Feld ein Tapisseriemuster auf Goldgrund:
großer blauer Vierpaßquadrate, die durch kleine Kreise mite
verknüpft sind; in jedem Feld wie auch in den Feldern zwischen ihn
Stern aus kleinen blauen und grünen Blüten, um eine Raute bz'
Kreis angeordnet; alle Blättchen mit kleinteiliger, sprühend
wirkender Randzeichnung. In den Kreisen rot-weiße Rosetten. .
rote Rahmenbordüre mit hellgrünem und hellblauem Kyma, Ro:
den Ecken; blaue Saumlinien, an der Basis gold-blau-golden, ve
und in Knoten endend; darauf am inneren Rand ein schlankes Prı
am äußeren ein großer, blau-grüner Blütenbaum mit Goldkor
spitzen, stark gezahnten Blättern. Blau-goldene Herzblätter mit F
pe auf geknotetem Steg an den Ecken.
Initiale B: blau-grün-goldener Schaft mit Häkchen und Roset
Bäuche aus zarten blau-goldenen Ranken gebildet, die in rote, bl
grüne Blättchen auslaufen.
f. 79° Ornamentleiste
Vor den Kephalaia des Markus-Evangeliums. 11 x 94 mm.
Blaue Ringe mit rosa-weißer Rosette, verbunden durch Stege mi
Blattpaar in zinnoberrot gesäumtem Goldfeld.
f. 80° Evangelist Markus, T’aufe Christi £
Gegenüber dem Beginn des Markus-Evangeliums. 147 x 1
Bildfeld 111 x 76 mm.
Evangelist und Taufe sind in eine Arkade eingefügt, die in ein Or
feld eingebettet ist; polierter, rot untermalter Goldgrund, k:
gesäumt. Die Arkade hat blau-weiß marmorierte Säulen, gr
Blattkapitelle, zinnoberrot-hellgrüne Blattbasen, im Bogen dun
weißes Kyma mit roten Querstrichen; zinnoberrot-blau-grüne K
zwischen Bildfeldern. Im oberen Ornamentfeld ein Teppichmı
blauen Kreis- und Herzranken, die durch Ringe und hellgrün
Herzranken verschlungen sind; in jedem eine aufrechte bl:
Spitzblüte; zinnoberrote hängende Blättchen in den Kreisen
Zwickeln karminrot-weiße Rosetten. Am unteren Rand und zus
Säulen Bordüre aus stehenden oder liegenden Blüten mit runden
Kelch-, spitzen grünen Blütenblättern und rot-rosa Rosettenspitz
Eckblättchen. Auf der nur am Außenrand verlängerten Grund
großer Blütenbaum mit weichen, krausen, blauen und grünen Blät
rotem Herz, golden konturiert.
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Zwischen den Säulen der Evangelist Markus: er sitzt in gespannt-nach-
denklicher Haltung mit gespreizt aufgestützten Füßen, das Kinn in die
Linke gestützt, die Hand mit der Feder auf dem großen weißen Codex
ruhend. Haar und Bart sind dicht, kurz, lockig und braun, das Inkarnat ist
rotbraun, dünn weiß und oliv modelliert. Roter Nimbuskreis. Das
ultramarinblaue Untergewand ist reichlich weiß gezeichnet und laviert,
schwarze Faltenzeichnung; das hellila Obergewand ist mit Weiß und
kräftigeren Lilanuancen modelliert, am vorderen Schenkel Hellblau als
Lichtfarbe. Markus sitzt auf einem braunen, vergoldeten Lehnstuhl mit
blauem Geflecht, zinnoberrotem Polster und gold-braunem Suppedaneum
mit Diamantborte. Vor ihm ein brauner, gold gezeichneter Schreibschrank
mit runden Kassettentüren, darauf Schreibgerät und Buchständer mit
Fischfuß und Codex. Im Hintergrund rechts ein flaches grünes Gebäude mit
blauem Dach und blauer Tambourkuppel, links ein braunes Giebelhaus mit
blauem Dach. Grüner Bodenstreifen.
Im Bogenfeld die Taufe Christi: Christus steht, mit Segensgestus leicht zur
Seite gewandt, im Jordan, der mit blau-weißen Wellen zwischen hohen,
zackigen Ufern ihm bis zur Schulter reicht. Auf dem hellbraunen Hügel
links steht Johannes in hellbraunem Unter- und dunkelbraunem Oberge-
wand; in weitem Schritt stützt er das linke Bein auf das Ufer des Jordan. Die
Rechte auf dem Kopf Christi, blickt er zum Himmelsfeld mit weißer Taube
auf. Am rechten Ufer stehen zwei Engel mit verhüllten Händen; ihre
Gewänder sind rosa, hellblau und hellgrün mit harter Weißzeichnung;
hinter ihnen ein kleiner brauner Hügel. Rote Nimbuskreise.
Legenden: 6 ä(yıos) Miägxos. H Bäntnauc.
Verse in Goldmajuskel am oberen, seitlichen und unteren Rand: Yiöv
Tletoov TÖv Müoxov Y] Bein xaoıs / tiünoLv aAAnv apgaysotärnv neroav /
viov Qeou TÖV XoLoröv Erooouuiwv / Aaunows ÖLÄAOHWV XaL VapwWs
avaypapwv.
f. 81 Ornamentrahmen Abb. 249
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 55 X 96 mm; Bordüre 22 mm breit.
Im Rechteckfeld ist eine breite Bordüre um das schmale Schriftfeld
herumgeführt, bestehend aus sechs blauen Kreisen mit üppigen Blüten aus
spitzlappigen, blauen, grünen und karminroten Blättern. An den Kreisen
außen Knospen, rosa Rosetten und blaue Blätter. Die Kreise sind
verbunden durch blaue Mittelstege mit einem Paar grünen Kleeblattblüten
in den Horizontalfeldern und einem Paar karminroten, hellgrün gezeichne-
ten Akanthusblüten in den Seitenfeldern. Goldgrund, rot untermalt,
zinnoberrot gesäumt. Kleine grün-goldene Eckblüten, auf der verlänger-
ten, geknoteten Grundlinie große Blütenbäume mit blauen, karminroten
und grünen Blättern, golden konturiert.
Initiale A: floral-cloisonne, blau-rot-golden, mit der Grundlinie des
Ornamentfeldes verschränkt.
f. 116 Ornamentleiste
Vor den Kephalaia des Lukas-Evangeliums. 6 X 96 mm.
Schlichte, lineare blaue Ranke mit karminrot-weißen Gelenkblütchen auf
rot gesäumtem Goldgrund.
f. 118° Evangelist Lukas, Verkündigung Abb. 2368
Gegenüber dem Beginn des Lukas-Evangeliums. 130 x 96 mm; Bildfeld
115 x 78 mm.
Evangelist und Verkündigung sind von einer Arkade gerahmt, deren
Bogen in ein Rechteckfeld eingefügt ist. Polierter rot untermalter
Goldgrund bei Szenen und Ornamentik gleich, oben grün gesäumt. Die
Arkade hat dunkelrot-weiß marmorierte Säulen, dunkelgrün-hellgrüne
Blattbasen, goldene Kapitelle mit zinnoberroten Blättchen und rot
gesäumten Bogen mit hellblauer Blättchenreihe auf dunkelblauem Grund,
In den Ecken des Ornamentfeldes ein blauer Kreisring mit buntem
Millefiorimuster und karminrot-weißer Rosette, beidseits symmetrisch
blaue Ranken mit blau-grünen Rundblüten und Spitzblättern; kleine
karminrot-weiße Rosettenspitzen an den Gelenken, in der Mitte eine
karminrot-weiße Rosette. Blau-grün-goldene Blüten an den Eckenund als
Aufsatz in der Mitte, blau-grün-goldene Blütenbäume mit rotem Herzund
stark gerollten Blättern auf der verlängerten Grundlinie.
Zwischen den Säulen der Evangelist Lukas: Er sitzt auf einem braunen
Schemel mit gedrechselten Beinen, blauem Polster und braunem Suppeda-
Nr. 39
neum, leicht vorgebeugt, die Feder schreibbereit auf das große, weiße Blatt
gesetzt, das er im linken Arm hält, den Blick nachdenklich in die Ferne
gerichtet. Lukas hat einen braunen Lockenkranz mit Tonsur, dünnen Bart
und helles Inkarnat. Das blaugraue Untergewand ist mit Schwarz,
Dunkelblau und Weiß gezeichnet, das hellila Obergewand mit warmem
Rot, etwas Blau, und teils dünn laviertem, teils opakem Weiß. Rechts ein
großer trübbrauner Schreibschrank mit rundbogigen Kassettentüren; im
Schrank eine Tintenflasche und zwei Rollen, auf ihm Schreibgerät und
Buchständer mit Fischfuß und weißem Codex. Im Hintergrund rechts ein
hellgrün-sandfarbenes Gebäude mit blauem Dach, links ein grauer,
sechseckiger Turm mit blauem Tabernakel auf gedrehten Säulchen.
Niedere, grüne Verbindungsmauer mit blauem Architrav; erz- und
dunkelgrüner Bodenstreifen.
Im Bogenfeld die Verkündigung: Mit raschem Schritt eilt Gabriel herbei,
die Rechte weit ausgestreckt, in der Linken der Lilienstab. Er hat braune
Locken, grünlich-bleiches Inkarnat, ein hellblaues Unter- und hellgrünes
Obergewand mit reichlich Weißzeichnung. Rechts sitzt Maria spinnend,
den Kopf leicht Gabriel zugewandt, auf goldener Bank mit rotem Polster
und Goldsuppedaneum mit Diamantborte. Vom Himmelsfeld aussind zwei
Strahlen und eine weiße Taube auf sie gerichtet. Ihr Untergewand ist
dunkelblau, das Maphorion dunkelbraun mit Golddekor. Hinter Maria ein
hellgrün-sandfarbenes Gebäude mit blauem Dach, flankiert rechts von
einer grünen Mauer, links von einer kleinen grünen Arkade, auf deren
Architrav ein weißer Pinienzapfenbrunnen steht. Anschließend eine
niedere rosa Mauer mit hellblau-weißem Blattfries; erzgrüner Bodenstrei-
fen. Rot-blau-grüne Kreuzlinie als Trennung zwischen den beiden Szenen.
Nimben golden mit rotem Saum.
Legenden: 6 a(yıos) Aovxas. 6 XERETLONÖS.
Verse in Goldmajuskel am oberen, seitlichen und unteren Rand: Möoxov
oe AOVRÜ LOTWEOVCLV AELWg / DS TÖV ANVOV TE Kal Vedvdownov Aöyov /
aracı Aausows ArielEas te xal yoayas /xal GavTOV aUTi mgooeveyxas
Vvolav.
f. 119 Ornamentrahmen Abb. 250
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 61 X 98 mm; Bordüre 22 mm breit.
Im Rechteckfeld ist eine breite Bordüre um das schmale Schriftfeld
herumgeführt, bestehend aus sechs großen Kreisen, verbunden durch
symmetrische Ranken mit blau-grünen und karminrot-zinnoberroten
Blüten und Blättchen verschiedener Form und Größe. In den Kreisen
Herzrankenblüte bzw. reich gegliederte, große, blau-grün-rosa Blüte.
Goldgrund, rot untermalt, zinnoberrot gesäumt; kleine blau-goldene
Eckblättchen, auf der verlängerten, geknoteten Grundlinie am Außenrand
ein großer, blau-grün-goldener Blütenbaum.
Initiale E: floral-cloisonne, blau-rot-golden, mit der Grundlinie des
Ornamentfeldes verschränkt.
f. 177° Ornamentleiste
Vor den Kephalaia des Johannes-Evangeliums. 5 X 96 mm.
Goldband, besetzt mit schlichten rosa-roten und hellblauen Rosetten.
Abb. 239
Gegenüber dem Beginn des Johannes-Evangeliums. 132 x 95 mm;
Bildfeld 118 x 80 mm.
f. 178° Evangelist Johannes, Anastasis
Evangelist und Anastasis sind von einer Arkade gerahmt, deren Bogen in
ein Rechteckfeld eingefügt ist. Polierter Goldgrund bei Szenen und
Ornamentik gleich, rot untermalt, zinnoberrot gesäumt. Die Arkade hat
grün-gelb marmorierte Säulen und Plinthen, blau-weiße Blattbasen und
-kapitelle, im rot und blau gesäumten Bogen auf Goldgrund eine Serie von
Blüten mit grünen Kelchblättchen und alternierend rosa und blauen
Blattspitzen. In den Eckfeldern sind am Arkadenbogen Halbkreisringe mit
buntem Millefiorimuster angesetzt, im Innern ein blaues Herzgitter mit
Herzblüten, außen blau-grüne Blüte und Blattschößlinge. Kleine blau-gol-
dene Eckblättchen, als Aufsatz blaue Schüsselblüte, auf der steif aufrecht
drei kleine Blüten wachsen. Als Basis ein grünes Kyma, auf dem am
Außenrand ein Baum mit drei blau-grünen Blättern an Goldzweigen
wächst.
Zwischen den Säulen der Evangelist Johannes mit Prochoros: er steht in
leichter Ponderation, Kopf, Blick und Hände zur Hand Gottes erhoben, die
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Nr. 39
aus dem Himmelsfeld segnet und Strahlen entsendet. Johannes ist ein Greis
mit hellem Inkarnat, hoher Stirn, weißem Haarkranz und strähnigem Bart;
sein Untergewand ist kräftig hellblau mit opakem und laviertem Weiß als
Belichtung und dunkleren Blautönen für die Schatten- und Faltenzeich-
nung; das Obergewand ist hellsandbraun mit breit verriebenem Weiß und
Dunkelolivbraun für die Schatten- und Faltenzeichnung. Rechts im Bild
sitzt auf niederem Holzschemel mit blauem Polster und Suppedaneum mit
Diamantborte der junge, braunhaarige Prochoros und schreibt den Anfang
des Johannes-Evangeliums in einen großen Codex auf seinem Schoß (£v
aoyr). Seine Tunika ist hellblau mit breiten Weißspiegeln und schwarzen
Schulterstreifen, das Obergewand hellila mit purpurroter Faltenzeichnung.
Beide haben einen rot gesäumten Goldnimbus. Auf dem erzgrünen
Bodenstreifen stehen zwischen und hinter ihnen zwei Bäume mit knorri-
gem Stamm und je zwei sternförmigen, grünen, weiß getupften Kronen. Im
Hintergrund braune Hügel, nach links in Dunkelbraun, nach rechts in
Hellolivgrün übergehend, mit weißen, blau gesäumten Gipfeln.
Im Bogenfeld die Anastasis: In der Mitte schreitet Christus über die
gekreuzten Hadestore nach rechts, das Doppelkreuz in der Linken, sich
umwendend zu Adam, den er mit der Rechten am Handgelenk packt und
hinter sich herzieht. Christus ist braunhaarig und -bärtig, mit hellila
Untergewand und kräftig blauem, mit viel Weiß belichtetem Obergewand.
Adam ist weißhaarig und -bärtig, mit blauem Unter- und hellila Oberge-
wand; Eva, die neben ihm im Sarkophag steht und die Hände hoch erhebt,
trägt ein zinnoberrotes Maphorion. Im ebenfalls hellgrünen, dekorierten
Sarkophag rechts steht Johannes d.T. mit dunklem Melotion und deutend
erhobener Hand, im Gespräch mit David und Salomon in blauer bzw. roter
Chlamys und mit Perlkrone. Auf dem schwarzen Hadeshügel liegen
Schlüssel und zerbrochene Schlösser und Ketten verstreut; im Hintergrund
zwei niedere, ferne braune Hügel mit weißen Felsgipfeln. Rote Nimbus-
kreise. Rot-blau-weiße Kreuzlinie als Trennung zwischen den Szenen.
Legenden: ö ä(yıos) "In(avvns) 6 BeoAöyos. 1] avaotaaıc.
Verse in Goldmajuskel am oberen, seitlichen und unteren Rand: Ztndet,
hadmta rapteve ou Kupiov, / Ermineowv NodEVOaS EEE aUTOV Xapıv, /öVev
zuteßoövrious Artacuv Arion, / köyoLs TE zul Ööyuacı Veorloylas.
f. 179 Ornamentrahmen Abb. 251
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 63 X 102 mm; Bordüre 23 mm
breit.
Im Rechteckfeld ist eine breite Bordüre um das schmale Schriftfeld
herumgeführt, bestehend aus blauen Kreisen, verbunden durch blau-grüne
Blattranken und -gitter in mehrfacher Symmetrie. In der Mitte der
Horizontalstreifen je ein Kreisring mit laufenden Blättern am Innenrand
und blau-grüner Rundblüte im Kreiszentrum. An den Schmalseiten sind je
vier kleinere Kreise derart gruppiert, daß sie zu deren Mittelachse wie zu
den Diagonalachsen symmetrisch sind; in ihnen je eine große, krautige,
grün-blaue Blüte mit rosa Herz. Karminrot-rosa Rosettenspitzen an
einigen Gelenken. Goldgrund, rot untermalt, karminrot-weiß gesäumt.
Kleine blau-goldene Eckblüten, auf der verknoteten Grundlinie am
Außenrand blau-grün-goldener Blütenbaum mit rosa Herzblatt.
Initiale E: floral-cloisonne, blau-grün-karminrot-rosa-golden, als Zunge
eine segnende Hand mit Purpurärmel und Goldkontur, die Spitze des
Buchstabens mit der Grundlinie des Ornamentfeldes verschränkt.
f. 224 Ornamentleiste
Vor Beginn des Synaxarions. 11 X 110 mm.
Serie von sternförmig angeordneten, gerollten, blauen und grünen Blätt-
chen, alternierend mit kleinen bunten Rosetten. Goldgrund, zinnoberrot
gesäumt.
1.231 Lukas und Theophilus, Himmelfahrt Abb. 240
Gegenüber dem Beginn der Apostelgeschichte. 132 x 97 mm; Bildfeld
121 x 77 mm; Durchmesser des Medaillons 33 mm.
Lukas und die Himmelfahrt sind in eine Dreipaßarkade eingefügt, deren
Bogen von einem Rechteckfeld gerahmt ist. Polierter, rot untermalter
Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Die Arkade hat lila-weiß marmorierte
Säulen, grün-gelbe Blattbasen, blau-weiße Blattkapitelle, in den Bögen ein
Kyma, im mittleren blau-weiß, in den seitlichen clunkel- und gelbgrün, mit
roten Querstrichen. Im Ornamentfeld ein Teppichmuster aus Serien von
64
kreuzförmig gruppierten, gestielten blauen und grünen Kleeblättchen; rosa
und gelb-rote Rosetten an den Kreuzungspunkten und in den Zwickeln
kleine, goldene Eckblättchen, auf der blau-goldenen Architravlinie eine
blau-grün-goldene Blüte.
Zwischen den Säulen Lukas und Theophilus: Lukas als Autor der Acta ist
nahezu identisch seiner Darstellung als Evangelist, f. 118”; nurister größer
- die Szene ragt in die Bogenzone hinein -, das Polster ist rot, der Schemel
hat Arkadenform und Kreuzstreben, das Suppedaneum hat ein goldenes
Akanthusmuster auf der braunen Platte; rechts vor ihm steht in aufmerksa-
mer Haltung Theophilus in kaiserlichem Gewand. Der braunhaarige und
-bärtige Kaiser mit rötlichbraunem, weiß und oliv gezeichnetem Inkarnat
trägt eine Perlenkrone, eine zinnoberrote Tunika, eine purpurrote Chla-
mys, bestickt mit goldenem Tablion und goldenen Palmbäumen, und rote,
perlbesetzte Schuhe. Hinter Theophilus ein grünes flaches Gebäude mit
blau-weißem Blattarchitrav, hinter Lukas eine gelbe Mauer, darüber ein
Giebelhaus mit grünen Seiten, hellblauer Vorderwand und rotem Dach; die
niedere Verbindungsmauer ist hellgelb mit Gitterfenster und blauem Sims.
Erzgrüner Bodenstreifen, schwarz-grün gefleckt. Lukas hat einen roten
Nimbuskreis.
Im mittleren Arkadenbogen, der durch eine rote Linie zum Medaillon
ergänzt ist, die Himmelfahrt: Christus in braun-dunkelbraunem Gewand,
mit Segensgestus, Rolle und Kreuznimbus, thront auf dem Regenbogen in
einer blau-hellblau-weißen Mandorla, die von zwei rosa-hellblauen, fast
waagrecht schwebenden Engeln getragen wird. Maria und die Apostel sind
isokephal und zugleich entlang der unteren Medaillonlinie gereiht; alle
blicken mit lebhaften Gesten Christus nach. Maria in blauem Untergewand
und dunkelbraunem Maphorion steht im Profil im Zentrum; in einigem
Abstand folgen links Petrus, rechts Paulus als Anführer der Jünger; ein
Greis rechts fast in Rückenansicht biegt weit den Kopf zurück, die Augen
mit der Hand schützend; links steigt ein Jünger den Kreisring hinauf. Die
Jünger sind rosa, hellgrün, hellblau und hellbraun gekleidet. Hinter Maria
niedere braune Hügel mit hellen Gipfeln, grüner Bodenstreifen.
Legenden: ö ü(yıos) Aouxas. 1 avälmıpıe.
f. 232 Ornamentrahmen Abb. 24]
Titelrahmen der Apostelgeschichte. 50 x 96 mm.
In einem Rechteckfeld ist am unteren Rand ein blau gesäumter Dreipaß für
den Titel ausgespart. Das Ornamentfeld ist durch lange blaue und grüne
Linien symmetrisch gegliedert, die sich knicken, kreuzen, zu Herzformen
ranken und zu Halbkreisen ausbuchten. Zu den oberen Ecken hin wächst je
eine große Blüte mit rot-blauem Herzblatt, das von weich lappigen, blauen,
grünen und rosa Hüllblättern gerahmt ist; lange, spitze, schlank gerollte
grün-blaue Blätter sind zu den unteren Ecken und zur Mittelachse hin
gerichtet; karminrot-rosa Herzblättchen und Rosettenspitzen an Gelenken
und als Schößlinge. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt; kleine
Eckblüten und blau-grün-goldene Blüten auf der Grundlinie.
Initiale T: floral-cloisonng, rosa-blau-grün-golden.
f. 287° Jakobos lehrend Abb. 242, Farbtafel III
Gegenüber dem Beginn des Jakobosbriefes. 130 x 93 mm.
Die Szene ist in einen architektonischen Rahmen eingefügt: Säulen tragen
einen spitzen Giebel, in den ein eingezogener Arkadenbogen eingeschrie-
ben ist; der Giebel scheint ein rechteckiges Ornamentfeld gesprengt zu
haben: zwei dreieckige Ornamentfelder begleiten seine Dachschrägen.
Opaker, polierter Goldgrund, rot untermalt, in Bild- und Dekorfeldern.
Die Arkade hat hell- und dunkelgrün schattierte Säulen mit weißen
Zickzackkanelluren, blau-weiße Blattbasen und rot-grüne Kapitelle; auf
diesen liegt ein schmales, blau-goldenes Gebälk, das den Bogen mit
blau-weißer und rot-weißer Rosettenbordüre trägt sowie den blauen, mit
weißen Häkchen besetzten Saum des Giebels. Ein blaues, weich gerolltes
Blatt wächst auf dem Gebälk zwischen Bogen- und Giebelansatz, am
Gebälkende außen je ein zypressenähnlicher Baum mit dunkelgrüner,
hellgrün gesprenkelter, goldgesäumter Krone, um dessen Goldstamm sich
fadendünne rote Ranken schlingen, deren rot-weiße Blüten im Baum
hängen. Auf dem Goldgrund des Zwickelfeldes zwischen Bogen und
Giebelspitze ein dreiteiliger, dunkelgrüner, gelb gefiederter Blattstern mit
rosa-karminroten Augen zwischen den Blattarmen. Auf der Spitze des
Giebels steif aufrecht eine blau-grün-rosa Blüte mit Goldkontur. In den
blau gesäumten Dreieckfeldern zu seiten des Giebels je ein doppelter
blauer Kreisring mit laufenden blauen, hellgrünen und hellroten Blättchen,
im Zentrum ein kleiner grüner Vogel, der am Blatt bzw. Ring pickt; nach
außen gerichtet kurze Ranken mit weich gerollten, blauen und grünen
Blättern und hellrot-gelbe Rosettenspitzen in den Gelenken. Blaue
Ecktropfen.
Die Lehrszene im Arkadenfeld ist weitgehend symmetrisch Komponiert: im
Zentrum thront Jakobos frontal auf einem breiten vergoldeten Thron mit
rotem Polster und Suppedaneum, das mit gold-gelbem Akanthusmuster
und Diamantborte verziert ist. Er hat Kopf und Blick nach rechts in die
Ferne gerichtet; in der Linken hält er ein leeres Blatt, die Rechte ist redend
erhoben. Er hat braunes, welliges Haar und kurzen Bart und hellbraunes,
mit Rot, Weiß und Olivbraun modelliertes Inkarnat. Roter Nimbuskreis.
Das hellblaue Untergewand ist mit dunklerem Blau gezeichnet und mit
laviertem und opakem Weiß belichtet; es hat breite braune Streifen. Das
Obergewand ist kühl graugrün und mit dunkleren Grüntönen und Schwarz
sowie reichlich Weiß gezeichnet und modelliert. Zu beiden Seiten von
Jakobos, neben und hinter seinem Thron und kleiner als er stehen zwei
Gruppen von Zuhörern, die teils ihn, teils einander anblicken. Der erste
rechts ist ein Greis mit rotem Priesterhut, roter Tunika, königsblauer, mit
goldenen Palmen und goldenem Tablion dekorierter Chlamys und weißen
Stiefeln; neben ihm ein braunhaariger und -bärtiger junger Mann in
schlichter, rot-golden gegürteter zartrosa Tunika und mit rotem Priester-
hut; zwischen beiden der Kopfeines blonden Mannes inrotem Gewand. Im
Vordergrund links ein braunlockiger Jüngling mit zinnoberrotem Mantel
über hellblauem Untergewand, am Arm ein hellbraunes Tablion; er steht
im Profil, die Hände wie diskutierend ausgestreckt. Ein Greisin dunkellila
Chlamys mit goldenem Tablion und blauem Untergewand und ein braun
gekleideter Jüngling hören ihm zu. Kalotten weiterer Zuhörer ergänzen
diese Gruppen. Im Hintergrund links eine rosa Giebelmauer mit Fenster
und blau-weißem Gesims, rechts ein hellblaues Haus mit Tür, das oben in
einer Nische mit breitem, hellblauem Akanthusblatt endet; zierliche weiße
Ranke bzw. Kreuz auf den Gebäuden, die eine niedere Mauer mit
blau-weißem Gebälk verbindet. Grüner, schwarz gefleckter Bodenstreifen.
Legende: 6 ä(yıos) Haxößoc.
ER Ornamentleiste
Vor dem Beginn des Jakobosbriefes. 11 x 96 mm.
Alternierend Kreis und Raute, blau, mit blauer Rundblüte bzw. grüner
Sternblüte gefüllt; zinnoberrot-blaue Blättchen umgeben die Rauten.
Goldgrund, karminrot gesäumt.
Initiale I: bunt-£loral-cloisonne.
f. 292° Petrus, Befreiung Petri Abb. 243
Gegenüber dem Beginn des 1. Petrusbriefes. 130 X 94 mm; Bildfeld
120 x 78 mm.
Autor und Szene sind in eine Arkade eingefügt, deren Bogen von einem
Rechteckfeld gerahmt wird. Die Arkade hat hell- und dunkelblau
schattierte Säulen mit weißen Zickzackkanelluren, grün-gelbe Blattbasen
und -kapitelle. Über der roten Deckplatte, auf der nach außen hin ein
blaues Blatt mit Herzblattspitze wächst, erhebt sich der rot gesäumte Bogen
mit dunkelblau-hellblauem Zinnenmuster. In den Eckfeldern je ein blauer
Kreis mit Sternblüte aus grün-gelben, blau-weißen und karminrot-rosa
Blättern und zinnoberroter Mittelrosette; vom Kreis gehen zwei lange
gestielte, blau-dunkelgrüne Blätter aus. Roter Saum, kleine goldene
Eckblütchen. Bunte Kreuzlinie als Trennung der Szenen.
Zwischen den Säulen Petrus: Er sitzt auf einem braunen, vergoldeten,
gedrechselten Sessel mit Gitterlehne und rotem Polster; das braune
Suppedaneum hat eine Diamantborte. Den Blick in die Ferne gerichtet,
leicht vorgebeugt, taucht er mit der Linken die Feder ins Tintenfaß, mit der
Rechten hält er zugleich das weiße Blatt auf seinem Schoß und einen roten
Kreuzstab fest. Petrus hat dichte weiße Locken und einen kurzen weißen
Bart, das hellbraune Inkarnat ist an Wangen und Stirn rötlich getönt und
weiß belichtet. Das Untergewand ist kräftig königsblau mit schwarzer
Zeichnung, das braune Obergewand ist mit Dunkelbraun und reichlich
Weiß gezeichnet und modelliert. Rechts ein brauner, golden konturierter
Tisch mit fünf gedrechselten Beinen und Querstreben, auf dem Tisch
Tintentopf, Messer, Schaber, Feder und Zirkel. Hinter dem Tisch ein
Buchständer mit hellblauem Kreuzfuß und weißer Rolle. Im Hintergrund
rechts ein Giebelhaus mit Tür in der hellblauen Front, rosa Seitenwand mit
Nr. 39
Fenster und blauem Dach; links ein schräges sandgelbes Giebelhaus mit
blauem Dach, als Verbindung eine niedere rosa-lila Mauer. Erzgrün-dun-
kelgrüner Bodenstreifen. Roter Nimbuskreis.
Im Bogenfeld ist Petri Befreiung als Nachtstück dargestellt: Zwischen zwei
hellgrünen Türmen mit Fenstern, an die kleine rosa Annexbauten
anschließen, ist eine weißgrüne Zinnenmauer im Halbkreis gespannt, so-
daß ein Blick auf und in den Kerker zugleich angedeutet ist. Das Innere ist
schwarz-dunkelbraun, das heißt nächtlich dunkel. Petrus sitzt im Kerker
auf einem braunen Schemel mit rotem Polster, nur mit der blauen Tunika
bekleidet. Von rechts vor dem Turm schreitet der Engel eilig in den Kerker,
den roten Kreuzstab mit Pfeilspitze aufstützend, die Linke deutend
ausgestreckt; er trägt ein hellblaues Unter- und rosa Obergewand, beide
mit Weißzeichnung. Petrus hebt erstaunt die Hände, von denen die
zerbrochenen Ketten herabfallen, zwei Stücke liegen schon am Boden.
Goldene, rot gesäumte Nimben. Rot untermalter Goldgrund in der ganzen
Miniatur. Leicht beschädigt.
Legenden: 6 (yıos) TI&tgos. 6 A(yıos) TIEtoos.
f. 293 Ornamentleiste
Vor Beginn des 1. Petrusbriefes. 10 x 96 mm.
Kreise mit blauer oder roter Rosette, verbunden durch lange, blaue
Diagonalstege mit begleitenden blau-grünen Spitzblättern. Goldgrund, rot
gesäumt.
Initale TI: bunt-floral-cloisonng.
f. 298° Ornamentleiste
Vor Beginn des 2. Petrusbriefes. 3 x 100 mm.
Dunkelblauer Strich, golden konturiert, ein Goldknauf an den Schmalsei-
ten. Initiale E: rund, floral-cloisonne, mit Blättchen in den Hauptachsen
angesetzt und einer Rosette im Zentrum.
f. 302° Johannes, Reise nach Patmos Abb. 246
Gegenüber dem Beginn des 1. Johannesbriefes. 128 x 98 mm; Bildfeld
102 X 65 mm.
Autor und Szene sind in eine Arkade eingefügt, deren Bogen von einem
Rechteckfeld gerahmt wird. Heller, rot untermalter Goldgrund. Die
Arkade hat geknotete Doppelsäulen, die inneren sind rosa-lila-weiß, die
äußeren grün-gelb marmoriert; Blattkapitelle und -basen, die inneren
grün-gelb, die äußeren blau-weiß; rot-goldene, geknotete Basislinie. Die
Säulen tragen das Rechteckfeld, das ringsum von einer rot-weißen Schnur
eingefaßt ist. Der Arkadenbogen hat eine blau-weiß konturierte Bordüre,
in der blaue Kreise mit rot-weißen oder rot-gelben Kristallsternblüten
alternieren mit grün-gelben, gefiederten Blattstäben. In den Ecken des
Ornamentfeldes je ein großer blauer Kreis, gefüllt mit einer großen, weich
lappigen blau-grünen Blüte mitrosa Herzblatt; Kreis und obere Bogenlinie
entsenden weich gerollte, blaue und grüne Blätter und rosa Rosettenspit-
zen. An den oberen Ecken je ein tropfenförmig gerolltes blaues Blatt.
Zwischen den Säulen sitzt Johannes, beide Hände im Schoß ruhend, in der
Linken eine Feder, in einem großen goldbraunen Korbsessel, vor dem das
braune Suppedaneum mit goldenem Akanthusmuster und Diamantbor-
düre liegt. Johannes, im Typus wie f. 178”, trägt ein weites, hellblaues
Untergewand und ein kühl graugrünes Obergewand mit schwarzer
Faltenzeichnung und weißer, am vorderen Schenkel kräftig blauer Licht-
zeichnung und -modellierung. Rechts ein dunkelbrauner, goldkonturierter
Schreibschrank, in der offenen Kassettentür drei Rollen, auf dem Schrank
Schreibgerät und ein Buchständer mit gedrechseltem Fuß und Codex. Im
Hintergrund rechts eine rosa-grüne Mauer mit Fenstern, blauem Dach und
Tambourkuppel, links ein rosa-grünes Gebäude mit blauem Dach. Grüner
Bodenstreifen. Roter Nimbuskreis.
Im Bogenfeld die Reise nach Patmos: in mehreren Reihen ist in
blau-weißen Locken Wasser aufgetürmt, darauf das dunkelbraune Schiff
mit weißem, geblähtem Segel, das von einem rot gekleideten Diener
gerudert wird. Im Schiff links sitzen Johannes und Prochoros, in grau-grü-
nem bzw. grau-rosa Gewand, beide aufmerksam vorausschauend zur
braunen, in weißen Felsen gipfelnden Landschaft rechts. Am linken Ufer
eine Stadt, bestehend aus hellgrüner Mauer mit Zinnenturm.
Legenden: 6 ä(yıos) Iw(dvvns) 6 BeoAöyoS. 1] EEogna Tov HeoAöyov.
65
Nr. 39
f. 303 Ornamentleiste, Johannes Abb. 255
Vor Beginn des 1. Johannesbriefes. 11 X 96 mm.
Im rot gesäumten Goldfeld alternierend liegende, blaue, mit weißen
Federzacken stark eingerollte Spindelblätter und aufrechte, grüne Oval-
blätter mit Rosettenkern.
Initiale ©: Goldenes Medaillon mit geknotetem, blütenbesetzten Saum, in
das die Büste des Evangelisten Johannes eingefügt ist; er wendet sich mit
Redegestus und offenem Codex im Arm nach links, der Johannes-Miniatur
auf der gegenüberliegenden Seite zu; rosa Gewand, roter Nimbuskreis.
Legende: 6 ü(yıos) Iw(dvvns) 6 Beoröyos.
f. 310 Judas Abb. 247
Auf der Seite vor dem Beginn des Judasbriefes. 114 x 106 mm; Bildfeld
84 x 74 mm.
Das Bildfeld in Form eines Vierpasses ist einem fast quadratischen
Ornamentfeld eingeschrieben. Judas steht in gespannter Haltung auf einem
grünen Bodenstreifen, die rechte Hand wie erschrocken, die linke mit
Gestus der Aufmerksamkeit erhoben, Kopf und Blick Christus zugewandt,
der sich aus einem bestirnten blauen Himmelsfeld segnend vorbeugt, eine
Rolle in der Linken, mit Kreuznimbus und in lila-braunem Gewand. Judas
hat dichtes, braunes Haar und kräftigen Bart; das Untergewand ist hellblau,
das Obergewand lila mit einem Braunlilaton für die Faltenzeichnung und
reichlich Weiß, entlang den Beinen auch Hellblau für die Lichtmodellie-
rung. Rechts im Mittelgrund steht ein großer, kubischer, dunkelbrauner
Schreibschrank mit Goldzeichnung; in der offenen Kassettentür zwei
Rollen, auf dem Schrank Schreibgerät und ein Buchständer mit Fischfuß
und Rolle. Rechts im Hintergrund ein kleines hellgelbgrünes Gebäude mit
blauem Dach, links eine braune, gestaffelte Landschaft, in der Pilzbäume
mit grünen und blauen, weiß gesprenkelten Kronen wachsen.
Der Vierpaß ist mit einem blau-weißen Kyma gesäumt. In den Ecken des
Ornamentfeldes dominieren große blaue Kreise, umgeben von einem
Kranz lang gefiederter, roter, grüner und blauer Schachtelhalmblätter, von
denen zu den Zwickeln hin blaue Ranken mit blauen und grünen Blättchen
ausgehen; in den Kreisen, die mit blauen und grünen, laufenden Blättchen
besetzt sind, oben je ein Hase, unten je ein Löwe, alle mit braunem, hell
gesprenkeltem Fell. Als Rahmung des Ornamentfeldes eine emailartige
Millefioribordüre mit blauen Treppen, der getreppte Kern abwechselnd
grün, rot, blau, braun und weiß, jede Farbe goldgesäumt. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt; kleine blau-goldene Eckblüten.
Legende: 6 älyıos) Hovdas. E X2.
f. 310” Ornamentleiste
Vor Beginn des Judasbriefes. 10 x 96 mm.
Bordüre aus liegenden blauen Schleifen mit blauen Kleeblättchen und
karminrot-rosa Rosetten an den Kreuzpunkten, getrennt durch aufrechte
grüne Blätter mit breiter Einrollung. Goldgrund, rot gesäumt, rot-goldene
Ecktropfen.
Initiale I: aus bunten Rosetten gebildet.
f. 312° Paulus, Bekehrung Pauli Abb. 244
Gegenüber dem Beginn der Paulusbriefe. 120 x 94 mm.
Autor und Szene sind in eine Arkade eingefügt. Durchgehend hell polierter
Goldgrund, rot untermalt. Die Arkade hat grün-gelb marmorierte Säulen,
rot-weiße Blattbasen, blau-weiße Blattkapitelle und im Bogen eine
Bordüre aus blauen Zickzacklinien, in deren Felder von links nach rechts
umlaufend grüne Rosettenspitzen mit rosa Kelchblatt eingesetzt sind;
zinnoberrote Säume. Auf der verlängerten goldenen Kämpferlinie stehen
zu seiten des Bogenfeldes zwei große, gedrechselte goldene Kandelaber mit
langen, gelben, rot brennenden Kerzen. Auf der Arkade ein kleines
Goldkreuz.
Im Feld zwischen den Säulen sitzt auf gold-braunem Schemel mit
rot-goldenem Polster und braun-gelbem Suppedaneum mit Diamantbor-
düre der Apostel Paulus, einen großen Codex mit Goldschnitt auf dem
Schoß, den er mit der linken Hand festhält; leicht vorgebeugt, taucht er die
Feder ins Tintenfaß. Er hat einen schmalen Kopf mit hoher Stirn, braunes
Haar und braunen Spitzbart; das Inkarnat ist hellbraun mit rötlichen
Flecken an Wangen und Stirn und verriebener Weißzeichnung. Roter
66
Nirmbuskreis. Das Untergewand ist blau mit reichlich Weiß- und kräftiger
Blauzeichnung; braune Schulterstreifen. Das lila Obergewand hat einen
warmen Rotlilaton für die Faltenzeichnung sowie opakes und dünn
laviertes Weiß und Hellblau für die Lichtmodellierung. Rechts ein
braun-goldener Tisch mit gedrechselten, verstrebten Beinen; auf ihm
Schreibgerät, hinter ihm ein Buchständer mit braunem Kreuzfuß und rot
und blau gemustertem Pult, über das eine Rolle lang herabhängt. Im
Hintergrund rechts ein hellgrünes Gebäude mit hoher blauer Nische, vor
deren Bogen ein weiß-blauer Akanthus wächst; links ein gestaffeltes
Giebelhaus mit gelben, hellgrünen und hellblauen Wänden und blauen
Dächern. Grüner, dunkelgrün gefleckter Bodenstreifen.
Im Bogenfeld die Bekehrungsszene: Paulus wird mit Blindheit geschlagen.
Christus (Kreuznimbus, IC XC), in Halbfigur mit braunem Gewand, beugt
sich aus einem weiß bestirnten Himmelsfeld vor und sendet mit der
segnenden Rechten ein Bündel Strahlen auf die geschlossenen Augen des
Paulus, der in eiligem Laufschritt und labiler Haltung gebeugt vor Christus
steht, Gesicht und verhüllte Hände zu ihm erhoben. Das weite lila-purpur-
farbene Ober- und das blaue Untergewand sind weiß gezeichnet. Im
Hintergrund gestaffelte dunkelbraune und olivgrüne Hügel mit weißen
Gipfeln und einem blauen und grünen Pilzbaum; links die grünen Mauern
einer Stadt, rechts eine rosa Stadt mit schwarzem, grün beschlagenem Tor
auf rosa Stufen, auf denen ein kleiner Greis in hellgrünem Gewand steht,
der auf die Bekehrungsszene deutet. Grüner Bodenstreifen. Rot-blau-
grüne Kreuzreihe als Trennung zwischen den Szenen.
Legende: 6 ä(ytos) TIavkos.
£. 313 Ornamentfeld Abb. 245
Vor Beginn des Römerbriefes. 42 x 94 mm.
Im goldenen, rot gesäumten Ornamentfeld sind zwei große blaue Kreisran-
ken symmetrisch angeordnet, die aus einem Stamm mit Schaftring
hervorwachsen und mit rot-blauen, rot-grünen, blauen und grünen
Blättchen besetzt sind; im Innern eine große Pflanze mit großem, blauem,
schüsselförmigem Kelchblatt und langstieligen Herzblättern, auf denen
kleine bunte Vögel stehen, die an dem grünen Granatapfel des Mittelstam-
mes picken. Im Zwickel zwischen den Kreisen eine große Blüte mit
dunkelgrünen, goldgesäumten und zinnoberroten Blättern. An den Seiten
setzen weitere Kreise an, die Zwickel füllen ein blau-rotes Herzblatt und
ein rosa-roter Granatapfel. Blaue Ecktropfen, große dunkelgrüne, gold-
konturierte Blütenbäume auf der verlängerten Grundlinie. Kleine florale
Initiale II.
f. 333° Ornamentleiste
Vor Beginn des 1. Korintherbriefes. 10 x 96 mm.
Bordüre aus blauen Kreisen mit blauen oder grünen Kleeblättern,
alternierend mit karminroten, blau und weiß gezeichneten Blattschalen.
Goldgrund, rot gesäumt. Kleine, florale Initiale TI.
f. 365 Ornamentleiste
Vor Beginn des Galaterbriefes. 10 x 93 mm.
Serie von blauen oder grünen Kleeblättern, alternierend mit rosa-karmin-
roten Rosettenspitzenpaaren; Goldgrund wirkt wie Rautenband. Roter
Saum. Kleine florale Initiale TI.
f. 371° Ornamentleiste
Vor Beginn des Epheserbriefes. 11 x 95 mm.
Blaue Kreise mit blau-grünen Blättern und Knospen, verbunden durch ein
Kreispaar mit rosa Rosette, zwischen diesem senkrecht ein dunkelgrünes
Herzblattpaar. Goldgrund, rot gesäumt. Initiale TI: Goldbuchstabe mit
rotem Schaftring und Schleifenenden.
f. 378° Ornamentleiste
Vor Beginn des Philipperbriefes. 10 x 94 mm.
Bordüre identisch f. 303. Goldene Initiale TI.
f..383° Ornamentleiste
Vor Beginn des Kolossäerbriefes. 5 x 94 mm.
Schmale blau-rot-grün-goldene, emailartige Millefioribordüre. Goldene
Initiale TI.
f. 388° Ornamentleiste Abb. 253
Vor Beginn des 1. Thessalonikerbriefes. 9 x 95 mm.
Zeile aus goldener Pseudo-Kufi-Schrift, wie ein Gitter über ein königs-
blaues Band gelegt, golden gesäumt. Goldene Initiale IT.
1.393 Ornamentleiste
Vor Beginn des 2. Thessalonikerbriefes. 5 x 94 mm.
Blau-weißes Kyma mit roten Doppelstrichen, mit gold-rot-goldenem
Saum. Goldene Initiale TI.
1:393. Ornamentleiste
Vor Beginn des 1. Timotheosbriefes. 12 X 99 mm.
Blaue Kreise mit blauer Rundblüte oder grün-blauem Blattstern, verbun-
den durch Stege, an denen rote Blättchen hängen oder wachsen. Gold-
grund, rot gesäumt. Initiale TI: bunt-floral-cloisonne.
f. 400° Ornamentleiste
Vor Beginn des 2. Timotheosbriefes. 108 mm lang.
Goldene Lanze, mit blauer Verdickung in der Mitte und blauen herzförmi-
gen Lanzenspitzen an den Enden. Goldene Initiale TI.
Laud gr. 37 (C 82; S.c. 724)
Gregor von Nazianz, Homilien
(Konstantinopel — Anfang 12. Jahrhundert)
Pergament-315 x 240 mm -III + 304ff. (I-IIL, 302-304 = V = pap.; 46,
47,81, 104 = pap. subst.) — 2 coll. 27 linn. — ff. 299-301: 2 coll. 47 linn.
(1) leer — (1’-2) Inhaltsverzeichnis — (2”) Tetrastichon —
(3-298°) Gregor von Nazianz, 16 Homilien — (299-301)
Ps.-Nonnos, Kommentar zu Gregor-Homilien, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, Ziffern nur
auf den Seiten mit Homilienanfang.
Lagen: Durch die starken Quernähte einer Neubindung ist der Lagenver-
band nahezu unkenntlich geworden; Quaternionen scheinen vorzuherr-
schen.
Linienschema: ähnlich Lake II, 13a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: Titel der
Homilien — Majuskel in karminroter Tinte: Homilientitel im Inhaltsver-
zeichnis, Kolophon, Titel des Ps.-Nonnos-Kommentars — Auszeichnungs-
majuskel in karminroter Tinte: Tetrastichon, Titel des Inhaltsverzeichnis-
ses, Initialen.
Illustration: (3) Ornamentfeld - (6, 28, 35, 57°, 70, 92°, 153”, 166”, 204°,
210, 234", 255, 282°, 299) Ornamentleiste - Floral-zoomorphe Initiale am
Beginn jeder Homilie.
Verlust von Miniaturen: Mit einigen Textseiten gingen die Ornamentlei-
sten vor der 5. (Makkabäer) und 8. (Christi Geburt) Homilie verloren
(f. 47, £. 81”); die Ornamentleiste von f. 28 wurde ausgeschnitten.
Eintragungen: f. 298°, Kolophon des anonymen Schreibers: &v ooL
nenoWdws, ® Toräs / oeßaoula:— Erevke tav/tnv novaoıns Zaßas
BißAov:-/ xAeıvös neööv/twv legels moMa / nödw:- öv Avraneıyar/
Öwgeais 00U TAOVOLALC:— Ins T@vV ÖLXalwv / AELWV KANEODXLAS :— TOU
(EgKEXOV tals / Atais Tonyogiov:-
f. 2: Liber Guilielmi Laud Archiepi(scopi) Cantuar(iensis) et Cancellarii
Universitatis Oxon(iensis) 1633.
Nr. 39-40
f. 405 Ornamentleiste
Vor Beginn des Titusbriefes. 5 x 94 mm.
Blauer Balken mit gold-rot-goldener Rahmung. Goldene Initiale I.
f. 408° Ornamentleiste Abb. 254
Vor Beginn des Hebräerbriefes. 16 x 97 mm.
Bordüre aus blauen Rauten mit blau-weißen, grün-gelben Blattsternen,
identisch mit Flächenmuster von f. 23°. Goldgrund, rot gesäumt. Kleine
blau-goldene Eckblüten, weich gerollte, gestielte blau-weiße, goldkontu-
rierte Blätter auf der verlängerten Grundlinie.
Initiale TI: floral-cloisonng, mit roter und gelber Scheibe an den Schäften;
als deren Basis je eine braune Löwenmaske, aus der Wasser in mehreren
Strahlen abwärts fließt. Auf dem Balken eine kleine goldene Amphore, aus
der Wasser in dünnen, hellblauen Strahlen sprüht.
f. 425 Ornamentleiste
Vor Beginn des Symbolons. 2 X 96 mm.
Blauer, goldgesäumter Balken mit Goldknauf an jedem Ende.
40
Abb. 256-261
Provenienz: Die Handschrift wurde im Auftrag des Abtes Gregorios
eines Sabas-Klosters (in Konstantinopel?) geschrieben. Erzbischof Laud
erwarb sie 1633 und schenkte sie im Mai 1635 mit seiner ersten Donation
der Boldleian Library.
Einband: Schwarzbrauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: Die Handschrift hat durch Feuchtigkeit gelitten, die auch
Gold und Farben der Dekoration beschädigt hat. Die Blätter sind steif und
knittrig, viele wurden an den Rändern geflickt.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus ], coll.518-519.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 32. — Hunt, Introduction XXXV, XL. — Hunr,
Summary Catalogue 1, 129. — SAIDAk, Historia 17.
Beschreibung der Illustrationen:
1:3 Ornamentfeld Abb. 256
Titelrahmen der 1. Homilie (Ostern). 145 X 145 mm; Vierpaß 60 x
60 mm.
Das quadratische Ornamentfeld ist unterteilt in eine schmale und eine
breite Bordüre sowie ein inneres Quadratfeld, in dem ein Vierpaß für den
Homilientitel ausgespart ist. Die äußere Bordüre besteht aus symmetri-
schen Serien blau-grüner Blüten mit rosa Rosettenspitze; in der Mitte jeein
grün-schwarzes Kreuz, in den Ecken ein Kreis mit zinnoberroter Blüte. In
der breiten Bordüre alternieren große blaue Kreise in den Hauptachsen mit
Gruppen von vier kleinen Kreisen, die mit blau-grünen Blüten gefüllt und
durch Stege mit grünen und karminroten Blättern verbunden sind. In den
großen Kreisen bewegen sich durch blaues und grünes Blattwerk hindurch
Tiere, jeweils paarweise: Greifen und Löwen in heraldischer Haltung mit
erhobener Pfote und offenem Maul, grüne Papageien, die an einem Blatt
picken, grauviolette Vögel mit aufwärts- bzw. abwärts gebogenem Kopf. In
den Zwickelfeldern des inneren Quadrats je ein großer blauer Kreis, in den
oberen ein grün-karminrotes bzw. blau-karminrotes Profilblattpaar mit
hängendem Herzblatt, in den unteren eine lappige karminrote Blüte mit
grünem Granatapfel als Zentrum; seitlich schließen kleine Kreise und
67
Nr. 40
Ranken mit hellblau-grünen Blättern an. Einst heller Goldgrund, nicht
untermalt; rot-weiße Saumlinien. Blau-grüne Blüten an den oberen Ecken,
Bäumchen auf der verlängerten Grundlinie, jeweils golden konturiert. Auf
dem Feld in der Mitte ein runder goldener Brunnen mit zwei Schalen und
Pinienzapfenfontäne. Der Brunnen hat blau-goldene Henkel, auf denen
zwei weiß-hellblaue Vögel stehen, einer trinkt am Strahl, der andere im
Becken. Vom Sockel des Brunnens wachsen zwei grüne Ranken mit
lila-rosa Früchten, auf ihnen sitzen zwei hellgrüne Papageien mit lila-weiß
gemusterten Flügeln und Schwänzen.
Die Miniatur hat durch Feuchtigkeit und Schmutz erheblich gelitten: die
malerischen Feinheiten und der Glanz von Farbe und Gold sind verloren,
die Zeichnung ist teilweise verwischt.
Initiale A: Der rechte Schaft ist blau-gold floral, der linke wird gebildet aus
einem springenden Fuchs und einer bunten Schlange, die sich um Fuchs und
Schaft windet.
f. 6 Ornamentleiste Abb. 258
Vor der 2. Homilie (Ostern Il). 22 X 64 mm.
Zwei hellblaue Kreise sind konzentrisch und radial durch blau-weiße
Perllinien unterteilt, in jeder Parzelle eine hellgrüne oder rosa Rosetten-
spitze; zwischen den Kreisen ein blaues Kreuzgitter mit großen blau-grü-
nen, weich gerollten Blättern. Heller Goldgrund — verschmutzt und
verwischt —, karminrot gesäumt; blaue Ecktropfen.
Initiale E: Lange spitze Grundform in floralem Cloisonng; die Zunge wird
von einem Arm mit blauem Ärmel gebildet, in der Hand eine Futterschüs-
sel; ein blau-goldener Vogel mit grünem Flügel beugt sich vom oberen
Bogen des E herab, um am Futter zu picken, ein zweiter Vogel klettert vom
Sockel zum Stamm des E hinauf und blickt zum Futter.
f. 28 (Ornamentleiste)
Vor der 3. Homilie (Zum neuen Sonntag). 19 x 62 mm.
Die Bordüre ist ausgeschnitten, nur die Ecktropfen sind erhalten.
Initiale E: Variante von f. 6: statt des Vogels reckt sich ein kleiner rosa
Löwe mit bleckender Zunge auf den Hinterpfoten, um an die Futterschüs-
sel zu reichen. Stark verwischt.
f. 35 Ornamentleiste Abb. 261
Vor der 4. Homilie (Pfingsten). 19 x 65 mm.
Im mittleren Drittel der Bordüre ein Flächenmuster aus hellblauen,
-grünen und -roten Rosetten auf weißem Grund; in den Eckfeldern je ein
blauer Kreis mit zwei grün-blauen, gewellten Profilblättern und hängen-
dem Herzblatt, rosa Rosettenspitzen in den Zwickeln. Heller Goldgrund,
karminrote Saumlinie, blaue Ecktropfen.
Initiale IT: zwei steif aufrechte Vögel mit grünen Flügeln tragen in den
Schnäbeln einen Goldbalken mit grünem Herzblatt.
f. 57° Ornamentleiste
Vor der 6. Homilie (Kyprian). 18 x 62 mm.
Die Bordüre ist durch rosa Linien mit rosa Rosetten in drei Felder
unterteilt; in den seitlichen blaue Kreise mitblau-grüner, krautig gewölbter
und gezahnter Blüte, im mittleren eine kreuzförmig unterteilte Raute,
gefüllt mit je zwei roten und blauen Rosettenspitzen. Heller Goldgrund,
karminroter Saum, blaue Ecktropfen.
Initiale M: zwei blau-goldene, florale Schäfte, die symmetrisch von zwei
grün-rosa Schlangen mit verknoteten Schwänzen und zischenden Köpfen
umschlungen werden.
f. 70 Ornamentleiste
Vor der 7. Homilie (Julian). 20 x 62 mm.
Im Zentrum der Bordüre ein blauer, kreuzförmig unterteilter Kreis mit
rosa Rosettenspitzen, an den Seiten zwei Dreiviertelkreise, senkrecht
geteilt, in jeder Parzelle eine blau-grüne Spitzblüte. Heller Goldgrund,
blaue Ecktropfen. Stark verrieben und verschmutzt.
Initiale T: der bunte, florale cloisonn&-Buchstabe steht auf dem Rücken
einer kleinen blauen Ente mit grünen Flügeln.
68
f. 92° Ornamentleiste Abb. 257
Vor der 9. Homilie (Basileios). 19 x 63 mm.
Zwei blaue Kreise mit krauser, blau-karminroter Blüte, verbunden durch
vier kleine Kreise mit liegenden, rosa-hellgrünen Birnen; im Zentrum eine
zwischen zwei Stegen aufrecht gespannte Blüte, bestehend aus einem
karminroten Blatt mit zwei Paar blauen Kelchblättern. Heller Goldgrund,
karminroter Saum, blaue Ecktropfen.
Initiale E: bunter, floraler cloisonn&-Buchstabe mit segnender Hand, die
aus blauem Ärmel und goldener Manschette hervorragt.
f. 153° Ornamentleiste
Vor der 10. Homilie (Epiphanie). 18 x 60 mm.
Bordüre aus Kreissegmenten, gebildet aus einander überschneidenden
Halbkreisen, in jedem Segment eine blau-grüne bzw. -karminrote Spitz-
blüte. Heller Goldgrund, karminroter Saum, blaue Ecktropfen. Stark
ausgewaschen.
Initiale II: ähnlich £. 35.
f. 166° Ornamentleiste
Vor der 11. Homilie (Taufe). 19 x 62 mm.
Die Bordüre ähnlich £. 57, doch statt der Teilungsstreifen je ein flaches,
karmin- bzw. braunrotes Schüsselblatt mit rosa bzw. grüner Zeichnung.
Heller Goldgrund, karminroter Saum, blaue Ecktropfen.
Initiale X: gebildet aus zwei dicken Tauben mit blau-grünem, rot und
schwarz gezeichnetem Gefieder.
f. 204° Ornamentleiste Abb. 259
Vor der 12. Homilie (Gregor von Nyssa). 18 x 62 mm.
Drei blaue Kreise, durch Stege mit blau-grünen Kleeblattblüten verbun-
den, in den seitlichen eine krause, blau-grün-karminrote Blüte, im
mittleren eine blau-zinnoberrote Blüte mit hängenden, karminroten
Herzblättchen. Heller Goldgrund, karminrot gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale ®: ein langer Schaft aus bunten Rosetten, ein blaues Blatt an der
Spitze; die Bögen werden gebildet aus zwei blauen Vögeln mit grünen
Flügeln, die sich am Schaft anklammern und an ihm picken.
210 Ornamentleiste Abb. 260
Vor der 13. Homilie (Athanasios). 18 X 62 mm.
In vier blauen Kreisen blau-grüne Rundblüte bzw. blaues Federblatt mit
hängendem, grünem Spitzblatt. Heller Goldgrund, karminroter Saum,
blaue Ecktropfen.
Initiale A: Variante der Initiale f. 3: der Fuchs steht auf einem
blau-rosa-goldenen Sockel, Fuchs und Schlange recken sich hinauf zu
einem kleinen, blau-grünen Vogel auf der Spitze des A.
f. 234° Ornamentleiste
Vor der 14. Homilie (150 Bischöfe). 19 x 62 mm.
Symmetrische Ranke mit großen und kleinen Kreisen und blau-grünen
Blüten und liegenden rosa-hellgrünen Birnen. Heller Goldgrund, karmin-
roter Saum, blaue Ecktropfen.
Initiale II: Schäfte aus dichten, bunten Rosetten, am Fuß jeeine Ranke, als
oberer Abschluß eine hellrote Blüte.
f.:255 Örnamentleiste
Vor der 15. Homilie (Philoptocheia). 19 x 60 mm.
In drei blauen Kreisen blau-hellgrüne Sternblüten, verbunden durch blaue
Stege und flache karminrote, blau oder grün gezahnte Schüsselblätter.
Heller Goldgrund, karminrot gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale A: Floraler Schaft, blau-rosa-golden, an dem ein blauer Vogel mit
langem Schwanz und grünen Flügeln sitzt und pickt.
f. 282° Ornamentleiste
Vor der 16. Homilie (Hagel). 18 x 62 mn.
Drei blaue Kreise mit locker aus Einzelblättern gebildeten Blüten: grünes
Federblatt mit hängendem blauen Herzblatt, Gruppe aus kleinen blau-kar-
minrot-grünen Rundblättchen; als Verbindung zwischen den Kreisen
Diagonalsteg mit begleitenden blau-grünen Spitzblättern. Heller Goid-
grund, karminroter Saum, blaue Ecktropfen.
Cromwell 19 (s.c. 278)
Johannes Chrysostomos, Matthäus-Homilien
(Konstantinopel — Anfang 12. Jahrhundert)
Pergament — 355 x 265 mm - I + 535ff. (1,535 = V = pap.) -2 coll.
26 linn.
(p. 1 bis p. 1064) Johannes Chysostomos, 45 Homilien zu
Matthäus —- (p. 1065 bis p. 1068) Lektionar-Fragment.
Paginierung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern, zum Teil in karminroter Tinte vom
Schreiber, zum Teil in brauner Tinte, am Beginn der Lage recto rechts
oben, beide Serien unvollständig.
Lagen: 66 x 8 (p. 1056) 4 (p. 1064) 2 (p. 1068).
Linienschema: Lake II, 24b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: alle
Homilientitel, einige Kapiteltitel und Homilienziffern am Rand— Majuskel
in Gold: Initialen (teilweise ist das Gold von der karminroten Untermalung
abgeblättert).
Illustration: (p. 1) Ornamentrahmen - (p. 476, p. 513) Ornamenttor —
vor allen übrigen Homilien Ornamentleiste — florale, manchmal zoomor-
phe Initialen am Beginn fast jeder Homilie.
Eintragungen: p. 1 und p. 1064 am unteren Rand, Besitzervermerk:
Zxrovrapıwrov Asvltov GE0öWEov.
p. 1067: Besitzervermerk von 1453 (= a.m. 6961): nxuaAwriodn atrn r)
BißAos n Hard MardarLov Ex Twv AdEwv Baeßapwv UNO Ins nEeyaAovöuov
nöAEws, vuv dE ÖVOTVXOUS xal AdAlas, al al, aunÜn dE ap’ EuoL
Zxrovreplov Ttepavov tov ’EAtauovgn En Eroug ‚sn&a' s1’ dornewv 00’.
Oeös dLöon Önws naAıv Enavaorgäypsıe eida EEnAde Öv Toönov alrös
OLdE Eis XElEaS KpLotiav@v.
Provenienz: Die Handschrift gehörte im 14. Jh. einem Theodoros Levita
aus Skutari und 1453 einem Stephanos Eltamura aus Skutari, der sie vor
den Türken rettete. Sie gelangte 1654 als Geschenk von Oliver Cromwell in
die Bodleian Library.
Einband: Dunkelbrauner Ledereinband mit Blindstempeldekor auf
Holz.
Erhaltung: Abgesehen von geringen Schäden an einigen Blättern und
Dekormotiven ist die Handschrift ausgezeichnet erhalten.
Besondere Bemerkungen: Die Handschrift ist der erste Band einer
zweibändigen Ausgabe der Matthäus-Homilien des Chrysostomos. Ob-
wohl sie eine qualitätvolle, saubere Arbeit darstellt, hatte der Maler die
Ornamentik pp. 422, 476, 973 und 1052 auszuführen vergessen. Dies
wurde im 13. Jh. nachgeholt unter Anpassung an die Originalornamentik.
Literatur: Cox, Quarto Catalogus ], coll. 446-447.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue Il/1, 12. — Ausıneau l, Nr. 233, 213.
Nr. 40-41
Initiale T: Ein blauer Vogel mit grünen Flügeln und langem Schwanz trägt,
den Kopf weit zurückgebogen, auf seiner Brust das florale T mit bunten
Rosetten und vom Balken hängenden Blättchen.
f. 299 Ornamentleiste
Vor dem Kommentar des Ps.-Nonnos. 10 X 64 mm.
Eine Art Eierstab auf schwarzem Grund mit lila-hellgrünen, gezahnten
‚Eiern und hellroter Trennlinie. Blaue Ecktropfen.
41
Abb. 262-268
Beschreibung der Illustrationen:
p. 1 Ornamentrahmen Abb. 266
Titelrahmen des Homiliars. 88 x 163 mm; Bordüre 23 mm breit.
In der Bordüre alternieren blaue Kreise mit blau-rot-grünen runden oder
hängenden Blüten mit symmetrischen Ranken mit blau-grünen oder
blau-roten Blüten. In den Eckkreisen sitzen auf einem inneren Kreisring je
ein graublauer oder grüner Vogel mit einem Blatt im Schnabel oder an
einem Blatt pickend. Im oberen mittleren Kreis ein schwarzblauer,
heraldischer Vogelin Rückenansicht. Goldgrund, karminrot untermalt und
gesäumt. Blau-grüne Eckblüten und Blütenbäume auf der Grundlinie. Auf
der Bordüre eine goldene Brunnenvase mit zwei Schalen und Pinienzapfen-
fontäne; auf den Henkeln sitzen zwei kleine, grüne Vögel, die aus dem
Becken oder vom Strahl trinken. Zu seiten des Brunnens zwei Blütenran-
ken und je ein graublauer Vogel. Gold und Blau sind weitgehend
ausgebrochen, die Farben sind partiell verrieben, Grün ist durch chemische
Veränderung grau geworden.
Initiale E: Floraler Buchstabe mit Blattsockel, auf dem ein dünnes Kreuz
steht; die Zunge wird von einem Arm mit blauem Ärmel gebildet, in der
Hand eine Schüsse]; ein hellblauer Vogel beugt sich vom oberen Bogen des
E herab zur Schüssel, vom Sockel reckt sich ein kleiner helibrauner Löwe
mit hängender Zunge hinauf zur Schüssel. Der linke Blütenbaum steht auf
dem Rücken des Vogels.
p. 30 Ornamentleiste
Vor der 2. Homilie. 40 x 72 mm.
Blaue Kreise mit kleinen grün-rosa Tulpen, alternierend mit blauen,
aufrechten Spitzblüten. Goldgrund, karminrot untermalt und gesäumt,
blaue Ecktropfen.
Initiale A: der rechte Schaft blau-grün-golden floral, der linke wird gebildet
aus einer weiß-blauen Taube mit grauen Flügeln, die auf dem Rankenschaft
sitzt.
p. 51 Ornamentleiste
Vor der 3. Homilie. 19 x 76 mm.
Alternierend Kreis und Raute, blau, mit hellblau-grün-hellkarminroter
lockerer Blüte. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale I: floral mit rosa Rosetten.
p. 69 Ornamentleiste
Vor der 4. Homilie. 20 x 78 mm.
Drei blaue Kreise mit krautig weichen, blau-hellrot-grünen Blüten,
verbunden durch Stege mit ähnlichen blau-grünen Blüten. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
p-. 70, Initiale E: arabeske Motive in Blau und Gold, als Zunge eine
segnende Hand mit blauem Ärmel und goldener Manschette.
69
Nr. 41
p. 108 Ornamentleiste Abb. 267
Vor der 5. Homilie. 21 X 77 mm.
Drei blaue Kreise, verbunden durch je ein Paar blaue Blüten mit grünen
Herzblättchen; in den Kreisen eine offene Rose, gebildet aus kreuzförmig
gestaffelten blauen und hellgrünen Blättchen mit Rosetten als Kern,
zwischen ihnen hellgrün-rosa Blättchen. Goldgrund, rot untermalt und
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale TI: aus floralen Schäften ragen
senkrecht zwei Unterarme hervor, die Hände halten gekreuzt ein blaues
und ein grünes Palmblatt.
p- 126 Ornamentleiste
Vor der 6. Homilie. 17 x 75 mm.
Vier blaue Kreise, die mittleren tangierend, die seitlichen durch Steg mit
lockerer, krautiger, hellblau-grüner Blüte verbunden, ähnliche Blüten in
den Kreisen. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
p. 127: Initiale II: floral mit Goldblüte am Balken.
p. 154 Örnamentleiste
Vor der 7. Homilie. 17 x 75 mm.
Blaue Kreispaare mit blau-grüner Rundblüte, verbunden durch schräge
Stege mit blau-grünem Spitzblütenpaar, zwischen den Kreispaaren rosa-
karminrote Rosettenspitzen. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue
Eektropfen. Initiale E: floral, blau-grün-golden.
p- 177 Ornamentleiste
Vor der 8. Homilie. 18 x 76 mm.
Vier blaue Kreise mit blau-grünen, lockeren Blüten, je zwei verbunden
durch Wellenstege mit grüner oder karminroter Blüte. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale IT: floral-cloisonne in
Grün, Blau, Weiß, Rosa, Gold.
p- 195 Ornamentleiste
Vor der 9. Homilie. 18 x 77 mm.
Serie von kleinen, blauen und grünen Rosen, in den Zwickeln gelbe und
rosa Rosetten. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Inittale K: floral, grün-blau-golden.
p. 218 Ornamentleiste
Vor der 10. Homilie. 21 x 70 mm.
In und zwischen drei blauen Kreisen je ein lockerer Blättchenstrauß in
Blau, Grün, Rosa, Karminrot. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt,
blaue Ecktropfen.
p. 219: initiale TI: floral, blau-golden.
p. 241 Ornamentleiste
Vor der Il. Homilie. 18 X 75 mm.
In vier blauen Kreisen blau-grüne Rundblüte, verbunden durch Spitzblüte
oder rosa-karminrote Rosettenspitzen.
p- 242: Initiale TI: golden mit Kreuz, Palmette und Ranke am Balken.
2 Örnamentleiste Abb. 262
Vor der 12. Homilie. 21 x 75 mm.
Drei blaue Kreise, im mittleren eine runde, weich eingerollte, blau-grüne
Blüte, in den seitlichen je ein gebogenes, breit gerolltes, grünes Profilblatt
mit hängendem, blauem Herzblatt; Verbindung durch Stege mit mehrstök-
kigen Blüten in Blau-Grün; feine hellgrüngelbe und weiße Zeichnung.
Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale TI:
floral-cloisonne, grün-blau-rot, mit hohem Goldkreuzam mittleren Schaft.
p. 288 Ornamentleiste Abb. 264
Vor der 13. Homilie. 21 x 75 mm.
Drei hellblaue Kreise, in jedem eine lockere Blüte mit kleinen rosa,
hellblauen und -grünen Blättern, verbunden durch ein gegenständiges Paar
blau-rosa Blüten. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktrop-
ZU
fen. Initiale T: breiter Rosettenschaft mit Blattranken als Balken,
Goldcloisonne in Grün, Hellblau, Hellgrün, Rosa.
p. 313 Ornamentleiste
Vor der 14. Homilie. 18 x 81 mm.
Blaue Kreise mit hellblau-dunkelgrünen Rundblüten, jeweils zwischen
zwei Kreisen eine spitz auslaufende Blüte in Hellblau, Graugrün, Rosa.
Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Gold teilweise
abgerieben. Initiale T: floral, golden.
p- 329 Ornamentleiste
Vor der 15. Homilie. 18 X 73 mm.
Bordüre in drei Felder unterteilt, im mittleren Kreisranke mit hellblauen
und dunkelgrünen Kleeblättern, in den seitlichen ein kleinteiliges Millefio-
rimuster in Weiß, Blau, Grün. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt,
blaue Ecktropfen. Initiale O: Ring aus rosa Rosetten.
p- 375 Ornamentleiste
Vor der 16. Homilie. 20 x 75 mm.
Drei blaue Kreise mit mageren Blüten, verbunden durch Stege mit je einem
Paar ausladender, kleinteiliger Blüten in Blau, Grün und etwas Karminrot.
Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale T:
einfach floral, blau-grün-golden.
p. 422 Ornamentleiste
Vor der 17. Homilie. 21 x 76 mm.
Bordüre ähnlich f. 375. 13. Jh.
p- 451 Ornamentleiste
Vor der 18. Homilie. 19 x 73 mm.
Drei hellblaue Kreise mit mageren, hellblau-grünen Blüten, symmetrisch
diagonale Verbindungsstege mit blau-grünen Spitzblüten. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale O: zwei zum Kreis gebogene Vögel mit blauem bzw. grünem Leib
und gold-weißen Flügeln, der eine liegt am Rücken, der andere beißt in die
gold-weiße Ranke, die den Kreis zwischen den Vögeln schließt.
p- 476 Ornamenttor
Titelrahmen der 19. Homilie. 52 x 104 mm; Bordüre 14 mm breit.
Blaue Kreise mit mageren, blau-grünen Blüten, verbunden durch Stege mit
je einem Paar steif ausgebreiteter, flacher, karminroter Blätter; die Blüten
sind schwarz und weiß getupft. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt. An
den Ecken graublau-weiße Palmette oder Ranke. Zinnoberrote Initiale T.
13. Ih.
p. 513 ÖOrnamenttor Abb. 268
Titelrahmen der 20. Homilie. 68 x 72 mm; Bordüre 21 mm breit.
Blaue Kreise mit krautigen Blättern, verbunden durch Ranken mit
Spitzblättern, in den Ecken in Herzform; in der Mitte oben ein karminrotes
Blatt, rosa Rosettenspitzen in den Zwickeln; dominierend blau-grün.
Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blau-grüne Eckblüten und
Blütenbäume auf der Grundlinie, golden konturiert.
Initiale K: floraler Schaft mit rosa-grünen Rosetten, an den sich ein Pfau
lehnt, der den Kopf zurückwendet; der Pfau ist blau mit goldenem Schwanz
und Flügel.
p. 540 Ornamentleiste
Vor der 21. Homilie. 20 x 74 mm.
Drei blaue Kreise, im mittleren eine lockere Blüte mit blauen, hellroten
und grauen Blättern, in den seitlichen ein grünes, gerolltes Profilblatt mit
hängendem, blauem Herzblatt, verbunden durch Diagonalsteg mit beglei-
tenden blauen und grünen Spitzblättern. Goldgrund, rot untermalt und
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale O: Goldreif, in den Hauptachsen nach
innen gerichtete rosa und hellblaue Rosetten.
p. 557 Ornamentleiste
Vor der 22. Homilie. 20 x 74 mm.
Drei blaue Kreise mit blauen Stiefmütterchen, verbunden durch große
Blüten mit blauen Kelchblättern und zinnoberroten, grün eingerollten
Spitzblättern. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale E: rot-goldener Ring mit floralen Motiven.
p. 383 Ornamentleiste
Vor der 23. Homilie. 14 x 73 mm.
Vier kleine blaue Kreise mit Rundblüte, verbunden durch lappige Blüten,
alle blau-hellblau-grün. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue
Ecktropfen. Initiale T: floral mit Rosettenschaft, blau-grün-golden.
p. 623 Ornamentleiste Abb. 263
Vor der 24. Homilie. 18 x 78 mm.
Drei blaue Kreise mit krautigen, blau-grünen Blüten, verbunden durch
Kreuzstege, in den Zwickeln kleine blau-grüne Spitzblüten. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale A: rechter Schaft und
Basis floral, blau-grün-gold-cloisonne, als linker Schaft ein brauner,
springender Löwe.
p. 640 Ornamentleiste
Vor der 25. Homilie. 16 x 80 mm.
Vier blaue Kreise mit blau-grünen Stiefmütterchen; im Zentrum eine
blau-rote Blüte, die seitlichen Kreispaare durch Diagonalsteg mit blau-grü-
nen Spitzblüten verbunden. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt. Initiale
K: ähnlich f. 513.
p. 657 Ornamentleiste
Vor der 26. Homilie. 18 X 75 mm.
In drei blauen Kreisen Rosen ähnlich £. 108, verbunden durch Ranke mit
kleinen Blättchen, blau, grün, rosa. Erheblich beschädigt. p. 658: Initiale
O: ähnlich p. 540.
p. 688 Ornamentleiste
Vor der 27. Homilie. 20 x 78 mm.
Drei blaue Kreise mit lockeren Blüten, durch Kreisrankengitter verbun-
den, Blau dominierend, dazu Karminrot, Rosa, Grün. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale ©: zum Ring gebogen ein blauer Vogel und ein grün-gold
geschuppter Fisch, die einander in den Schwanz beißen.
p. 706 Ornamentleiste Abb. 265
Vor der 28. Homilie. 18 x 80 mm.
Zwischen drei blauen Kreisen mit lockeren grün-blau-roten Blüten je eine
blau-weiße Rose mit zinnoberrot-gelber Rosette als Kern und grünen
Blättern. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale
O: Vogel und Fisch ähnlich p. 688.
p. 727 Ornamentleiste
Vor der 29. Homilie. 21 x 78 mm.
In und zwischen drei blauen Kreisen stark gegliederte, blau-grün-rote
Blüten. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale
I: floral-cloisonneg, blau-grün-rot-rosa, mit Goldkreuz an der Spitze.
p. 738 Ornamentleiste
Vor der 30. Homilie. 11 x 74 mm.
Serie liegender, blau-grüner bzw. blau-karminroter Blüten, in der Mitte ein
blauer Blattstern. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktrop-
fen. Initiale II: einfach floral.
Nr. 41
p. 762 Ornamentleiste
Vor der 31. Homilie. 18 X 76 mm.
In und zwischen drei Kreisen große blau-grüne Blüten mit flachen bzw.
spitzen Blättern. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
Initiale K: floral mit Rosettenschaft und Ranken, blau-weiß-gold dominie-
rend, dazu rosa und karminrot.
p. 780 Ornamentleiste
Vor der 32. Homilie. 16 x 76 mm.
In vier blau-weißen Kreisen grüne Schüsselblätter, als Kern jeweils eine
weiß-rosa-rote Rosette, dazwischen große blaue Spitzblüte oder rosa-kar-
minrote Rosettenspitzen. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue
Ecktropfen. Initiale T: bunter Rosettenschaft, bDlau-goldene Ranken als
Balken.
p. 810 Ornamentleiste
Vor der 33. Homilie. 18 X 76 mm.
Bordüre ähnlich p. 688. Initiale E: rund, floral, mit roter Rosette am
Zungenansatz.
p. 838 Ornamentleiste
Vor der 34. Homilie. 18 x 75 mm.
Drei blaue Kreise, im mittleren ein Stiefmütterchen, in den seitlichen ein
gerolltes Profilblatt mit hängendem Herzblatt; Verbindung durch Stege mit
spitzblättriger, stark gerollter Blüte; dominierend blau-hellgrün, dazu
etwas Rosa und Karminrot. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt, blaue
Ecktropfen. Initiale E: Gitter- und Kreuzmotive, cloisonn& in Blau, Rot,
Rosa, Gold.
p- 858 Ornamentleiste
Vor der 35. Homilie. 18 x 78 mm.
Drei blaue Kreise mit kleinen, lockeren Blüten, verbunden durch Gitter mit
Spitzblüten, blau mit etwas Graugrün und Karminrot. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale II: florales cloisonn& mit
roten Schleifen und steifen blauen Herzblüten am Balken.
p- 882 Örnamentleiste
Vor der 36. Homilie. 18 x 76 mm.
Vier blaue Kreise mit Stiefmütterchen, dunkel- und hellblau und fahlgrün,
verbunden durch Diagonalstege mit blau-grauen Spitzblüten. Goldgrund,
rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale E: florales cloisonneg,
gold-blaugrau.
p. 899 Ornamentleiste
Vor der 37. Homilie. 18 x 76 mm.
Bordüre ähnlich p. 858. Initiale T: rosa-grüne Rosettenserie am Schaft,
grüne Ranken als Balken.
p. 926 Ornamentleiste
Vor der 38. Homilie. 19 x 72 mm.
Drei blaue Kreise mit Stiefmütterchen mit stark eingerollten Blättern,
verbunden durch Stege mit großen, krautigen Blüten, Blau-Dunkelgrün
dominierend mit etwas Rosa und Karminrot. Goldgrund, rot untermalt und
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale ©: Goldring mit nach innen gerichteten
blauen und rosa Blütchen und Rosetten.
p- 942 Ornamentleiste
Vor der 39. Homilie. 22 x 75 mm.
In drei blauen Kreisen große blau-grün-rosa Blüte, geschlossen oder stark
gegliedert, verbunden durch Stege mit je blau-grüner Rundblüte und
karminrotem Blatt. Goldgrund, rot untermalt und gesäumt. Initiale O:
gold-blauer Ring, in den als Diagonalkreuz rosa Rosetten hineinragen.
71
Nr. 41-42
p- 955 Ornamentleiste
Vor der 40. Homilie. 19 x 75 mm.
Drei blaue Kreise mit krautiger blau-grüner Blüte, dazwischen Rosetten
mit blau-grünen Rund- und lila Spitzblättern. Goldgrund, rot untermalt
und gesäumt, blaue Ecktropfen. InitialeTI: Bogen aus blau-grün-goldenem
cloisonne mit rosa Rosetten an Schäften und Bogen.
P:973 Ornamentleiste
Vor der 41. Homilie. 16 X 76 mm.
Sieben kleine hellblaue Kreise mit blau-hellgrünen Blüten und rosa
Rosettenspitzen in den Zwickeln. Goldgrund, rot gesäumt, blau-weiße
Palmetten an den Ecken. 13. Jh.
p- 990 Ornamentleiste
Vor der 42. Homilie. 18 x 76 mm.
Durch blaue Striche in fünf Quadrate unterteilt, in jedem einhellblau-hell-
grüner Blütenstern mit rosa Rosetten in den Gelenken. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale II: ähnlich p. 955.
Auct. T. inf. 2.7 (Misc. gr. 307; G.C. 15; S.C. 29238)
Lektionar
(Konstantinopel — 1. Viertel und Mitte 12. Jahrhundert)
Pergament - 308 x 230/235 mm-—- VII + 358 ff. (I-V = V = pap.; VI, VII,
357,358 = V; - 100/15 + 204/1) - 2 coll. 22 linn.
(I-V) Papierfaszikel mit eingeklebten Manuskriptfragmen-
ten des 14. Jh. - (VI-VII) leer - (1) slawonische Eintragung
— (1”) Miniatur: Johannes — (2-43”) Lektionen aus Johannes
— (44) leer — (44°) Miniatur: Matthäus — (45-115”)
Lektionen aus Matthäus — (116) leer — (116°) Miniatur:
Lukas — (117-204) Lektionen aus Lukas — (204-205)
leer — (205°) Miniatur: Markus - (206-243”) Lektionen aus
Markus — (244-259°) elf Lektionen der Karwoche —
(260-276°) Lektionen für Karfreitag und Karsamstag —
(277-342°) Lektionen für das unbewegliche Kirchenjahr —
(343-346) diverse Lektionen — (346*) leer — (347-356) elf
Matutin-Lektionen — (356°-357) leer - (357°) Schenkungs-
eintragung — (358-358°) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagen: 2(VIL,VI)1L()5xX8(41)9(8 + 1:1.44 eingeklebt: 50)8 x 8
(— 100/1: 115) 1 (116)9 x 8 (188) 9 (8 + 1: f. 204®® mit Falz: 204°) 1
(205) 8 x 8 (269) 7 (6 + 1: f. 270 mit Falz: 276) 8 x 8 (340) 6 (346) 8
(354) 4 (358).
Linienschema: Lake II, 34c; Miniaturenblätter nur mit Konturlinien.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold, rot
unterlegt: Titel und Daten der Lektionen im Text und am oberen Rand,
Titel des Synaxarions — Majuskel in Gold, rot unterlegt: Zilfern im
Menologion — Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: Titel der
Evangelien, Monatsüberschriften im Menologion, Initialen in den Lektio-
nen - rote Tinte: Neumen.
72
p. 1005 Ornamentleiste
Vor der 43. Homilie. 18 x 76 mm.
In fünf blauen Kreisen abwechselnd ein blau-grünes Stiefmütterchen und
ein Blütenstern, als Verbindung karminrote Rosettenspitzen. Goldgrund,
rot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen. Gold und Farbe teilweise
ausgewaschen. Initiale A: florales cloisonn& mit Rosetten und Ranken,
grün-blau-karminrot.
p. 1029 Ornamentleiste
Vor der 44. Homilie. 17 x 72 mm.
Vier blaue Kreise mit rot-blauen Stiefmütterchen bzw. rotem, grün
eingerolltem Profilblatt mit hängendem blau-grünen Herzblatt, verbunden
durch Stege mit blau-grünen Spitzblättern. Goldgrund, rot untermalt und
gesäumt, blaue Ecktropfen. Initiale O: blau-goldener Ring mit einwärts
gerichteten weiß-grünen Rosetten.
p. 1052 Ormamentleiste
Vor der 45. Homilie. 16 X 76 mm.
Vier blaue Kreise mit mageren, blau-dunkelgrünen Blüten, dazwischen
blau-weiße Stege mit blauen und dunkelroten Blättchen. Goldgrund, rot
gesäumt, an den Ecken grau-blau-weiße Palmetten. 13. Jh.
42
Abb. 269-278, 287
Illustrationen: (1', 44°, 116°, 205”) Evangelisten — (2, 45, 117, 206)
Ornamentfelder — (43°, 277) Ornamentrahmen - (263, 286, 291, 295”,
304°, 313°, 317, 319°, 321, 325, 331', 336°, 343, 347) Ornamentleisten —
goldene Wellenranken vor einzelnen Lektionen -etwa 230 florale Initialen
in Gold - etwa 140 florale Initialen in Gold und Farben - (2, 41”, 56, 57°,
58’, 59, 62°, 75, 117, 134°, 143°, 192°, 197°, 237°, 348) zoomorphe
Initialen.
Eintragungen: f. 357°: Stiftungsvermerk der Nonne Theodoule Palaiolo-
gina Goudelina, die den Codex für das Seelenheil ihres Mannes Nikolaos
Goudelas stiftet, 14./15. Jh.: ey» ®eodoVAn novayrı N XaTO XÖOHOV
TlaAaoAoyivn 1) Tovdekivn KpLegW 16 nagdv Ayıom zbaryyeiıov Yuxırns
EvErA OWTNELAS TOU HAXAELTOV HOL AUBEVTOV NOV TOV KVdRÖg HOU KUR.
NixoAdov TOD Tovögin Exeivov. Öpelkeı Olv 6 xatda XEgÖV (XaLgOv)
EÜGLORÖLEVOS lEQEUG EXTEAELV TO ExXElvou ERPOV... HVNLÖOVVOV ÜMAQE-
Titws Ev TE TOls Velos Ayıorelaıs xal Ev näoaLg TaLs lEgaLS TEÄETALG.
f. I: Kirchen-slawonische Eintragung des Priesters Gulov Gjurkevich, der
diese und andere Handschriften stiftete.
Provenienz: Die Handschrift wurde am 16. September 1882 für £ 60 von
Hesychios Papadopoulos aus Konstantinopel gekauft.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, rotes Leder auf Holz,
Rücken erneuert. Dekor an Vorder- und Rückdeckel identisch: parallele
Rahmungen aus Linienbündeln, Wellenranke und Flechtband; das Mittel-
feld durch Linienbündel diagonal unterteilt, in der Vertikalachse zwei
Rautenstempel mit Palmette, im Zentrum ein Rundstempel mit Paläolo-
genadler, der an den äußeren Ecken der Flechtbandbordüre wiederholt ist;
am Randstreifen kleine Rundstempel mit Stern. Rillen an den Vorderkan-
ten der Deckel. Von den beiden Metallschließen mit drei geflochtenen
Lederbändern eine erhalten. Byzantinisch, 14./15. Jh. (Abb. 287).
Erhaltung: Abgesehen von Schäden an einigen Miniaturen ausgezeich-
net erhalten.
Besondere Bemerkungen: Die Evangelisten-Miniaturen sind etwa eine
Generation jünger als der Codex. Der Verlust einer ursprünglichen
Evangelistenserie ist nicht notwendig zu vermuten, da das Lektionar —
offenbar das Werk eines Scriptoriums mit Massenproduktion — zunächst
anikonisch gewesen sein kann.
Literatur: MaApan, Summary Catalogue V, 592-593. — MADan, Catalo-
gus ], f. 16b. - Greek Manuscripts Nr. 74, 40. — ALano, Liste Nr. L 341,
224. — Demus, Sicily 406. — DirinGer, Illuminated Book 98, pl. U, 7a. —
FRANTZ, Ornament pl. XII, 4. - Hamann-MaAcLEANn, Berliner Codex 248
n. 60.- H. Hunger, Evangelisten. In: RBK 2 (1971) col.478.—LAZAREv,
Storia 250 n. 35. - PÄcht, Illumination 6, 8, 10, Abb. 9d, 9e, 27.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 17 Evangelist Johannes Abb. 275
Gegenüber Beginn der Johannes-Lektionen. 180 X 162 mm; Bordüre
15 mm breit.
In einem schmalen Korbsessel sitzt der greise Evangelist; seine linke Hand
ruht auf dem Knie, die rechte, die eine Feder hält, hängt lässig über den
Sesselrand. Glattes, gleichmäßig gelbbraun getöntes Gesicht, weißer
Haarkranz und Spitzbart; roter Nimbuskreis. Das Untergewand ist
hellgraublau mit weißblauen Lasuren und Faltenstegen, an Brust und
Ärmel mit dunkleren Graublau-Nuancen beschattet. Das hellbraune
Obergewand ist mit Dunkelbraun und Sand-Ocker modelliert. Auf dem
großen Schreibschrank vor Johannes liegen Feder, Messer, Zirkel, Kette,
Schwamm und Tintengefäß, in der offenen, kassettierten Tür auf zwei
Fächern Tintenflasche und Rolle; hinter dem Schrank ein schlanker
Buchständer mit weißem Blatt. Alle Möbel sind stumpf graubraun, die
Schrankfront ist grünbraun, das Sesselgeflecht hellbraun gezeichnet; die
Deckplatte des rankenverzierten Suppedaneums ist golden. Trüb grün-
blauer Boden; heller, nicht untermalter Goldgrund.
Die Rahmenbordüre ist nur um das Goldfeld geführt und endet am
Bodenstreifen. Sie bestand aus Halbkreisen mit Herzblättchen, alternie-
rend mit rot-blauen Blüten. Bis auf wenige Reste zerstört. Hellrote und
blaue Saumlinien, dünne karminrote Halbpalmette auf der Basislinie,
hellblaue Eckblüten. Als Aufsatz ein flaches, hellblaues Kreuz, ursprüng-
lich mit weißem Millefiori-Muster; vom Fuß ausgehend Ranken mit
Herzblättchen, flankiert von zwei dünnen, grünen Zypressen.
Legende: 6 äyıos Iw(dvvns) 6 deoAö(yos).
2 Ornamentfeld Abb. 274
Titelrahmen der OÖsterlektion. 150 X 155 mm; Vierpaß 85 X 85 mm.
Im fast quadratischen Ornamentfeld ist ein goldgesäumter Vierpaß für den
Titel ausgespart. In den Zwickeln des Vierpasses große, krautige, karmin-
rote Akanthusblätter, aus denen, vielfach symmetrisch, einst blaue, dünne
Ranken mit blau-grünen Rund- und Spitzblüten, Granatäpfeln und
Rosettenspitzen in Hellgrün, Rosa und Hellgelb wachsen. Im Zentrum der
größten Rankenkreise je paarweise Löwen, Hasen, Papageien und Greifen.
Als Rahmung des Ornamentfeldes eine Bordüre aus rosa, hellgrünen und
hellblauen Rosettenspitzen. Auf der verlängerten Basislinie Palmettenbäu-
me, an den oberen Ecken diagonal Palmetten, alle blau-grün mit
karminrotem Kernblatt. Als Aufsatz eine große goldene Brunnenschale
mit Herzblattfontäne, Herzblattranken am Sockel, flankiert von einst
blauen Pfauen mit rot-goldenen Schwänzen. Auf dem Henkel des
Brunnens sitzt ein kleiner Vogel, ein zweiter fliegt darauf zu.
Die Farbkomposition dieser Ornamentik ist erheblich beeinträchtigt durch
den Totalverlust des Blau. Da die Farbe cloisonn&artig in Goldkonturen
bzw. in den Goldgrund des Ornamentfeldes eingebettet war, dominiert
jetzt das Weiß des Pergamentgrundes.
Initiale E: groß, floral, mit Segenshand; nur Goldkonturen erhalten,
beschnitten.
f. 44° Evangelist Matthäus Abb. 276
Gegenüber Beginn der Matthäus-Lektionen. 190 X 160 mm; Bordüre
20 mm breit.
Matthäus sitzt nach rechts gewandt auf einem Schemel, der die Rahmen-
bordüre überragt, Kopf und Blick aufmerksam aufgerichtet; seine linke
Hand liegt auf dem Buchständer, die rechte mit der Feder hält die Rolle auf
seinem Schoß fest. Sein Haar ist dunkelgrau und schwarz gestreift, der
Spitzbart grau, das Inkarnat glatt hellbraun. Das Untergewand ist kräftig
Nr. 42
hellblau mit Weißlasuren und dunkleren Nuancen; das Obergewand zeigt
ein helles Warmbraun, modelliert mit Gelbrot und Sandgelb sowie
Dunkelbraun. Vor Matthäus ein voluminöser Schrank mit Schreibgerät
(ähnlich £. 1”); in den offenen, kassettierten Türen Tintenflasche und Rolle;
auf dem Buchständer ein Blatt mit Pseudoschrift. Alle Möbel sind stumpf
braungrau, die Schranktüren hellbraun; das Suppedaneum hat eine
Goldplatte, das zinnoberrote Polster eine hellblaue Spitze. Am Boden sind
Grün und Blau zu einem Türkiston verstrichen; heller Goldgrund, nicht
untermalt. Roter Nimbuskreis.
Die Rahmenbordüre, die am Bodenstreifen endet, besteht aus hellblauen
Kreisen mit Blüten, verbunden durch Blüten auf Stegen, alle hellblau,
hellgrün und etwas karminrot. Hellblaue und -rote Saumlinien, dünne rote
Halbpalmetten und hellblaue Eckblüten.
Zahlreiche Farbabsplitterungen; von der Legende sind nur Farbspuren zu
erkennen.
f. 45 Ornamentfeld
Titelrahmen der 1. Matthäus-Lektion. 72 x 72mm; Vierpaß 40 x 40. mm.
Der goldgesäumte Vierpaß mit dem Lektionstitel ist in ein kleines
Quadratfeld mit Reihen von winzigen rosa, roten, gelben und blauen
Rosetten eingebettet. Als Rahmung eine breite Bordüre aus Kreisen, die
untereinander und mit den Saumlinien verknotet sind; in jedem Kreis ein
Ring mit kleiner, grün-blauer Rosette, bzw. -in den Ecken — blau-grüner
Blüte. Eckpalmetten und Palmettenbaum mit Rosettenstamm auf der
Basislinie. Goldgrund, rot untermalt.
Weitgehend entstellt durch Verlust des Blau und z. T. des Grün sowie der
Goldauflage, so daß jetzt die karminrote Grundierung dominiert.
Initiale E: groß, floral, nur Goldkonturen erhalten.
11 Evangelist Lukas Abb. 277
Gegenüber Beginn der Lukas-Lektionen. 191 x 156 mm; Bordüre 20 mm
breit.
Lukas sitzt nach rechts gewandt auf einem Schemel, das rechte Bein weit
zurückgestellt, vorgebeugt die Feder ins Tintenfaß eintauchend, einen
Codex in der Linken auf dem Schoß haltend. Er ist ein junger Mann mit
dichtem braunem Haar und kurzem Bart; das hellbeigebraune Inkarnat ist
mit Grün entlang der Nase und mit Braun an Haaransatz, Wangenhöhle
und Hals beschattet. Das Untergewand ist kräftig hellblau mit blauer
Faltenzeichnung und grauweißen Lasuren. Über das helle Rosa des
Obergewands ist eine dichte Lasur aus Grau, vermischt mit wenig hellem
Blau, gelegt. Vor Lukas steht ein Schrank mit Schreibgerät (ähnlich f. 1”)
und Buchständer mit leerem Blatt. Alle Möbel sind stumpf grün-grau-
braun, die Schranktüren in etwas wärmerem Braunton; das Suppedaneum
hat eine Goldplatte, das rote Polster einen grünen Zipfel. Die Bodenfarbe
ist aus Grün, Gelb und Blau gemischt; heller Goldgrund, nicht untermalt.
Roter Nimbuskreis.
Die Rahmenbordüre, die der Schemel überschneidet, endet am Boden-
streifen; das Muster besteht aus hellblauen Kreisen mit grün-blauen
Rundblüten, alternierend mit karminrot-grünen Blüten auf Stegen. Hell-
blaue und -rote Saumlinien, dünne rote Halbpalmette und hellblaue
Eckpalmetten.
Legende: 6 üyıos Aovxas.
f£. 117 Ornamentfeld
Titelrahmen der 1. Lukas-Lektion. 70 x 70 mm; Vierpaß 47 x 47 mm.
Das quadratische Ornamenttfeld, in dem ein goldgesäumter Vierpaß für den
Titel ausgespart ist, ist in Eckquadrate unterteilt; in jedem zwei größere
und zwei kleinere Kreise mit blau-grünen Rosetten. In den Restfeldern in
der Hauptachse je ein kleiner Kreis mit blau-grüner Rundblüte. Eckpal-
metten, Palmettenbaum mit Rosette an der Spitze auf der Basislinie.
Goldgrund, karminrot untermalt. Erheblich entstellt durch Verlust von
Blau und Gold.
Initiale T: ein Storch, der, steif aufgerichtet auf einer Ranke, im Schnabel
eine Ranke als T-Balken hält; er ist weiß mit Goldkontur und rot-goldenen
Flügeln.
23
Nr. 42
f. 205° Evangelist Markus Abb. 278
Gegenüber Beginn der Markus-Lektionen. 191 X 160 mm; Bordüre
18 mm breit.
Markus sitzt in kontemplativer Haltung auf einem Schemel, dielinke Hand
am Kinn, die rechte mit der Feder ruht auf der Rolle im Schoß. Das dichte
Haar und der kurze Bart sind grau-schwarz gestreift, das Inkarnat ist
warmbraun mit roten Schatten an den Wangen. Das Untergewand ist
hellblau, mit dunklerem Blau und Grauweiß modelliert; das graulila
Obergewand hat dichte Grau-Weiß-Lasuren, hellblaue Falten an den
belichteten Partien und dunklere Graulila-Nuancen an den beschatteten
Partien. Vor Markus ein dunkelbrauner Schreibschrank mit Kassettentü-
ren und warmbraunem Rahmen; auf dem Schrank Schreibgerät (ähnlich f.
1”), dahinter ein Buchständer mit Blatt in Pseudoschrift. Stumpf graubrau-
ner Schemel mit rotem Polster, seine Spitze hellblau; Suppedaneurn mit
heller Ranke und Goldplatte. Am Boden Hellgelbgrün und Blaugrün wellig
verrieben. Heller Goldgrund, nicht untermalt. Roter Nimbuskreis.
Die Rahmenbordüre, die der Schemel überschneidet, endet am Boden-
streifen; das Muster besteht aus einer Serie von hellblauen Kreisen mitrot-
und grün-blauen Rundblüten, verbunden durch schräge Stege mit Spitzblü-
ten. Hellrote und -blaue Saumlinien; dünne Halbpalmette auf der
Basislinie und hellblaue Eckpalmetten.
Legende: 6 üyıos Münxos.
f. 206 Ornamentfeld Abb. 270
Titelrahmen der 1. Markus-Lektion. 73 x 70 mm; Vierpaß 46 x 46 mm.
Das fast quadratische Ornamentfeld, in dem ein goldgesäumter Vierpaß für
den Titel ausgespart ist, hat eine breite Rahmenbordüre aus Kreisen mit
steifen Rosetten, verbunden durch kleine Quadratfelder mit Rosetten;
Dreiblattblüten füllen die Ecken. In den Zwickelflächen des Feldes
diagonal syrmmetrische Rankenpaare, je eine Ranke grün, die andere blau.
An den Ecken und auf der Basislinie Palmetten mit Herzblatt- bzw.
Rosettenspitze. Als Aufsatz ein Flechtbandkreuz, flankiert von großen
braun-gelb-grünen Vögeln, der rechte putzt seinen Fuß. Farbe zum Teil
ausgebrochen. Goldgrund, rot untermalt.
Legende neben dem Kreuz: IC XCNI KA.
Initiale T: Flechtbandstamm und floraler Rankenbalken.
f. 277 Abb. 269
Titelrahmen der Lektion zum I. September. 60 X 156 mm; Bordüre
15 mm breit.
ÖOrnamentrahmen
Die Rahmenbordüre besteht aus Kreisen, verbunden durch schräge Stege
mit Spitzblättern; in den Kreisen Rundblüten, in denen der Diagonalachsen
Rosetten. Goldgrund, rot untermalt, kleine Eckblüten. Aus einem Teilder
Kreise, Stege und Blüten ist das Blau ausgebrochen; Gold teilweise
abgerieben.
f. 286 Ornamentleiste
Vor Oktober-Lektionen. 13 x 70 mm.
Blaue Kreise mit flachen blauen und grünen Rosetten, verbunden durch
blau-grüne Blättchen auf Stegen oder rosa Rosettenspitzen. Goldgrund, rot
untermalt, zum Teil verrieben. Blaue Ecktropfen.
f. 291 Ornamentleiste
Vor November-Lektionen. 10 X 70 mm.
Goldband mit Palmettenranke, blau, grün gesäumt.
f. 295° Ornamentleiste
Vor Dezember-Lektionen. 10 x 70 mm,
Goldband, durch blaue Zickzackstege unterteilt; in jedem Dreieck um eine
rote Rosette ein grün-gelbes bzw. blau-hellblaues Treppenmotiv.
1. 304° Ornamenileiste
Vor Januar-Lektionen. II X 70 mm.
Im Goldband kleine blaue Kreise mit blau-grün-roten Blüten, in den
Zwickeln orange-rote Rosettenspitzen. Blaue Ecktropfen.
74
f. 313° Ornamentleiste
Vor Februar-Lektionen. 12 x 73 mm.
In fünf blauen Kreisen hellblaue bzw. gelbgrüne, flache Rosetten,
verbunden durch flache oder schräge Stege mit blau-grünen Blättern.
Goldgrund. Blaue Ecktropfen.
f. 317
Vor März-Lektionen. 11 x 70 mm.
Ornamentleiste
Serie von Halbkreisen, in jedem als Achse ein blaues Herzblatt, begleitet
von blau-grünen Herzblättchen und roter Rosette. Goldauflage abgerie-
ben, rote Grundierung dominiert. Blaue Ecktropfen.
£. 319°
Vor April-Lektionen. 11 x 69 mm.
Ähnlich f. 317. Goldauflage verloren.
Ornamentleiste
£. 321
Vor Mai-Lektionen. 12 X 70 mm.
Ornamentleiste
Mandelserie, gebildet aus einander überschneidenden blauen Halbkreisen,
blau-weiß gefüllt, in den Zwickeln rosa Rosettenspitzen. Goldgrund. Blaue
Ecktropfen.
f. 325 Ornamentleiste
Vor Juni-Lektionen. 7 x 73 mm.
Goldene, rot unterlegte Palmetten-Wellenranke, ungerahmt.
f. 331°
Vor Juli-Lektionen. 10 X 70 mm.
Ornamentleiste
Goldband mit einfacher, blauer Welle, blau gerahmt. Rote Ecktropfen.
f. 336°
Vor August-Lektionen. 10 X 68 mm.
Ornamentleiste
Goldband mit vier Halbkreisen, die aus grün-blauem Kyma gebildet sind,
im Feld rot-gelbe Rosette mit blau-grünem Blattkern. Blaue Ecktropfen.
f. 343 Ornamentleiste
Vor ausgewählten Lektionen. 11 x 70 mm.
Blaue Herzserie, durch Welle unterteilt, in jedem Teilfeld eine kleine grüne
Blüte. Blaue Ecktropfen. Gold verloren, rote Grundierung dominiert.
f. 347
Vor Matutin-Lektionen. 10 x 70 mm.
Ornamentleiste
Goldband mit Kreisen, die kreuzförmig unterteilt sind, in jedem Teilfeld
und in den Zwickeln blau-gelbgrüne bzw. rot-gelbe Rosettenspitzen. Blaue
Ecktropfen. Gold verloren. Rote Grundierung dominiert.
Zoomorphe Initialen
f, 41”, T: Um den Stamm des Buchstabens mit floralem Balken ist eine
dicke, grünc Schlange gewickelt; in halber Höhe beugt sie sich herab und
zischt einen kleinen Vogel an, der auf dem Sockel des T sitzt.
f. 56°, E: Der Buchstabenleib ist aus einem Vogel mit eng anliegenden
Flügeln gebildet, der seine Füße auf ein Rankenstück stellt; der Vogel ist
cloisonndartig, blau, weiß und grün in Goldkontur.
f. 57°, T: Ein Vogel mit weitzurückgebogenem Kopf trägt auf der Brust den
Stamm des großen, floralen Buchstabens; der Vogel ist blau und grün mit
Goldkontur.
f. 58°, E: Gebildet aus drei Vögeln miteng anliegenden Flügeln; zwei sind
spiegelbildlich zum Kreis gebogen, der obere steht auf dem mittleren, der
die Zunge des E bildet, eine Pfauenkrone trägt und im Schnabel ein ı hält.
Alle Vögel mit grün-blauen Flügeln und blauem Leib, golden konturiert.
Abb. 271.
f. 58°, T: Ein Vogel steht auf einem Rankenstück, er recktsich und trägt im
Schnabel den floralen Balken des T.
[. 59, E: Ähnlich f. 58°, nur als Zunge Ranke statt Vogel.
f. 62°, T: Das florale T steht auf dem Rücken des Vogels, der sich umwendet
und am Stamm pickt.
f. 75, T: Ein Pfau (blau-grün-gold-cloisonn€) trägt im Schnabel des
erhobenen Kopfes den floralen T-Balken; der Pfau stützt sich auf die Füße
und den starr seitwärts gespreizten Schwanz.
f. 134°, T: Ein blauer Vogel mit rotem Schopf und gold-grünen Flügeln
trägt vor der Brust ein florales T, an dessen Stamm er pickt.
f. 143°, E: Auf einem floralen Sockel hockt ein blauer Vogel mit
rot-goldenen Flügeln; er hält eine Ranke im Schnabel.
f. 192°, T: Neben dem üppig floralen Buchstaben hockt ein Vogel und reckt
Auct. T. inf. 1.3 (Misc. gr. 306; S.C. 29236)
Evangeliar
(Konstantinopel? — Ende 12. Jahrhundert)
Pergament — 190 x 153 mm - VII + 200ff. (I-VII= V = pap.)-Icol.
30 linn.
(1-5) Kanontafeln — (5’-6”) Kephalaia des Matthäus-Evan-
geliums — (7-49°) Matthäus-Evangelium — (50-50°) Kepha-
laia des Markus-Evangeliums — (51-87°) Markus-Evange-
lium — (88-88°) Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (89-
152) Lukas-Evangelium — (152°) Kephalaia des Johannes-
Evangeliums — (153-200”) Johannes-Evangelium.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, ab f. 39 mit Korrektur in
Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in schwarzer Tinte am Beginn der
Lage recto rechts unten; dazu griechische Foliozählung der ersten vier
Blätter jeder Lage, recto Mitte unten, nur bis zur 13. Lage. Die Zählung
muß vor Verlust der ersten Kanonseite und nach Verlust der Matthäus-
Lage erfolgt sein.
Lagen: 6 (8 — 2: 2 Blätter fehlen vor f. 1, Eusebiosbrief (?) und 1.
Kanontafel: 6) 5 x 8 (46; ein Quaternio fehlt zwischen f. 38 und f. 39, mit
Textverlust Mt. 20.15-24.22) 4 (50) 4 x 8 (82) 6 (88) 14 x 8 (200).
Schrift: Minuskel in hellbrauner Tinte: Text — Majuskel in hellbrauner
Tinte: Kephalaia — Majuskel in Gold: Kephalaia am Textrand, Titel der
Kephalaialisten, Ziffern am Textrand — Auszeichnungsmajuskel in Gold:
Initialen — rote Tinte: Ziffern der Kanonestabellen.
Ulustration: (1, 1", 2, 2”, 3, 3”, 4, 4”, 5) Kanontafeln - (7, 31, 89, 153)
Ornamentfeld mit Evangelistensymbol.
Verlust von Miniaturen: Sicher verloren ist die erste Kanontafel,
vielleicht verloren sind separat eingebundene Evangelistenbilder.
Provenienz: Die Handschrift wurde am 16.9.1883 von Hesychios
Papadopoulos aus Konstantinopel um £ 20 gekauft.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, rotbraunes Leder auf
Holz. Muster auf beiden Deckeln gleich: breite, mehrsträhnige Flechtband-
bordüre außen; Rankengitterstempel zur Bordüre gereiht als innerer
Rahmen; im Mittelfeld senkrechte Reihe von Rautenstempeln mit Lilien.
An den Schmalkanten der Deckel Rillen, Reste von Metallschließen.
Schäden an Rücken und Ecken. Byzantinisch, 14. Jh. (Abb. 288).
Erhaltung: Alle Blätter am oberen, viele am seitlichen Rand beschnitten,
z.T. mit Beschädigung des Textes. Holzwurmlöcher. Pergament zerknit-
tert, am Anfang Stockflecken.
Nr. 43
sich, um am Stamm zu picken; er hateinen blauen, weiß getupften Schwanz,
rote Füße und grün-goldene Flügel.
f. 197°, T: Ein schlanker Reiher trägt im aufwärts gerichteten Schnabel eine
Ranke, die den T-Balken bildet; Leib blau, Flügel grün, golden konturiert.
Abb. 272.
f. 237°, E: Ein blauer Pfau mit grün-goldenen Flügeln, von denen einer
herabhängt, streckt den Hals und trägt das ı im Schnabel; hinter ihm taucht
unvermittelt eine dicke Schlange auf, die einen Bogen über ihm bildet;
ihrem goldenen Leib ist eine weiß-grün-blaue Ranke aufgezeichnet. Abb.
273.
f. 348, A: Rechter Stamm floral mit Rosette an der Spitze, als linker Stamm
ein blauer Vogel mit grün-goldenen Flügeln, der sich zur Rosette
hinaufstreckt.
43
Abb. 279-284, 288
Literatur: Manan, Summary Catalogue V,592.- Mapan, Catalogus L, f.
16a. - Alan, Liste Nr. 708, 99. — Greek Manuscripts Nr. 78, 41-42, 45.—
H. Hunger, Evangelisten. In: RBK 2 (1971) coll. 457, 471. — LAZAREV,
Storia 253 n. 51. - C. NoRDENFALK, An Illustrated Diatessaron. In:
ArtBull 50 (1968) 134. - C. NORDENFALK, Rezension zu: P. BuBERL-H.
GERSTINGER, Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften
in Österreich VIII/TV/2. In: ZKg 8 (1939) 75. - Vıran, Manuscripts 145
n. 13,
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Kanontafel
(Kanon ß’). 130 x 110 mm.
Zwei schlanke, grün marmorierte Säulen mit gold-grünen Basen und
Kapitellen tragen ein Rechteckfeld mit eingeschriebenem Bogen; in diesem
ein großer Kreis mit dünner blau-grüner Blüte im Zentrum und Zickzack-
stern, gebildet aus blau-rot-grünen Blütenmotiven, im Kreisring. Seitlich
zwei kleine Kreise mit blau-grünen Mandelrosetten; in den Zwickeln blaue
Kreise mit grüner Blüte und blauen Rankenenden. Im Rahmen Rosetten-
motive. Kleine Eckblüten. Gold des Grundes verwischt, z.T. Farben
ausgebrochen.
f. 1 Kanontafel
Kanon y’. 135 x 110 mm.
Typus wie f. 1; Säulen karminrot marmoriert, Basen und Kapitelle mit
Goldkontur; im Rechteckfeld Dreieck eingeschrieben, das dieses überragt.
Bordüren mit Rosetten- und Mäandermuster. Im Dreieck zwei Halbkreis-
felder ausgespart für Titelschrift; die Restfläche durch schmale rote und
grüne Borten kreuzförmig unterteilt, besetzt mit blauen Kreisen mit
langblättrig eingerollten, karminroten und grünen Blüten bzw. kleinen
Blütensternen. In den Zwickelflächen rote Rosetten, grüne und blaue
Herzblättchen. An den Ecken kleine Lilien und Herzblätter. Goldgrund;
Farben z.T. verwischt.
f.: 2 Kanontafel
Kanon d’. 135 x 110 mm.
Identisch mit £. 1.
[2 Kanontafel Abb. 280
(Kanon e’). 135 x 108 mm.
Typus wie f. 1; Säulen grün marmoriert, Goldkontur an Basen und
Kapitellen; Rechteckfeld mit grünem Kymasaum, eingeschriebener Bogen
75
Nr. 43-44
mit Perlbordüre; im Bogenfeld ein blau gesäumter, rot-lila Kymakreisring
mit grün-blauer Blattscheibe im Zentrum, flankiert von blauer Kreisranke
mit blau-grün-roten Blüten. In den Zwickelfeldern blauer Kreis mit
grün-blauem Blattstern und spitzblättrigen Schößlingen, sowie, seitlich
senkrecht aufwachsend, je ein grün-gelber, ährenartiger Baum. Goldene
Eckmotive. Goldgrund; Blau teilweise ausgebrochen.
f. 3 Kanontafel
(Kanon s’). 135 X 108 mm.
Identisch mit £. 2”.
f. 3° Kanontafel
(Kanon C’). 135 x 105 mm.
Typus wie f. 1; Säulen karminrot marmoriert, Goldkontur an Basen und
Kapitellen, bunte Rosettenbordüren an Rechteck- und eingeschriebenem
Bogenfeld; in diesem goldenes Rautengitter mit hellblau-grünen Rosetten-
gruppen, in den Zwickeln blaues Rautengitter mit kleinen Rosetten.
Grün-goldene Eckblättchen. Goldgrund.
f.4 Kanontafel
(Kanon 7’). 128 x 111 mm.
Fast identisch mit f. 3”, doch Rosetten in den Rauten des Bogenfeldes
grün-karminrot.
f. 4* Kanontafel
(Kanon #’). 128 x 110 mm.
Abb. 281
Typus wie f. 1; Säulen grün marmoriert, Goldkontur an Basen und
Kapitellen; Rechteckfeld mit gelb-grüner Rankenborte. Der eingeschrie-
bene Dreipaß, mit grün-blau-roter Blütenbordüre, ist durch eine Horizon-
talborte unterteilt, unterhalb blaue Halbkreise mit blau-grünen Blättern,
oberhalb grünes Herz mit blauer Herzblattfüllung. In den Zwickeln blauer
Kreis mit blauer Blüte und blau-grünen Blattranken. Goldene Eckmotive.
Goldgrund, Farben teilweise verwischt.
£. 5 Kanontafel
Kanon ı’. 140 X 104 mm.
Typus wie f. 1. Säulen blau marmoriert, Goldkontur an Basen und
Kapitellen,; Rechteckfeld mit grün-roter Wellenbordüre. Der eingeschrie-
bene blaue Dreipaß übergreift drei kleine Bögen mit Titelschrift und eine
horizontale Schriftzeile. Im oberen Dreipaßbogen zwei lappige, blau-grüne
Blätter, in den Zwickeln blaues Gitter mit kleinen Blättern. Goldgrund,
Blau ausgebrochen.
Auct. T. inf. 2.8 (Misc. gr. 308; S.C. 29239)
Lektionar
(Konstantinopel? — 2. Hälfte 12. Jahrhundert)
Pergament - 290 X 210 mm-Il + 216ff. (1, 1,216 = V; 1,216 = pap.; —
171/1)-2coll. 21 linn.
(1-51°) Lektionen aus Johannes — (52-77) Lektionen aus
Matthäus — (77-103) Lektionen aus Lukas — (103Y-168”)
Lektionen aus Markus — (169-217°) Lektionen für das
unbewegliche Kirchenjahr, September bis August, mit
Heiligenkalender.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
76
Ornamentfeld (mit Engel) Abb. 279
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 50 x 95 mm.
In einem Medaillon in der Mitte des Ornamentfeldes befand sich die
Halbfigur des Engels; zerstört bis auf Spuren von Gold und Farbe (braunes
Haar, Violett am Gewand). Blauer Saum am Medaillon, roter Saum der
Bordüre mit silbergrauer Pseudo-Kufi auf dunkelblauem Grund als
Rahmen des Ormamentfeldes; in diesem Serie von blauen Kreisen mit
blau-grünen und karmin-sandbraunen Blüten und Spitzblattschößlingen.
Blau-grüne Bäumchen auf der verlängerten Basislinie. Goldgrund rot
untermalt. Miniatur stark verknittert. Initiale B: bunt, floral.
f.51 Ornamentfeld mit Adler Abb. 282
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 55 x 92 mm.
Im Goldmedaillon im Zentrum des Ornamentfeldes ein Adler in Profilan-
sicht, mit braun-gelbem Gefieder und einem Goldcodex in den Klauen.
Beidseits je zwei blaue Medaillons mit großen Rosen in Rot, Purpur, Grün,
Blau, Sand, in allen Restflächen kleine blaue, rote und grüne Blätter.
Rahmenbordüre dunkelblau mitsilbergrauem Mäander; blaue Saumlinien.
An den Ecken flache Blätter, auf der Basislinie lilienartige Blüte,
grün-golden. Goldgrund im Ornamentfeld rot, im Bildfeld nicht untermalt.
Initiale A: bunt, floral.
f. 89 Ornamentfeld mit Stier Abb. 283
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 52 x 98 mm.
Im Goldmedaillon im Zentrum des Ornamentfeldes in Halbfigur ein
brauner Stier mit Goldcodex in den Hufen. Im Ornamentfeld hellblaue
Kreise mit hellblau-dunkelgrüner Blattscheibe, in den Zwickeln kleine
gelbe und rote Rosetten. Dunkelblaue Bordüre mit silbergrauer Ranke,
blaue Saumlinien. An den Ecken Palmetten, auf der Basislinie Blüten-
bäumchen, alle blau-grün-golden. Goldgrund im Ornamentfeld rot, im
Bildfeld nicht untermalt.
Initiale E: floral, bunt.
f. 153 Ornamentfeld mit Löwe Abb. 284
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 54 x 94 mm.
Das Goldmedaillon ist wie schwebend in den Ornamentteppich mit bunten
Streublumen in blauem Gitter eingesetzt. Im Medaillon die Halbfigur eines
heilbraunen Löwen mit dunkler Mähne, der einen Goldcodex in den
Pranken hält. Als Rahmung Silberranke auf dunkelblauem Grund, rote
Saumlinien. Flache, grün-goldene Blätter an den Ecken und auf der
Basislinie. Goldgrund im Ornamentfeld rot, im Bildfeld nicht untermalt.
Initiale E: bunt, floral.
44
Abb. 285-286
Lagenzählung: Griechische Ziffern in roter Tinte vom Schreiber, am
Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 27x 8(- 171/1: 217).
Linienschema: Lake II, 4a; die ersten zehn Lagen ähnlich Lake II, 3a.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text —- Majuskel in brauner
Tinte: Kalender — Majuskel in karminroter Tinte: Daten und Quellen-
angaben der Lektionen — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Initialen - Neumen in karminroter Tinte.
Illustration: (1, 52, 169) Ornamenttor — (77, 105) Ornamentleisten —
zahlreiche große, karminrote, florale Initialen, mehrere mit Segenshand.
Provenienz:? Die Handschrift wurde am 16.9.1832 von Hesychios
Papadopoulos aus Konstantinopel um 60 £ gekauft.
Einband: Roter Ledereinband.
Erhaltung: Sehr gut; kleine Schäden am Pergament sind geflickt.
Literatur: Mapan, Summary Catalogue V,593.—- Mapan, Catalogus 1; f.
16c. —- ALann, Liste Nr. L 342, 224.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamenttor Abb. 285
Titelrahmen der Osterlektion. 60 x 75 mm; Rahmen 25 mm breit.
Bordüre mit Blütenkreisen, verbunden durch Blattranken, in blassen,
stumpfen Blau-, Grün-, Rottönen auftrübem, rot untermaltem Goldgrund.
Als Aufsatz ein grün-goldenes Gefäß mit Wasserspeier, flankiert von
Pfauen mit gold-blauem Gefieder. Kleine Eck- und Basispalmetten. Die
große, florale Initiale E hat als Zunge eine segnende Hand; auf der
kräftigen Blattbasis steht ein goldenes Stabkreuz.
Laud gr. 32 (Laud D 121; $.C. 888)
Lektionar
(Konstantinopel? — 2. Hälfte 12. Jahrhundert)
Pergament - 295 x 240 mm - II + 277ff. (1,11,277 = V = pap.)-2coll.
24 (21, 22) linn.
(p. 1-p.54) Lektionen aus Johannes, inc. mut. - (p.55 - p.
146) Lektionen aus Matthäus - (p. 146 - p. 195) Lektionen
aus Markus u.a. —- (p. 196 - p. 284) Lektionen aus Lukas —
(p. 285 - p. 363) Lektionen aus Markus — (p. 363 - p. 438)
Theodor- und Fastenlektionen - (p.438-p.471) Lektionen
der Karwoche - (p. 472 - p. 487) Lektionen für Karfreitag —
(p. 488) leer -— (p. 489 - p. 505) Septemberlektionen - (p.
505 - p. 515) Oktoberlektionen — (p. 515 - p. 522)
Novemberlektionen - (p. 522 - p. 538) Dezemberlektionen
- (p. 538 - p. 552) Januarlektionen, des. mut.
Paginierung: Arabische Ziffern in Tinte, jede zweite Seite recto Mitte
oben.
Lagen: Auf Grund des schlechten Zustands des Manuskripts ist der
Lagenverband nahezu unkenntlich.
Linienschema: Lake II, 34e.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: Lektions-
und Kalenderangaben — Majuskel in hellblauer Tinte: pp. 490-507,
Lektions- und Kalenderangaben, abwechselnd in Gold — Auszeichnungs-
majuskel in Gold: einige Titel, Initialen - karminrote Tinte: Neumen.
Illustration: (pp. 55, 195, 285, 438, 489) Ornamenttor — (pp. 146, 363,
472, 505, 515, 522, 538) Ornamentleiste — zahlreiche bunte florale
Initialen sowie Initialen in Gold mit floraler Verzierung.
Verlust von Miniaturen: Ornamentale Ausstattung der 1. Homilie,
Ornamentleisten vor den Lektionen für Februar bis August.
Provenienz: Die Handschrift wurde von Erzbischof Laud mit seiner
ersten Donation im Mai 1635 der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz, Rücken mehrfach gebrochen.
Nr. 44-45
f. 52 Ornamenttor
Titelrahmen der ersten Matthäus-Lektion. 70 x 70 mm; Rahmen 25 mm
breit.
Muster und trübe Farbigkeit der Bordüre ähnlich £. 1.
E77 Ornamentleiste
Vor Beginn der Lukas-Lektionen. 20 X 65 mm.
Drei blaue Kreise mit steifer, blau-grüner Blüte nebeneinander auf
mattem, rot untermaltem und gesäumtem Goldfeld. Blaue Eckblätter.
f. 103” Ornamentleiste
Vor Beginn der Markus-Lektionen. 15 X 70 mm.
Bordüre mit trübem Goldgrund, durch blau-weiß getupfte Linien in
Rautengitter unterteilt, mit blau-grünen Blüten.
f. 169 Ornamenttor Abb. 286
Vor Beginn der Synaxarlektionen. 58 x 75 mm; Rahmen 20 mm breit.
Blau-grün-rote Blüten in und zwischen dünnen, blauen Kreisen aul mattem
Goldgrund. Kleine Eck- und Basispflanzen.
45
Abb. 289-291
Erhaltung: Die Handschrift ist in sehr schlechtem Zustand. Abgesehen
von den großen Verlusten sind zahlreiche Blätter, besonders am Beginn
und Ende des Codex, nur noch brüchige Fragmente; alle Blätter sind
zerknittert und durch Wasser und Schmutz beschädigt. Viele Wachs-
flecken.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 515. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue IV/1, 37.—- Hunt, Summary Catalogue I, 130.- HunT,
Introduction, XXXV, XL. — ALanp, Liste Nr. L 18, 205.
Beschreibung der Illustrationen:
p. 55 Ornamenttor Abb. 290
Vor Beginn der Matthäus-Lektionen. 68 X 72 mm; Bordüre 21 mm breit.
Blaue Kreise mit breitflächigen, blau-grünen Blüten mit rotem Herzblatt
alternieren mit schlanker, spitz ausladender Blüte, dunkelgrün mit blauen
Kelchblättern. Goldgrund, karminrot untermalt und gesäumt, kleine
Eckblüten, grün-goldene Blütenranke auf der Grundlinie. Fehlstellen,
Farbe und Gold stumpf geworden.
p. 146 Ornamentleiste
Vor Beginn der Markus-Lektionen. 10 X 67 mm.
Serie von Rosetten, alternierend grün und lila, mit krausen gelben bzw. rosa
Rändern. Goldgrund, rot grundiert, lila gesäumt, blaue Ecktropfen.
p. 195 Ornamenttor Abb. 291
Vor Beginn der Lukas-Lektionen. 61 x 71 mm; Bordüre 14 mm breit.
Serie von kleinen hellblauen Kreisen mit monochromen Blüten, hellblau,
dunkelrotbraun, dunkelgrün, weiß bzw. gelb gezeichnet; in den Zwickeln
zinnoberrot-braune Rosettenspitzen; am Beginn und in der Mitte der Serie
blaue Schrägstege mit liegenden blauen Spitzblättern. Goldgrund, rot
untermalt und gesäumt. Herzblätter in den Ecken, hellblau-grüne, gold-
konturierte Blütenbäumchen auf der Grundlinie.
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Nr. 45-46
p. 285 Ornamenttor Abb. 289
Vor Beginn der Markus-Lektionen. 55 X 72 mm; Bordüre 18 bzw. I!4mm
breit.
Der Horizontalbalken ist unterteilt in zwei Bordüren; in der oberen eine
Serie liegender rosa Rosettenspitzen mit blauem Schenkel, begleitet
paarweise von grünen Rosettenspitzen, in der unteren eine Serie von
Rosetten, rosa, hellblau, zinnoberrot, grün. Die Bordüre der Seitenfelder
ist durch blaue Zickzacklinien in Dreieckfelder unterteilt, in jedem ein
blaues oder grünes Spitzblatt. Goldgrund, karminrot untermalt, karmin-
rote Teilungs- und Saumlinien. Grün-blau-goldene Blüten an den Ecken
und auf der Grundlinie.
p-363 Ornamentleiste
Vor der Theodorlektion. 20 x 68 mm.
Vier blaue Kreise mit breiter Rundblüte, hellblau-grün mit rosa Herzblüte
im Zentrum, kleine blaue und grüne Schößlinge. Goldgrund, karminrot
untermalt und gesäumt, Eckblättchen. Gold weitgehend abgerieben.
p- 438 Örnamenttor
Vor Beginn der Lektionen zur Karwoche. 28 x 73 mm; Bordüre 13 mm
breit.
An den Seiten stehende, oben liegende große Blüten, hellblau-grün mit
rosa Rosettenspitze. Goldgrund, karminrot untermalt und gesäumt. Blaue
Ecktropfen und -blätter.
p. +72 Ornamentleiste
Vor Karfreitaglektionen. 10 x 72 mm.
Flechtband, grün und blau zweisträhnig, mit roten Spitzen. Goldkontur.
Holkham gr. 112 (Holkbam 289)
Ps.-Kyrillos von Alexandria, Lexikon u.a.
(Süditalien? — 12. Jahrhundert)
Pergament - 248 x 185 mm-II + 236 ff. (1,11, 234-236 = V = pap.) -
2 coll. 33 linn.
(1-118°) Ps.-Kyrillos von Alexandria, Lexikon— (119-176)
diverse lexikographische und etymologische Schriften —
(176°-183°) Erläuterung zur Berechnung von Jahren, Mo-
naten, Sonnen- und Mondzyklen, Ostern etc., u.a. für die
Jahre 876-1408 — (184-184”) Ostertafeln für 1355-1408,
inc. mut. — (184-196°) diverse lexikographische Schriften —
(196°-225) Kommentare zum Kanon der Hauptfeste, des
Triodion und der Karwoche — (225-230) Etymologie —
(230°-231) Johannes Chrysostomos, Kommentar zum
Vaterunser — (231’) leer — (232-233”) Ostertafeln für
1409-1492, Ergänzung des 15. Jh.
Foliozählung: Arabische Zilfern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts unten.
78
p. 489 Ornamenttor
Vor Beginn der Septemberlektionen. 58 X 70 mm; Bordüre 20 mm breit.
Dünnes, hellblaues Gitter aus kleinen Herzen und Kreisen, gefüllt mit
Blüten in Grün, Karmin- und Zinnoberrot. Goldgrund, karminrot unter-
malt und gesäumt. Blaue Eckblüten und blau-grüne Blütenbäumchen auf
der Grundlinie, golden konturiert.
p. 505 Ornamentleiste
Vor Oktoberlektionen. 20 x 70 mm.
Drei blaue Kreise, im mittleren rosa-lila Rosette, in den seitlichen
blau-grüner Blütenstrauß, dazwischen Sternblüte aus blauen und grünen
Spitzblättern mit zinnoberroter Rosette als Kern. Goldgrund, karminrot
untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
p. 515 Ornamentleiste
Vor Novemberlektionen. 15 x 71 mm.
Blaue, tangierende Kreise mit flacher, hellblau-grüner Rundblüte oder
karminrotem Profilblatt mit hängender Herzblüte oder lila-hellblauer
Rosette. Goldgrund, karminrot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
p. 322 Ornamentleiste
Vor Dezemberlektionen. 15 X 82 mm.
Kleine, hellblaue Kreise, in jedem ein steifes, aufrechtes, blaues oder
grünes Kleeblatt. Goldgrund, karminrot untermalt und gesäumt, blaue
Ecktropfen.
p. 338 Ornamentleiste
Vor Januarlektionen. 16 X 74 mm.
Bordüre durch blaue Zickzacklinien in Dreiecke unterteilt, in jedem ein
grünes oder hellblaues Blatt, gelb oder weiß steif konturiert. Goldgrund,
karminrot untermalt und gesäumt, blaue Ecktropfen.
46
Abb. 292
Lagen: 22 x 8 (176)7 (8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 184 mit Textverlust:
183)5 (8 — 3: 3 Blätter fehlen vor f. 184 mit Textverlust: 188)5 x 8 (228)
3 (231) 2 (233).
Linienschema: Lake II, 34e.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text- Minuskelin karminro-
ter Tinte: Kommentar zum Vaterunser — Majuskel in karminroter Tinte:
viele Titel und Initialen — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Titel des Kyrillos-Lexikons, jeweils erste Initiale aller Bücher und Kapitel.
Illustration: (1) Ornamentrahmen — (196°) Ornamentleiste — (137°)
schlichtes Flechtband — einige einfache, florale Initialen.
Provenienz: Die Handschrift wurde von Thomas Coke, dem 1. Earl of
Leicester, 1718 bei der Versteigerung der Sammlung A. E. Seidel in Berlin
erworben. Mit einem Großteil der Sammlung der Earl of Leicester in
Holkham Hall gelangte sie 1953/54 in die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz, mit Blindprägung und dem
Emblem des Thomas Coke in Goldprägung. Das gleiche Emblem (ein
Strauß mit Hufeisen im Schnabel) mit der Umschrift Thomas William
Coke, goldgeprägt auf weißem Leder, im Innendeckel eingeklebt.
Erhaltung: Nach Restaurierung sehr gut.
Literatur: BArBoUrR, Description Nr. 112, 612-613. - De Rıccı,
Handlist Nr. 289, 23.- AusınzAul, Nr. 265, 236.- Hunt, Survival Nr. 74,
38.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentrahmen Abb. 292
Titelrahmen des Kyrillos-Lexikons. 83 x 127 mm; Bordüre 18 mm breit.
Nr. 46-47
Kreise mit fünfblättrigen Blüten, verbunden durch Schrägstege und
Spitzblätter, hell ausgespart aus karminrotem Grund, alle Blätter mit
grüner Tinte leicht laviert. Knotensaum und Eckblüten rot gezeichnet.
f. 196° Ornamentrahmen
Vor Kommentar des Kosmas zum Kanon der Geburt Christi. 15 x 62 mm.
Gitter mit kleinen steifen Blüten, hell ausgespart aus karminrotem Grund.
Holkham gr. 60 (Holkham 296; Morezenos 40; Giustiniani 22) 47
Georgios Monachos, Symeon Metaphrastes et al., Chronik
(Provinz) — 1118
Pergament — 270 x 190 mm - II + 153ff. (1, II, 152, 153 = V = pap.;
+ 1/1, + 124/1) —2 coll. 30 linn.
(1°-21) Georgios Monachos, Chronik, Buch I — (21’-148°)
Symeon Metaphrastes et al., Chronik — (149-149°) Eintra-
gungen.
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, arabische Ziffern in Bleistift,
recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Ende der Lage verso
Mitte unten.
Lagen: 8(+ 1/1:7) 10 x 8(87)7(8 — 1: 1 Blatt fehlt vor £. 94 mit
Textverlust: 94) 8 (102) 3 (4 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 106 mit Textverlust:
105)5 x 8(+ 124/1: 144) 5 (147).
Linienschema: Lake II, 19b.
Schrift: Minuskel in hellbrauner Tinte: Text - Majuskel in karminroter
Tinte: Titel, Kolophon — Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte:
Titel der Georgios-Chronik, Initialen.
Illustration: (1) Ornamentrahmen — (21”, 95, 125°) Ornamentleiste —
einige Zierinitialen.
Eintragungen: f. 1: Besitzvermerk des Markos Morezenos: &x 1wv
M&ox(ov) MogeLnvov ieg&ws.M.
f. 1: Eintragung des B. de Montfaucon: 1698. cod. num. 22. Scriptus anno
1118 Georgii oecumenici et Simeonis magistri chronica.
f. 149: Kolophon des Schreibers Nikephoros aus dem Jahre 1118 = a.m.
6626: X(pıor)e 6 nAüoas xane ws nBovindng 0oL o(wr)£g dLdov ToLs
Euois nÖvVOoLS xAgıv. Erekeiwin 1Ö rraodv BıßAiov xeıgl Nımnpsgov
eVTEAOUS umvi nagtio a’ Lvölını@vos) va’ Ev ETEL SXXs’.
f. 149, 149°: Besitzvermerke, Gebete u.ä. diverser Besitzer, 14., 15. Jh.:
a) Io(dvvns) BagdwAon£os and mv tivo.
b) üydoaoa 16 BnßAnov obTov and töv nanav aueov In(avvnv) ano To
covoiaı. 6 VEÖS OUYXWELOLTOV.
c) o0ros 6 BißAOS Eoriv AnagtöAov LegEos MAgxoV OVyH&AoU nal WOTLg
tuxev xAEıovv va Exei TÄS RAS TWVv Aylmv natEgwv xal 1Wwv Ente
ouvvödwv.
Provenienz: Die 1118 von Nikephoros geschriebene Handschrift befand
sich im 14., 15. Jh. im Besitz eines Johannes Bartholomaios, eines Priesters
Johannes aus Souria und eines Priesters Markos Synkellos. Im frühen 17.
Jh. gehörte sie dem Priester Markos Morezenos auf Kreta, gegen Ende des
17. Jh. dem Prokurator Giulio Giustiniani in Venedig, indessen Sammlung
B. de Montfaucon sie studierte. Im frühen 18. Jh. wurde sie von Thomas
Abb. 293
Coke, dem 1. Earl of Leicester, erworben. Mit einem Großteil der
Sammlung der Earl of Leicester in Holkham Hall gelangte sie 1953/54 in
die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz mit dem Emblem des Thomas
Coke in Goldprägung. Das gleiche Emblem (ein Strauß mit Hufeisen im
Schnabel) mit der Umschrift Thomas William Coke, goldgeprägt auf
weißem Leder, im Innendeckel eingeklebt.
Erhaltung: Nach Restaurierung in sehr gutem Zustand.
Literatur: BARBOUR, Description Nr. 60, 603. — De Rıccı, Nandlist Nr.
296, 24. - MontTrFaucon, Diarium Italicum 435. — VOGEL-GARDTHAUSEN,
Schreiber, 342. - C. DE Boor, Weiteres zur Chronik des Logotheten. In:
BZ 10 (1901) 77-90.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentrahmen Abb. 293
Titelrahmen der Georgios-Chronik. 52 x 137 mm; Bordüre 16 mm breit.
Blattranke mit langen Schößlingen und Kompositblüten in den Kreiswin-
dungen, hell ausgespart aus kräftig karminrotem Grund. Geknoteter Saum,
Eckpalmetten, langstielige Blüten auf der Grundlinie. Flechtkreuz als
Aufsatz. Leicht verwischt. Initiale I]: geradliniger Buchstabe, an dessen
Außenrand weiche Blätter angelehnt sind.
21° Ornamentleiste
Vor dem Beginn der Symeon-Chronik. 16 X 62 mm.
Flache Ranke mit Zungenblättern, hell ausgespart aus kräftig karminrotem
Grund. Geknoteter Saum, Eckpalmetten, langstielige Blüten auf der
Grundlinie, Vase als Aufsatz. Initiale : in roter Zeichnung ein schlankes
Oval, durch das perspektivisch ein Horizontalstab greift, an dessen Enden
außen lange Blätter herabhängen.
f. 95 Ornamentleiste
Vor dem Kapitel über Saul, David und Goliath. 14 x 60 mm.
Zwei Kreise mit Kompositblüte, verbunden durch langen Schrägsteg mit
schlanken Blättern, hell ausgespart aus kräftig karminrotem Grund.
f. 125° Ornamentleiste
Vor dem Kapitel über die Perserkönige. 15 X 60 mm.
Ranke mit kleinen Blüten und Blättern, hell ausgespart aus kräftig
karminrotem Grund.
79
ea
rt. Au
IRFEN ern
nasmarnemnse
Swen.
Nr. 48
Cromwell 11 (Cromwell 117; S.C. 296)
Liturgien, Synaxarlon u.a.
Epiros — 1225
Pergament - 213 x 157 mm -II + 211££. (1, 11,210, 211 = V = pap.;
+ 1/1) - 1 col. 20 linn.
(p. 1°) spätere Eintragung: Gebet — (p. 2°) Miniatur -(p.1-
p. 21) Hesperinos-Gebete - (p. 22 - p. 49) Chrysostomos-
Liturgie — (p. 49 - p. 76) Basileios-Liturgie —(p. 76-p. 149)
Epiphanios von Zypern, Präsanktifikantenliturgie — (p. 149
- p. 290) Synaxarıon, ausgewählte Lektionen aus Evange-
lien und Apostolon — (p. 290 - p. 340) Lektionen des
Orthros —- (p. 340 - p. 405) diverse liturgische Texte — (p.
405 -p. 415) Krankengebete — (p. 416) Kolophon.
Paginierung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, verso links
oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto oben, am Ende der Lage verso unten.
Lagen: 12 (+ p. 1'/2°/1:p.22)19 x 10(p.402)7 (p.416; letztes Blatt
= V fehlt).
Linienschema: Lake I, 2b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner und
zinnoberroter Tinte, teilweise gelb laviert: einige Titel und liturgische
Angaben - Auszeichnungsmajuskel in roter Tinte: einige Titel.
Illustration: (p. 2°) Marienikone - {p. I, p. 149) Ornamenttor — (pp. 8,
22,49, 76, 88, 218, 234, 290, 308, 416) Ornamentleiste - (pp. 17,23, 26,
32, 54, 83, 117, 119, 126, E38, 405) figürliche Initialen, Christus und
Heilige - (25, 36, 272, 276) Initialen mit grotesken Figuren - zahlreiche
dekorierte Initialen, viele zoomorph.
Eintragung: p. 416: Kolophon des Schreibers Michael Papadopoulos,
Sohn des Priesters Georgios aus dem Thema Joannina, der die Handschrift
am 13. Februar 1225 (= a.m. 6733), zur Zeit der Alleinherrschaft des
Theodoros Dukas, fertigstellte:
wWareg Sevon yalgovgıv IdELV ateldas, OUTwS Hal ol yodyovzes BıßAtov
telos, 0) KOLOTEOWTTIQ TOU KÖOHOU PEOLENIOV xal piAaEovToVs not oe
805abavras Hal ÜHVOUVTaS GOV MV EX nAOVEVOU odexwWomv, Gurv.
eyoäpn lega BıßAös wur ÖL& XELOÖS EHOV TOU EAaylotov zul Avaklov
Rugu TÄavTas Hal XWELKOU KuÄoyPupoOV xal AvayıvW)EXoViOS Ev aut tn]
BißAw. eixeodaı noös x... ENOU TOV anaptokov xul Ads £henon nal En
TWV .... Eygapn ag’ EuoV 7) ÖEAtos aüm Mixanı Aavayvaoıns TOU
MHanadönov(Aov) vios Tewpylov iegt&ws Tov and ou HEuatos Imavvirov
Een Uneygapm dE Ent ETOVS spAy’, umvi de Peugovagiov, ıy’ NUEQE, MQa
5’... KOVOHAXOv GEOÖSWEOU TOV A0OUXxa.
Provenienz: Die vom Schreiber Michael Papadopoulos 1225 vollendete
Handschrift entstand zur Zeit des Theodoros Angelos Dukas Komnenos,
seit 1215 Despot von Epiros, 1225-1230 Kaiser von Thessalonike, sehr
wahrscheinlich in Epiros, vielleicht in Joannina selbst, vermutlich ehe
Theodoros sich zum Kaiser proklamierte. Die Handschrift gelangte 1654
als Geschenk Oliver Cromwells in die Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Der Codex hat durch Feuchtigkeit und Schmutz erheblich
gelitten.
Literatur: Coxr, Quarto Catalogus 1, coll. 433-434. — AıAanv, Liste, Nr.
L 30, 206. -— VoGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber 317.
Beschreibung der Biustrationen:
Die Handschrift ist sehr reich dekoriert; die meisten Haupttexte sind durch
ein Flechtband vor ihrem Titel ausgezeichnet, Haupttexte und Abschnitte
so
48
Abb. 294-300
beginnen mit einer großen, dekorativen Initiale, darunter mehrere figür-
liche Initialen. Flechtband und dessen Derivate — Flechtknoten, Schleifen,
Stab mit Schaftring, Knoten und Schleife — sind die vorherrschenden
Ornamentmotive, dazu seltener einzelne Blättchen. Bei vielen Initialen ist
die ornamentale Grundform mit Figuren oder figürlichen Elementen -—
segnende oder schreibende Hand - oder mit zoomorphen Motiven — Vogel,
Vogelpaar, Hund, Schlange, Fisch, Tierprotomen — kombiniert; reine
Tier-, besonders Fisch-Initialen, kommen ebenfalls vor. Alle Ornamentik
ist in dunkelbrauner Tinte gezeichnet und häufig farbig — rot, gelb und
schwarzbraun - laviert.
p- 2° Marienikone Abb. 294
Frontispiz. 142 x 125 mm.
Maria ist in Halbfigur streng frontal dargestellt, das Kind auf ihrem rechten
Arm steif aufrecht, in Dreiviertelansicht dem Betrachter zugewandt.
Soweit Farbspuren erkennen lassen, trug Maria ein graublaues Unterge-
wand und braunes Maphorion mit hellem Saum, Christus ein blaugraues
Gewand. Breite, hellgelbe Nimben. Dunkelroter Grund, ursprünglich mit
dünner Silberauflage. Als Rahmen eine Bordüre aus gegenständigen,
dünnen Herzpalmetten, rot und gelb auf schwarzem Grund. Weitgehend
EAE(OYEA). ICXC.
p. 1 Örnamenttor Abb. 298
Titelrahmen des Buches. 50 x 113 mm; Bordüre 20 mm breit.
Breites Flechtband in Rot und Pergamentfarbe auf schwarzem Grund, rot
gerahmt. Als Aufsatz ein Kreuz auf einem kreuzbesetzten Hügel, flankiert
von pickenden Vögeln.
p. 8 Flechtband, zweisträhnig.
p. 17 Initiale O: Kopf eines jugendlichen Heiligen.
p. 22 Ornamentleiste: Serie gegenständiger roter Herzen mit gelber
Blüte auf schwarzem Grund. Als Aufsatz pickende Vögel.
p. 23 Initiale O: Halbfigur eines jugendlichen, bartlosen Bischofs im
Ornat, mit drei Kreuzen auf dem Epitrachilion; Lehrgestus, Codex im
linken Arm. Johannes Chrysostomos? (Abb. 297)
p. 25 Initiale E: Halbfigur eines Jugendlichen (kein Nimbus), der mit
ausgestrecktem Arm auf den Text deutet, frontal.
p- 26 Initiale O: Kopf Christi, frontal, jugendlich, Kreuznimbus.
p. 32 Initiale ©: Kopf eines bärtigen Heiligen mit dunklem Haar.
p.36 Stehende Figur mit erhobenen Händen, jugendlich, ohne Nim-
bus; kurze Tunika, magere rote Beine.
p. 49 Flechtband, zweisträhnig.
p-. 54 Initiale O: Büste eines Heiligen mit dunklem Haar und Bart, mit
lehrend erhobenem rechten Arm, der ohne organische Verbindung an die
Schulter gelehnt ist. Basileios? (Abb. 295)
p. 76 Flechtband, zweisträhnig.
p. 83 Initiale O: Kopf eines jugendlichen, bärtigen Heiligen, frontal.
p- 88 Ornamentleiste: rote Wellenranke mit pergamentfarbenen Blät-
tern auf schwarzem Grund, rot gesäumt.
ee ee
BR ee"
j
a
RD
p. 117 Initiale ©: Kopf eines jugendlichen Heiligen, in die rote
Nimbusscheibe eingeschlossen.
p. 119 Initiale O: Kopf eines jungen Heiligen mit langem Haar,
frontal.
p. 126 Initiale ©: ähnlich p. 119.
p. 138 Initiale O: Büste eines Heiligen mit dunklem Haar und Bart,
frontal; Nimbus gelb, gerahmt mit roter Zickzackbordüre auf schwarzem
Grund. (Abb. 296)
p. 149 Ornamenttor
Titelrahmen des Synaxarions. 13 X 130 nım; Bordüre 6 mm breit.
Gelb-rot-weißes Flechtband, dreisträhnig, auf schwarzem Grund, rot
gesäumt.
p. 218 Flechtband, zweisträhnig.
Auct. B. subt. 4 (Misc. gr. 137; S.C. 27673)
Nr. 48-49
p. 232,235, 276 Initiale E: Sehr große Buchstaben, 100-120 mm hoch,
zusammengesetzt aus Flechtband- und Knotenelementen, ausgestreckter
Hand, Vogel, Maske, Tierprotomen, balancierende Figur u.a. (Abb. 299,
Abb. 300)
p. 234 Flechtband, zweisträhnig.
p- 272 Am unteren Rand eine kleine Figur, die über ihrem Kopf eine
Waage (?) hochhält.
p. 290 Flechtband, zweisträhnig.
p. 308 Ornamentleiste: Serie gegenständiger Herzpalmetten.
p. 405 Initiale O: Brustbild eines jungen Heiligen mit rotem Nimbus,
frontal, getupftes Gewand; der einzige, rechte, Arm deutet zum Text.
p. 416 Flechtband, zweisträhnig, auf schwarzem Grund, rot gerahmt.
49
Symeon Metaphrastes, Menologion für den Monat Oktober
(Konstantinopel? Athos? — 1. Hälfte 13. Jahrhundert)
Pergament — 380 x 280 mm - II + 182f£f. (I, II, 178-182 = V = pap.;
175-177 = pap.) - 2 coll. 32 linn.
(1-174°) Viten und Passionen für den 1. bis 24. Oktober,
des. mut. — (175-177) Ergänzung des verlorenen Teils der
Passio des 24. Oktober — (177*) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
Mitte unten, am Ende der Lage verso Mitte unten. Angabe der Foliozahl
jeder Homilie an deren Beginn, recto links unten, von späterer Hand.
Lagen: 5 x 8 (40)6 (46)2 X 8(62)6(68)3 x 8(92)2 x 10(112)4 x 8
(144) 2 x 6 (156) 10 (166) 8 (174: am Ende fehlt eine unbekannte Zahl
von Lagen).
Linienschema: ähnlich Lake II, 24b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Titel und Daten der Viten— Majuskel in Gold: Titel der ersten Passio
— Auszeichnungsmajuskel in Gold: Datum der ersten Passio — Auszeich-
nungsmajuskel in karminroter Tinte: Initialen.
Ilustration: (1) Ornamenttor - Ornamentleisten vor Beginn der meisten
Viten — dekorative Initialen am Beginn der meisten Viten.
Verlust von Miniaturen: Mit den Viten und Passionen ab dem 25.
Oktober ging auch deren dekorative Ausstattung — Ornamentleisten und
Initialen — verloren.
Eintragungen: f. 179: mehrere ähnlich lautende Eintragungen des 14.,
15. und 16. Jh., denen zufolge sich die Handschrift im Besitz des
Pantokratorklosters am Athos befand; halb zerstört, da das Blatt zerrissen
ist: 6 naEWv unv 6 @ATWBßELO(S) .... Xat legäs uOvNs ToL IIa(vroroäTo-
005) .... TNS buaxeiuevng &v.... TOV Adwv(0s)...
f. 178°: Gebet.
f. II: E Monasterio t0oV IIavroxodrooos advectus. A.D. 1727.
f. II: Martyrologium pro mense Octob(rio).
f. 1: Mss. Barocc. 245.
Provenienz: Die Handschrift befand sich spätestens seit dem 14. Jahr-
hundert im Besitz des Pantokratorklosters am Athos. 1727 kam sie
Abb. 301-303
zusammen mit anderen Handschriften in die Bodleian Library, nachdem
Abt Desiderius 1725 an die Universität Oxford ein Ersuchen um [inanzielle
Unterstützung gerichtet hatte.
Einband: Brauner Rauhledereinband mit Bordüren in Blindprägung auf
Holz.
Erhaltung: Textverlust am Ende, Schäden an den ersten und letzten
Blättern, Schmutz und Wachsflecken; davon abgesehen recht gut.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 705. — MApDaAn, Summary
Catalogue V, 331.
Beschreibung der Illustrationen:
Abb. 301
Titelrahmen der Passio des 1.10. (Ananias). 72 x 87 mm; Bordüre 18 mm
breit.
f. 1 Ornamenttor
Alternierend blaue Kreise und rot-blaue Blüten auf Stegen bzw. Rauten
mit blau-roten Sternblüten; im mittleren Kreispaar oben blau-grüne
Rundblüten mit zinnoberrotem Kern, in den übrigen Kreisen Tiere: Hasen,
geduckt oder nach einem Blatt schnappend, pickende Vögel, aufspringende
Löwen. Blattschößlinge an den Kreisen füllen die Zwickel. Üppige,
blau-grün-zinnober-goldene Blüten an den Ecken und als Aufsatz in der
Mitte, als hohe Bäumchen auf der Grundlinie. Goldgrund, karminrot
untermalt und gesäumt. Große, florale Initiale A. Die Miniatur ist
nachgedunkelt und trüb geworden.
f. 4 Ornamentleiste Abb. 302
Vor der Vita des 2.10. (Kyprian und Justina). 18 x 87 mm.
Vier hellblaue Kreise mit hellblau-roter Rundblüte bzw. hellblauem Vogel,
verbunden paarweise durch Schrägstege mit einem Paar grün-blauer
Spitzblätter, in der Mitte durch eine ausladende, steife, blau-rot-blaue
Blüte. Hellbrauner Grund, zinnoberrot gesäumt; kleine Eckpalmetten.
Initiale II: floral-cloisonn£.
£. 17° Ornamentleiste
Vor der Passio des 3.10. (Dionysios Areopagita). 9 X 90 mm.
Hellblaue Welle mit hellblauen, zinnoberroten und dunkelgrünen Palmet-
tenranken auf Pergamentgrund mit hellblauem Saum; alle blauen Linien
haben eine weiße Mittelrippe.
8l
Nr. 49-50
f. 26 Ornamentleiste zur Passio des 5.10. nicht ausgeführt, nur die
blaue Saumlinie ist vorgezeichnet.
f£29 Ornamentleiste
Vor der Vita des 6.10. (Apostel Thomas). 10 x 90 mm.
Serie steif aufrechter Herzpalmetten, gruppenweise dunkelgrün, zinnober-
rot und hellblau, auf Pergamentgrund mit dunkelgrünem Saum.
f. 35 Ornamentleiste
Vor der Passio des 7.10. (Sergios und Bakchos). 10 X 91 mm.
Vereinfachtes Millefiorimuster mit hellblauen, hellgrünen und roten
Kreuzchen auf Pergamentgrund, hellblau gesäumt.
f. 47 Ornamentleiste
Vor der Vita des 8.10. (Pelagia). 11 x 90 mm.
Hellblaue Zickzacklinien mit weißer Mittelrippe teilen Dreieckfelder ab, in
jedem ein hellblau-dunkelgrünes Dreiblatt, auf Pergamentgrund, rot und
hellblau gesäumt.
f. 57° Ornamentileiste
Vor der Passio des 12.10. (Tarachos u.a.).9 x 90 mm.
Anlage ähnlich f. 47, in den Dreieckfeldern eine Palmette, rot, dunkelgrün
oder hellblau, alle mit weißer Rippe, auf Pergamentgrund, dunkelgrün
gesäumt.
f. 64 Ornamentleiste
Vor der Passio des 13.10. (Karpos und Papylos). 10 x 90 mm.
Ähnlich £. 57”.
f. 74 Ornamentleiste
Vor der Passio des 14.10. (Gervasios, Protasios u.a.). 8 x 90 mm.
Serie kleiner, liegender, hellblau-grüner Blüten auf Pergamentgrund,
hellblau-weiß gesäumt.
f. 79° Ornamentleiste
Vor der Passio des 16. 10. (Longinus). 8 x 90 mm.
Vereinfachtes Millefiorimuster mit grünen, hellblauen und roten Rosett-
chen auf Pergamentgrund, hellblau gesäumt.
Lyell 91
Evangeliar
(Konstantinopel? — 13. Jahrhundert)
Pergament - 208 x 180 mm — I + 220ff. (1,220 = V)-1col. 22 linn.
(1) leer — (1Y-3°) Eusebiosbrief, Kephalaia des Matthäus-
Evangeliums — (4-61) Matthäus-Evangelium — (61’-62°)
Hypothesis und Kephalaia des Markus-Evangeliums —
(63-101) Markus-Evangelium — (101-103”) Hypothesis und
Kephalata des Lukas-Evangeliums — (104-170) Lukas-
Evangelium — (170°-171°) Hypothesis und Kephalaia des
Johannes-Evangeliums — (172-215°) Johannes-Evange-
lium, des. mut. — (216-219°) Synaxarion minor, des. mut.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
82
f. 85 Ornamentleiste
Vor der Vita des 17.10. (Ev. Lukas). 9 x 88 mm.
Durch blaue Linien in Rechteckfelder unterteilt, in jedem eine steif
aufrechte, blau-grüne Blüte, auf Pergamentgrund, rot-weiß gesäumt.
f. 90° Ornamentleiste
Vor der Passio des 19.10. (Ouaros). 10 x 90 mm.
Flechtband, weiß ausgespart auf dunkelgrünem Grund, rot gesäumt.
f. 99 Ornamentleiste
Vor der Passio des 20.10. (Artemios). 10 x 88 mm.
Serie blau-grün-roter Sternblüten auf Pergamentgrund, rot gesäumt,
grün-weiße Eckblüten.
f. 123 Ornamentleiste Abb. 303
Vor der Vita des 21.10. (Hilarion). 20 x 86 mm.
Vier hellblaue Kreise, die mittleren diagonal geteilt, in jedem Segment eine
kleine Palmette. Größere Herzpalmetten in den äußeren Kreisen und
paarweise gegenständig zwischen den Kreisen, alle zinnoberrot, dunkel-
grün oder hellblau, letzteres mit weißer Mittelrippe. Pergamentgrund, rot
gesäumt.
f. 145 Ornamentleiste
Vor der Vita des 22.10. (Aberkios). 9 x 89 mm.
Blaue Welle mit blauer, roter oder grüner Palmette in jeder Windung, auf
Pergamentgrund, rot gesäumt.
f. 162° Ornamentleiste
Vor der Vita des 23.10. (Apostel Jakobos). 9 x 90 mm.
Liegende, schlichte Herzpalmettenpaare, abwechselnd dunkelgrün, zin-
noberrot oder hellblau mit weißer Rippe. Pergamentgrund, rot gesäumt.
f.170 Ornamentleiste
Vor der Passio des 24.10. (Arethas). 9 x 88 mm.
Ähnlich f. 145.
50
Abb. 304-305
Lagen: 3(3)7 x 8(59)7(66)4x 8(98) 7(105)8 x 8(169)5 (6 — 1:1
Blatt fehlt vor f. 173 mit Textverlust: 174)5 X 8 (214) 5 (Lagenfragment:
219).
Linienschema: Lake I, 26a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Perikopentitel, ammonianische und Lektionsangaben, Ziffern —
Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte: Evangelientitel, Initialen.
Xlustration: (63) Ornamentrahmen — (4, 104, 172) Ornamenttor- (216)
Ornamentleiste.
Eintragung: [. 1: alte Bibliotheksnummer, 22840, in deutscher Schrift.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 19. Jh. in deutschem Besitz;
Kaufort und -datum sind unbekannt. Siewurde 1949 von James P. R.Lyell,
London, der Bodleian Library vermacht.
Einband: Schwarzbrauner Ledereinband auf Holz; Reste des griechi-
schen (?) Einbands auf der Innenseite des Rückdeckels eingeklebt.
Erhaltung: Die oberen und unteren Ränder stark beschnitten. Schäden
durch Feuchtigkeit; bei der Restaurierung zu stark geglättet.
Literatur: A. DE LA MARE, Catalogue of the Collection of Medieval
Manuscripts Bequeathed to the Bodleian Library Oxford by James P. R.
Lyell. Oxford 1971, 268-269 (Ruth BArBOoUR). -— ALAND, Liste Nr. 2487,
192.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 4 Ornamenttor Abb. 304
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. 38 X 118 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Kreise mit Kleeblattblüten und Schößlingen, verbunden durch Schrägstege
mit dichten, krausen Ranken. Knotensaum, Eckblüten und Blütenbäume
auf der verlängerten Grundlinie. Das Muster ist weiß ausgespart auf dem
blaß karminroten Grund; Eckmotive und florale Initiale B, mit Schlangen-
kopfenden, in derselben Tinte gezeichnet.
f. 63 Ornamentrahmen
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 42 X 116 mm; Bordüre 15 mm
breit.
Variante von f. 4. Initiale A aus verschlungenen Ranken.
Nr. 50-51
f. 104 Ornamenttor
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 37 X 125 mm; Bordüre 16 mmbreit.
Kreise mit flachen Blüten, alternierend mit Herzranken und Rankengitter;
Muster weiß ausgespart auf blaß karminrotem Grund. Knotensaum, kleine
Eckblüten. Initiale E: Zickzackmuster ausgespart auf blaß karminrotem
Grund.
f. 172 Ornamenttor Abb. 305
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 38 x 121 mm; Bordüre 17 mm
breit.
Intermittierende Ranke, in größere und kleine Blattgruppen auslaufend,
asymmetrisch komponiert, weiß ausgespart auf blaß karminrotem Grund.
Knotensaum, mit Eckblüten verknüpft. Initiale E: Buchstabe mit Knoten
und Blattranke am Sockel, als Zunge eine segnende Hand mit Blattranke
auf dem Ärmel.
[. 216 Ornamentleiste
Vor Beginn des Synaxarions. 13 X 130 mm.
Mehrsträhniges Flechtband, weiß ausgespart auf blaß karminrotem Grund;
Knotensaum.
Holkham gr. 1 (Holkham 19; Morezenos 61; Giustiniani 35) 51
Liturgischer Psalter
(Provinz — 13. Jahrhundert)
Pergament — 174 X 130 mm —- II + 327£f. (1, II, 326, 327 = V = pap.)-—
1 col. 19/20 linn.
(1-106°) 1.-76. Psalm - (107-207) 77.-151. Psalm —
(207°-226°) Oden — (227-312) Horologion — (313-325)
Gebete — (325”) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagen: 40 x 8 (320) 5 (325: letztes Blatt = V fehlt).
Linienschema: LakelI, 18a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in blaßroter Tinte:
Titel, liturgische Angaben, Ziffern — Auszeichnungsmajuskel in blaßroter
Tinte: Initialen — Auszeichnungsmajuskel in Gold: Titel der drei Haupt-
teile — Majuskel in Gold: Zwischentitel je auf der ersten Seite der drei
Hauptteile.
Illustration: (1, 107, 227) Ornamentfelder.
Eintragungen: f. 1: SA (= 61), Bibliotheksnummer der Sammlung
Morezenos.
f. 1: Eintragung von Montfaucon: 1698: Codex 35 num. Psalmi et officia
Graecorum, annorum fere 600.
Im Innendeckel: goldgeprägtes Wappen (Vogel Strauß mit Hufeisen im
Schnabel) und Legende: Thomas William Coke.
Provenienz: Die Handschrift war im 17. Jh. im Besitz der Brüder
Johannes und Markos Morezenos (Morosini), Priester auf Kreta; gegen
Abb. 306
Ende des 17. Jh. wurde sie von Giulio Giustiniani, Procurator vonS$. Marco,
gekauft, in dessen Sammlung sie von B. de Montfaucon studiert wurde.
1721 wurde sie von Thomas Coke, Viscount Coke of Holkham und 1. Earl
of Leicester, gekauft. Zusammen mit 108 griechischen Holkham-Manus-
kripten wurde sie 1953/54 von der Bodleian Library erworben.
Einband: Schwarzer Ledereinband mit goldgeprägtem Coke-Wappen.
Erhaltung: Gut, doch bei der Restaurierung zu stark geglättet.
Literatur: De Rıccı, Handlist, Nr. 19, 2.— BARBOUR, Description, Nr.1,
592. - MonTFAucon, Diarium Italicum 433.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 und £. 227 Ornamentfelder
Vor dem 1. Psalm und vor dem Horologion. 43 x 78 mm; 45 X 85 mm.
Beide Ornamentfelder sind fast vollständig zerstört; Reste von Goldgrund,
Spuren von blauen Ranken mit Blüten, Reste eines Gefäßes mit flankieren-
den Vögeln als Aufsatz,
f. 107 Ornamentfeld Abb. 306
Vor dem 77. Psalm. 43 x 78 mm.
Auf hellem, blau gesäumtem Goldgrund zwei Reihen blaue Kreise, in
jedem eine graublaue Blüte mit roten Spitz- oder Gelenkblättern; die Stiele
der Blüten wachsen in den Zwickeln zu einem Kreuz zusammen. Knospen
am Kreisrand und Saum. Kleine Eckblüten und gestielte Blüte am
Seitenrand des Feldes. Verwischt.
83
Nr. 52
Holkham gr. 64 (Holkham 104; Morezenos 32; Giustiniani 11) 32
Theophylakt von Bulgarien, Evangelienkommentar
(Konstantinopel?) — 1229
Pergament — 290 x 205 mm - IH + 302£f. (1,1, 301,302 = V = pap.) —
1 col. 42 linn.
(III) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (III”) leer -
(1-65”) Theophylakt von Bulgarien, Kommentar zum Mat-
thäus-Evangelium — (66) Kephalaia des Markus-Evange-
liums — (66*) leer — (67-100”) Kommentar zum Markus-
Evangelium — (101) leer — (101”) Kephalaia des Lukas-
Evangeliums — (102-194*) Kommentar zum Lukas-Evange-
kum —- (195) Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (195°)
leer - (196-300°) Kommentar zum Johannes-Evangelium.
Foliozählung: Griechische Ziffern in Tinte, separat für jedes Evange-
lium, reeto rechts oben. Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Ende der
Lage verso rechts unten.
Lagen: 1(I1I)24 x 8(192)9 (8 + 1:f.195 = Einzelblatt: 201)12 x 8
(297) 3 (4 — 1: Deckblatt fehlt: 300).
Linienschema: Lake 1,40c.
Schrift: Minuskel in schwarzer Tinte: Evangelien- und Kommentar-
text — Majuskel in karminroter oder hellbrauner Tinte: Kephalaia am
oberen oder unteren Textrand, Lektionen, Ziffern, Kolophon — Auszeich-
nungsmajuskel in karminroter oder hellbrauner Tinte: Titel, Initialen.
Ilustration: (1) Ornamentfeld — (II, 66, 67, 102, 195, 196) Ornament-
leiste.
Eintragungen: f. L: Bibliotheksziffer der Sammlung Morezenos: AB.
Eintragung des B. de Montfaucon: 1698. Codex num. 11. Theophylacti in
Evangelia scriptus anno 1229,
f. 300°: Kolophon des Schreibers Gregorios aus dem Jahre 1229 = a.m.
6737: Eyoagn 1) napovoa Veönvevoros BIßAos xerpi TOL TuneLvoü
(hHov)axov Tonyoglov umvi Ortwßoiw ivölırıavos) B’Tov sipAL’ Erovs.
Provenienz: Die vom Mönch Gregorios 1229 geschriebene Handschrift
gehörte im frühen 17. Jh. den Brüdern Markos und Johannes Morezenos,
Priestern auf Kreta. Gegen Ende des Jahrhunderts war sie im Besitz des
Prokurators Giulio Giustiniani in Venedig, wo sic 1698 von B. de
Montfaucon studiert wurde. Im frühen 18. Jh. wurde sie von Thomas Coke,
dem 1. Earlof Leicester, erworben. Mit einem Großteil der Sammlung der
Earl of Leieester in Holkham Hall gelangte sie 1953/54 in die Bodleian
Library.
4
Abb. 307
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz mit dem Emblem des Thomas
Coke in Goldprägung. Das gleiche Emblem (ein Strauß mit Hufeisen im
Schnabel) mit der Umschrift Thomas William Coke, goldgeprägt auf
weißem Leder, im Innendeckel eingeklebt.
Erhaltung: Die Handschrift ist sehr gut erhalten.
Literatur: BARBOUR, Description Nr. 64, 604. - De Rıccı, Handlist Nr.
104, 9. - MontFAucon, Diarium Italicum 435. - VOGEL-GARDTHAUSEN,
Schreiber 96.- ALAnD, Liste Nr. 684, 97.- Greek Manuscripts Nr. 22,21.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 11 Ornamentleiste
Vor den Kephalaia des Matthäus-Evangeliums. 21 x 172 mm.
Flechtband, dreisträhnig, geknickt, hell ausgespart aus karminrotem
Grund. Knotensaum mit Eckblättern.
f.1 Ornamentfeld Abb. 307
Vor dem Kommentar zum Matthäus-Evangelium. 42 x 167 mm.
Serie liegender Herzranken mit palmettenartigen Füllblättern und Blatt-
schößlingen, hell ausgespart aus karminrotem Grund. Knotensaum mit
Eckblüten. Als Aufsatz ein Kreuz mit der Beischrift IC XC NI KA.
f. 66 Flechtband, schmal, zweisträhnig, rot gezeichnet, vor den
Kephalaia des Markus-Evangeliums.
f. 67 Ornamentleiste
Vor dem Kommentar zum Markus-Evangelium. 23 x 163 mm.
Blattranke, hell ausgespart aus karminrotem Grund. Knotensaum mit
Blättern an den Ecken und als Aufsatz.
f. 102 Ornamentleiste
Vor dem Kommentar zum Lukas-Evangelium. 22 X 165 mm.
Serie aufrechter Herzen mit Füllblättern, hell ausgespart aus hellbraunem
Grund. Knotensaum mit Blättern an den Ecken und als Aufsatz.
f. 195 Flechtband, schmal, mit Zacken und Perlen, hellbraun gezeich-
net, vor den Kephalaia des Johannes-Evangeliums.
f. 196 Ornamentleiste
Vor dem Kommentar zum Johannes-Evangelium. 32 X 165 mm.
Blattranke, hell ausgespart aus karminrotem Grund. Knotensaum mit
Eckblättchen.
Roe 6 (S.c. 252)
Gregor von Nazianz, Homilien
(Nikaia? — 1. Viertel 13. Jahrhundert)
Pergament - 200 x 140/150/155 mm — IV + 189ff. (I-IIL, 188, 189 = V
= pap.; + 144/1, + 147/1)-— 1 col. 30 linn.
(IV) leer - (IV*) Miniatur — (1-1°) Johannes Chrysostomos,
Anastasishomilie — (2-3) Gregor von Nazianz, 1. Osterho-
milie — (4-17°) 2. Osterhomilie — (18-22°) 3. Homilie, Zum
Neuen Sonntag — (23-30) 4. Homilie, Pfingsten — (30°)
Miniatur — (31-37°) 5. Homilie, Christi Geburt — (38-72) 6.
Homilie, Trauerrede für HI. Basileios — (72'-73) leer — (73°)
Miniatur — (74-81°) 7. Homilie, Epiphanie — (82-103) 8.
Homilie, Taufe Christi — (103°) Miniatur — (104-110) 9.
Homilie, Julian der Steuereinnehmer — (110°) Miniatur —
(111-114) 10. Homilie, Gregor von Nyssa — (114°-115) leer
— (115°) Miniatur — (116-126”) 11. Homilie, Abschiedsrede
vor 150 Bischöfen — (127-127) leer — (128-142) 12.
Homilie, Hl. Athanasios — (142'-143) leer— (143°) Miniatur
— (144-158) 13. Homilie, Über die Liebe zu den Armen —
(158°-159) leer —- (159°) Miniatur — (160-166) 14. Homilie,
Makkabäer - (166°-167) leer—- (167°) Miniatur (168-175)
15. Homilie, Hl. Kyprian — (175°) Miniatur — (176-184) 16.
Homilie, An seinen Vater — (184°) Anleitung zur Berech-
nung des Mondes, spätere Ergänzung (griechisch mit
lateinischen Monatsnamen) — (185-185”) Fragment einer
Homilie auf den Sonntag der Orthodoxie, spätere Ergän-
zung.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
rechts oben, nur wenige erhalten.
Lagen: 2(IV,1)4 x 8(33)4(37)4 x 8(69) 4(73)5 x 8(113)2(115)8
(123)4 (127)4 x 8(+ 144/1; + 147/1:157)2 (159) 3 x 8 (183) 2 (185).
Linienschema: Lake I, 25b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text- Majuskelin Gold: Homilienti-
tel Auszeichnungsmajuskel in Gold: Initialen — Majuskel in roter Tinte:
Legenden in den Miniaturen, Homilienziffern am oberen Rand.
Illustration: (IV’, 2,4, 18, 22°, 30°, 38, 73°, 103”, 110°, 115’, 128, 143”,
159*, 167°, 175”) Miniaturen als Frontispizien zu den folgenden Homilien —
(23, 31, 74) Ornamentleisten — (4) Figürliche Initiale - (2) Zoomorphe
Initiale — Florale Initialen zu Beginn der meisten Homilien.
Verlust von Miniaturen: Kein Verlust; das Fehlen einer Frontispizminia-
tur zur Taufhomilie beruht auf einem Versäumnis des Malers: f. 81”,
gegenüber dem Homilienbeginn, ist Platz reserviert, f. 82, über dem
Homilienbeginn, wurden vom Schreiber die Goldkonturen einer Orna-
mentleiste angelegt, beides wurde jedoch vom Maler nicht genützt.
Eintragungen: f. IV’, unterhalb der Miniatur, Schenkungseintrag: Tho-
mas Roe Eques auratus et Seren(issi)mi magnae Britanniae etc. regis apud
Turcarum Imperatorem Orator, in gratitudinis sua erga Matrem Aca-
dem(iam) perpetuum testimonium hunc librum, quem ex Oriente secum
aduexit pub(licae) Bibliothecae D(ono) D(edit). 1628.
Zahlreiche Eintragungen (theologische Bemerkungen, Gebete, Schreib-
übungen) auf leeren Seiten, am Anfang, auf dem älteren Papiernachsatz-
blatt f. 186; außerdem mehrere Papierfragmente von Eintragungen auf f.
III und £. III” aufgeklebt.
Nr. 53
53
Abb. 308-323
Provenienz: Von Sir Thomas Roe vor April 1626 in Konstantinopel
gekauft, 1628 der Öffentlichen Bibliothek (Bodleiana) in Oxford ge-
schenkt, wo sich der Codex seit Mai 1629 befindet.
Einband: Brauner Ledereinband.
Erhaltung: Der Codex selbst ist gut erhalten, die Miniaturen hingegen
extrem schlecht: die Deckfarben sind weitgehend verlorengegangen,
erhalten blieb die Pinselvorzeichnung und, soweit vorhanden, die farbige
Grundierung. Als relativ haltbar erwiesen sich die Rosa-Lila-Töne; Grün
fehlt Fast immer (die jetzigen breiten Grünflächen sind Untermalung), Blau
häufig, desgleichen die Braunoliv-Mischfarbe des Inkarnats.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, col. 462. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue IV/1, 10. — Ro, Negotiations, 500-501. - W. D.
Macray, Annals ofthe Bodleian. Oxford 1890°, 70-72.- Ausın&aul,Nr.
278, 244. — Byzantine Art Nr. 348, 309, 336, Abb. 348. — GALAvARıSs,
Gregory, 12, 13, 14,15,20, 28,33, 35,36, 37,45,48,61,71,72,80, 81,85,
88, 101, 107, 109, 113, 122, 123, 180, 182, 183, 184, 187, 189, 193, 195,
197, 229, 233-235, Abb. 435-450. - LAZARrEv, Storfa 335 n. 57. - PÄcht,
Illumination 9, Abb. 23.- K. Wesser, Buchillustration. In: RBK 1 (1966)
col. 768.
Beschreibung der Illustrationen:
f. IV’ Gregor von Nazianz als Autor Abb. 308
Frontispiz des Codex, gegenüber Anastasishomilie des Johannes Chryso-
stomos. Ganzseitig, 142/152 x 104 mm.
Gregor sitzt links im Bild in Profilansicht auf einer braunen Bank mit rotem
Polster und blauem Suppedaneum, tief vorgebeugt auf einem Blatt
schreibend. Durch den breiten Kopf mit hoher Stirn und den breiten,
geradlinig geschnittenen Vollbart ist er eindeutig als Gregor von Nazianz
identifiziert. Sein Mönchsgewand ist dunkelbraun mit rotbraunem Uhnter-
gewand und schwarzen Sandalen. In den olivbraunen Farbresten des
Gesichts ist die Weißzeichnung durch Oxydation grauschwarz geworden.
Im Hintergrund links ein violettes Gebäude mit mehreren Fensterreihen,
braunem Obergeschoß und blauem Architrav, über den ein rotes Tuch
hängt; rechts oberhalb einer grünen Brüstung ein violettes Gebäude mit
drei kaminartigen Türmchen. Spuren von Goldgrund; rote Nimbus- und
Bildsaumlinie.
Legende auf Gregors Blatt: ei tis eboeßNs nal PUödEOS Anodaßerw
(Beginn der Anastasishomilie des Chrysostomos). Diese Legende ist ein
Palimpsest: Ursprünglich stand auf dem Blatt der Beginn der 1. Osterhomi-
lie Gregors; einzelne Buchstaben in roter Tinte sind noch erkennbar, die
die Identifizierung sichern. Erst von späterer Hand wurde in brauner Tinte
(auf das unleserlich gewordene Blatt?) der Anfang der gegenüberliegenden
Chrysostomos-Homilie — die selbst zum Originalcodex gehört - hinzgefügt.
f. 2 Anastasis Abb. 309
Vor Beginn der 1. Osterhomilie. 112 x 108 mm; Bildfeld 78 x 72 mm.
Christus steht mit breitem Schritt frontal auf der Hadeshöhle mit den
gekreuzten, braunen Toren. Mit der Linken hielt er ein Kreuz hoch
(verloren), mit der Rechten greift er Adam am Handgelenk, der schwerfäl-
lig aus einem Sarkophag steigt, hinter ihm Eva mit Bittgestus. Rechts im
Sarkophag stehen David und Salomon im Gespräch, hinter ihnen Johannes
d.T., auf Christus deutend. Farbreste: Christus dunkellila Unter-, heilgrü-
nes Obergewand, Adam dunkelblau, Eva, David und Salomon zinnoberrot
und wenig hellblaues Untergewand, Johannes braun. Reste von Gold-
grund. Sorgfältige Zeichnung des Kopfes Christi mit leicht lavierten
Schatten.
Rahmen: In den rot-goldenen Grund eingelassene (blaue) Kreise mit
blauen Rundblüten, verbunden durch Stege, die große spitzlappige oder
85
eltern
EEE ET ee ee RATE VERURTEILT HT rt 2 EEE EEE en: BESSER TRARRFEN REES
Nr. 53
kleine Kleeblattblüten tragen. Kleine Eckblüten, auf der Basislinie große
Palmettenbäume mit Knotenstamm, auf dem rechten sitzt ein Vogel.
Initiale A zoomorph: linker Schaft: springender Hund, um seinen Leib
windet sich eine Schlange, die mit Kopf und Schwanz sich um den rechten
floralen Schaft schlingt. Auf der Spitze des A steht ein Hahn.
f.4 Vision des Habakuk. Gregor lehrend. Abb. 310
Vor Beginn der 2. Osterhomilie. 73 x 108 mm.
Unter einem roten Bogen mit grüner Ranke steht der Prophet Habakuk,
mit Redegestus und einer offenen Rolle. Er ist jung mit braunem, lockigem
Haar und Bart, hellblauem Unter- und rosa Obergewand. Er wendet sich
leicht der Vision Christi rechts zu: Christus als weißhaariger Alter der Tage
thront, segnend und mit Rolle, in einer hellgrünen, weiß gesäumten
Mandorla; das blaue Ober- und braunviolette Untergewand sind reichlich
mit Schwarz gezeichnet. Die Mandorla wird von zwei aufrecht schweben-
den Engeln in roten, goldgestickten Gewändern getragen. Grüner, wellig
begrenzter Bodenstreifen, Goldgrund.
Legende in der Rolle: &xi ns guAdxög uov orNoonaı goiv6 bau(ndcLos)
(Hab. 2.1).
Initiale E: Im großen, floralen Bogen des Buchstabens steht Gregor von
Nazianz in braunem Bischofsgewand, die Rechte erhoben.
f. 18 Hl. Mamas
Vor Beginn der 3. Homilie. 84 x 105 mm.
Der jugendliche, schwarzhaarige, bartlose Märtyrer Mamas, ein Kreuz in
der Rechten, steht frontal in der Bildmitte; Tunika einst heilblau, rote
Chlamys. Links neben ihm gestaffelte, braune Hügel, der obere himbeer-
rosa. Rechts die Flächenprojektion einer Kuppelkirche mit offenem Tor,
Tympanon, lila Wand, Tambour und roter Kuppel hintereinandergeschich-
tet. Neben dem Tor ein Baldachinaltar mit Goldcodex. Goldgrund.
Abb. 317
Legende: Mä(ua)s.
f. 22° Pfingsten Abb. 312
Gegenüber Beginn der 4. Homilie.
Aus Vorzeichnung und Resten der Deckfarben sind zwei Phasen dieser
Miniatur abzulesen.
I. Original, 85 x 108 mm.
Eine breite, flach gebogene Bank zog sich über die Bildbreite mit flacher,
dunkler Bogenöffnung in der Mitte. Die Apostel saßen in zwei Reihen
hintereinander, in der vorderen je drei, angeführt von Petrus (rechts) und
Paulus (links). Das erhaltene schmale, blaue Himmelssegment mit 12
kräftigen Strahlen gehört vielleicht zu dieser Phase mit ihren großzügig
gezeichneten Figuren.
I. Übermalung, spätes 13./14. Jh. 115 x 108 mm.
Die Miniatur wurde nach unten verlängert, die Bank in steilem Halbkreis-
bogen mit Radialverstrebungen nach unten herabgeführt. In der nun
hochgestelzten Bogenöffnung befand sich mindestens eine Figur (durch
Auskratzen fast total zerstört, wenige rote Farbreste). Auf derneuen Bank
sitzen alle Apostel nebeneinander; Petrus und Paulus wurden wiederver-
wendet, aber übermalt mit weichen, roten bzw. braunen Gewändern.
Reiche Farbskala an den übrigen Aposteln (Blau-, Braun-, Rosa-,
Lilatöne); am besten erhalten die vorderen Apostel, der linke grünblau-kö-
nigsblau, der rechte hellgrün-graublau gekleidet; alle Figuren weich-kör-
perhaft im relativ weiten Umraum. Die übrigen 10 Apostel der älteren
Miniatur wurden mit Gold abgedeckt (Spuren auf ihrer Vorzeichnung
erkennbar). Neu die blau-weiße Schnurrahmung und, in breiten, roten
Majuskeln die Legende: 'H ITlevıyxoomn.
f. 23 Ornamentleiste
Vor Beginn der 4. Homilie. 11 X 107 mm.
Blau-golden gesäumte Zickzackbordüre, blau, mit rosa oder grüner
Rosette in jedem Feld.
f. 30° Geburt Christi Abb. 313
Gegenüber Beginn der 5. Momilie. Ganzseitig, 153 x 108 mm.
Einc hochgestaffelte, weiche Hügellandschaft, vorn lila und braun, hinten
grasgrün, darüber Goldgrund. Im Zentrum vor einer schwarzen Höhle liegt
86
Maria auf einer feuerroten Matratze; kräftig violettes Maphorion, Unter-
gewand einst königsblau, beide mit schwarzer Kontur- und Binnenzeich-
nung. Maria hat das Kinn auf den Handrücken und den Ellbogen auf den
Rand der Steinkrippe gestützt, auf der das goldgewickelte Kind liegt. Im
Vordergrund das Bad: die Amme, das Kind auf dem Schoß, prüft das
Wasser, eine Dienerin in grüner Tunika gießt Wasser ein. Links in der Ecke
sitzt abgewendet Joseph, den aufgestützten Kopf zur Krippe gewandt;
Obergewand grün untermalt. Rechts zeigt ein junger Hirt einem alten die
Krippe. Links neben Maria nähern sich vorgeneigt die drei Könige, rot und
blau gekleidet, der erste mit Goldgefäß in der Hand. Hinter den oberen
Hügeln tauchen vier Engel auf, auf das Kind oder aufwärts blickend; sie
sind hellblau, rosa, lila gekleidet, mit roten Flügeln.
£. 31 Ornamentleiste
Vor Beginn der 5. Homilie. 5 x 108 mm.
Goldranke auf purpurrotem Grund.
f. 38 Koimesis des Hl. Basileios
Vor Beginn der 6. Homilie. 103 x 105 mm.
Abb. 314
In ganzer Bildbreite das Lager des Toten mit einst graublauer Matratze und
stumpf violettem, mit Schwarzzeichnung gefälteltem Vorhang. Basileios,
nimbiert, trägt schwarzbraunen Bischofsornat über ockergelbem Unterge-
wand. Gregor von Nazianz, in rosa Bischofsgewand, beugt sich trauernd
über den Toten; die vier Männer hinter ihm führen in lebhafter Klage ihre
dunkelbraunen oder -violetten Mäntel an die Augen; nur Gregor von Nyssa
nahe dem Kopf des Toten verhält sich ruhig. Alle Gesichter großflächig,
stumpf olivbraun.
Legende: Kotmois tov Ayıov Baoıkion.
1.13. Taufe Christi Abb. 315
Gegenüber Beginn der 7. Homilie. Ganzseitig, 152 x 105 mm.
Christus steht im Zentrum der fast symmetrischen Komposition, in
Schreitstellung leicht seitwärts gewandt, nackt, mit Kreuznimbus; sein
Segensgestus galt der Personifikation des Jordan (Abdruck in ultraviolet-
tem Licht erkennbar). Flußufer goldgesäumt, links ein grüner, rechts ein
brauner Hügel. Links steht Johannes in brauner tunica exomis; er segnet
Christus, den Blick zum konzentrisch gegliederten Himmelsfeld gewandt,
von dem ein Strahlenbündel ausgeht. Rechts eilen zwei Engel mit
verhüllten Händen herbei, reich gekleidet, der eine hellgrün, der andere
rosa-purpur. Goldgrund.
Legenden: 7) Bäntıcıs. "I(nood)s X(giorö)s.
f. 74 Ornamentleiste
Vor Beginn der 7. Homilie. 8 x 107 mm.
Kleine blaue Quadrate mit rosa und hellblauen Rosetten, Goldgrund.
f. 103° Märtyrer Abb. 316
Gegenüber Beginn der 9. Homilie. Ganzseitig, 154 X 106 mm.
Eine Gruppe junger, braunhaariger, nimbierter Märtyrer steht frontal in
drei Reihen; die drei voll sichtbaren vorderen haben die Hände erhoben,
als ob sie Märtyrerkreuze hielten. Ihre Chlamys ist feuerrot bzw. blau, das
Untergewand hellgrün bzw. himbeerrosa mit breiter Goldborte; im
Hintergrund sind königsblaue und grün-goldene Tuniken zu erkennen.
Alle Gesichter großflächig, präzis gezeichnet, einheitlich olivbraun.
Abb. 318
Gegenüber Beginn der 10. Homilie. Ganzseitig, 158 x 110 mm.
f.. 1.107 Gregor von Nazianz lehırend
Rechts sitzt Gregor im dunkelbraun-grünbraunen Mönchsgewand auf
einer malvenfarbenen, mit grauen Palmetten dekorierten Bank mit blauem
Polster und Suppedaneum; die Rechte ist redend erhoben, die Linke hält
eine Rolle über den Schoß gebreitet. Vor ihm in ergebener Haltung ein
junger, braunhaariger Mann in zinnoberroter Tunika mit Goldborten. Im
Hintergrund eine lila Brüstung mit hellgrünem Akanthusfries, dahinter
eine rosa, hellblau geäderte Marmorwand; links gestaffelt ein dunkellila
Haus mit hellbraunem Tor und blauem Dach und ein hellgrünes Giebel-
haus mit rotem Dach; rechts ein braunes Gebäude mit blauem Architrav,
daneben, durch grüne Zinnen verbunden, ein brauner Turm mit hellblauem
Dach. Lila Boden, Goldgrund, rot-blau gesäumt.
f. 115° Gregor und die 150 Bischöfe Abb. 319
Gegenüber Beginn der 11. Homilie. Ganzseitig, 153 X 112 mm.
Auf braunen Bänken mit roten Polstern sitzt rechts Gregor von Nazianz,
mit Redegestus, violettem Ober- und einst blauem Untergewand, und links
ein Bischof in grünem Ober- und purpurrotem Untergewand, hinter dem
eine große Schar ebenfalls aufmerksam zuhörender Bischöfe steht; der
vordere ist in die gleichen Farben gekleidet wie Gregor. Im Hintergrund
links ein gelb-braun-grünes Giebelhaus mit rotem Dach und rechts zwei
hellblaue und grüne Gebäude mit lila Fries bzw. rotem Dach. Goldgrund,
rot-blau gesäumt.
f. 128 Hl. Athanasios Abb. 311
Vor Beginn der 12. Homilie. 104 x 104 mm; Bildfeld 94 x 94 mm.
Frontale Halbfigur, die Rechte redend vor der Brust erhoben, in der
verhüllten Linken ein Goldcodex mit Rotschnitt. Schmaler Kopf mit hoher
Stirn, weißem Bart, hellbraunem Inkarnat; der große Nimbus war einst
königsblau. Das hellila Gewand ist mit reichlich zarter Weißzeichnung
sowie mit Purpur, Dunkellila und Schwarz dicht gegliedert und modelliert.
Das ockerfarbene Epitrachilion hatte zwei große schwarze Kreuze auf der
Schulter; breite Goldborte am Ärmel der Tunika. Als Rahmung einst graue
Flechtschnur auf blauem Grund, rot gesäumt.
Legende: ö üyıos Adovaoros.
f. 143” Gregor von Nazianz lehrend Abb. 320
Gegenüber Beginn der 13. Homilie. Ganzseitig, 154 X 112 mm.
Rechts steht Gregor mit Redegestus und Rolle in der Linken in
dunkelbraun-graubraunem Mönchsgewand; links vor ihm eine lauschende
Schar Männer, einige mit weißen Klerikerhüten, der Anführer in blauem,
goldgesäumtem Kaftan, sein Nachbar in zinnoberroter Tunika mit Gold-
borten. Die großflächigen Gesichter sind einheitlich hellolivbraun mit
Dunkelzeichnung, Gregors Bart ist grüngrau. Im Hintergrund eine
hellbraune Brüstungsmauer mit weiß-rotbraunem Faltbanddekor, dahin-
ter, Gregor rahmend, eine dunkelrosa Mauer, flankiert von zwei hellgrünen
Türmchen mit rotem Kegeldach bzw. grünem Kugelknauf. Goldgrund.
Laud gr. 30 A (Laud K 96; Auct. C a 30; S.C. 1522)
Nr. 53-54
f. 159° Die Makkabäer Abb. 321
Gegenüber Beginn der 14. Homilie. Ganzseitig, 159 x 105 mm.
Die Makkabäerfamilie ist frontal gereiht, sehr groß die Eltern, in kleinerem
Maßstab und kleinerer Gestalt die sieben Kinder, deren isokephale Reihe
die Eltern bis zu den Knieen verdeckt. Daalle Füße verloren sind, scheinen
die Figuren jetzt auf den Goldsäumen der Kinder zu schweben. Die Eltern
heben ergeben eine Hand und haben die andere auf den Kopf zweier
Kinder gelegt, deren Hände gefaltet, verschränkt oder in Demutsgestus
erhoben sind. Eleazar: weißhaarig, spitzbärtig, himbeerrosa-lila, weiß und
purpur gezeichnetes Unter- und einst grünes Obergewand; Solomone:
jugendlich, zinnoberrotes Maplhorion über einst grünem Untergewand; die
Kinder mit schwarzem, braunem oder rotblondem Haar; ihre Tuniken sind
rot, grün, lichtblau, blau, lila mit goldenen Saumborten und Schulterpar-
tien; einige tragen eine rote oder blaue Chlamys. Einst halbhohe grüne
Brüstung und grüner Bodenstreifen; Goldgrund, rot-blaue Saumlinie.
f. 167° Hl. Kyprian Abb. 322
Gegenüber Beginn der 15. Homilie. Ganzseitig, 151 X 108 mm.
Bischof Kyprian steht frontal in der Bildmitte mit Redegestus und
Goldcodex im verhüllten Arm. Schmale Gestalt mit kurzem, grauem Haar
und Spitzbart; hellila, purpur und weiß gezeichnetes Bischofsgewand und
einst hellblaues Untergewand. Breite, einst grüne Bodenzone, dahinter
links ein einst braunes Gebäude, rechts eine lila Wand mit Fenstern und
Dekor in Weiß und Purpur, Goldgrund.
f. 175° Gregor von Nazianz lehrend Abb, 323
Gegenüber Beginn der 16. Homilie. Ganzseitig, 154 X 107 mm.
Rechts steht Gregor mit Redegestus und Rolle in dunkelbraun-graubrau-
nem Mönchsgewand; links lauschend eine Gruppe Zuhörer verschiedenen
Alters in grünen und roten Tuniken mit Goldsaum und -schulterkragen. Im
Hintergrund eine niedere Brüstungsmauer, saftig braun mit rotbraunen
Mustern und hellblauem Fries, hinter Gregor eine himbeerrosa Wand mit
grünem Gesims. Brauner Boden, Goldgrund, rot gesäumt, der äußere
grüne Saum ist eine spätere Zutat.
54
Sammelcodex: Schriften des Alten Testaments u.a.
(Provinz; Nikaia? — Anfang und Mitte 13. und 16. Jahrhundert)
Pergament und Papier - 280 x 205 mm-—II + 412ff. (I, I, 411,412 = V
= pap.; 402-410 = pap.)-MSTI: 1 col., 40 (42) linn.; MS II: 2 coll. 31 (30,
32) 36, 42 (40) linn. -— MS III: 2 coll. 28 linn.
MS I: (1-70°) Proverbia Salomonis mit Katene (Prov. cap.
1-29) - (71-95) Ecclesiastes mit Katene — (95°-113) Cantica
Canticorum mit Katene — (113’-229) Hiob mit Katene —
(229°) leer - MS II: (230-237°) Hosea — (237-240”) Joel —
(241-247°) Amos mit Kommentar — (247°-248°) Abdias —
(249-250°) Jonas — (251-255°) Michaias — (255Y-257°)
Naoum - (258-260°) Habakuk — (261-263”) Sophonias mit
Kommentar — (263’-265°) Haggaias mit Kommentar —
(265'-275) Zacharias mit Kommentar — (275-277°) Mala-
chias mit Kommentar — (278-279) Kephalaia zu Isaias —
(279-333°) Isaias zum Teil mit Kommentar, des. mut. Is.
66.2 - (334-340) Lamentationes Jeremiae, Gebet und Brief
— (340-385) Ezechiel - (385) leer — (386-401°) Daniel mit
Susanna am Anfang, des. mut. Dan. 11.17 -— MS II:
(402-410°) Vita der Hl. Maria Aegyptiaca, inc. mut.
Abb. 324-342
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben; eine
zweite, ältere Zählung ist unvollständig und unkorrekt.
Lagenzählung: MS I: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am
Beginn der Lage recto rechts oben; MS II: Griechische Ziffern in schwarzer
Tinte am Beginn der Lage recto rechts oben, bis 13. Lage, danach in
blaßbrauner Tinte - Moderne durchgehende Lagenzählung mit arabischen
Ziffern in Bleistift am Beginn der Lage recto rechts oben.
Lagen: 25 x 8 (200) 6 (206) 2 x 8 (222) 7 (8 — 1: 1 Blatt =
ursprüngliches Deckblatt von MS I fehlt nach £. 229: 229) 19 x 8 (381; vor
f. 334 fehlt eine unbekannte Zahl von Lagen) 4 (385) 2 x 8(401) 9 (410;
vor f. 402 fehlt eine unbekannte Zahl von Blättern) 2 (2V: 412).
Linienschema und Wasserzeichen: MSI:f.1:ähnlich Lake I, 45a;ff. 2-8:
ähnlich Lake II, 13a; ff. 9-229: Lake I, 44a. - MS II: Lake II, 19d.- MS
III: Briquet Nr. 14.734 (1509-28).
Schrift: MSI, a) f. 1, Ergänzung des 14. Jh.: Minuskel in brauner Tinte:
Text — Minuskel in karminroter Tinte: Titel —- Auszeichnungsmajuskel in
karminroter Tinte: Titel der Proverbia-MSI, b) Minuskelin schwarzbrau-
ner Tinte: Text und Katene (außer ff. 65-70”) — Minuskel in karminroter
Tinte: Proverbiatext ff. 65°-70°, einige Zeilen zu Anfang und Ende von
Ecclesiastes und Cantica, Einleitungen zu den Kapiteln des Buches Hiob,
Schlußverse nach Ecclesiastes und Cantica — Majuskel in karminroter
87
Nr. 54
Tinte: Autorennamen der Katenen, Versziffern - Auszeichnungsmajuskel
in karminroter Tinte: Titel der Vorworte im Buch Hiob, Initialen der
Scholien -Majuskel in Gold: Titel Hiob cap. VII- Auszeichnungsmajuskel
in Gold: Titel von Ecclesiastes, Cantica und Hiob - Ziermajuskel in Gold:
Initialen der Bücher. - MS II: Minuskel in dunkelbrauner Tinte: Text —
Majuskel in karminroter Tinte: Kephalaia zu Isaias, Titel des Jeremias-
Briefes, Schlußzeilen der Prophetenbücher — Auszeichnungsmajuskel in
karminroter oder zinnoberroter Tinte: Visionstitel im Buch Daniel,
Initialen — Auszeichnungsmajuskel in Gold: Titel der Prophetenbücher,
einige Initialen zu Beginn der Prophetenbücher (zum Teil floral) —
Minuskel in brauner Tinte, Ergänzung des 15. Jh.: Kommentare zueinigen
Propheten am Rand. — MS III: Minuskel in schwarzer Tinte: Text.
Dlustrationen: (113”, 142) Hiob-Szenen — (395*, 397) Daniel-Szenen —
(230, 237°, 241, 247°, 248°,251, 255°, 257°, 261,263, 265°,275,279, 334,
340°) Propheten - (1, 71) Ornamentleisten.
Verlust von Miniaturen: f. 95*, Ornamentleiste vor Beginn der Cantica,f.
386, Daniel-Autorenbild: beide ausgeschnitten. £. 1, Originalornamentlei-
ste mit dem Blatt verloren, im 14. Jh. ersetzt. Falls der Prophetencodex das
Buch Jeremias enthielt, ist auch das Jeremias-Autorenbild verlorenge-
gangen.
Eintragungen: a) Am Beginn jedes Buches Name des Buches bzw.
Propheten in hebräischer Schrift (K. Lake: Schrift einesspanischen Juden-—
aus Saloniki? — des 15. Jh.), ausgenommen f. 1, £. 95", f. 263”; £. 338, zu
Beginn des Jeremias-Briefes, am Rand in hebräisch: »Ich weiß nicht was
dies ist«. Hebräische Notizen sind später als Prophetenkommentar, da
diesem ausweichend.
b) Eintragungen in sehr verschnörkelter Signaturschrift: £. 229°, Ende Hiob
(= MS I) und Vorsatzblatt, im Vorderdeckel eingeklebt: untoono-
Alt(ns) vaurdrıov z(al) aor(ns) Tvaxeis. f. 385‘, Ende Ezechiel:
unteonorit(ns) oıfalov Inazein. £. I, Fragment eines pap.-Vorsatzblatts,
auf modernes Vorsatzblatt aufgeklebt: imitierende Kopie des ersten
Vorsatzblattes: vaurartov r(ai) aorlns) Iwaxeit.
c) Schriftübungen (?), zum Teil Kopien der vorerwähnten Signaturen, alle
von gleicher Hand: f. 411Y,altes Nachsatzblatt: tateıvos u(nr)eonokirt(ns)
Inyoeytıos) (sic!) pilınnovnoi(ews) (zweimal), tareıvos n(NT)EONO-
Airlns) oılalov Imaxeiu (zweimal), Ioazein (zweimal), täneıvos
Hlnt)eonorit(ns) vaun(ar)tou Ivaxeip.
d) £. 1: Liber Guilliel)Jmi Laud Archiepi(scopi) Cant(uariensis) et
Cancellarii Universitatis Oxon(iensis) — altes, in Vorderdeckel geklebtes
Vorsatzblatt: Inhaltsverzeichnis, beides von Erzbischof Lauds Sekretär
William Dell. Auf gleichem Vorsatzblatt späteres Inhaltsverzeichnis, samt
Vita, und Liste der Autoren der Katenen, sowie alte Bibliotheksnummern
(Laud K 96, Auct. Ca 30, 1522a).
Provenienz: Im 15. Jh. befanden sich die Teilbände mit den alttestamen-
tarischen Schriften, vermutlich schon zu einem Codex vereinigt, in der
Hand eines jüdischen Besitzers oder Benutzers (eines spanischen Juden aus
Saloniki?). Im 16. Jh. gehörte die Handschrift dem Metropoliten Joakeim
von Rhizaeum (von K. Lake identifiziert als jener pontische Metropolit, der
1565 die Absetzung des Patriarchen Joasaph von Konstantinopel unter-
zeichnete). Erzbischof Laud schenkte sie 1640 der Bodleian Library als
Teil seiner vierten Donation.
Einband: Brauner Ledereinband auf starken Pappdeckeln.
Erhaltung: Abgeschen von Textverlusten und Schäden an den Miniatu-
ren relativ gut erhalten.
Besondere Bemerkungen: K.Lake und H.H.E. Craster halten Laud gr.
30 A für einen Sammelband aus vier Manuskripten; sie halten den
Prophetencodex für zweibändig, wenn auch gleichzeitig und vom selben
Schreiber hergestellt. Der erste Band habe enthalten: die 12 kleinen
Propheten, Isaias, Lamentationes, Ezechiel und das vermutlich verlorene
Buch Jeremias (geschätzt au[ 8 Lagen); zum zweiten Band habe das Buch
Daniel gehört. Begründung: Ezechiel endet in der linken Kolumne einer
recto-Seite, der Rest der Seite und die Rückseite sind leer, Daniel beginnt
mit einer neuen Lage; Daniel habe erst nach der Vereinigung der beiden
Bände Läagenziflern erhalten. Die Signatur des Metropoliten Joakceim
befindet sich auf dem Vorsatzblatt und der leeren letzten Seite des
Proverbia-Hiob-Bandes sowie aul der leeren Seite nach Ezechiel; der
Prophetenband (Hosca bis Ezechiel) sei also ein selbständiger Codex
gewesen wie der Proverbia-Hiob-Band.
88
Meines Erachtens ist diese Hypothese unwahrscheinlich, da eine derart
ungleichmäßige Verteilung der Prophetenbücher auf zwei Bände nach aller
Erfahrung ausgeschlossen ist. Die leergebliebenen 1'/, Seiten zwischen
Ezechiel und Daniel sind ausreichend durch die Tätigkeit zweier Schreiber
erklärt (Schreiber I: ff. 230-345/links, 386-401; Schreiber II: ff. 345/
rechts-385); Schreiber I nahm seine Arbeit mit einer neuen Lage wieder
auf. Bei den Signaturen des Metropoliten Joakeim handelt es sich nicht um
echte Besitzervermerke, die individuelle Codices als in seinem Besitz
befindlich ausweisen. Offenbar setzte er — nicht anders als der spätere
Schreiber, der seine und andere Signaturen kopierte — seinen Namenszug
auf jede geeignete, freie Seite des Codex, dessen Teilbände (Proverbia-
Hiob und Propheten) vermutlich schon im 15. Jh. vereinigt worden waren.
Das Vita-Fragment wurde erst später, vielleicht erst zur Zeit Lauds,
hinzugebunden.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, coll. 511-513.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue Il/\, 65. — Lake (Vorarbeiten) s.p. — Hunt,
Introduction XXXIX, XL. — Hunt, Summary Catalogue I, 135. — RAHLFs,
Verzeichnis Nr. 147, 173. - VAN DE VoRsT-DELEHAYE, Catalogus 331. —
Karo-LiETZMANnN, Catenarum Catalogus 301, 311, 314, 322. — FAULHA-
BER, Catenen 40-42, 44, 46, 49, 87,107, 111-112,121, 132-136, 149-151,
154-157. - Demus, Kariye Djami 142 n. 115.—- Demus, Sicily 436, 441 n.
117. - LAzarev, Storia 335 n. 57. — VıKkan, Manuscripts 119.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentleiste
Vor Beginn der Proverbia. 25 X 150 mm.
Sorgfältige Schreiberornamentik, Kreise mit weichen Blattblüten und
-sternen, durch Ranken verbunden, hell ausgespart auf karminrotem
Grund. Blüten an den Ecken, Bäumchen auf der Basislinie. Initiale II aus
Ranken- und Knotenmotiven in karminroter Tinte.
f. 71 Ornamentleiste
Vor Beginn des Ecclesiastes. 15 X 140 mm.
Goldband mit Serie blauer Herzen, in die blau-rote Blütchen hineinragen,
grob gezeichnet.
f. 113° Hiob und seine Familie
Vor Beginn des Buches Hiob. 90 x 140 mm.
Abb. 324
Hiob, ein Mann mittleren Alters, Haar und Bart dunkelbraun, thront
frontal auf einer goldenen Bank mit Suppedaneum und roten Polstern; das
ursprünglich blaue Gewand hat Goldborten an Hals und Saum. Ihm
zugewandt sitzt zu seiner Rechten seine Frau aufähnlichem Goldthron; ihr
Untergewand ist grau, das Maphorion hellrot mit hellgrauer Zeichnung. Zu
beiden Seiten stehen die Söhne und Töchter gedrängt, die Hände verhüllt
oder verschränkt, respektvoll Hiob zugeneigt. Alle tragen lange, gegürtete,
goldgesäumte Tuniken in kräftigen Farben: dunkelbraun-schwarz, oliv-
gelb-grau, blau, tomatenrot. Am rechten Rand ein schmales, rosa
Gebäude. Goldgrund, rote Saumlinie. Zum Teil großflächige Farbverluste
und Farbverwischung.
f. 142 Hiob und seine Freunde Abb. 325
Vor Beginn Hiob cap. VII. 60 X 140 mm.
Links auf einem dunkelgrauen Hügel sitzt Hiob, nackt, mit Wunden
bedeckt, nach rechts hin redend. Dort sitzen auf einer Goldbank mit
Suppedaneum und rotem Polster die drei Freunde frontal gereiht, mit
Redegestus Hiob zugewandt. Sie tragen hohe Goldkronen, rote Szepter
und goldgestickte Gewänder in Rot, Grau und Grün. Derrechte Freund ist
bartlos, die übrigen haben graubraune, struppige Haare und Bärte.
Goldgrund, rot gesäumt. Farbe partiell abgeblättert.
f. 230 Prophet Hosea
Vor Beginn des Buches. 95 x 142 mm.
Abb. 326
Auf der roten Randleiste der Miniatur steht Hosea, im Schritt verharrend,
den Kopf lauschend zur Hand im Himmelsfeld links oben zurückgewandt;
die Rechte weist voraus, in der Linken hält er hinter sich eine offene Rolle.
Jugendlicher Kopf mit mittelbraunem, langem Haar und Bart. Oberge-
wand mit wehenden Zipfeln feuerrot, mit Weiß dicht und knittrig
gezeichnet; graues, steifes Untergewand, hellgrau belichtet. Rechts eine
mausgraue Berglandschaft mit zerklüfteten, terrassierten Felsen, weiß an
den Kanten, grün in den Schatten; am Rand wachsen drei Bäume, zwei mit
stilisierten Herzkronen, der vordere ein duftiger Laubbaum. Links ein
niederer, roter Hügel, der sich flach bis zum rechten Felsen hinzieht,
bestanden mit drei Bäumen, deren Kronen kleeblatt- und herzförmig sind.
Rote Nimbuslinie; Goldgrund, rot gesäumt. Farbverluste vor allem in der
linken Bildhälfte.
Legende im Bild: 6 neopnTns Nora.
Legende auf der Rolle: eine K(howo)s taneıvadnoeraı 7) üßeLs TOU
"IKoga)nA. (Hos. 7.10).
f. 237° Prophet Joel Abb. 327
Vor Beginn des Buches. 95 x 145 mm.
Joel steht frontal in der Bildmitte, die Füße ragen über den Bildrand hinaus.
In der Rechten hält er eine offene, liniierte, unbeschriftete Rolle, die Linke
ist redend erhoben. Joel: langes, struppiges, graubraunes Haar und Bart,
hohe Stirn, breite Nase, schmächtige Gestalt; hellblaues Untergewand,
olivgrünes, braun und grün gezeichnetes Obergewand. Hinter ihm ein
niederer rosa Hügel, nach links ansteigend ein gelb-graugrüner Hügel,
rechts geht ein graugrüner Hügel unvermittelt in eine hohe rosa Bergwand
über. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt. Farbabsplitterungen.
Legende: 6 neoprıns Ionk.
£. 241 Prophet Amos Abb. 328
Vor Beginn des Buches. 93 x 135 mm.
Amos steht nach rechts gewandt, einen Fuß auf dem Bildrand, die Rechte
redend erhoben, in der Linken eine liniierte, unbeschriftete Rolle, den
Kopf nach links, die Augen zurück nach rechts gewandt. Er hat kurzes,
braunes Haar und dünnen Bart, ein tomatenrotes, weiß und braun
gezeichnetes Untergewand und ein olivgrünes, kräftig gelb belichtetes
Obergewand. Zu beiden Seiten ansteigende Hügel mit einem dunkelgrü-
nen Fruchtbaum; der linke Hügel ist rosa-lila mitornamentaler Weißzeich-
nung, der rechte grün mit grauen Felsplatten. Roter Nimbus, Goldgrund,
rot gesäumt. Leichte Farbabsplitterungen.
Legende: 6 neop(NNs) "Auols).
f. 247° Prophet Abdias Abb. 329
Vor Beginn des Buches. 88 x 145 mm.
Auf dem Bildrand eilt Abdias mit weit ausholendem Schritt nach links, den
Kopf vorgestreckt, die Rechte auf die Brust gelegt, in der Linken hinter sich
eine textlose Rolle haltend. Dunkelgraues, gelb belichtetes Untergewand,
feuerrotes Obergewand, dessen Feinzeichnung verloren ist. Alle Inkarnat-
farben sind abgesplittert, der Greisenkopf ist nur in lockerer Vorzeichnung
erhalten. Beidseits ein Hügel — der rechte rot-rosa, der linke aus
grau-grünen Schollen bestehend -, darauf je ein kräftiger Laubbaum mit
üppiger, dunkelgrüner Krone. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt.
Beträchtliche Farbverluste.
Legende: 6 neop(ntns) ’Aßdtov.
f. 248° Prophet Jonas Abb. 330
Vor Beginn des Buches. 84 X 145 mm.
Leicht gebückt im niedrigen Bildfeld, die Füße außerhalb des Rahmens,
steht Jonas der Hand aus dem Himmelsfeld lauschend zugewandt, eine
textlose Rolle in der Rechten, die Linke erhoben. Er hateine hohe Stirn mit
weißem, kurzem Haar und Bart. Das rote Unter- und blaue Obergewand
sind mit Weiß in abstrakter Zeichnung belichtet. Der rechte Hügel ist
grau-schwarz marmoriert, der linke rosa-rot mit weißen Schlieren. Roter
Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt. Partielle Farbverluste.
Legende: 6 noo(prıns) "Iov(as).
f. 251 Prophet Michaias Abb. 331
Vor Beginn des Buches. 88 x 145 mm.
Der Prophet schreitet nach rechts, mit der Rechten vorausweisend, in der
Linken eine textlose Rolle; ein Fuß greift über den Bildrand. Er ist ein
Greis mit hoher Stirn und langem, grauem Vollbart. Das grüngraue, dicht
Nr. 54
gelb belichtete Obergewand und das rote, weiß gezeichnete Untergewand
sind durch die weiße Rolle abrupt getrennt. Rechts ein rosa-roter Hügel mit
schwarzem Kontur, der linke Hügel grüngrau mit gelber Schollenzeichnung
und dunkelgrünem Baum. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt.
Partielle Farbverluste.
Legende: 6 noogp(Ntns) Mixaulas).
f, 255” Prophet Naoum Abb. 332
Vor Beginn des Buches. 80 x 145 mm.
Naoum schreitet auf dem Bildsaum nach links, mitder Rechten vorauswei-
send, in der Linken eine textlose, liniierte Rolle hinter sich haltend. Er ist
ein Greis mit kurzem, grauem Haar und Bart; Obergewand grüngrau, gelb
belichtet, Untergewand feuerrot mit Weißzeichnung. Rechts ein grün-
grauer, zerklüfteter Hügel, links ein hellrotbrauner Hügel, auf beiden ein
dunkelgrüner Laubbaum mit üppiger Krone. Roter Nimbus, Goldgrund,
rot gesäumt. Farbverluste am linken Hügel.
Legende: 6 neop(ntns) Naoün.
f. 257° Prophet Habakuk Abb. 333
Gegenüber dem Beginn des Buches. 80 x 144 mm.
Der jugendlich bartlose, braunhaarige Habakuk wendet sich in schräger
Schreitstellung der Hand aus dem Himmelsfeld zu; seine Rechte ist weit
ausgreifend erhoben, die Linke hält eine lange, textlose Rolle; die Füße
berühren kaum den Boden. Das graue Untergewand ist gelboliv gezeich-
net, auf dem kräftig hellroten Obergewand dichte weiß-graue Zeichnung.
Der rosa-rote Hügel rechts und der dunkel- und hellgraugrüne Hügel links
sind fächerförmig gegliedert; auf dem linken ein dunkelgrüner Frucht-
baum. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt. Leichte Farbverluste an den
Hügeln.
Legende: 6 noop(nrns) Außaxoün.
f. 261 Prophet Sophonias Abb. 334
Vor Beginn des Buches. 86 X 138 mm.
Der grauhaarige, bärtige Prophetschreitet aufdem Bildrand nach links, mit
der Rechten vorausweisend, in der Linken eine liniierte, textlose Rolle.
Rotes Obergewand mit grauweißer Zeichnung, mittelblaues Untergewand
mit harten weißen Lichtern. Links ein rosa-roter, rechts ein grau-grün-
blauer Hügel, beide ornamental zerklüftet. Roter Nimbus, Goldgrund, rot
gesäumt. Partielle Farbverluste.
Legende: 6 neop(nNtns) Zopwvias.
f. 263” Prophet Haggaias Abb. 335
Vor Beginn des Buches. 85 x 142 mm.
Der Prophet schreitet auf dem Bildrand nach rechts, den Kopf scharf
zurückgewandt, die Rechte redend ausgestreckt, in der Linken eine
textlose Rolle. Er hat ein spitzes Gesicht mit braunem Haar und kurzem
Bart und einen kleinen roten Priesterhut. Obergewand blau, Untergewand
rot, beide mit grauweißer Zeichnung. Links ein rosa-roter, rechts ein
grau-grün-blauer Hügel, beide ornamental zerklüftet, auf dem linken ein
schlanker Fruchtbaum mit rosa Stamm und grüner Krone. Roter Nimbus,
Goldgrund, rot gesäumt. Erhebliche Farbverluste.
Legende: 6 noop(nns) "Ayyaios.
f. 265 Prophet Zacharias Abb. 336
Vor Beginn des Buches. 88 x 143 mm.
Zacharias, ein Greis mit langem, weißem Haar und Bart und angedeutetem
Priesterhut, schreitet, über den Bildrand ausgreifend, nach links; er blickt
lauschend aufwärts, die Rechte deutet voraus, in der Linken eine liniierte,
textlose Rolle. Das hellblaue Untergewand ist mit Weiß, das olivgrüne
Obergewand mit Gelbgrün belichtet. Links ein rosa-roter Hügel, rechts ein
schmaler, steiler Berg in Dunkel- und Hellgrün, beide ornamental
gegliedert, auf beiden ein dunkelgrüner Fruchtbaum mit breitem rosa
Stamm. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt. Farben kleinteilig
abgesplittert.
Legende: 6 neop(Nms) Zaxagias.
89
f. 275 Prophet Malachias Abb. 337
Vor Beginn des Buches. 89 x 140 mm.
Der Prophet schwebt frontal, in Schreitstellung, über dem Bildrand; er
deutet zurück nach links, in der Linken hält er vor sich eine textlose,
liniierte Rolle. Schmales Gesicht mit dichtem, grauem Haar und Spitzbart
und angedeutetem Priesterhut. Hellblaues Untergewand mit Weißzeich-
nung, rotes Obergewand, weiß und rosa belichtet. Rechts roter, links grauer
Hügel, dunkel konturiert, mit fließender Hell- und Dunkelzeichnung.
Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt. Partiell erhebliche Farbverluste.
Legende: 6 zoog(rns) MoAuxi(as).
£. 279 Prophet Isaias Abb. 338
Vor Beginn des Buches. 98 x 142 mm.
Isajas schreitet vor dem Goldgrund nach rechts aufwärts, Kopf und Blick
zurück- und abwärtswendend; die Rechte ist redend erhoben, die Linke
hält eine liniierte, unbeschriftete Rolle; Nimbus und Fuß überragen den
Bildrand. Das kleine, rötliche Gesicht wird von dichtem, grauem Haar und
Bart überwuchert, kleiner, roter Priesterhut. Das rote Obergewand ist mit
knittrigen, hellgrauen und langen, dunkelbraunen Linien gezeichnet, das
Untergewand ist in blauen, grauen und dunkelbraunen Streifen gemalt.
Steile Hügel, der rechte rosa-rot, der linke dunkelgraugrün, Baum mit
ausladender Kleeblattkrone. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt.
Partiell erhebliche Farbverluste.
Legende: 6 zoog(rjms) Hocias.
f. 334 Prophet Jeremias Abb. 339
Vor Beginn der Lamentationes. 80 x 136 mm.
Jeremias sitzt auf einem goldenen Thron, nach links gerichtet, den nach
vorn gewandten Kopf auf die rechte Hand gestützt. Haar und Bart sind grau
und struppig, angedeuteter Priesterhut. Trübrosarotes Obergewand mit
brauner und grauweißer Zeichnung, das blaue Untergewand schwarz
gegliedert. Hohe Hügel, der linke rot mit hellbrauner, der rechte
schwarzblau mit olivfarbener, ornamentaler Fächerzeichnung. Roter Nim-
bus, Goldgrund, rot gesäumt. Viele knittrige Fehlstellen.
Legende: 6 neop(nıns) Teoeulias).
E.D. Clarke 5 (s.c. 18367)
Evangelıar
(Provinz: Griechenland? — 2. Hälfte 13. Jahrhundert)
Pergament - 217 X 158 mm -— Il + 223ff. (IL = V; 1,223 = V = pap.) -
l col. 25 linn.
(1-2) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (2°) Miniatur:
Matthäus — (3-64) Matthäus-Evangelium — (64°) Stichoi
zum Matthäus-Evangelium — (65-66) Kephalaia des Mar-
kus-Evangeliums — (66°) Miniatur: Markus — (67-105”)
Markus-Evangelium — (106) Stichoi zum Markus-Evange-
lium — (106°) Miniatur: Lukas — (107-108”) Kephalaia des
Lukas-Evangeliums — (109-173”) Lukas-Evangelium mit
Stichoi — (174) Kephalaia des Johannes-Evangeliums —
(174°) Miniatur: Johannes — (175-222°) Johannes-Evange-
lium mit Stichoi.
90
f. 340 Prophet Ezechiel Abb. 340
Vor Beginn des Buches. 94 x 134 mm.
Der jugendliche Prophet mit braunem Haar und Bart steht auf schmalem,
blaugrünem Bodenstreifen frontal in tänzelnder Haltung, die Linke
seitwärts ausgestreckt, in der Rechten eine textlose Rolle. Blaues Unterge-
wand mit hellbrauner und schwarzer Zeichnung, trübrosa Obergewand mit
verriebenem Grauweiß. Hohe Hügel, der linke rot mit schwarzen Rinnsa-
len, der rechte dunkelgrün, braun gegliedert. Roter Nimbus, Goldgrund,
rot gesäumt. Flächige und knittrige Farbverluste.
Legende: 6 noog(ntns) ELexin.
f. 395° Daniel in der Löwengrube Abb. 341
Vor Beginn der 6. Vision (Dan. cap. VI). 106 X 133 mm.
In der Bildmitte steht frontal der braunhaarige Knabe Daniel, mit kleinem
rotem Hut, vor einem schwarzen Hügel, beide Arme im Orantengestus
erhoben; zwei wollige Löwen lecken seine Füße. Er trägt eine kurze, blaue
Tunika, einen roten, goldgesäumten Mantel, braunschwarze Netzhosen
und hellbraune Stiefel. Hohe Hügel zu beiden Seiten, der linke rot mit
schwarzen und weißen Rinnsalen, der rechte schwarz mit kräftig blauen
Partien und weißer Gliederung. Roter Nimbus, Goldgrund, rot gesäumt.
Farbverluste am rechten Hügel.
Legende: 6 xpogp(Ntns) Aavınk.
f. 397 Die vier großen Tiere Abb. 342
Vor Beginn der 7. Vision (Dan. cap. VII). 138 x 138 mm.
Das Bildfeld ist durch einen Goldstreifen gerahmt und in vier Komparti-
mente unterteilt; das Goldband fehlt unten, in der mittleren Vertikalteilung
ist es z.T. durch blaue Wasserzonen überdeckt. Vor blauen bzw.
dunkelgrüngrauem Grund in jedem Feld je ein Tier, heraldisch einander
zugewandt.
Links oben: ein hellbrauner, geflügelter Löwe mit bleckendem Maul. —
Rechts oben: ein dunkelbrauner, schnaubender Stier mit weißen Atem-
streifen. — Links unten: ein hellbraunes Fabeltier mit Löwenleib und
-schwanz, vier Drachenköpfen und feuerroten Flügeln. - Rechts unten: ein
rotbraunes Fabeltier mit Stierleib (?) und drei Stierköpfen (?) nebeneinan-
der; auf ihrem Schädel wachsen strahlenförmig lanzenartige Hörner, in
denen ein menschlicher Kopf mit bleckenden, weißen Zähnen steckt. Die
Miniatur ist partiell erheblich beschädigt.
3
Abb. 343-346, 349-351
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts oben.
Lagen: 3(4 — t: 1 Blatt fehlt vor f. 1:2)13 x 8 (106) 2 (108)8 x 8
(172) 4 (176)5 x 8 (216) 6 (222).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 26b.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in karminroter
Tinte: Kephalaia, Stichoi — Majuskel in brauner Tinte: Versziffern am
Textrand — Auszeichnungsmajuskel in Gold: Titel der Evangelien -
Auszeichnungsmajuskel in karminroter Tinte: Initialen und Kephalaia im
Text; Ergänzung des 14. Jahrhunderts: Minuskel in blaßbrauner Tinte:
Titel, Ziffern, Daten der Lektionen, &exr und t&Aosg an allen Texträndern,
Neumen.
Illustration: (2”, 66°, 106°, 174°) Evangelisten - (3, 67, 109, 175)
Ornamenttore, florale Initialen — (1, 65, 107, 174) Ornamentleisten vom
Schreiber.
Eintragung: f. II, Verse auf die Evangelien, 17. Jh.
Provenienz: E. D. Clarke kaufte die Handschrift 1801 auf Paros; sie
wurde mit seiner Sammlung 1809 von der Bodleian Library erworben.
Einband: Griechischer Blindstempeleinband, dunkelbraunes Leder auf
Holz, Rücken erneuert; dichtes Stempelmuster auf beiden Deckeln gleich,
bestehend aus breiter Wellenblattranke und schmaler Kreisreihe mit
Löwen als Rahmen des Mittelfeldes, das diagonal unterteilt und mit
Rosetten, Lilien und Rauten mit Paläologenadler besetzt ist. Rillen an den
Deckelkanten, Lederschließen mit Metallschloß intakt. Byzantinisch, 14.
Jh. (Abb. 351).
Erhaltung: Bis auf leichte Schäden an den ersten und letzten Blättern gut
erhalten.
Literatur: MADan, Summary Catalogue IV, 299. - GAIsFORD, Catalogus
E. D. Clarke I, 13. - Museum Criticum I, 130.—- Alan, Liste Nr. 98, 66.—
HaTcH, Facsimiles 166, pl. 47.
Beschreibung der Illustrationen:
f;. 2° Evangelist Matthäus Abb. 343
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 158 x 106 mm.
Matthäus sitzt in kontemplativer Haltung, die Feder zum Schreiben
angesetzt, die linke Hand vor der Brust ruhend. Er hat einen schmalen Kopf
mit dicht anliegendem, grauem Haar und Bart; das gelbbraune Inkarnat ist
schwarz konturiert. Das trüb hellgraublaue Untergewand ist mit schmutzi-
gem Gelbweiß, das satthimbeerrosa Obergewand mit opakem Weiß
belichtet; drei Goldlinien am Ärmel, roter, doppelter Nimbuskreis. Der
Schemel ist mit gelb gerandeten Scheiben dekoriert, das Polster trübgrün;
Goldplatte am Suppedaneum. Auf dem fahlbraunen, kassettierten Schreib-
schrank liegen Schere, Spachtel, Messer, Tintentopf; der Buchständer hat
einen Fischfuß; Rotschnitt an beiden Büchern. Goldgrund, dünn karminrot
grundiert. Hellblauer, schmaler Rahmen, rot gesäumt; kleine Eckblätt-
chen. Farbabsplitterungen, vor allem am Schreibschrank.
Legende: 6 üy(105) Matd£os; im Codex am Pult: BißAosg yeveoewsg
X(eioro)v TOV Ad(vı)d ToDd Aßpa(äu); im Codex am Schoß: BißAosg
vyevEoews Adl(ur)ö To0 (Mt. 1.1).
f. 3 Ornamenttor Abb. 349
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 26 x 94 mm; Bordüre 13 mm
breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit blau-grün-schwarzer Blüte, verbunden
durch grün-schwarze Blätter mit breitem Umschlag. Goldgrund, rot
gesäumt, kleine Eckpalmetten; auf der Basislinie lappiges, blau-grün-gol-
denes Spitzblatt.
Initiale B: floral, gold-blau mit Rankenenden und roter Mittelrosette.
f. 66° Evangelist Markus Abb. 344
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 152 X 110 mm.
Markus ist in Seitenansicht gegeben; er hält die Feder schreibbereit im
Schoß, die linke Hand lehnt am Buchständer. Er hat einen gedrungenen
Kopf mit dunklem Haar und Bart, auf die Weiß in groben Strichen
aufgesetzt ist. Das Gesicht scheint mit Weißflecken und schwarzer
Pinselzeichnung übermalt zu sein. Ober- und Untergewand, Polster und
der hohe, schmale Schreibkasten (mit Fries sowie Messer, Spachtel, Zirkel,
Nadel, Tintentopf) haben die gleiche Farbe: mit Hellblau vermischtes
Grau, dazu breite Zeichnung in Dunkelgrün, Schwarzgrau und körnigem
Weiß. Schemel und Suppedaneum sind dunkelrotbraun mit dünnem,
schwarz-gelbem Muster bzw. Goldplatte. Rechts ein goldener Buchständer
mit hellblau-goldenem Sockel, Kreuz am Stamm und großem, rot-gold-ge-
rahmtem Pult. Neben ihm steht auf einer kleinen, braunen Etagere ein
kleiner, grauer Krug. Goldgrund, dünn hellrot untermalt; roter Nimbus-
kreis; hellblauer Randstreifen, rot gesäumt; Eckblütchen.
Legenden: 6 ä(yıos) M&oxos; im Codex: "Aoyxr tou ZvayyeAıov I(Noo)Uu
X (eL0T0)v viov TOV O(eo)u see (Mk. 1.1).
Nr. 55
f. 67 Ornamenttor
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 26 X 94mm; Bordüre 13 mmbreit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit kleinen Schößlingen, gefüllt mit blau-grün-
schwarzer Blüte, verbunden durch ein blau-grünes Rankenblatt. Gold-
grund, rot gesäumt; blau-goldene Eckblüten.
Initiale A: floral, blau-golden mit roten Gelenken.
f. 106° Evangelist Lukas Abb. 345
Gegenüber Kephalaia des Lukas-Evangeliums. 158 x 106 mm.
Lukas, in Dreiviertelansicht gegeben, taucht die Feder ins Tintenfaß und
deutet mit der Linken zum Pult; ein Buch liegt unter den rechten Arm
geklemmt im Schoß. Der gedrungene Kopf hat hellbraunes Inkarnat; Haar
und Bart sind dunkelgrün, einzelne Haare sind mit der Feder dunkelbraun
aufgezeichnet. Das Untergewand ist grüngrau, das Obergewand olivgrün;
beide sind durch Schwarz- und Weißzeichnung wie gestreift. Der Schemel
ist trüb grünbraun, das Polster weiß und rotbraun gestreift; Suppedaneum
mit Goldplatte. Der Schreibschrank besteht aus einem Konglomerat
aperspektivisch angeordneter Flächen und Verstrebungen, teils rot, teils
golden, das Tintenfaß wirkt wie seitlich schwebend. Darüber liegt eine
grün-grau-weiß gestreifte Rolle, die am Boden einen scharfen Rückstau
bildet. Goldgrund, hellrot dünn grundiert; roter Nimbuskreis; blauer, rot
gesäumter Randstreifen, Eckblütchen. Fehlstellen durch Absplittern der
Farbe.
Legenden: 6 ä(yLos) Aouräs; im Codex am Schoß: eaurn deLwv (?).
f. 109 ÖOrnamenttor
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 26 X 94 mm; Bordüre 13 mm breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit blau-grün-schwarzem Blatt, verbunden
durch Ranken mit gleichfarbigem, breitem Spitzblatt. Goldgrund, rot
gesäumt. Kleine Eckblätter.
Initiale E: blau-goldener Ring, mit rosa Rosetten besetzt.
f. 174° Evangelist Johannes Abb. 346
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 158 X 106 mm.
Johannes sitzt in einem Sessel mit runder Lehne, eine Rolle in der
herabhängenden Rechten, die Linke an das Pult gelehnt. Haar und Bart
sind weiß mit fleckigen Weißhöhungen. Das Untergewand ist hellblau, das
Obergewand rosa mit breiten Weißlasuren. Am fahlbraunen Lehnstuhl
gelb schraffierte Verstrebungen, Suppedaneum mit Goldplatte. Rechts
steht ein Buchständer mit hellblauem Fuß und lila Pult; um den Ständer
windet sich ein großer, goldener, geschuppter Fisch. Goldgrund, dünn
hellrot untermalt; roter Nimbuskreis; blauer Randstreifen, rot gesäumt,
kleine Eckblüten. Kleine Farbabsplitterungen.
Legenden: 6 ä(yıos) Iodvvns 6 BeoAöyos; im Codex: &v doyn iv 6 Ayo,
rau 6 Aöyos Nv oög TöV Qeöv xal xal (!) @eög Yv 6 Aöyos (Jh. 1.1).
f. 175 Ornamenttor Abb. 350
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 26 x 94 mm; Bordüre 13 mm
breit.
Bordüre aus blauen Kreisen mit Blattschößlingen, in und zwischen ihnen
blau-schwarz-grüne Blüten. Goldgrund, rot gesäumt, kleine Blüten in den
oberen Ecken.
Initiale E: blau-goldener Ring, mit rosa Rosetten besetzt.
Ornamentik vom Schreiber
Vor Beginn der Kephalaialisten. 5 x 80/90 mm.
f. 1: Dünne, karminrote Ranke mit grünen und blauen, steif auf- oder
abwärts gerichteten Herzblättchen in den Schleifen.
f. 65: Dünne, karminrote Kreisreihe mit steifen, blau-grünen Blütchen.
f. 107: Reihe karminroter Herzen mit blauen Blütchen.
f. 174: Blau-gelbes Flechtband mit kräftigen, roten Punkten in allen
Winkeln.
91
SE TE N re
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ERSTER
esiökisspremsr
RES
Nr. 56
Laud gr. 3 (LaudC 28; S.C. 680)
Evangeliar
(Trapezunt?) — 1286 (nach Mitte 13. Jahrhundert)
Pergament - 166 X 127 mm - 158ff. - 1 col. 30 linn. (1-86), 27 linn.
(87-158).
(1-39) Matthäus-Evangelium — (39-40) Kephalaia des
Markus-Evangeliums — (40) Hypothesis zum Markus-
Evangelium — (40°) Menologion minor, Februar, März —
(41) Miniatur: Markus — (41Y-42°) Menologion minor,
April-August — (43-66) Markus-Evangelium — (66'-68)
Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (68-68') Hypothesis
zum Lukas-Evangelium — (69-70) leer — (70°) Miniatur:
Lukas — (71-118) Lukas-Evangelium — (118-118”) Kepha-
laia des Johannes-Evangeliums — (118’-119) Hypothesis
zum Johannes-Evangelium — (119-121) leer — (121”)
Miniatur: Johannes — (122-157*) Johannes-Evangelium —
(158) Kolophon - (158-158°) Eintragungen.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts unten.
Lagen: 5x 8(40)2(42)3 x 8(66)4(70)6 x 8(118)3(4 — 1: ein Blatt
fehlt vor £. 122: 121)7 (8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 127: 128)3 x 8 (152) 4
(156) 2 (158).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 1d.
Schrift: Minuskel in schwarzer Tinte: Text — Majuskel in hellbrauner
Tinte: Titel der Evangelien, Kephalaia in Listen und am oberen oder
unteren Rand des Textes - Auszeichnungsmajuskel in hellbrauner Tinte:
Initialen. - Spätere Ergänzung: Majuskel in schwarzer Tinte: Menologion —
Majuskel in rotbrauner Tinte: Kanones, deyr und tEAos am Rand.
Ilustration: (41, 70%, 121°) Evangelisten —- (1, 43, 71, 122) Ornament-
felder.
Verlust von Miniaturen: Evangelist Matthäus am Beginn des Codex.
Eintragungen: 1. Kolophon des Schreibers Niketas Mauronas, der die
Handschrift im Jahre 1286 (= a.m. 6794) im Auftrag des Johannes
Pouloumistrinos geschrieben hat: adv Oew dyiw Eninewin 16 nugöv
tergaßayyei(ov) dıa yeroös Euou Nixrta Tov Mavomvn, d1’EE6Ö0U Aal
Evepyeias Iwavvov TOV [IovAovuLorgıvoD, Kal Oi dvayıv@oHxovres auT®
ebyeode nulv, Er(ouS) ‚sy4d’ Emm.
2. Spätere Eintragungen:
f. 158: Besitzvermerk »335 Jahre danachg«, i.e. a.d. 1621: agov Eygeon
ELVE TOLAKOOLOUS TELAVTA TIEVTE XROVWV.
f. 158: Eintragung des Todesdatums und Begräbnisortes — 24.3.1636,
Skutari (am Bosporus?) einer gewissen Bartholomia: enapın xadoygeı
Bapdokonun napTNO eis Tas RÖ’ wepa ern ‚axds’ vo. dd”.
RALETAPL... ELS TO YErNHa Xada Eis Tw TROTAQNVL.
f. 158°: Panegyrische Verse auf Kaiser Basileios Komnenos von Trapezunt
(1333-1340) und seine Gattin Eirene: (xaı)vöv @eAdrn arnEegov Ev
Toane-/ Eouvri xAtog al xadkwriker / Tas Yuxäs pausglver TAG
6päosıs:- / Er yao Emas &l1os Er dE Övonwv oeArvn:- / Bacikeıos Ö
Baoıeds6 Konvnvös 6 ueyas / ra Baoikio(oa) YAaungavyis Eigijvnxal
xoonia:- / uveisöganövtes Ev ravıa parikova Ev / wur TOD Köouov
16 terguNERES Agi-/orws dadovkiaus: bs EEavrlywv ob(ga)voü ToU /
gpavousv(ov) Stppov: Aoınöv Aayarlov Toanelobs / nal xboeas Kal
orYorTa xal doEaouods Avä-/neune adv xpdtas egynuna.
f. 69'-70: zum Gedächtnis an einen gewissen Theodor: ö0VAöS TOV xguToU
al Aylov Nulov) Ap.....
ayıooivns Öwpeav xal A0VTOS Hıapliweis xal NEWAVIXOGE TO KÖUNO.
BE6d0pe KpLotos ydp HOV TOPE NV wvnunv.
92
=
56
Abb. 347-348, 352-353
f. 1: Besitzvermerk des Mönches loasaph: Iwaoag legouövaxov.
f. 119°: transliterierte türkische Eintragung des Haji Tas Bey, Sohn des
Mehmet Bey, an einem Weihnachtsmorgen: ın&nu uelavıa. onevıen
Beptov yovusıs ONaYEIVAV Eis Jul. HE HL EyoyAod Xayıragney.
f. 1: Eintragung des Erzbischofs Laud: Liber Guil(ielmi) Laud Arch(iepi-
scopi) Cant(uariensis) et Cancellar(ii) Universit(atis) Oxon(iensis) 1640.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 14. Jh. in Kreisen des
Großkomnenenhofes in Trapezunt. Sie wechselte mehrmals den Besitzer,
war auch in türkischer Hand, doch im 17. Jh. wieder in griechischem Besitz,
1636 vermutlich in Skutari. 1640 wurde sie von Erzbischof Laud als Teil
seiner vierten Donation der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband mit geprägtem Goldwappen des Erzbi-
schofs Laud auf Vorder- und Rückdeckel.
Erhaltung: Durch Feuchtigkeit Stockflecken im ganzen Codex und
erhebliche Beschädigung der Miniaturen und Ornamentik. Verlust einiger
Blätter am Anfang mit Matthäus-Miniatur, Kephalaia und Hypothesis zu
Matthäus und der späteren Eintragung des Menologion minor für
September bis Januar. Beim Binden ringsum beschnitten.
Besondere Bemerkungen: Die Evangelistenbilder müssen älter sein als
1286, als die Handschrift geschrieben wurde: sie sind zu groß für den
kleinen Codex und mußten fast randlos beschnitten werden. Die Bifolien
bzw. Binien, die auf einer Seite eine Miniatur tragen, haben kein
Linienschema; sie wurden auch bei der Lagenzählung vom Schreiber nicht
berücksichtigt. Da jedoch der Hypothesis- bzw. Kephalaiatext auf den
ersten Seiten dieser offenbar eingeschobenen Blätter ausläuft (ff. 67-68,
119), müssen diese Blätter schon bei der Produktion der Handschrift
verfügbar gewesen sein. Diese Blätter, samt den Evangelistenbildern, sind
also keine spätere Zutat, sondern im Atelier vorhandene — ältere —
Evangelistenbilder wurden bei der Herstellung dieses Codex verwendet.
Daß beide aus demselben Kunstkreis stammen, geht auch aus der bei
Miniaturen und Ornamentik gleichen, schmalen Farbskala — ohne Gold
und Blau - hervor.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus ], coll. 493-494. — Lake (Vorarbei-
ten) Ss.p. -— MADAN-CRASTER, Summary Catalogue I/1, 30. — Hunt,
Summary Catalogue |, 135. - Hunt, Introduction XXXIX, XL. - ALAND,
Liste Nr. 52, 63. — VOGEL-GARDTHAUSEn, Schreiber 336. — BELTInG,
Auftraggeber 175 n. 92. - Berring, Buch 69 n. 237.
Beschreibung der Illustrationen:
1 Ornamentfeld
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 64 x 75 mm.
Im rot gesäumten Feld auf bloßem Pergamentgrund je drei Kreise mit
lappigen Blüten in zwei Reihen, in den Zwickeln rote Kreuze. Als Aufsatz
ein kleines grünes Blatt. Fast völlig zerstört.
Initiale B: floral, Blatt- und Knotenmotive, in brauner Tinte gezeichnet.
f. 41 Evangelist Markus Abb. 352
150 x 115 mm.
Markus sitzt frontal vor einer hohen, in die Fläche projizierten Nische,
Kopf und Blick nach rechts gerichtet; er hält einen offenen Codex auf dem
Schoß und in der Rechten eine Feder erhoben. Kleiner Kopf mit
rötlich-braunem Inkarnat, dichtem, braunem Haar und kurzem Bart; der
sandgelbe Nimbus ist rot konturiert. Das Gewand ist kräftig dunkel-kup-
fergrün, mit dunkleren Nuancen bis Schwarz und mit Sandgelb modelliert.
Rechts ein massiver, warmbrauner Schrank mit Schreibgerät; in einer
Öffnung (?) an der Vorderseite befindet sich eine rote Tintenflasche; hinter
dem Schrank ein niederer, grüner Buchständer, über den eine Rolle hängt.
Markus sitzt auf einem massiven, hellbraunen Thron mit niederer, konkav
gebogener Lehne und konvexem Suppedaneum. Die Stirnflächen der
Nische sind hellbraun mit Fenstern; zur grauen Rückwand vermitteln
dunkelolivgrüne Mauerstücke; als oberer Abschluß eine heilbraune
Muschel, die ein flacher Bogen überspannt. Der Hintergrund ist dunkel-
graugrün, der Boden rechts hellgrün. Zinnoberroter Bildsaum. Die
Miniatur ist erheblich beschädigt.
Legende: 6 ayıos Mäpxos.
f. 43 Ornamentfeld
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 54 X 77 mm.
Im Feld sechs grüne Kreisringe mit zinnoberroter bzw. petrolgrüner
lappiger Blüte, gerahmt von einer Herzblattserie, rot gesäumt. Pergament-
grund. Stark beschädigt.
Initiale A: schlicht floral, braun gezeichnet.
£. 70° Evangelist Lukas Abb. 353
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 158 x 118 mm.
Lukas sitzt auf einer niederen Bank, eine Rolle auf dem Schoß und taucht
die Feder ins Tintenfaß. Er hat kurzes, braunes Haar, Spitzbart, rosa
Inkarnat und roten Nimbus. Das Untergewand ist mausgrau mit reichlich
Weißzeichnung, das Obergewand braun mit grauer und weißer Licht- und
dunkelgrau-schwarzer Schattenzeichnung. Rechts steht ein mächtiger
rötlich brauner Schreibkasten mit Grisailledekor und zwei Nischen in der
Vorderseite, in denen rote Tintenflaschen stehen. Auf dem Schrank
Schreibgerät und ein offener Codex in einem Behälter, daneben ein kleiner
Ständer mit Buch. Im Mittelgrund eine hellgraubraune Mauer; dahinter,
über Lukas, eine Art Tabernakel mit flachem, hellgrauem Baldachin,
hellgrauer Zwischendecke und rosa Seitenwand mit Türöffnung. Dunkel-
grauer Hintergrund, zinnoberrot gesäumt. Die Miniatur ist erheblich
beschädigt.
Legende: 6 üyıos Aouxace.
Auct. D. inf. 2. 21 (Misc. 17; S.C. 27979)
Evangeliar
(Konstantinopel? — Ende 13. Jahrhundert)
Pergament - 138 x 98 mm-I + 363 ff. (I, 1-5 = pap.; 1,363 = V)-Icol.
20 linn.
(1-3°) Transkription der Vor- und Nachworte zu den
Evangelien — (4) Eintragung — (4’-5) leer — (5°) Eintragung
— (6-6) Evangelien-Fragment, als Vorsatzblatt verwendet —
(7-7°) leer — (8-12) spätere Ergänzung: Synaxarion und
Menologion minor — (13-13”) Beginn des Matthäus-Evan-
geliums, Ersatz für verlorenes Blatt — (14-112”) Matthäus-
Evangelium — (113-113') Hypothesis zum Markus-Evange-
lium — (114-115) Kephalaia des Markus-Evangeliums —
(115°-117) leer — (117°) Miniatur: Markus — (118-176”)
Markus-Evangelium — (177-177°) Hypothesis zum Lukas-
Evangelium — (177'-179) Kephalaia des Lukas-Evange-
liums — (179-180) leer — (180°) Miniatur: Lukas —
(181-283°) Lukas-Evangelium — (283-284) Hypothesis
zum Johannes-Evangelium — (284-284) Kephalaia des
Johannes-Evangeliums — (285-285”) leer — (286-362)
Johannes-Evangelium — (362°-363”) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Nr. 56-57
f£. 71 Ornamentfeld
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 46 X 77 mm.
Im Zentrum des Feldes ein großer roter Kreis mit grüner Blüte, seitlich rote
Ranken mit grünen Blüten. Pergamentgrund, roter Schnursaum. Als
Aufsatz ein rotes Kreuz. Stark zerstört.
121% Evangelist Johannes Abb. 347
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 161 X 125 mm.
Johannes sitzt auf einem massiven, braunen Schemel mit Suppedaneum; in
der rechten Hand hält er einen Codex auf dem Schoß, in der linken eine
Feder senkrecht erhoben. Der Greis hat einen weißen Haarkranz und
langen Bart; rötliches Inkarnat, sandgelber Nimbus, rot gesäumt. Das
Untergewand ist hellgrau, das Obergewand mittelbraun mit dicht verzahn-
ter Zeichnung in Sand- und Rottönen. Vor ihm ein brauner Schreibkasten
mit Gerät, auf dem Buchständer ein offener Codex; ander Vorderseite des
Schranks eine rote Tintenflasche. Im Mittelgrund rechts eine niedere
hellgraue Mauer; hinter Johannes eine niedere, dunkelgraubraune Nische,
über ihm ein Baldachin mit dunkelgrün-schwarz-marmorierter Wölbung
und dünnen, braunen Säulen. Dunkelgrüngrauer Hintergrund, rot ge-
säumt. Die Miniatur ist erheblich beschädigt.
Legende: 6 äyıos In(&dvvns) 6 YeoAöyos.
1122 Ornamentfeld Abb. 348
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 47 X 75 mm.
Im Hauptfeld sechs rote bzw. grüne Kreise mit rot-grün-sandfarbenen,
krautigen Blüten, einige auf schwarzem Grund; kleine rote Kreuze in den
Zwickeln. Als Rahmen eine Serie von roten, sandbraun gezeichneten
Herzblättern. Pergamentgrund, rot gesäumt.
Initiale E: dünn floral, braun gezeichnet.
3:7
Abb. 354-357
Lagen: 2(7)5(12)1(13)7(8 — 1:1 Blattfehlt vor £. 14, ersetztdurchf.
13:20) 12 x 8 (116) 1(117)7 x 8(173)9 (8 + 1: £. 180 = Einzelblatt:
182) 5 x 8 (222) 6 (228) 6 x 8 (276) 9 (285) 9 x 8 (357) 6 (363).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 40b.
Schrift: Minuskel in dunkelbrauner Tinte: Text — Majuskel in blaßbrau-
ner Tinte: Kephalaia am Textrand und in Listen, Hypotheseis, Ziffern am
Rand — Majuskel in blaßbrauner Tinte: Titel der Evangelien und
Kephalaialisten, Initialen.
Illustration: (117°, 180°) Evangelisten — (13, 118, 181, 286) Ornament-
leisten,
Verlust von Miniaturen: Evangelisten Matthäus und Johannes vor f. 13
und f. 286.
Eintragungen: ff. 1-3”: Transkription der Vor- und Nachworte zu den
Evangelien durch Humphrey Wanley, gest. 1726.
f. 4, 5°: Notizen diverser englischer Vorbesitzer, u.a. Kauf- und Verkaufs-
daten u.ä. von Samuel Smalbroke: ... Nunc octuagenerius libenter
donoque Academiae Oxoniensi in Bibliotheca Bodleiana conservandum
Junii die quarto natalitio meo AD MDCCC.
f. 13”: Eintragung von Samuel Smalbroke von 1776: ZauovnAov ToU
ZuaAßootxıov 16 xırua Ev &rer TOUV XY Evoopxwoens ‚mpos'.
Provenienz: Im frühen 18. Jh. gehörte die Handschrift Humphrey
Wanley. Canonicus Samuel Smalbroke kaufte sie 1776 von dem Londoner
93
ii miete rer
Nr. 57-58
Buchhändler N. Conant und schenkte sie am 4. Juni 1800 der Bodleian
Library.
Einband: Griechischer Blindstempeleinband, rotbraunes Leder auf
Holz. Vorder- und Rückdeckel identisch, mit Bordüren dicht bedeckt:
getrennt durch Linienbündel Rautengitter- und Flechtbandgitterbordüre,
im Zentrum eine senkrechte Herzpalmettenserie; Rundstempel an den
Ecken u.a. An allen Kanten Rillen, keine Schließen. Rücken erneuert mit
Blindstempeldekor, der auf beide Deckel übergreift. Griechisch, 15./16.
Jh. (Abb. 356).
Erhaltung: Die Handschrift hat durch Feuchtigkeit, Schmutz und Knit-
tern des Pergaments gelitten.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, col. 629. -— MADan, Summary
Catalogue V, 395. — ALann, Liste Nr. 529, 89.
Beschreibung der Nlustrationen:
f. 13 Ornamentleiste Abb. 357
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 15 x 58 mm.
Ersatz des 14. Jh. für verlorenes Blatt.
Mehrsträhniges Flechtband, hell ausgespart auf blaßbraunem Grund,
Knotenrahmen in Ranken als Aufsatz endend.
Initiale B: braun gezeichnet, Schaft von großer Schlange umwunden.
f. 117° Evangelist Markus Abb. 354
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 108 x 80 mm.
Markus sitzt fast frontal auf einer massiven Bank mit hellgrauem Polster,
den rechten Fuß leicht vorgestellt; er hält einen offenen Codex mit
Rotschnitt im linken Arm, in der rechten Hand hielt er vermutlich eine
Feder erhoben. Haar und Bart waren warmbraun, das Untergewand
dunkelbraun. Das Obergewand ist kräftig-türkisblau und mit hellem und
dunklem Grau gezeichnet. Rechts ein niederer, schmaler Kasten, in dessen
vorderer Öffnung eine Glasflasche steht. Alle Möbel sind rot- und
hellbraun mit präziser, gelber Kanten- und Lichtzeichnung. Olivgrüner
Boden. Der Hintergrund ist in einer Mischung aus Gold und Silber gemalt.
Als Rahmen eine Arkade mit grau-grünen Marmorsäulen, braunen
Blattkapitellen und lesbischem Kyma in zwei dunklen Brauntönen im
E.D. Clarke 6 (S.C. 18368)
Evangeliar
(Konstantinopel? -— um 1270/80)
Pergament- 215 x 165mm- IV + 354 ff. (IL, IV = V;111,353,354 = V
= pap.; + 186/1) - 1 col. — 22/23/24 linn. (ff. 4-1 16), 18/19720 linn. (ff.
117-351).
(III-IV”) leer; Kolophon - (1-2”) Kephalaia des Matthäus-
Evangeliums — (3) leer — (3°) Miniatur: Matthäus — (4-90°)
Matthäus-Evangelium — (91-92) leer — (92°) Miniatur:
Markus - (93-151Y) Markus-Evangelium - (152-155) leer —
(155’-156°) Kephalaia des Lukas-Evangeliums - (157) leer
— (157°) Miniatur: Lukas - (158-266) Lukas-Evangelium —
(267-269) leer — (269°) Miniatur: Johannes — (270-351)
Johannes-Evangelium — (351°) leer.
Foliozüählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
94
Bogen. Gesicht und Oberkörper des Evangelisten und Teile der Möbel sind
zerstört.
Legende: 6 dy(105) Mdgxos. Im Codex: ey o0 ebayyeAlou1Y XY (Mk.
1.1).
f.118 Ornamentleiste
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 17 x 55 mm.
Im gerahmten Feld eine einfache Ranke, mit hellbrauner Tinte auf den
Pergamentgrund gezeichnet.
f. 180° Evangelist Lukas Abb. 355
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 101 X 72 mm.
Lukas sitzt in einem braunen Sessel mit runder Lehne und hellblauem
Polster, nach rechts gewandt, den rechten Fuß fest auf das Suppedaneum
gestellt, den linken an seiner Kante aufgestützt. Eine Rolle liegt auf seinem
Schoß, mit der Rechten taucht er die Feder ins Tintenfaß, das auf dem
schmalen Kasten vor ihm steht. Lukas ist ein Greis mit hoher Stirn,
Stirmlocke und kurzem, grauem Haar und Bart (Johannes-Typ); rotbrau-
nes, weiß gehöhtes Inkarnat, roter Nimbuskreis. Das hellblaue Unterge-
wand ist weitgehend zerstört, das Obergewand ist lila mit dunkleren
Nuancen in Falten und Schattenzonen und belichtet mit Weiß und
Hellgraublau; ein spitzer Gewandzipfel hängt über den Bildrand herab. Die
hellbraunen Möbel sind gelb gezeichnet; der Boden ist oliv- bis graugrün.
Von der Gold-Silber-Mischung des Hintergrunds ist besonders das Gold
abgerieben; gelbe Untermalung. Die Rahmenarkade hat graugrün marmo-
rierte Säulen, braune Kapitelle und am Bogen ein lesbisches Kyma in
kräftigern Hell- und Türkisblau. Erheblich beschädigt.
Legende: ..... Aovxäs. Auf der Rolle Buchstabenreste von Lk. 1.1.
£. 181 Ornamentleiste
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 8 X 55 mm.
Einfaches, in brauner Tinte gezeichnetes Treppenmuster, gerahmt.
f. 286 Ornamentleiste
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 10 X 55 mm.
Einfaches, in brauner Tinte gezeichnetes, kleinteiliges Treppenmuster,
gerahmt.
58
Abb. 358-365
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
Mitte unten, am Ende der Lage verso Mitte unten. —- Arabische Ziffern in
Tinte, am Beginn der Lage recto rechts unten.
Lagen: 1(1I)4(1V-3:3) 11% 8(91)1(92)7 x 8(148)6 (154) 2 (156) 1
(157) 14 X 8 (+ 18671: 268) 1 (269) 10 x 8 (349) 2 (351)
Linienschema: Lake I, 18a.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text — Minuskel in Gold:
erste Seite des Matthäus-Evangeliums (f. 4), erster Vers des Markus- und
Johannes-Evangeliums (f. 93, f. 270) — Minuskel in hellbrauner Tinte:
Nomina sacra, AT-Zitate, ff. 4’-6 — Minuskel in hellbrauner oder
blaugrüner Tinte: Kephalatia und Ziffern der Evangelienkapitel an Text-
rändern — Majuskel in hellbrauner Tinte: Kephalaialisten — Auszeich-
nungsmajuskel in Gold: Titel der Evangelien - Auszeichnungsmajuskel in
Gold oder blaugrüner Tinte: Initialen.
Illustration: (3”, 92°, 157°, 269) Evangelisten - (93, 158, 270) szenische
Initialen — (4, 93, 158) Ornamenttor - (4) florale Initiale.
ae RASSE ru
at EEE EEE,
Verlust von Miniaturen: Das Ornamentfeld vor Beginn des Johannes-
Evangeliums, f. 270, wurde ausgeschnitten.
Eintragungen: f. Ill", Besitzeintragung des Metropoliten Paulos von
Verria, 16. Jh., signiert: K(bgıos) TIavAos untgonoiitns Bepooias
aßeexıos: TO nap6v leEöV ai Ayıov TEIWÜEVAayYyELLOV ÜnAEXN uns
ayıwrarns unteonölews Beppoias. ip lEEADEV naEd TLVOS OWPEOVOS
YUVALXÖS KALTLULAS, EXovAayLvns OUTW KaAOUUEVNS, EVEXEVODVYUXLANS
Wperelas TOvTa un adıns deöworon. ... In einer etwas späteren Hand
folgt ein Fluch gegen jeden, der das Buch fortnehmen will aus der »uovn)
av Aylmv xal xogupaluv AnooTöAwve.
f. II, aufgeklebt ein Zettel mit dem Bibliotheksvermerk eines griechischen
Vorbesitzers: F (= 6) T6 üyıov xaı ÜEOV TETDAEVÄYYEAOY.
f. III, aufgeklebt »Ex libris Edward Daniel Clarke«.
Provenienz: Die Handschrift wurde im 16. Jh. von einer Dame namens
Schoulagine der Metropolitankirche in Verria, Südmakedonien, zum
gottesdienstlichen Gebrauch geschenkt; im 17. Jh. befand sie sich in cinem
Apostelkloster (in Verria). Sie wurde Anfang 1801 von Edward Daniel
Clarke in Konstantinopel von einem Griechen gekauft und 1809 mit seiner
Sammlung von der Bodleian Library erworben.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: Abgesehen von Farbverlusten, Wasserflecken, gelockertem
Vorderdeckel gut erhalten.
Literatur: MADAn, Summary Catalogue IV, 299. - GAisrorDd, Catalogus
E. D. Clarke |, 13. - Museum Criticum 1, 130.- Greek Manuscripts Nr. 81,
43-44. — ALAND, Liste Nr. 107, 67.- H. Hunger, Evangelisten. In: RBK2
(1971) coll. 461, 472, 474. — LazArev, Storia 335 n. 57. — PAcHt,
Illumination 8, Abb. 9f. — Vıkan, Manuscripts 188.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 3° Evangelist Matthäus Abb. 358
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 197 x 143 mm; Höhe des
Bildfelds 152 mm.
Matthäus sitzt in Seitenansicht nach rechts gewandt, über den Codex in
seinem Schoß gebeugt, in dem er schreibt. Er ist groß und schlank, mit
langen Gliedern und disproportioniert kleinem Kopf. Um das in Oliv-,
Grau- und Brauntönen kurvig gezeichnete Gesicht sind Haar und Bart in
großen Bögen und dichten Parallelstrichen von Weiß, Braun, Oliv wellig
gelegt. Das Untergewand ist dunkelgrün, mit dunkleren Nuancen und
Schwarz in den Falten sowie verriebenem und linearem Weiß; am Ärmel
ein roter Streifen. Das weite Obergewand ist warm hellbraun, in dichten
Faiten modelliert mit dunkleren Braunnuancen und Weißlasuren. Mat-
thäus sitzt auf einem gedrechselten Schemel mit rotem Polster; es ist
grisailleartig in Gold und Braun, das Suppedaneum in Gold und Hellgrün,
gemalt. Der kubisch-kompakte kassettierte Schreibkasten ist dunkelgrün.
Hinter ihm steht ein schüsselförmiger Buchständer, auf dem ein Goldcodex
mit Rotschnitt liegt. Gravierter Nimbus.
Matthäus ist von einer Arkade gerahmt, die in das rechteckige Ornament-
feld eingeschrieben ist. Der Bogen besteht aus hellblauen Kreisen mit
blau-grüner Blüte, verbunden durch ein dunkelgrünes Blatt mit hellgrüner
Rosette im Zentrum. In den hellrot konturierten Säulen sind hellblaue
Blätter mit weißem Umschlag gereiht, als Kapitelle eine hellblaue
Blattranke, als Basis eine hellblau und rosa, weiß gezahnte Glockenblüte.
Als unterer Abschluß eine Bordüre aus roten Kreisen mit blau-grünen
Blüten, verbunden durch grüne, gegenständige Herzblätter; eine ähnliche
Bordüre mit blauen Kreisen rahmt das obere Ornamentfeld; in dessen
Zwickelfeldern ein Teppichmuster aus Rosettenspitzen in Hellblau und
Grün. Roter Saum um alle Ornamentteile, als äußerer Saum umlaufend ein
hellblau-weißes lesbisches Kyma. Goldgrund, hellrot untermalt.
Legenden: 6 äy(10s) Martdoios; im Codex: BißAos (Mt. 1.1, mit großer,
roter Initiale).
f.4 Ornamenttor Abb. 362
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 60/38 X 121/42 mm.
Im breiten ITI-Feld sind hellblaue Kreise gereiht, in jedem eine steife Blüte
aus drei oder vier aufeinandergesetzten, hell gezahnten Blättern in
Nr. 58
Gelbgrün, Zinnoberrot und Hellblau, oder ein Stern aus seitlich gerollten
Blättern, rot und hellblau, auf gelbgrünem Blattgrund. Zwischen den
Kreisen Rauten- und Spitzblätter, steif, gezahnt, in den gleichen, blassen,
weichen Farben. Heller Goldgrund; als Saum ein Kyma in Rot-Gelb,
graublau konturiert. An den Ecken und am äußeren Rand kleine
Goldblüten, in der Mitte ein goldenes Kreuz, flankiert von zwei grauen
Wachteln, die die Köpfe zurückwenden. Auf der verlängerten Basislinie
links ein Vogel mit hochgerecktem Kopf (zerstört), rechts ein Baum mit
gewundenem Stamm und herzförmiger Krone (Kontur braun, grüne, rote
und blaue Farbspuren); aus dem Stamm wachsen zwei kleine Ranken, auf
denen zwei braune Vögel hocken. Am unteren Rand der Seite Abdrücke
von zwei großen Pfauen mit verschlungenen Hälsen (zerstört, grün-gol-
dene Spuren).
Initiale B: goldener Buchstabe, mit blauen und roten Schleifen umwunden.
1.92" Evangelist Markus Abb. 359
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 194 x 150 mm; Höhe des
Bildfelds 150 mm.
Markus ist in kontemplativer Haltung gegeben, das Kinn zwischen Daumen
und Zeigefinger gestützt, die Rechte auf dem Goldcodex im Schoß ruhend.
Er hat einen kleinen Kopf mit niederer Stirn, kurzes, dunkelbraunes Haar
und Bart, olivbraunes Inkarnat mit rotem Wangenkontur. Das dunkel-
grüne Untergewand ist mit Dunkelgrün- und Schwarzzeichnung und wenig
Weißlasuren modelliert; breiter, zinnoberroter Streifen am Ärmel. Das
mauvefarbene Obergewand ist in breiten Lichtpartien mit Hellbraun und
Grau aufgehellt, Schattenpartien und Faltensenken reichen von dunkleren
Mauvenuancen bis Braun. Der Schemel und das flache Suppedaneum sind
zart in hellgrün-goldener Grisaille gemalt; roter Polster mit Goldspitze.
Am kubisch-kompakten, dunkelgrünen Schreibschrank stehen kassettierte
Türflügel offen; Glasflasche, Codex und Blatt aul den Fächern, Tintenfaß
und Feder auf dem Kasten sowie ein gedrechselter Buchständer, auf dem
ein Codex mit Rotschnitt liegt.
Markus ist von einer Arkade gerahmt, die in das rechteckige Ornamentfeld
eingefügt ist. Der Bogen ist mit blauen Kreisen besetzt, in und zwischen
ihnen hellblau-hellgrüne, weiß gesprenkelte Blüten. Die Säulen bestehen
aus einem blau-goldenen Miltefiori-Band, Kapitelle und Basen aus steifen
Glockenblüten, hellblau-graugelb-rot, weiß gezahnt. Die untere Bordüre
ist eine dünne, hellblaue Ranke, um das obere Rechteckfeld läuft eine
durch Stege und Blätter verbundene, hellblaue Kreisreihe, mit Blüten
gefüllt, alle hellgrün-hellblau, weiß gesprenkelt. In den Zwickelfeldern ein
Flächenmuster aus einander überschneidenden Kreisen, die inneren
Rauten golden mit roter Rosette, die Segmente grün und blau. Alle
Musterteile sind rot gesäumt, dazu als Saum der Miniatur ein hellblau-wei-
ßes Kyma. Heller, polierter Goldgrund, hellrot untermalt. Erhebliche
Farbverluste an Gewand und Pult, Ornamentfeld und Goldgrund.
Legenden: ö &(yıog) M&oxos; im Codex am Pult: ’Aoyn tov evayy&liou
"Iimoo)ö X(gioro)v (Mk. 1.1).
f. 93 Ornamenttor. Taufe Christi Abb. 363
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 38 X 112 mm; Bordüre 25 mm
breit; Höhe der Szene 33 mm.
Bordüre aus hellblauen Kreisen, gefüllt mit zinnoberroten bzw. rot-blauen,
geschlitzten Blüten, verbunden durch blau-grüne, weiß getupfte Blüten auf
Stegen. Am Innenrand des Il eine Serie roter und blauer Halbkreisschei-
ben, am Außenrand ein hellblau-rotes Millefiori-Muster, als Saum ein
hellblau-weißes Kyma. Heller, polierter Goldgrund. An den Ecken eine
große Palmette, grün-blau-zinnober, die linke zerstört. Auf dem Feld eine
kleine graue Vase mit ein paar roten Beerenzweigen, an denen zwei
grau-grüngelbe Vögel picken. Am rechten Bildrand stand ein großer
Baum, nur grüne Grundierung erhalten.
Initiale A, Taufe Christi: Auf einem grüngrauen, schwarz durchfurchten
Felsen steht Johannesin braunem Melotion, die Hand auf Christi Kopf, den
Blick zum Himmel erhoben, aus dem ein blauer Strahl und eine weiße
Taube sich auf Christus senken. Christus steht frontal im hellblauen
Wasser, das vom Felsen herabfließt, nach links schreitend, den Segensge-
stus aufs Wasser gerichtet. Goldene Nimben.
Legenden: 'I(noob)s X(guotö)s, 6 Aylıos) Iwuavvns.
95
Nr. 38-59
1197 Evangelist Lukas Abb. 360
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 198 x 133 mm; Höhe des
Bildfelds 155 mm.
Lukas sitzt auf einem Goldschemel (zerstört) in Seitenansicht, die Linke
hält einen offenen Codex im Schoß, die Rechte taucht die Feder ins
Tintenfaß, das auf dem kompakten, kräftig grünblauen Kasten neben
einem Goldcodex steht. Er ist ein Mann mittleren Alters mit dichtem,
kastanienbraunem, gelocktem Haar und wenig Bart, dunkelgraubraunem
Inkarnat und weichen Zügen. Das grünblaue Untergewand, mit schwarzem
Kontur am Hals und rotem Streifen am Ärmel, hat hellgraue Lichtlasuren
und schwarzbraune Faltensenken und Schattenpartien. Das mauvefarbene
Obergewand ist mit breiten weiß-braunen Lichtpartien und ineinander
verzahnter Hell-Dunkel-Zeichnung modelliert. Am rechten Bildrand steht
ein hoher, grünblauer Buchständer mit Kreuzfuß; die lang herabfallende
Rolle trägt eine Pseudoschrift. Gravierter Nimbus.
Lukas ist von einer Arkade gerahmt, die in ein Ornamentfeld eingeschrie-
ben ist. Im Bogen blaue Kreise, gefüllt mit roten bzw. rot-blauen,
geschlitzten Blüten, verbunden durch eine krause, grün-blau-weiße Blüte.
Die Säulen sind in rote Quadrate, mit hellblauen Blüten besetzt, unterteilt;
hellblaue Rankenkapitelle, als Basis eine blau-rote, steife Glockenblüte
mit weißer Zahnung. In der unteren Bordüre eine hellgraue, dünne Ranke,
in der des oberen Ornamentfeldes blaue Kreise, in und zwischen ihnen
krause, hellblau-grüne Blüten. In den Zwickelfeldern ein Flächenmuster
aus karmin-rosa, versetzten Rosettenspitzen. Alle Ornamentteile zin-
noberrot gesäumt, als Saum der Miniatur ein hellblaues Kyma. Heller
Goldgrund, hellrot untermalt.
Die Miniatur ist stark zerstört, in der linken und unteren Partie ist die Farbe
fast vollständig abgesplittert, in allen übrigen Teilen in vielen kleinen
Flecken.
Legende: 6 aylıos) Aouzas.
f£.158 Ornamenttor. Verkündigung an Zacharias Abb. 364
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 44 x 111 mm; Bordüre 28 mm breit;
Höhe des Zacharias 47 mm.
Als Bordüre dunkelblaue Kreise, durch Stege verbunden, in und zwischen
ihnen steife Blüten, gelbgrün, hellblau, zinnober, weiß gesäumt. Heller,
polierter Goldgrund, hellrot untermalt. Entlang dem inneren Rand ein
blau-grünes Zinnenmuster, entlang dem Außenrand ein blaues Zickzack-
muster mit rosa und grünen Blättchen. Als Saum umlaufend ein blaues
Kyma. An den Ecken trüb graublaue Glockenblüten. Auf dem Feld ein
kleines rosa Becken, aus dem dünne Gräser wachsen, flankiert von zwei
hellila, gedrungenen Vögeln mit buntem Bauch und schwarzem Hals.
Initiale E: Verkündigung an Zacharias. Zacharias, ein weißhaariger,
spitzbärtiger Priester, steht frontal, in überrascht geneigter Haltung, den
Kopf dem Engel zugewandt, der in Halbfigur mit Redegestus auf ihn
zuschwebt (blaues Gewand, goldene Flügel). Zacharias trägt ein rotes
Priestergewand mit Goldborten und weißer Stola, sowie ein hellblaues
Barocci 31 (s.c. 31)
Evangeliar
(Konstantinopel - Ende 13. Jahrhundert)
Pergament - 185 x 133 mm - III + 398 ff. I, IL III = V) - I col. 20 linn.
(1-3°) Kanontafeln - (4-5Y) Kephalaia des Matthäus-Evan-
geliums, Bemerkungen zu Entstchungsort und -zeit — (6)
leer — (6°) Miniatur: Matthäus — (7-114*) Matthäus-Evan-
geltum — (114°) Bemerkungen zu Entstehungsort und -zeit
des Matthäus-Evangeliums, Wiederholung — (115-116)
96
Untergewand mit Goldsaum. In der verhüllten Linken hält er ein goldenes
Rauchgefäß, mit der Rechten schwingt er ein Rauchfaß. Gewand weitge-
hend zerstört. Goldene Nimben.
Legende: 6 neo@n(tns) Zoxagtas, TaßoınA.
£. 269° Evangelist Johannes Abb. 361
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 198 x 143 mm, Höhe des
Bildfelds 159 mm.
Johannes sitzt tief in einem geflochtenen Lehnstuhl, den Blick sinnend in
die Ferne gerichtet; im Schoß hält er einen offenen Codex mit Goldschnitt
und drei roten Spangen. Der kleine Kopfhat olivbraunes, rot und grauweiß
belichtetes Inkarnat und glatte, feine Züge; Bart und Haar über der hohen
Stim sind in strähnigen Wellen grauweiß und hellgrün gezeichnet. Das
Untergewand ist kräftig hellblau; die schwarzen, langen Faltensenken
werden von grauweißen Lichtkonturen begleitet. Das stoffreiche Oberge-
wand ist graubraun, mit kräftigerem Braun als Schattenton, Schwarzinden
Falten und reichlich Grauweiß in Spiegeln und langen Strahlenlichtern. Das
Geflecht des Sessels ist etwas grob mit Schwarz und Hellbraun auf
Nußbraun gemalt; das goldene Suppedaneum hat weiße Ornamente. Der
kubisch-kompakte Schreibkasten rechts ist kräftig blau, in den offenen,
kassettierten Türen sind auf zwei Fächern Glasgefäße sichtbar. Auf dem
Schrank Rohrfeder und Tintenfaß, dahinter ein blaugrüner Buchständer
mit offenem Codex mit Rotschnitt. Gravierter Nimbus.
Johannes ist von einer Arkade gerahmt, die in das rechteckige Ornament-
feld eingefügt ist. Im Bogen blaue Kreise, in und zwischen ihnen kleine
blau-grüne, weiß gesprenkelte Blüten. Graublaue Säulenbänder mit
weißem und grün-goldenem Kyma; als Kapitelle und Basen blaue
Glockenblüte, steif weiß gezahnt. Als untere Bordüre Rauten aus
Kreissegmenten, zinnoberrot bzw. hellblau. Als Bordüre des oberen Feldes
eine Reihe blauer Kreise, in und zwischen ihnen rot-grün-blaue Blüten,
weiß gesprenkelt. In den Zwickelfeldern Flächenmuster aus kleinen blauen
und hellgrünen Rosetten in Reihen versetzt. Alle Ornamentteile rot
gesäumt, als Saum der Miniatur ein hellblaues Kyma. Heller Goldgrund,
hellrot grundiert. Farbe an zahlreichen Stellen abgesplittert oder verwischt.
Legende: 6 äyıos In(&vvns) 6 OzoAöyos; im Codex am Schoß nur noch
Spuren von Jh. 1.1.
f. 270 Christus Emmanuel Abb. 365
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. Höhe der Figur 40 mm. Orna-
menttor ausgeschnitten.
Der jugendliche, braunhaarige Christus (IC XC) mit goldenem Kreuznim-
bus sitzt auf einem niederen Goldthron mit rotem Polster und goldenem
Suppedaneum, schräg nach rechts hin, seine ausgestreckte Segenshand
bildet die Zunge der Initiale E; in der Linken hält er eine weiße,
verschnürte Rolle. Das Untergewand ist purpurrot, das Obergewand
hellgraublau, beide mit reichlich Schwarzzeichnung und laviertem Grau-
weiß.
59
Abb. 366-376
Kephalaia des Markus-Evangeliums — (116-118) leer —
(118°) Miniatur: Markus — (119-186) Markus-Evangelium
— (186°) Bemerkungen zu Entstehungsort und -zeit des
Markus-Evangeliums — (187-189) Kephalaia des Lukas-
Evangeliums — (189’-190) leer — (190) Miniatur: Lukas —
(191-310°) Lukas-Evangelium - (310°) Bemerkungen zu
Entstehungsort und -zeit des Lukas-Evangeliums — (311)
Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (311-313) leer —
(313°) Miniatur: Johannes — (314-398) Johannes-Evange-
lium.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in roter Tinte, am Beginn der Lage
recto Mitte unten, nur Spuren erhalten. Evangelistennamen in Abkürzung,
in Tinte vom Schreiber, auf jedem Blatt des Evangeliums, recto rechts
oben.
Lagen: 4 (Deckblatt, I-III: III) 4 (4) 2 (6) 27 x 8 (222)7 (8 — 1:1 Blatt
fehlt vor f. 230: 229) 2 x 8(245) 7(8 — 1: 1 Blatt fehlt vor £. 250: 252) 6
(258) 7 (10 — 3: 1 Blatt fehltvorf. 262; je 1 Blatt fehlt vor f. 263 und f. 266
mit Textverlust: 265) 9 (10 — 1: 1 Blatt fehlt vor £.275:274)4 x 8 (306) 7
(8 — 1: 1 Blatt fehlt vor £.314:313)9 (10 — L: I Blattfehlt vor f. 314: 322)
5(6 —- 1:1 Blatt fehlt vor f. 326: 327) 9 (10 — 1: 1 Blatt fehlt vor £. 328:
336)7 x 8 (392) 7 (8 — 1: 1 Blatt fehlt vor f. 398 mit Textverlust: 398 +
Deckblatt).
Linienschema: Lake I, 18a; ff. 1-3*, 6, 6' ohne Linienschema.
Schrift: Minuskel in schwarzer Tinte: Text - Majuskel in Gold: Kepha-
laia und Versziffern der ersten Lage jedes Evangeliums (ff. 7-14",
119-126, 191-198”, 314-321”) — Majuskel in Gold: Initialen der ersten
Lage jedes Evangeliums — Majuskel in zinnoberroter Tinte: Kephalaia in
Listen und ab der zweiten Lage jedes Evangeliums, Versziffern der
Kanones und ab jeweils der zweiten Lage — Majuskel in roter Tinte:
Initialen ab der zweiten Lage jedes Evangeliums — Auszeichnungsmajuskel
in Gold: Titel der Evangelien.
Illustration: (6°, 118°, 190°, 313”) Evangelisten — (7, 119, 191, 314)
Ornamentrahmen und Initialen - (1-3) Kanontafeln.
Provenienz: Mit der Sammlung von Francesco und Jacopo Barocci,
Venedig, im Jahre 1629 von William Herbert, 3. Earl of Pembroke, gekauft
und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband mit Goldprägung, brau-
nes Leder auf Holz, neu kaschiert. Dekor aus zwei Rahmenbordüren mit
zweisträhnigem Flechtband bzw. Ranke mit laufenden Rehen und Hasen;
im Mittelfeld Flechtband in Rautenform, im Zentrum kreuzförmig vier
Lilienstempel; in den Eckfeldern Stempel mit Paläologenadler in Medail-
lons. Vorder- und Rückdeckel gleich. Rillen an den Deckelkanten; Reste
von Metallschließen mit Lederband. Byzantinisch, 14. Jh. (um 1300,
Originaleinband?) (Abb. 366).
Erhaltung: Schäden durch Feuchtigkeit: Stockflecken im unteren Teil
der Blätter, rote Tinte und Farbe der Miniaturen verwaschen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, 50. - The Bodleian Library in the
Seventeenth Century (Guide to an Exhibition held during the Festival of
Britain 1951). Oxford 1951, Nr. 60, 34. - ALann, Liste Nr. 45, 63. —
Berting, Auftraggeber 171. — Bertıng, Buch 9 n. 25, 66 n. 228. —
BucHTHAL, Iluminations 49, 50, 52, 54, 55, Abb. 2. - BuUcHTHAL, Notes
36, 37, 38, 39, Abb. 2. - Harch, Facsimiles 188, pl. 53.,
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Kanontafel Abb. 367
Kanon a’. 166 X 103 mm.
Eine Arkade, zwei kleine Rundbögen übergreifend; die Säulen graumar-
moriert, Blattkapitell und Faszienbasis türkisblau; als Mittelstütze ein
zinnoberrotes Band mit ausgesparter Laubsägeranke. In den Bögen ein
lesbisches Kyma in Zinnober und Weiß. Im Bogenfeld auf beigefarbenem
Grund eine Ranke mit kleinen Klee- und Spitzblättern, türkis, mit hellen
Tupfern belichtet, einige Blättchen und Gelenkknoten rosa. Rote Basis-
und Architravlinien, auf denen neben den Basen eine fadendünne,
braunrote Ranke hervorwächst; am Bogenansatz in der Mitte ein plastisch
sich vorwölbendes Blatt, an den Seiten eine Blattknolle, alles rotbraun,
dazu eine kurze rote Ranke mit Herzblatt. Entlang dem Bogen breitet sich
beidseits eine fadendünne Ranke aus mit zarten Federblättern, braun-hell-
braun mit grünen Lichttupfern. Sehr zarte, porzellanhaft wirkende
Ornamentik, die sich plastisch vom Grund abhebt.
fl? Kanontafel
Kanon ß’. 166 X 104 mm.
In Typus und Stil wie f. 1. Säulen hellblau mit grauem Blattkapitell und
hellbrauner, impressionistisch getupfter Basis; Mittelstütze zinnober mit
ausgesparter Ranke. In den Bögen ein konsolfriesähnliches Muster, braun
auf schwarzem Grund, weiß gesäumt. Im Bogenfeld eine schwarze,
weißgetupfte Ranke, die Blättchen schwarz oder hellblau, hellbrauner
Grund. Neben den Basen kleine rote Ranke mit Herzblatt; am Bogenan-
satz eine Blattknolle, aus der ein Herzblatt und lange Rankenfäden mit
spitzfingrigen Blättern, alles rot, hervorwachsen.
f. 2 Kanontafel
Kanon y’, 6°. 162 x 110 mm.
In Typus und Stil wie f. 1. Säulen türkis, schwarz und weiß plastisch
marmoriert; graublaue Blattkapitelle und hellbraune Basen; Mittelstütze
mit zinnoberrotem Zinnenmuster. Bögen türkis mit schwarz-weißem
Kyma. Im Bogenfeld auf beigefarbenem Grund ein türkisfarbenes Gitter
aus verschränkten, verknoteten Rauten mit kleinen Blüten in Türkis, Rot
und etwas stumpfem Grün, hell getupft. Grüne Basis- und Architravlinie,
neben den Basen eine kleine Blattranke, zu seiten der Bögen eine dünne,
langgebogene Ranke ınit spitzen Blattzungen, türkisblau.
f. 2° Kanontafel
Kanon e’,s’. 160 x 112 mm.
In Typus und Stil wie £. 1. Säulen lichtgrün kräftig marmoriert, hellbraune
Blattkapitelle und Basen; in der Mittelstütze ein grobes, rotes Zinnenmu-
ster, schwarz gesäumt. In den Bögen auf warmem Karminrot ein Kyma, im
Hauptbogen weiß, in den kleinen Bögen beige plastisch gezeichnet. Im
Bogenfeld auf hellbraunem Grund ein Gitter wie f, 2, schwarz, hellbeige
getupft, mit hellgraublauen Blättchen. Basis- und Architravlinie rot, in
Ranken und Lanzettblättchen endend. Ranken zu seiten des Bogens mit
gebogenen Blattzungen, graublau, der Blattkontur schwarz gesäumt.
f.3 Kanontafel
Kanon &,n'. 157 x 106 mm.
In Typus und Stil wie f. 1, Säulen identisch £. 2°; in der roten Mittelstütze
Laubsägeranke. Bögen wie f. 2°, aber auf graubraunem Grund. Im
Bogenfeld auf hellbeigefarbenem Grund schwarzgraue, symmetrische
Ranke mit Rund- und Zungenblättchen, hellbeige mit Lichttupfern.
Hellblaue Basis- und Architravlinie. Neben den Basen wachsen zwei hohe
Ranken mit hängenden Zweigen und Glockenblüten, hellblau, mitSchwarz
perspektivisch gemalt. Über den Kapitellen ein schmales, aufrechtes Blatt;
die seitlichen Ranken enden in Schüssel- und Zungenblättern, Hellblau mit
Schwarz, mit perspektivischen Effekten.
f. 3° Kanontafel Abb. 368
Kanon ı’. 157 x 108 mm.
In Typus und Stil wie f. 1. Säulen warmrot, schwarz marmoriert, rote
Palmettenkapitelle und weiß belichtete Trommelbasen; die Mittelstütze
zinnoberrot mit ausgesparter Wellenranke. Die kleinen Bögen türkisblau
mit dünner, weißer Wellenranke, der große Bogen blaßrot mit türkis-
blauem Knotensaum und schwarzweißen Häkchen. Im Bogenfeld eine
dichte symmetrische Ranke mit vielen Blättchen und Knoten, türkisblau
und rostrot mit weißen Lichttupfern, Grund hellbeige. Basislinie grau-
braun, endend in dünner Ranke mit schmalen Blättern, rot, schwarz,
hellbraun. Die türkisblaue Architravlinie endet in einer Blattzunge, die
seitlichen Ranken ähnlich f. 3.
Alle Kanontafeln sind an den oberen und seitlichen Rändern erheblich
beschnitten.
f. 6° Evangelist Matthäus Abb. 369
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 141 X 91 mm.
Der kleine, schlanke Matthäus, in Profilansicht nach rechts gewandt,
schreibt in einem Codex mit Rotschnitt. Weißes Haar und Spitzbart, mit
etwas Braun in parallele Strähnen gegliedert. Das oliv und braun getönte
Inkarnat ist so reichlich mit Weiß belichtet, daß es grau wirkt. Das
Untergewand ist hellgrün mit etwas Hellblau vermischt; das Obergewand
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Nr. 59
ist hellgrün und reichlicher als das Untergewand mit Dunkelgrün beschattet
und gezeichnet; kräftige Weißmodellierung in breiten Bahnen. Schemel,
Suppedaneum und Tisch mit Tintentopf im Hintergrund sind niedrig und
klobig; alle sind golden mit brauner Konturzeichnung und rotbraunen
Schattenseiten; rotes Polster. Hellgrüner Boden, nach vorn zu lichter
werdend, dunkelgrün abschließend. Blanker Goldgrund, dottergelb unter-
malt. Roter Nimbuskreis. Als Rahmen farbige Faszien: dunkelrot, weiß,
helirot. Steife rote Herzblättchen in den Ecken.
Legenden: von Matthäus nur das M erhalten; im Codex: Bißios.
f. 7 Ornamentfeid Abb. 373
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. 77 x 77 mm; Vierpaß 49 X
49 mm.
Im quadratischen Ornamentfeld ist ein Vierpaß für den Evangelientitel
ausgespart. Das Feld hat eine breite Rahmenbordüre, in der graublaue,
durch eine Tangente getrennte Kreise gereiht sind; in jedem Kreis wächst
steif eine blau-grüne, grau gesäumte Blüte mit rotem Herz. In den
Eckfeldern des inneren Quadrats in blauem Kreis mit Rankenausläufern
eine goldene Palmette mit roten und blauen Cloisonneblättchen auf
weißem Grund. Blanker Goldgrund, rot-goldene Saumlinien. Schräg an
den oberen Ecken eine Palmette, die Blätter rot, blau, grün in Goldkontu-
ren eingebettet. Auf der verlängerten Basislinie links eine zarte goldene
Ranke, rechts biegt sich die Basislinie auf zum geknoteten Stengel einer
großen, goldgesäumten Blüte, grau-blau mit weißgezackten Umschlägen
und roter Blattspitze.
Initiale B: floral, Goldcloisonn& blau, grün, rot, mit Schaftringen und
Blattendungen.
f. 118° Evangelist Markus Abb. 371
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 142 x 105 mm.
Markus sitzt in Profilansicht nach rechts gewandt, beide Füße fest
aufgestützt; er schreibt in einem Codex mit hellblauem Schnitt, den die
Linke offenhält. Er ist ein Mann mittleren Alters mit markanten Zügen; das
dichte, dunkelbraune Haar ist am Oberkopf weiß belichtet, der Bart kurz
und lockig, das warmbraune Inkarnat mit dünnem Weiß gehöht. Das
Untergewand, mit breitem Goldstreifen am Rücken, ist lila in mehreren,
dicht verzahnten Nuancen, am Ärmel und an den weich hängenden
Saumschlingen transparente Weißlasuren. Das Obergewand ist kräftig
blau, dunkelblau in den beschatteten Partien und Faltensenken; Weiß ist
am Knie kräftig, sonst dünn laviert aufgetragen. Alle Möbel — der
gedrechselte Schemel, das flache Suppedaneum, der Schreibkasten mit
Spindelmotiv im Frontfeld - sind inzarter Braun-Gold-Grisaille perspekti-
visch nahezu korrekt gezeichnet. Das große Polster, in das der Körper tief
einsinkt, isthellrot. Blanker Goldgrund, dottergelb untermalt. Als Rahmen
ein lesbisches Kyma, hellrot mit weißer Zeichnung auf dunkelrotem Grund.
An den Ecken steife rote Herzblättchen. Der Nimbus ist grob braun
übermalt. Mehrere kleine Farbabsplitterungen.
Legenden: ö äyıos Mägxos; im Codex: ’Aeyrjtoü Evayy&kıov (Mk. 1.1).
f. 119 Ornamentfeld Abb. 374
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 75 X 75 mm; Vierpaß 45 X
45 mm.
Anlage und Muster weitgehend ähnlich f. 7; nur wechseln in der
Rahmenbordüre Blüten in Kreisen mit frei auf Verbindungsstegen
wachsenden, in den Vertikalfeldern nach außen gerichteten Blüten; links
fehlt die Goldranke auf der Basislinie.
Initiale A: floral, Goldcloisonng, rot, blau, grün gefüllt.
98
f. 190° Evangelist Lukas Abb. 372
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 144 x 102 mm.
Lukas sitzt in Dreiviertelansicht nach rechts gewandt, die Rechte mit der
Feder ruht im Schoß, die Linke am Buchständer. Er ist ein junger Mann mit
kurzem, braunem Haar und Bartflaum, eine Tonsur auf dem Oberkopf.
Helles, warmrotes Inkarnat mit breiten Lichtlasuren und braunen Schatten
an Augenhöhlen und Wangen. Das Untergewand ist hellblau mit breitem
Goldstreifen am Ärmel. Das Obergewand ist lilain mehreren Nuancen, die
meist weich geschwungenen Falten sind mit Dunkellila und transparentem
Weiß gezeichnet. Schemel, Suppedaneum und Schreibschrank sind in
Braun-Gold-Grisaille gezeichnet, ebenso der Buchständer mit kräftigem
Schwenkpult und Kreuz am Stamm; seine Sockelplatte ist lila, das Polster
ist rot, der Schnitt des Codex hellblau. Blanker Goldgrund, dottergelb
untermalt. Als Rahmen ein lesbisches Kyma, weiß gezahnt, in hellem und
dunklem Graublau; im gleichen Ton die steifen Herzblättchen an den
Ecken. Farbabsplitterungen vor allem am Gewand des Evangelisten und
am Rahmen.
Legende: ö dy(105) Aouxäs; im Codex: 'Eneiörten.
f. 191 Ornamentfeld Abb. 375
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 55 x 82 mm; Rahmenbreite 14 mm.
Rechteckige Rahmenbordüre um das Schriftfeld; auf blankem Goldgrund
mit rotem Saum alternierend Blüten in Kreisen und frei auf Verbindungs-
stegen, steif aufwärts oder, in den Vertikalfeldern, auswärts wachsend. Die
Blütenblätter grün, rotbraun, graublau, meist schüsselförmig mit weißem
Rand; steife Herzblättchen an den freien Blüten oder den Kreisen. Anden
Ecken schräg blau-grün-rote Palmette mit Goldkontur; auf der verlänger-
ten Basislinie links eine Goldranke, rechts, aus einem gold-roten Akan-
thusblatt wachsend, eine gold-rote Herzblüte an dünnem Goldstengel mit
zwei grünen Herzschößlingen.
Initiale E: floral, Goldcloisonng, rot und graublau gefüllt.
1.313: Evangelist Johannes Abb. 370
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 142 x 87 mm.
Der kleine Johannes sitzt in Profilansicht nach rechts gewandt und schreibt
in einem großen, dicken Codex mit Rotschnitt. Er hat den typischen
schmalen Kopf mit hoher Stirn, weißem Haarkranz und langem, welligem
Spitzbart; das rotbraun-olivgrüne Inkarnat ist breit mit opakem Weiß
überdeckt. Das Untergewand ist hellblaugrau, Faltenkerben und Quer-
streifen am Ärmel in einer dunkleren Nuance, dazu in breitem Strich
aufgetragenes, opakes Weiß. Die gleiche Modellierung auch an dem
dunkel-himbeerrosa Obergewand. Die niederen, kompakten Möbel -
Schemel, Suppedaneum, Tisch - sind in Braun-Gold-Grisaille mit roten
Schattenflächen gemalt; rotes Polster. Der graue Bodenstreifen wird nach
vorn zu lichter bis Weiß, abschließend mit warmem Dunkelgrün. Blanker
Goldgrund, dottergelb untermalt, roter Nimbuskreis. Als Rahmen Farb-
streifen in zwei stumpfen Rosatönen, ebenso die steifen Herzblättchen an
den Ecken. Die linke untere Ecke der Miniatur ist ausgewaschen.
Legende: im Codex: &v a(oxN).
f., 314 Ornamentfeld Abb. 376
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 50 X 83 mm; Rahmenbreite
14 mm.
Rechteckige Rahmenbordüre um das Schriftfeld; auf blankem Goldgrund
mit rotem Saum graublaue Kreise, verbunden durch Kreisranken und
Rankengitter mit kleinen Knollenblättchen, in den Kreisen hellgraublau-
grün-rote, steife Blüten. An den Ecken schräg Palmetten, blau-grün-rot
mit Goldkontur; die Sockellinie nur rechts verlängert und umgebogen zum
geknoteten Stengel einer Blüte, wie f. 7 und f. 119.
Initiale E: floral, Goldcloisonn&, nur Reste erhalten.
Laud gr. 90 (C 101; S.C. 743)
Basileios, Homilien
(Konstantinopel - Ende 13. Jahrhundert)
Pergament - 335 x 260 mm - III + 362ff. (I-III, 361,362 = V; — 92/4) —
2 coll. 30 linn.
(1) leer — (1'-2) Inhaltsverzeichnis — (2°) Eintragungen —
(3-364) Basileios, 44 Homilien, Psalmenhomilien und
andere ausgewählte Homilien (cf. Coxe).
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben, unvoll-
ständig.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, mit Ergän-
zungen, am Beginn der Lage recto rechts unten.
Lagen: 10 x 8 (80) 8 (- 92/4: 92) 9 x 8 (156) 6 (162) 6 x 8(210) 6
(216)2 x 8 (232) 6 (238) 2 x 8 (254) 6 (260) 13 x 8 (364).
Linienschema: Lake Il, le.
Schrift: Minuskel in blaßbrauner Tinte: Text — Majuskel in blank
poliertem Gold: Titel, Ziffern der Homilien — Majuskel in Gold: Initialen
im Inhaltsverzeichnis - Auszeichnungsmajuskel in Gold: einige Initialen
der Homilien.
Illustration: (3) Ornamentrahmen - (12,22, 28,35, 46°, 51,58", 69°, 90°,
100, 112, 135, 162°, 181, 285, 334°) Ornamentleiste-Goldbalken vor den
übrigen Homilien — florale Initialen oder goldene Auszeichnungsmajus-
keln, mit und ohne wenig Rankendekor, am Beginn aller Homilien.
Eintragungen: f. 2”: drei Besitzereintragungen:
a) r BißAos adın nepuxev uns mavrougyov Touados / ıns Ev ın viow
XöAxn TE HOvNS TE TOU Eoöntgov. / xal Ei tis BovAndoL more Aadgalus
tavımv dgaı / Rexwgron£vos torte Tgqrädos ins äylas/ Evo alavı Touıw
ye nal &levoouevo (14. Jh.).
b) oi nat£ges neunvnodaı tov Mergopavovs (16. Jh.).
c) Liber Guilielmi Laud Archiepi(scopi) Cant(uariensis) et Cancellar(ii)
Universitatis Oxon(iensis). 1639.
f. 1: Sti. Basilii Homiliae.
Provenienz: Die Handschrift gehörte im 14. Jh. dem Trinitätskloster auf
der Insel Chalki, im 16. Jh. einem Metrophanes (Mönch oder Abt im selben
Kloster?). Erzbischof William Laud erwarb sie 1639; mit seiner vierten
Donation gelangte sie 1640 in die Bodleian Library.
Einband: Byzantinischer Blindstempeleinband, braunes Leder auf Holz.
Reicher Bordüren- und Stempeldekor in sorgfältig rhythmisiertem Layout:
begleitet von Linienbündeln eine breite äußere Rahmenbordüre aus
Herzpalmettenstempeln und eine schmale innere Rahmenbordüre mit
zartem Flechtband; zwischen beiden eine Serie von Lilien-Rautenstempeln
und Gruppen kleiner Kreisstempel; im schmalen Mittelfeld senkrecht
gereiht Rauten- und Rundstempel mit Paläologenadlern, dazu kleine
Kreisstempel. Rillen an den Kanten, Spuren und Reste von drei Schließen.
Byzantinisch, 14. (?) Jh., Originaleinband? (Abb. 381).
Erhaltung: Die hervorragende Handschrift ist ausgezeichnet erhalten;
nur an einigen Blättern sind die Pergamentränder abgeschnitten, gegen
Ende einige Löcher im Pergament.
Literatur: Coxs, Quarto Catalogus I, coll. 577-578.- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue Il/1, 32.— HunT, Introduction XXXIX, XL. — Hunt,
Summary Catalogue I, 134. — Rupgerg, Etudes 106ss.
Beschreibung der Illustrationen:
£. 17 Goldbalken vor dem Inhaltsverzeichnis
f.3 Ornamentrahmen Abb. 377
Vor der 1. Homilie (1. Psalm). 34 x 77 mm; Bordüre 15 mm breit.
Die Bordüre rahmt ein schmales Rechteckfeld ohne Schrift. Blüten in
blauen Kreisen alternieren mit Blüten auf Stegen; alle Blüten blau, grün,
Nr. 60
60
Abb. 377-382
karmin- und zinnoberrot, kleinteilig, kraus mit weiß gefleckten Rändern.
Heller, polierter Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Große bunte Eckblü-
ten, goldgesäumt mit goldenen Staubfäden, gestielt auf Sockelband, auf der
verlängerten, mit einem Knaufabschließenden Grundlinie je eine stehende
Goldranke. Initiale [I: Gruppen von Schaftringen, cloisonne-Effekt durch
Einbetten von Blau, Grün und Karminrot in breitem Goldkontur.
f. 12 Ornamentleiste Abb. 379
Vor der 2. Homilie (7. Psalm). 16 x 78 mm,
Blaue Kreise mit bunten, weiß gefleckten, krausen Blüten, verbunden
durch je zwei liegende, blaue Ranken, die in blauem Spitzblatt und Knospe
enden. Polierter Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Bunte Eckblüten mit
Goldfäden, gestielt auf Sockelband, Grundlinie an einer Seite verlängert
mit Knauf. Initiale A: floral-bunt-cloisonne&, mit Schaftringen und Blatten-
dungen.
f. 22 Ornamentleiste Abb. 382
Vor der 3. Homilie (14. Psalm). 15 x 77 mm.
Serie von blauen Kreisen mit krausen Blüten, blau, grün, karmin- und
zinnoberrot mit weißen Lichtflecken, steif gestielte Knospen in den
Zwickeln. Polierter Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Bunte Eckblüten mit
Goldfäden auf Sockelband. Initiale X: floral-bunt-cloisonne, mit Schaftrin-
gen und Blattendungen.
£. 28 Ornamentleiste
Vor der 4. Homilie (14. Psalm II). 15 X 78 mm.
Serie von blauen Kreisen mit gold-blau-roter Palmette auf weißem Grund,
hellblaue Blütchen in den Zwickeln. Polierter Goldgrund, zinnoberrot
gesäumt. Kleine bunte Eckblüten mit Goldfäden. Initiale K: floral-bunt-
cloisonn&, mit Schaftringen.
f. 35 Ornamentleiste Abb. 378
Vor der 5. Homilie (28. Psalm). 15 x 78 mm.
Serie von blauen Kreisen, alternierend mit krauser, bunter Blüte und
gold-blau-roter Palmette auf weißem Grund; steif gestielte Knospen in den
Zwickeln. Polierter Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Bunte Eckblüten mit
Goldkontur und Goldfäden auf Sockelband; Grundlinie an einer Seite
verlängert mit Knauf. Initiale O: floral-bunt-cloisonne€ mit Schaftringgrup-
pen, als Spiritus bunter Knoten mit Goldfaden.
f. 46° Ornamentleiste
Vor der 6. Homilie (28. Psalm II). 16 x 76 mm.
Ähnlich f. 28. Initiale II: floral-bunt-cloisonng, mit Schaftringen.
f£. 51 Ornamentleiste Abb. 380
Vor der 7. Homilie (29. Psalm). 10 x 80 mm.
Goldene Pseudo-Kufi-Zeile in zarter, spitzenartiger »Schrift«. Initiale W:
floral-bunt-cloisonn& mit Schaftringen, Schleife am Kreuzungspunkt und
Blattendungen.
£. 58° Ornamentleiste
Vor der 8. Homilie (32. Psalm). 5 x 76 mm.
Alternierend mit Parzellen von goldgesäumtem, blauem lesbischem Kyma
Edelsteine, karminrot und grün, in Rauten- und Kreisform. Am Rand je ein
grünes Herzblatt an weit geschwungenem, goldenem Stiel. Initiale A:
cloisonn€-Ranke mit blauen Blättchen und grün-karminroten Schaft-
ringen.
99
Nr. 60
f. 69° Ornamentleiste
Vor der 9. Homilie (33. Psalm). 17 x 77 mm.
Flächenmuster aus versetzten Reihen kleiner hellblauer Herzen mit
blau-roten Blütchen. Polierter Goldgrund, zinnoberrot gesäumt. Bunte
Eckblüte auf Sockelband. Initiale W: floral-bunt-cloisonne, mit Schaftrin-
gen und Schleife in der Mitte.
f. 90° Ornamentleiste
Vor der 10. Homilie (37. Psalm). 5 x 75 mm.
Variante der Bordüre von f. 58°: breitere Edelsteinparzellen. Initiale O:
blau-goldene konzentrische Kreise, die Achsen durch rot-goldene, innere
Klammern betont.
f. 100 Ornamentleiste
Vor der 11. Homilie (44. Psalm). 4 x 76 mm.
Hellblau-weißes Kyma, golden gesäumt, mit rotem Herzblatt an langem
Goldfaden am Ende. Initiale ®: bunt-cloisonne, Schaftringe am Stamm,
konzentrische Kreise überlagernd.
f. 112 Ornamentleiste
Vor der 12. Homilie (45. Psalm). 7 x 78 mm.
Pseudo-Kufi-Zeile in Goldschrift. Initiale II: wie £. 3.
f. 119 Goldbalken vor der 13. Homilie (48. Psalm). Initiale E:
floral-bunt-cloisonne.
f. 131 Goldbalken vor der 14. Homilie (57. Psalm).
f. 135 Ornamentleiste
Vor der 15. Homilie (61. Psalm). 7 x 80 mm.
Zarte, goldene Wellenranke auf Pergamentgrund, golden gesäumt. Initiale
A: floral-bunt-cloisonn&, mit Schaftringen.
£. 141° Goldbalken vor der 16. Homilie (114. Psalm).
f. 146° Goldbalken vor der 17. Homilie (115. Psalm).
f. 151° Goldbalken vor der 18. Homilie (Über das Lesen heidnischer
Schriften).
f. 162° Ornamentleiste
Vor der 19. Homilie (Über die Habsucht). 7 x 78 mm.
Ähnlich £. 135. Initiale A: floral-bunt-cloisonne, mit Schaftringen, Schlei-
fen, Blättchen.
f. 170 Goldbalken vor der 20. Homilie (Über die Habsucht IT).
f. 181 Ornamentleiste
Vor der 21. Homilie (Über die Wohltätigkeit). 7 x 78 mm.
Ähnlich £. 135. Initiale H: floral-bunt-cloisonng, mit Schleifen am Balken.
f. 189° Goldbalken vor der 22. Homilie (Hl. Julitta). Initiale H:
floral-bunt-cloisonne, mit Schleifen.
£. 200 Goldbalken vor der 23. Homilie (Über den Urheber des Bösen).
Initiale TI: floral-bunt-cloisonng, zierlich.
100
E:210° Goldbalken vor der 24. Homilie (Über »Achte auf dich
selbst«).
f. 219 Goldbalken vor der 25. Homilie (Über Hunger und Durst).
Initiale A: floral-cloisonne, zierlich.
f. 229° Goldbalken vor der 26. Homilie (Über das Fasten). Initiale E: ‘
cloisonne-floral, derb, mit Blütenenden.
f. 238 Goldbalken vor der 27. Homilie (Über das Fasten II). !
f. 244 Goldbalken vor der 28. Homilie (Über den Glauben). Initiale
O: floral-cloisonne, Blättchen im Innern.
f. 247° Goldbalken vor der 29. Homilie (Über Feuer außerhalb der
Kirche). Initiale O: cloisonn® mit Ranken.
f. 259 Goldbalken vor der 30. Homilie (Über den Anfang der
Proverbia). Initiale A: £loral-cloisonne.
f. 275° Goldbalken vor der 31. Homilie (Über die Taufe). Initiale O:
cloisonn&-Kreise, innen mit rot-grünen Perlen besetzt.
f. 285 Ornamentleiste r
Vor der 32. Homilie (Über den Neid). 7 x 80 mm.
Ähnlich f. 135. Initiale A: floral-cloisonne.
f. 291° Goldbalken vor der 33. Homilie (Über Zornige).
f. 299° Initiale A vor der 34. Homilie (gehalten in Lakizoi), floral-
cloisonn£.
f. 308 Goldbalken vor der 35. Homilie (Über Betrunkene). Initiale K:
floral-cloisonn&.
f. 316° Goldbalken vor der 36. Homilie (Hl. Gordios).
f. 324° Goldbalken vor der 37. Homilie (Hl. Barlaam), golden
gerahmt. Initiale II: floral-cloisonng, mit Schleifen.
f. 327 Goldbalken vor der 38. Homilie (40 Märtyrer). Initiale M:
cloisonng, floral und mit Edelsteinen.
f. 334° Ornamentleiste
Vor der 39. Homilie (Gefallene Jungfrauen). 8 x 78 mm.
Ähnlich £. 135. Initiale N: floral-cloisonne, mit goldenen Schleifen und
Blütenendungen.
f. 339° Goldbalken vor der 40. Homilie (Hl. Mamas). i
f. 344 Goldbalken vor der 41. Homilie (Über Bischof Optimos und
Kains Tod).
f. 349” Goldbalken vor der 42. Homilie (Ih. 1.1).
f. 354 Goldbalken vor der 43. Homilie (Hl. Geist).
f. 356° Goldbalken vor der 44. Homilie (Christi Geburt).
E.D. Clarke 36 (S.c. 18397)
Nr. 61-62
61
Gregor von Nazianz, Homilien mit Kommentar, Fragment
(Konstantinopel — spätes 13. Jahrhundert)
Pergament — 340 x 235 mm-II + 136ff. (I, II, 135, 136 = V = pap.) -
2 coll. 25 linn.
(1-6°) Pfingsthomilie, inc. mut. — (6'-14) Homilie über
Julian den Steuereinnehmer — (14-36°) Homilie zur Geburt
Christi, Kommentar, des. mut. — (37-101'Y) Homilie zur
Koimesis des Hl. Basileios, inc. mut. — (101’-118”) Homilie
zur Epiphanie — (118'-134°) Homilie zur Taufe, des. mut.
Alle Homilien sind von Kommentaren begleitet, und zwar
abschnittweise einander folgend in gleicher Schrift und
Anlage; lediglich sind die Homilienabschnitte meist zu
Beginn am Rand durch xei(uevov) gekennzeichnet.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in brauner Tinte vom Schreiber, am
Beginn der Lage recto rechts oben, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 2.(8 — 6: 6 Blätter fehlen sowie vorausgehend 8 Lagen/Quater-
nionen: 2) 4 (8 — 4: 4 Blätter fehlen, sowie nachfolgend ein Quaternio: 6)
17 x 8 (es fehlen: je 1 Blatt vorf.37,38, 41,52, 126, 127 und 2 Blätter vor
f. 74: 134).
Linienschema: Lake II, 4a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text und Kommentar — gemischte
Majuskel in Gold, rot unterlegt: Titel der Gregorhomilien — Auszeich-
nungsmajuskel in Gold: erste Initiale jedes Abschnitts von Text und
Kommentar.
Illustration: (6°, 14, 101”, 118°) Ornamenttore, florale Initialen —
zwischen allen Homilien- und Kommentarabschnitten eine goldene Wel-
lenlinie.
Verlust von Miniaturen: Vermutlich Ornamenttore als Titelrahmen aller
übrigen 12 Homilien; Verlust eines Autorenbildes als Frontispiz des Codex
ist möglich.
Provenienz: Von Daniel Edward Clarke 1801 auf den Prinzeninseln
gekauft, mit seiner Sammlung 1809 von der Bodleian Library erworben.
Einband: Brauner Ledereinband mit Goldprägung.
Erhaltung: Die Handschrift ist nur ein kleines Fragment, höchstens ein
Drittel, des Originals; das Erhaltene ist in gutem Zustand, doch haben die
Miniaturen zum Teil die Farbe verloren.
Literatur: MADANn, Summary Catalogue IV, 307.—- GAISFORD, Catalogus
E. D. Clarke 1, 66-67. — Museum Criticum I, 130. — SAIDAx, Historia
75-76.
Auct. T. 5. 34 (Misc. gr. 293; S.C. 29164)
Evangeliar
(Konstantinopel — Ende 13. Jahrhundert)
Pergament - 190 x 130 mm - 213ff. - 1 col. 27 linn.
(1-59) Matthäus-Evangelium - (60-60°) Lateinisches
Fragment, 15. Jh. — (61-98) Markus-Evangelium — (98°)
Abb. 383-387
Beschreibung der Illustrationen:
f. 6° Ornamenttor Abb. 384
Titelrahmen der Homilie auf Julian. 61 X 73 mm; Bordüre 16 mm breit.
Auf hellem, poliertem Goldgrund ein dichtes Muster in Königsblau aus
Kreisen, gefüllt mit kreuzförmigen Blüten, und liegenden Herzpaaren.
Rot-goldener Saum mit blauen Punkten. An den Ecken und auf der
Basislinie steife Profil- bzw. Herzblätter, als Aufsatz eine Blüte am Stengel
mit Schößlingen, blau-gold gesäumt.
Initiale T: Cloisonn& mit Blau und Rot, floral. Erheblicher Farbverlust.
f. 14 Örnamenttor Abb. 385
Titelrahmen der Homilie zur Geburt Christi.51 X 60 mm; Bordüre I6 mm
breit.
Auf hellem, poliertem Goldgrund umlaufend doppelte Reihe von kleinen,
blauen Kreisen, durch kleinen Steg verbunden; innen ein zweiter, weißer
Ring und im Zentrum eine hellgrüne, gelbe oder rote Rosette, diese auch
zwischen den Kreisen. Rot-goldener Saum mit blauen Punkten. Auf der
Basislinie Profilblüten, als Aufsatz blau-goldenes Blütenblatt.
Initiale X: gold-blaues, florales Cloisonn€ mit rosa Rosette im Schnitt-
punkt.
f. 101° ÖOrnamenttor Abb, 386, 387
Titelrahmen der Epiphanie-Homilie. 60 x 73 mm; Bordüre 16 mm breit.
Auf hellem, poliertem Goldgrund königsblaues Muster aus tangierenden
Kreisen, gefüllt mit Palmettenmotiven in Doppelherz- oder kreuzförmiger
Anordnung, die roten Musterkonturen waren weiß wiederholt (nur Spuren
erhalten). Rot-goldener Saum; an den Ecken hängende Profilblüten, auf
der Basislinie aufrechte Blüten, blau-golden.
Initiale II: kräftig floral, dunkelblau-goldenes Stabwerk mit weißen
Graten, hellgrau-rote Rosetten als Gelenke an Schäften.
f. 118° Ornamenttor Abb. 383
Titelrahmen der Tauf-Homilie. 50 x 74 mm; Bordüre 16 mm breit.
Auf hellem, poliertem Goldgrund in dichter, königsblauer Zeichnung fünf
Kreise, durch Rauten verbunden, als Füllung und Verbindung Herzen, alle
mit blauen Blattrippen und mit paarweise rotem oder weißem Binnenkon-
tur. Mustereffekt durch den verschiedenen Helligkeitswert der weiß bzw.
rot gefüllten Herzen. Rote Saumlinie mit hellgrauen Punkten; blaue
Ecktropfen; steife, blau-grüne Profilblüten auf der Basislinie.
Initiale X: großer, schlanker, floraler Cloisonn&typus, blau mit hellgrauer
Blattzeichnung, am Kreuzungspunkt große blau-gelb-rot-goldene Rosette.
62
Abb. 388-391
leer — (99-100°Y) Kephalaia des Lukas-Evangeliums -
(101-166°) Lukas-Evangelium — (167-213) Johannes-
Evangelium — (213°) leer.
101
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Nr. 62-63
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts oben, dazu in der Mitte oben ein Kreuz.
Lagen: 7x 8 (56) 4 (4 — 1: 1 Blatt fehlt nach f. 59, ersetzt durch
lateinisches Blatt: 60)3 x 8(84)2 x 6(96)4(100)8 x 8 (164) 2 (4 — 2:2
Blätter fehlen vor f. 167: 166) 5 x 8(206) 7(8 — 1: 1 Blatt fehltnachf£. 213
= altes Vorsatzblatt: 213).
Linienschema: Lake I, 25b.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text — Majuskel in schwarz-
brauner Tinte: Kephalaialisten - Majuskel in karminroter Tinte: Kepha-
laiatitel am oberen Textrand, Versziffern am Rand, Initialen — Auszeich-
nungsmajuskel in karminroter Tinte: Evangelientitel — Gold: Initialen in
Kephalaialiste — Majuskel in zinnoberroter Tinte: Ergänzung des 14. Jh.:
Lektionentitel am oberen und unteren Textrand, Lektionenziffern am
Rand, aeyr und teAog — mattbraune Tinte: f. 60, lateinischer Text.
Qlustration: (1,61, 101, 167) Ornamentfelder und zoomorphe Initialen.
Verlust von Miniaturen: Es ist möglich, daß separateingefügte Evangeli-
stenbilder verloren gegangen sind.
Eintragungen: Auf dem geflickten Rand von f. 2: ıns üylas Tlapa-
oxeuns, Schrift des 17. Ih.
f. 60 enthält zweilateinische Bestätigungen des Testaments eines Henricus,
der seinen Besitz der Kirche Sta. Maria Jerusolomita in Padua vermacht.
Provenienz: Die Handschrift gehörte im 17. Jh. einem Paraskeve-Klo-
ster. Von Thomas Boone 1879 für £ 24 gekauft.
Einband: Byzantinischer brauner Ledereinband auf Holz mit Rillen in
den Kanten und Spuren von Schließen, überzogen mit orientalischem
Seidenstickereistoff mit gold-gelben Blüten auf rotem Grund.
Erhaltung: Beschnitten; die etwa 30 ersten beschädigten Blätter wurden
restauriert. Vermutlich fehlen die Kephalaialisten vor dem Matthäus-,
Markus- und Johannes-Evangelium.
Literatur: MADANn, Summary Catalogue V, 574.—- MADan, Catalogus L;f.
60. - ALanp, Liste Nr. 706, 99. - LAZAREv, Storia 423 n. 113. — PAcHr,
Illumination 6, 10, Abb. 28,
Beschreibung der Illustrationen:
f. 1 Ornamentfeld Abb. 388
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 85 X 95 mm.
Eine dünne, graugrüne Ranke bildet ein mehrfach symmetrisches Gitter
aus Kreis, Rauten und Sternen, in das Blüten mit karminroten, grünen,
schwarzgrünen, hellblauen Blättern eingesetzt sind; hellbrauner Grund mit
wenigen Spuren von Gold. In der breiten, hellblau und -grün gesäumten
Bordüre Zinnenmuster in Purpurrot und Hellblaugrau. Auf der Grundlinie
je ein schlanker, mehrblättriger, blau-grüner Blütenbaum. Auf dem Feld
ein rosa Kelch, flankiert von zwei Pfauen mit blauem Leib und buntem
Schwanz; die Köpfe sind abgeschnitten.
Initiale B: ein brauner, aufrecht stehender Bär wird von einer mächtigen,
dunkelgrünen Schlange erwürgt; ihr langer Leib bildet die Rundungen des
B. Miniatur oben und seitlich beschnitten; die Farben sind z.T. stumpf
geworden.
Canon. gr. 36 (S.C. 18489)
Evangeliar
(Konstantinopel — um 1300)
Pergament — 250/252 x 185/188 mm -IV + 273EL. (IL, IV = V; LU,
272,273 = V = perg. mod.; + 207/1) - 1 col. 22 linn. (Text) -2 coll.
30/38/45 linn. (Synaxarion, Menologion).
102
f. 61 Örnamentfeld Abb. 389
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 94 x 96 mm.
Das Feld ist durch ein Rautengitter aus grauen, plastischen Stäben
unterteilt, mit dem neun Quadrate, aus ebensolchen Stäben, abwechselnd
grau und gelbgrün, gebildet, verschränkt sind. In den Quadraten je eine
krautige, graublau-gelbgrüne Blüte mit roten Knoten, zwischen den
Quadraten und zugleich im Zentrum der Rauten zinnoberrote Kreuzblüte.
Zinnoberrot ist auch die breite, mit graublauen Stäben gesäumte Rand-
borte, die nur mit einer gelben Schnur dekoriert ist. Heller Goldgrund im
Hauptfeld, glatt und opak, mit Zinnober und weichem Grüngelb zu dichter
Farbkonsistenz von mattem Glanz verbunden. Flankierende Palmetten-
bäume gelbgrün mit zinnoberroten Knoten; an den oberen Ecken weich
gerollte, hellgrüne Herzblätter. Auf dem Feld eine Pflanze mitzweigroßen,
graublauen Spitzblättern, flankiert von grünen Vögeln mit roten Füßen und
Kamm.
Initiale A: Um eine schräg gelehnte Pflanze (grün-zinnober) ist eine grüne
Schlange geringelt, die einen auf die Pflanze zu springenden kleinen Bären
erwürgt.
£. 101 ÖOrnamentfeld Abb. 390
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 88 x 94 mm.
In dem fast quadratischen Feld ist auf farbigem Grund ein goldenes
Herzmuster eingeschrieben: vier aus schlanken Blättern gebildete Herzen
dominieren in den Hauptachsen, die lilienartigen Blüten in ihrem Innern
sind zugleich Teile der Herzen in den Diagonalachsen, deren Spitze eine
plastisch-weiche Blüte trägt. Im Zentrum des Herzsterns eine Mandelro-
sette. Der Grund ist abwechselnd flaschengrün und lackrot und zwar derart,
daß zwei formal symmetrische Grundparzellen immer mit der jeweils
anderen Farbe gefüllt sind. -— Die Rahmenbordüre hat innen mehrere
schwarze und weiße Faszien, außen eine hellblaue Saumschnur; sie selbst
ist zinnoberrot, mit dünnen gelben, geraden oder gedrehten Linien
unterteilt. Alle Farben und das Gold sind opak, glatt und dicht, sie ähneln
Lackarbeiten. — Seitlich schmale, hohe Blütenbäume (graublau, rote
Knoten), an den Ecken krautige, weich platische Blüten, akanthusartig, aus
Blau, Hellgrün und Weiß modelliert. Auf dem Feld ein dünnes, rotes
Rautennetz, das Herz- und Lanzettblätter entsendet, flankiert von zwei
stumpf-graubraunen Perlhühnern.
Initiale E: Ein Adler mit großer Klaue ist im Begriff, einen springenden
Hasen zu schlagen, hinter dem Adler ein ebenso schwarzblauer Drache mit
dünnem, langem Schwanz und langem Kopf mit roter Zunge.
f. 167 Ornamentfeld Abb. 391
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 85 x 90 mm.
In drei Reihen sind neun aus dünnen Linien gebildete Trapeze angeordnet,
in die mehrteilige Blüten eingesetzt sind, die ihrerseits durch dünne,
gebogene Linien mit Blüten verbunden sind. Stumpfe Nuancen aus Blau,
Grün und Karminrot. Grund stumpfbraun mit wenigen Spuren von Gold. —
Rahmenborte aus zinnober-graugrünem Treppenmuster. — Seitlich Pal-
mettenbäume mit graublauen Blättern und karminroten Knospen. Auf
dem Feld eine kleine Staude, nach deren Herzblättchen zwei dunkelgrau-
blaue Vögel die Köpfe strecken.
Initiale E: gebildet aus Hase, Adler und Drachen, ähnlich f. 101; statt der
Adlerklaue ein blaues Blatt.
63
Abb. 392-395, Farbtafel IV
(I-IV) leer — (1-8) spätere Ergänzung: (1-4) Synaxarion
minor — (4°) leer — (5-7) Menologion minor — (8)
Erläuterung der Benutzung des Menologions — (8°) leer —
389
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Farbtatel IV 63 Canon ga 3m. 1 Ya Tyangelisı Markus
(9-10°Y) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (11-93°)
Matthäus-Evangelium — (94-95) Kephalaia des Markus-
Evangeliums — (95°) leer — (96-140) Markus-Evangelium —
(140-141”) Kephalaia des Lukas-Evangeliums - (142-210°)
Lukas-Evangelium — (211) Kephalaia des Johannes-Evan-
geliums — (211°) leer — (212-266) Johannes-Evangelium —
(266-266°) Kephalaia des Johannes-Evangeliums, Wieder-
holung - (267-268°) Synaxarion minor — (268°-270) Meno-
logion minor.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
jeder Lage recto rechts unten, beginnend f. 11.
Lagen: 12 (ff. IIL, IV, 9,10 sind Reste eines Ternios des Originals, in das
Quaternio ff. 1-8 später eingeschoben wurden: 10)8 x 8(74)7(8 — 1:1
Blatt fehlt vor f. 81 mit Textverlust: 81) 8 (89) 12 (ff. 94-95 und ff. 96-97
sind Bifolien, die in ein Quaternio eingesteckt sind: 101) 13 x 8 (205) 6
(+ 207/1:210) 1(211)6 x 8(259)7(8— 1: | Blatt fehlt vor f. 267: 266) 4
(270).
Linienschema: Lake l, 34a; ff. 1-7, 267-270 sind für schmale Kolumnen
rubriziert.
Schrift: Minuskel in dunkelbrauner Tinte: Text — Majuskel in blaßbrau-
ner Tinte: Kephalaia in Listen und am oberen oder unteren Textrand,
Synaxar- und Menologtitel und -initialen, Paragraphoi — Majuskel in
dunkelbrauner Tinte: Synaxarion und Menologion — Auszeichnungsmajus-
kel in Gold: Titel der Evangelien - Auszeichnungsmajuskel in blaßbrauner
Tinte: Initialen in den Evangelien.
Ergänzungen des 14. Jh.: Minuskel in schwarzer, grünhaltiger Tinte:
Synaxarıon und Menologion, ff. 1-8 — Majuskel in roter Tinte: Initialen,
Titel, Monatsangaben am Rand von ff. 1-8, Lektionentitel, -ziffern und
-daten, dexrnj und tekos an den Texträndern und im Text.
Illustration: (11,96, 142, 212) Evangelisten in Ornamentfeld, Initialen —
f. 10° ist unter den vier letzten Zeilen der Kephalaialiste der Goldgrund
eines fast quadratischen Bildfeldes angelegt, offenbar eine irrtümliche
Antizipation der erst gegenüber, vor Beginn des Evangeliums, ausgeführ-
ten Miniatur.
Eintragungen: f. 270: Kolophon des 16. Jh.: uvjotnte, Kügıs, ınv
Yuxrv TOD 80VA0V 000 Teweylov 10V BAnßAEN xal TOU nargbo auTov
Anufnrerov) Pinßaon. Darunter Spuren einer zweiten Eintragung von der
gleichen Hand.
Provenienz: Im 16. Ih. gehörte die Handschrift einem Georgios Phleba-
ris. Sie wurde 1817 mitder Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig, von
der Bodleian Library gekauft.
Einband: Roter Ledereinband mit Goldprägung auf Holz.
Erhaltung: Gut; alte Flickstellen im Pergament; leichte Stockflecken am
Anfang und Ende des Codex.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I/II, coll. 39-40. — Greek Manu-
scripts Nr. 85, 45. - ALanop, Liste Nr. 523, 88.- HATcH, Facsimiles 178, pl.
53. — H. Hunger, Evangelisten. In: RBK 2 (1971) coll. 453, 468. -—
LAZAREVv, Storia 423 n. 113. - PAcHT, Ilumination 4, 8, Abb. 12.
Beschreibung der Illustrationen:
tl Evangelist Matthäus Abb. 392
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 111 x 111 mm, Durchmesser des
Bildfelds 75 mm.
Das Brustbild des Evangelisten ist einem Medaillon in einem quadratischen
Ornamentfeld eingeschrieben. Matthäus, schräg nach rechts vorn gewandt,
präsentiert ein offenes Buch, in das er schreibbereit die Feder hält. Er ist
voluminös und mit dem perspektivischen Effekt eines offenen Fensters im
Rund des Bildfelds verankert. Schmaler, plastischer, ausgewogen propor-
tionierter Kopf mit graubraunem, in dichten, feinen Strichen gemaltem
Haar und Spitzbart und warmbraunem Inkarnat, das an den Schattenseiten
von Stirn und Hals rötlich getönt, an Nase, Stirn und Bart weiß konturiert
ist. Das Untergewand ist petrolfarben, das Obergewand (Zipfel auf der
Schulter und unter dem Buch) hellbraun, beide mit weißen Faltengraten.
Codex hellbraun mit Rotschnitt. Heller Goldgrund, gravierter Nimbus.
Nr. 63
Im Bordürenring um das Blickfeld ein nach rechts umlaufender Blattkranz,
der aus einem Stengel unten in der Mitte hervorwächst; jedes Blatt ist
lappig weich eingerollt, sein ebenfalls lappig weich endender Stengel ist
dem vorausgehenden Blatt angeschmiegt. Blatt und Stengel sind jeweils
farblich gleich, umlaufend graublau, helltomatenrot, fahlgelbgrün, lila
usw., die Blattumschläge jeweils in einer helleren Nuance und mit weißer
oder gelber Konturlinie. In den Quadratzwickeln je eine kurzstielige Blüte
mit ausladenden Blättern von der selben amöbenhaft weichen Konsistenz,
die Kelchblätter alle tomatenrot, die Hauptblätter graublau, die seitlichen
Spitzblätter lila bzw. fahlgelbgrün. Heller Goldgrund, Bordüre und
Hauptfeld durch hellblauen, weiß gehöhten Strich gesäumt; dieser biegt
sich in drei Ecken um zum Sockel eines roten bzw. grünen bzw. lila
Herzblatts; rechts unten verknotet sich die Saumlinie zum Stengel eines
graublauen Herzblatts. Erhebliche Farbverluste.
Legenden: 6 äy(10s) Mardoios; im Codex: BißAos yeveoens 'I(Noo)üo
X(gLoro)v viov Aa(vi)ö (Mt. 1.1).
Initiale B: floral, sehr groß, der gelbgrüne Stamm mit drei hellblauen
Schleifen, die Bäuche mit lila, roten, grünen Häkchen besetzt und in
gelbgrünen, goldkonturierten Palmettenspitzen auslaufend.
f. 96 Evangelist Markus Abb. 393
Farbtafel IV
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 111 X I11 mm, Durchmesser des
Bildfelds 73 mm.
Anlage wie £. 11, der plastisch-räumliche Effekt noch intensiver. Markus
präsentiert einen Codex, in den er schreibbereit die Feder hält. Er ist ein
Mann mittleren Alters mit kräftigem Kopf, dichtem, kastanienbraunem
Haar und kurzem Bart, beide leicht weiß belichtet; das warme, rötlich-
braune Inkarnat ist in den Schatten oliv, an Nase und Wange rot getupft und
mit zarten Weißlasuren belichtet. Vom lilabraunen Untergewand ist nur
wenig an der Brust sichtbar; das Obergewand ist in mehreren Oliv-Grün-
Nuancen gemalt, mit dunklem Graugrün in den Faltensenken, grauweißen
Lasuren und kräftig weißen Faltenrändern. Heller Goldgrund, gravierter
Nimbuskreis.
Im Bordürenring um das Bildfeld hellblaue Wellenranke mit schlanken
Blättern in Lila, Tomatenrot und Gelbgrün. In den Quadratzwickeln auf
kurzem hellblauem Stengel je eine Blüte mit seitlich ausladenden, breit
eingerollten Blättern in Lila, Tomatenrot und Gelbgrün. Hellblaue, weiß
gehöhte Saumlinie um Bordüre und Feld. An den Ecken eine goldkontu-
rierte Blüte, mit gelbgrünen bzw. roten bzw. lila Seitenblättern und
hellblauem Mittelblatt; die verlängerte Saumlinie biegt sich rechts um zum
Stengel einer großen, goldkonturierten Blüte mit hellblauem, gelbgrünem
und rotem Blatt. Einige kleine Fehlstellen.
Legenden: wenige rote Farbspuren des Namens; im Codex: "Aoyxrj 1oU
evayyeAlou 'I(noo)o (Mk. 1.1).
Initiale A: floral, der linke Schaft grün, der rechte hellblau, beide mit
blauen bzw. roten und grünen Schleifen umwunden; Goldkonturen.
f. 142 Evangelist Lukas Abb. 394
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 110 x 110 mm, Durchmesser des
Bildfelds 75 mm.
Anlage wie f. 11; der schlanke Lukas hält einen Rotulus am Bildrand
entlang, die Feder schreibbereit aufgesetzt. Das kastanienbraune Haar ist
in dichten Lockenreihen frisiert; wenig Bart, rötlichbraunes Inkarnat, rot
und oliv schattiert, mit feinen Weißlasuren belichtet. Das Untergewand,
mit breitem Goldstreifen am Ärmel, ist petrolfarben, das Obergewand
graulila mit braunen Faltensenken, beide mit weißen Lichtsäumen. Heller
Goldgrund, gravierter Nimbuskreis.
Im Bordürenring Kreise, durch Stege verbunden, alle rot; in den Kreisen
ein blaugraues lappiges Blatt, zwischen ihnen je ein Paar grüngelbe Blätter
mit lila Eckblättchen. In den Quadratzwickeln je ein roter Kreis mit
weich-lappigem, graublauem bzw. (oben rechts) rotem Blütenblatt; außen
an den Kreisen langzüngige, lila bzw. grüngelbe Blätter mit blaugrauen
Kelchblättchen. Hellblaue, weiß gehöhte Saumlinien um Bordürenring und
Feld. An den Ecken flache Blüten in Lila bzw. Gelbgrün und Rot; die
Basislinie rechts verlängert zum Stengel einer hellblauen Kleeblattblüte.
Viele Farbabsplitterungen in kleinen Parzellen.
Legenden: wenige rote Farbspuren des Namens; auf der Rolle: &reıönneo
oAAoi ennexeionoav (Lk. 1.1).
103
Der mn en arena here en in
Nr. 63-64
f.212 Evangelist Johannes Abb. 395
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 108 x 110 mm; Durchmesser des
Bildfelds 73 mm.
Anlage wie f. 11; Johannes ist in Dreiviertelansicht schräg nach rechts
gegeben; er wendet den Kopf zurück zu einem petrolfarbenen Himmels-
streifen mit Strahlen, doch geht der Blick nach rechts aus dem Bild. Er hält
einen Rotulus mit der Linken hoch, in der Rechten eine Feder. Er ist ein
Greis mit sehr hoher Stirn, lichtem Haarkranz am Hinterkopf und
silbergrauem Spitzbart; rötlichbraunes Inkarnat mit sorgfältiger Lichtmo-
dellierung der markanten Züge. Das Untergewand ist stumpf graublau mit
harter Lichtzeichnung neben dunkler nuancierten Senken, das Oberge-
wand ist braun mit viel Lasuren in Weiß und Hellbraun. Heller Goldgrund,
gravierter Nimbuskreis.
Barocci 29 (s.c. 29)
Evangeliar
Epiros — 1296-1318
Pergament - 184 x 125 mm — 347ff. (1, 346, 347 = V; 347 = pap.;
+ 113/1, + 17/1, + 255/2) - 1 col. 18 linn. (Text), 1 col. 26 linn.
(Eusebiosbrief), 2 coll. 18 linn. (Synaxarion).
(1-24°) spätere Ergänzung: (2) einzelne Lektionen - (3)
Tafel zur Osterberechnung - (4-4°) Eusebiosbrief — (5-6)
Anleitung zur Lektüre der Evangelien im Kirchenjahr —
(6‘-11) Synaxarion minor — (11-17°) Menologion minor —
(21-24) Kanontafeln — (1-1*, 2’, 3”, 5, 18-20”) leer —
(25-26”) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (27-29)
leer — (29°-30) Stichoi zu Matthäus, Jamben des Michael
Zorianos — (30°) Miniatur: Matthäus - (31-115) Matthäus-
Evangelium — (115-116”) Kephalaia des Markus-Evange-
liums — (116°) Stichoi zu Markus — (117) leer — (117°)
Miniatur: Markus — (118-172”) Markus-Evangelium -—
(172°) Stichoi zu Lukas — (172b®Y) leer — (173-175)
Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (175-176) leer —
(176°) Miniatur: Lukas — (177-274) Lukas-Evangelium —
(274-275) Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (275-
275) Hypothesis zum Johannes-Evangelium, spätere Er-
gänzung — (276) leer — (276°) Miniatur: Johannes —
(277-340°) Johannes-Evangelium — (341) Stichoizu Johan-
nes — (341”) Jamben des Michael Zorianos.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift recto rechts oben.
Lagen: 4(4)2 x 8(20)4 (24)6 (30) 18 x 8(+ 113/1, + 172/1: 172°)
4 (176) 4 x 8 (208) 10 (218) 7 x 8 (+ 255/2: 272) 4 (276) 8x 8 (340) 2
(4 — 2: 2 V fehlen: 342).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 34a; ff. 1-24 ohne Linien.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text - Minuskel in karminro-
ter Tinte: Stichoi, Jamben — Majuskel in karminroter Tinte: Kephalaiali-
sten - Mäjuskel in Gold: Ziffern und Initialen von Text und Kephalaia —
Auszeichnungsmajuskel in Gold, rot unterlegt: Titel der Evangelien,
Kephalaia am Textrand — Ergänzung: Minuskel in brauner Tinte: Text,
Kanonziffern - Majuskel in roter Tinte: Titel, Initialen, Ziffern; Lektions-
angaben am Rand der Evangelien, &oyxrj und t£Aos im Text.
Illustration: (30, 117°, 176°, 276”) Evangelisten - (31, 177) Ornament-
feld -(118,277) Ornamenttor-florale Initialen am Beginn der Evangelien
- goldene Wellenlinien vor und nach Kephalaia. - Ergänzung: Schreiberor-
104
Im Bordürenring blaugraue Kreise mit roten Blütchen, verbunden durch
einen Wellensteg mit gelbgrünem Kleeblatt mit lila Eckblättchen. In den
Quadratzwickeln ein roter Kreis, in dem auf rotem Stengel eine hellblaue
Blüte wächst, nach außen sind gelbgrüne bzw. lila Zungenblätter gerichtet.
Hellblaue, weiß gehöhte Saumlinien um Kreisring und Feld. An den Ecken
eine flache Blüte, lila, rot bzw. gelbgrün. Die Basislinie ist rechts zum
Stamm eines großen Blütenbaumes umgebogen, mit hellblauem lappigem
Blatt und gelbgrüner Herzblattspitze. Viele kleine Farbabsplitterungen.
Legenden: wenige rote Spuren des Namens; auf der Rolle: &v aoyn Yv 6
Aöyos xaı 6 Aöyos nv noög 6v (Jh. 1.1).
Initiale E: floraler Ring in Gelbgrün, Rot, Lila, die Zunge mit grüner und
roter Schleife umwunden, Goldkontur.
64
Abb. 396-397, 402-405
namentik in roter und schwarzer Tinte: (5, 11, 14”) Flechtbandleisten— (4)
florale Initiale — (21-24) Kanontafeln: einfache Tabellenarkaden mit
wenig Ranken- und Palmettendekor.
Eintragungen: f. 29°-30: Jamben des Schreibers Michael Zorianos, eines
Offiziers und Hofbeamten des Despoten Thomas Angelos Komnenos von
Epiros (1296-1318):
EVAYYEALOTWV TOUG VEONVEUOTOUG Abyovg / TOHALS ÖLALEEDEVTAS EVENL-
Böroıs / nal ınde BißAw texvirßs NgMOouEvoVS / ünas ARObWv Hal
TOVPWv rad uEgav / EOTWOLV WOL TOLS ÜNERPWVOU uEvors / Mıxanı Ö£
dauuate ıw Zwouävw / Öpyıriov EXovros 10V Ns Teaneins* / Owpa
deonörou eboeßous Bacık&ws* / Tw onovödoavz ovvıövw ngodvuia /
onoVöaona noAkoLs 00 nolv Eomovdaouevov / Kal HaAALEEYNOaVIL
*ÖouoLs TOLKLAOLS / TOUS EV Eevibei, TOVG 6EWVTAS &g Exeı / TOLS TOV
E00 dE HNuaoL YWUXOTEÖYPOLS / EVEQYETEL AÄNAVTAS KROOWUEVOUS.
(* Diese beiden Zeilen wurden am Ende der Jamben (f. 30) von der Hand
des Schreibers, doch in schwarzer Tinte, hinzugefügt und der Ort der
Einfügung durch ein Kreuz am Textrand vermerkt.)
f. 341”: Jamben des Schreibers Michael Zorianos:
Euol dodmvaı To nödov xerınuevo / Miyanı de takavı rw ZwgLävo / uV
navrös 6ABOU NvdE TIuLwregav / TWV OWV PaEıyWv dOyuATWv VELOV
Bißiov. /...
Die folgenden vier Jamben beziehen sich nur auf die Evangelien.
Provenienz: Mit der Sammlung von Francesco und Jacopo Barocci,
Venedig, im Jahre 1629 von William Herbert, 3. Earl of Pembroke, gekauft
und der Bodleian Library geschenkt.
Einband: Brauner Ledereinband, geprägter Rankenrahmen.
Erhaltung: Gut, außer leichten Schäden an den Miniaturen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus ], coll. 46-48. — Greek Manuscripts
Nr. 83, 44. - ALan, Liste Nr. 46, 63. - VOGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber
312. - Berring, Auftraggeber 175 n. 92. - BerTing, Buch 69 n. 237.-H.
BucHtHarL, Toward a History of Palaeologan Illumination. In: K.
WEITZMANN-W. C. LoERKE-E. Kıtzinger-H. BUCHTHAL, The Place of
Book Illumination in Byzantine Art, Princeton 1975, 146-147, Abb. 3, 4. —
H. Hunger, Evangelisten. In: RBK 2 (1971) coll. 462, 476, 477, 480. —
LAZAREv, Storia 423 n. 113.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 30° Evangelist Matthäus Abb. 402
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 115 x 73 mm.
Matthäus sitzt auf einer Bank mit rotem Polster und Suppedaneum und
spitzt mit dem Messer eine Rohrfeder. Er hat einen schmalen Kopf mit
hoher Stirn, sorgfältig gezeichnetem, dichtem Haar und Spitzbart. Vor ihm
steht ein hexagonaler Schreibschrank mit offener Tür, auf ihm stehen ein
Tintentopf und ein Buchständer mit Fischfuß, der einen Codex mit
Rotschnitt trägt. Im Hintergrund eine Mauer mit großer Rundbogenöft-
nung und Ornamentfries. Links ein oktogonaler Turm mit Rechtecköff-
nung in der Vorderseite. Mit Ausnahme des wenigen Rot und des Goldes
des großen Nimbus sind alle Farben dieser Miniatur Varianten von Oliv
und Braun: das Obergewand ist kräftig braunoliv, das Untergewand
grüngrau, beide modelliert mit Gelb, Sandgelb, Hellgraugrün und Dunkel-
grün, gelbbraune Streifen am Ärmel; Inkarnat, Haar und Bart sind
gelbbraun mit gelbweißer Zeichnung. Die Möbel sind braun mit gelben
Konturen, die Architektur etwas heller braun und grünoliv; am Boden ist
die Grünnuance stärker. Die Miniatur hat weder Goldgrund noch Rahmen.
Die wohl besonders ölhaltige Farbe ist vor allem im Bereich von
Architektur und Legende zu wolkigen Flecken ausgelaufen. Viele kleine
Farbabsplitterungen.
Legenden: 6 äy(10s) Mottoios; im Codex: BißAos yev&oews I(noo)V
X(gworo)u (Mt. 1.1).
E31 Ornamentfeld
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 33 x 62 mm.
Das Rechteckfeld war durch doppelte blaue Diagonallinien durchkreuzt,
im Zentrum und in den Zwickeln geäderte Blätter in stumpfem Blau und
Grün. Eckpalmetten und Blütenbäumchen auf der Basislinie. Farben und
dünne Goldauflage des Grundes fast völlig abgesplittert, erhalten wenig
mehr als das Karminrot der Grundierung.
Initiale B: floral, Konturen in Tinte vom Schreiber.
f. 117° Evangelist Markus Abb. 403
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 125 X 83 mm.
Markus sitzt in Dreiviertelansicht auf einem niederen Sessel mit rotem
Polster, die Füße auf dem Suppedaneum gekreuzt; er scheint soeben einen
Rotulus entrollt zu haben. Er ist ein Mann mittleren Alters mit kurzem,
welligem Haar und Bart. Im Hintergrund eine Mauer mit Rundbogendop-
pelfenster, flankiert von zwei Türmen mit rotem Dach; vor dem etwas
niedrigeren Mauerstück rechts schräg schwebend ein schmaler Tisch mit
Tintengefäßen; florale Ziermotive in Grisaille an Mauern und Möbeln.
Großer Goldnimbus. Die Farbskala besteht wieder aus Varianten von
Olivgrün und Braun: das Untergewand ist dunkelpetrol und hellgrau mit
breiten Gelb-Braun-Streifen am Ärmel, das Obergewand ist dunkelbraun,
in harter Zeichnung modelliert mit kräftigem, kühlem Grün und Hellgrün.
Das Inkarnat ist braunoliv mit etwas Rot und Gelbweißhöhung, Haar und
Bart braun mit weißen Lichtstrichen. Die Möbel sind braun mit gelber und
dunkelbrauner Zeichnung, die Mauern grauoliv mit sandfarbener Zeich-
nung, der Bodenstreifen graugrün. Weder Goldgrund noch Rahmen.
Flecken von ausgelaufenem Öl, zahlreiche Farbabsplitterungen.
Legenden: 6 äylıos) Mäoxos; auf der Rolle: ’Apxn Tou zbayyk&kuov
"I(noo)v X(eıoro)ü viov ToU O(eo)ü (Mk. 1.1).
f. 118 ÖOrnamenttor
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 38 x 61 mm.
In der Bordüre blaue Kreise alternierend mit freistehenden Blütenpaaren,
graublaue Rosette im Mittelkreis, in den übrigen große Rundblüten. Alle
Blätter ohne Umschlag, sondern geädert. Reste von Gold des Grundes,
Grün und Blau der Blüten, dominierend die karminrote Untermalung.
Initiale A: floral, Konturen in Tinte vom Schreiber.
Nr. 64
f. 176° Evangelist Lukas Abb. 404
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 115 x 84 mm.
Der relativ kleine, großköpfige, jugendliche Lukas sitzt in Profilansicht auf
einem Rundsessel, beide Füße fest auf dem schrägen, über die untere
Bildkante abgleitenden Suppedaneun; er schreibt in einem Codex auf
seinem Schoß. Rechts ein oktogonales Schränkchen mit Öffnungen an allen
Seiten; auf ihm ein Tintentopf und ein Buchständer mit schlankem,
gedrechseltem Fuß. Im Hintergrund eine Mauer mit Konsolfries, flankiert
von zwei Türmen mit großen Rechteckfenstern. Großer Goldnimbus. Rot
an Dächern, Polster, Schnitt des Codex im Schoß; alle übrigen Farben
Varianten von Oliv und Braun: beide Gewänder sind Olivgrün, das untere
etwas dunkler und grünhaltiger, mit gelbbraunem Streifen am Ärmel; harte
Faltenzeichnung in dunklerer Nuance sowie Gelb, Sandgrau, Hellgrün.
Inkarnat hellolivbraun, das wellige Haar und der Bartflaum braun. Die
Möbel sind warmbraun mit Gelbzeichnung, die Mauern olivgrün, der
Boden graugrün. Weder Goldgrund noch Rahmen. Flecken von ausgelau-
fenem Öl, zahlreiche Farbabsplitterungen.
Legenden: ö üy(105) Aovxas;im Codex: en(eıJöN(neE)mOAA(ot) (Lk. 1.1).
£. 177 Ornamentfeld Abb. 396
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 38 X 61 mm.
Rechteckfeld, durch blaue, hellgrau gezackte Bänder in Dreieckfelder
unterteilt, in jedem eine geäderte Blüte mit grünen und roten bzw. blauen
Blättern. Farben und Gold des Grundes weitgehend abgesplittert, sodaß
das Karminrot der Grundierung dominiert. Kleine Eckblüten. Initiale B:
floral, Tintenkonturen, Reste von Farbfüllung.
f. 276° Evangelist Johannes Abb. 405
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 109 x 75 mm.
Johannes sitzt auf einem Kastenschemel in Dreiviertelansicht nach rechts
gewandt, die Füße breitbeinig auf das Suppedaneum gestellt, die Rechte
auf das Knie, die Linke auf den Buchständer gelegt; er wendet Kopf und
Blick zurück und aufwärts zu einem Himmelsfeld mit drei Strahlen. Rechts
ein runder, schlanker Schreibschrank, in der offenen Tür eine Tintenfla-
sche, obenauf ein Buchständer mit fragilem Fischfuß, Codex mit Rot-
schnitt. Im Hintergrund eine Berglandschaft mit zwei terrassierten Gipfeln
und einer breiten, schwarzgrauen Höhle. Johannes ist ein Greis mit
Stirnlocke und wenig Haar am runden Hinterkopf sowie dichtem, wellig
strähnigem Bart. Großer Goldnimbus. Das Inkarnat ist mittelolivbraun mit
sandfarbenen Lasuren, das Haar hellgraubraun. Das Untergewand ist
hellgrün mit gelbbraunem Streifen am Ärmel, das Obergewand dunkel-
braun mit reichlich harter Lichtzeichnung in Gelb und Helloliv. Die Möbel
sind braun mit sandgelber Zeichnung, die Berge helloliv mit sandfarbenen
Lasuren; der Himmel ist grau, der Boden grüngrau. Weder Goldgrund
noch Rahmen. Flecken von ausgelaufenem Öl, zahlreiche Farbabsplitte-
rungen.
Legenden: 6 äyl(ıos) Io(dıvvns) 6 OeoAöyos; im Codex: &v aoxn nv 6
Aöyos (Jh. 1.1).
f. 277 Ornamenttor Abb. 397
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums, 39 x 61 mm.
Bordüre ähnlich f. 118, nur in allen Kreisen vierblättrige, blau-grüne
Rosette. Nur Spuren von Gold und Farben erhalten, das Karminrot der
Grundierung dommiert. Kleine Eckblättchen. Initiale E: floral konturiert,
Spuren von Grün und Gold.
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Nr. 65-66
er. Bibl. d. 1 (s.c. 29802)
Evangelıar
(Konstantinopel — 1322?)
Pergament - 245 x 178mm -I+ 274ff. (1,1,273, 274 = V; + 47/1) -
1 col. 20 linn.
(2-3”) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (4-72) Mat-
thäus-Evangelium — (72’-73”) Kephalaia des Markus-Evan-
geliums — (74-117) Markus-Evangelium — (118-120)
Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (120*) leer — (121-
195) Lukas-Evangelium - (195”) Kephalaia des Johannes-
Evangeliums — (196-250) Johannes-Evangelium — (250°-
262) einige Lektionen der Karwoche - (262-271) Synaxa-
rion und Menologion minor — (271°) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Scheiber, am Beginn
der Lage recto oben und unten.
Lagen: 4(1,1-3: 3) 33 x 8 (+ 47/1: 266) 6 (272).
Linienschema: Lake I, 24a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in zinnoberroter
Tinte: Lektionentitel, Stichoi, Ziffern u.a. — Auszeichnungsmajuskel in
zinnoberroter Tinte: Titel der Evangelien.
Illustration: (4, 74, 121, 196) Ornamentfelder und Initialen.
Eintragung: f. 271, am Fuß der Seite: eteı swA’ ivö.e’ = a.m. 6830 =
a.d. 1322, vermutlich das Entstehungsdatum des Codex. Korrespondenz
und Dokumente über die Provenienz des Codex und sein Legat an die
Bodleian Library sind der Handschrift vor- und nachgeheftet.
Provenienz: Die Handschrift stammt aus der Sammlung Gerart Meer-
man, Den Haag. Nach deren Versteigerung 1824 gelangte sie über mehrere
Händler und Privatsammlungen in den Besitz von Mrs. Sophie Mendham,
die sie 1888 der Bodleian Library schenkte.
Einband: Blauer Maroquineinband mit Goldornament, Charles Lewis,
1825, mit Schuber.
Erhaltung: Hervorragend erhalten und anläßlich Neubindung sorgfältig
restauriert.
Auct. T. 3.16 (Misc. 233; S.C. 20512)
Synaxarıon
(Provinz) — 1307
Pergament - 268 X 195/200 mm - II + 124ff. (, I, 1 = V = pap.) -
2 coll. 52/55 linn.
(2-124”) Synaxarion, Kalendarium und kurzgefaßte Viten
der Heiligen für alle Tage des unbeweglichen Kirchenjah-
res, von September bis August.
Foliozählung: Arabische Zilfern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagen: 11x 8(89) 6 (95) 8 (103) 4 (107) 8 (115) 4 (119) 5 (6 - 1:1
Blatt fehlt vor f. 122: 124).
106
65
Abb. 398-399
Literatur: Mapan, Summary Catalogue V, 697-698. — MAnan, Catalo-
gus Il. - ALan, Liste Nr. 521, 88.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 4 Ornamentfeld Abb. 398
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 35 x 112 mm.
Dichtes, kleinteiliges, rhythmisiertes Geflecht, weiß ausgespart aus dem
karminrot getönten Grund. Heller, rot konturierter Saum, mit Schleifen
umwunden und mit einem Flechtbandkreuz als Aufsatz und kleinen
Flechtbandmotiven in den Ecken verbunden; auf der verlängerten Grund-
linie ein Blütenbaum.
Initiale B: umwundener Schaft, Ranke als oberer Bogen, Bauch mit
Palmettenranke gefüllt; Muster zum Teil weiß, rot konturiert, zum Teil in
roter Zeichnung.
£. 74 Ornamentfeld
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 34 x 113 mm.
Große, gegenständige Herzpalmetten mit Rankenenden, weiß ausgespart
aus karminrot getöntem Grund; heller, rot gesäumter Rahmen zu
Flechtkreuzaufsätzen verknotet. Zarte Ranken-Initiale A.
£. 121 Ornamentfeld
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 40 x 111 mm.
Dicht und locker rhythmisiertes Weidengeflecht, weiß ausgespart aus
karminrot getöntem Grund; heller, rot gesäumter Rahmen zu Flechtkreuz-
aufsätzen verknotet. Zarte Ranken-Initiale E.
f. 196 Ornamentfeld Abb. 399
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 45 x 115 mm.
Flechtmuster mit breiten, rechtwinklig und diagonal gekreuzten Bändern,
weiß ausgespart aus karminrot getöntem Grund; heller, rot gesäumter
Rahmen mit Flechtkreuzaufsätzen; kleiner Blütenbaum auf der Grundli-
nie. Zarte Ranken-Initiale E.
66
Abb. 400-401
Linienschema: Ähnlich Lake II, 1b.
Schrift: Minuskel in schwarzbrauner Tinte: Text und Titel — Majuskel in
zinnoberroter Tinte: einzelne Initialen im Text und am Rand - Auszeich-
nungsmajuskel in zinnoberroter Tinte: Initialen.
Illustration: (2) Ornamentfeld - Ornamentleiste vor den Synaxarnotizen
für jeden Monat - einige dekorierte Initialen.
Eintragung: f. 124”, am Schluß des Synaxars: Kolophon des Schreibers
Georgios Sarakinopoulos aus dem Jahr 1307 (a.m. 6815): eredeıwdn TO
ragov ovvakdpıov dLA XELEös AuaprwAov navu Tewpylou AvayvWarovu
TOU EX YEVOUG UEV TUYXAVOVIOS TWV TAPAKHLVONOUAWV ETOVUS TOEXOVTOS
swue'.
ff. I, II = Vorsatzblätter mit Notizen eines italienischen Bibliothekars,
eingeklebt.
Provenienz: Die Handschrift stammt aus der Sammlung Giovanni
Saibante, Verona (1. Hälfte 18. Jh.), die 1820 von der Bodleian Library
gekauft wurde.
Einband: Brauner Ledereinband, Rücken goldgeprägt.
Erhaltung: Schäden an einigen Blättern und durch Feuchtigkeit.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 786. — MAaDaAn, Summary
Catalogue IV, 422. —- HaLkın, Auctarium Nr. 101b, 21. - VOGEL-GARDT-
HAUSEN, Schreiber 83. — Greek Manuscripts Nr. 26, 22.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 2 Ornamenttor Abb. 400
Vor Beginn des Synaxarions. 66 X 72 mm.
In das fast quadratische Feld sind vier große, tangierende Kreise
eingeschrieben; zwei rot gerandete sind mit einer blattreichen Mandelro-
sette gefüllt; der Kreis links unten enthält vier Herzpalmetten, kreuzweise
angeordnet, jener rechts oben ein kreuzstichähnliches Flächenmuster. Alle
Zwickel sind mit Palmetten-, Herz- und Rankenmotiven gefüllt. Dunkel-
brauner Grund, Muster blaßrot und hellbeige.
f. 8° Ornamentleiste (Oktober)
Auf tintenschwarzem Grund ausgespart Wellenranke mit roten und
hellbeigen Palmettenzungen. 10 x 76 mm.
Initiale O (£. 9): Roter Kreisring mit Mandelrosette und kleinen weißen
Palmettenblättchen auf dunklem Grund.
1.438 Ornamentleiste (November)
Bordüre mit gegenständigen Herzen, alternierend mit gelben oder roten
Palmetten gefüllt; schwarzer Grund, roter Saum. 11 x 75 mm.
Initiale M (£. 16): drei rote Schäfte, um die eine weiße Ranke mehrmals
geschlungen ist.
Selden supra 6 (Selden 5; S.C. 3394)
Evangeliar
(Konstantinopel - um 1330)
Pergament — 194 x 135/140 mm — II + 353ff. (I, II, 352, 353 = V;
+ 13/2, + 108/1) - 1 col. 21 linn. (Text); 2 coll. 21 linn. (Synaxarion,
Menologion).
(1-1”) Erläuterung zur Auffindung der Evangelienlektionen
— (2-6) Synaxarion minor — (6-11) Menologion minor —
(11-13) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums — (13Y-14)
leer — (14°) Miniatur: Matthäus — (15-106”) Matthäus-
Evangelium — (107-108) Kephalaia des Markus-Evange-
liums — (108-109) leer — (109”) Miniatur: Markus —
(110-169) Markus-Evangelium — (169*-171) Kephalaia des
Lukas-Evangeliums — (171-172) leer — (172°) Miniatur:
Lukas - (173-272°) Lukas-Evangelium — (273) Kephalaia
des Johannes-Evangeliums — (273°-274) leer — (274°)
Nr. 66-67
1.25 Ornamentleiste (Dezember)
Liegende weiße Herzen, paarweise mit roten und gelben Herzpalmetten
gefüllt; schwarzer Grund, rot gesäumt. 13 x 73 mm.
Initiale O: Ovalspiegel mit Rankenschleifen.
f. 36 Ornamentleiste (Januar)
Ähnlich f. 8°. 13 x 70 mm. Initiale H: vegetabil mit Knoten an den
Schäften.
f. 44° Initiale O: Spitzoval wie f. 25, aber durch Schuppen und Maul als
Fisch gekennzeichnet.
i)* Ornamentleiste (Februar)
Ähnlich £. 15°. 13 x 76 mm. Initiale O: aus Ranken gebildet und mit Ranke
gefüllt.
f. 58 Ornamentleiste (März)
Wellenband, geknickt, mit Zacken, gelb-rot gezeichnet ohne Rahmung.
10 x 85 mm.
f. 66° Ornamentleiste (April) Abb. 401
Wellenranke, ähnlich £. 8°. 8 x 70 mm. Initiale M: Drei Schäfte, in Ranken
endend bzw. in einem Drachenkopf, der einen Strahl gegen ein Ranken-
ende bläst; Knoten und Schaftringe; braun gezeichnet, teilweise rotlaviert.
f. 74° Ornamentleiste (Mai)
Ähnlich f. 8°. 15 x 75 mm. Initiale A: floral, mit Blattausläufer.
f. 89° Ornamentleiste (Juni)
Ähnlich f. 8%. 15 x 75 mm. Initiale O: eingeschrieben Gesicht mit glattem,
schwarzem Haar.
f. 98 Ornamentleiste (Juli)
Einfaches, gelb-rotes Flechtband, in Ranke endend, schwarzer Grund. 4 X
70 mm. Initiale A: floral mit Rankenenden.
f. 110 Ornamentleiste (August)
Ähnlich f. 8°. 15 x 75 mm. Initiale A: reiche Blattenden.
67
Abb. 406-413
Miniatur: Johannes — (275-348) Johannes-Evangelium —
(349) Stichoi zum Johannes-Evangelium — (349°) leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am ersten
Blatt der Lage recto rechts oben, am letzten Blatt der Lage verso rechts
unten.
Lagen: 2(1,11;1 = altes Deckblatt: I) 8 (8) 6(+ 13/1:13a) 2 (+ 13/2:
14) 6 x 8 (62) 6 (68) 5 x 8(108)2 (+ 108/1:109)7 x 8(165)9 (10-1;
1 Blatt fehlt vor f. 168: 174) 12 x 8 (270) 8 (10 — 2: 2 Blätter fehlen vorf.
272:278)9 x 8 (349a: f. 349a = altes Deckblatt).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 11a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in brauner Tinte:
Kephalaia — Majuskel in zinnoberroter Tinte: Kephalaiatitel, Initialen und
107
Nr. 67
Ziffern in Listen, Kephalaia und Lektionen am Rand des Textes, &oxn und
te\os im Text, Titel, Zwischentitel und Initialen im Synaxarion —
Auszeichnungsmajuskel in zinnoberroter Tinte: Titel der Evangelien,
Initialen im Text.
Iiustration: (14°, 109°, 172°, 274°) Evangelistenbilder — (15, 110, 173,
275) Ornamentfelder mit Evangelistensymbolen.
Eintragungen: f.IV,d.h. Deckblatt innen, am oberen Rand Besitzerein-
tragung des 15. Jh.: Tooıyoolov iegouovayoV 76 nagOv TErOLEVUYYEALOYV.
Provenienz: Die Handschrift befand sich im 15. Jh. im Besitz eines
Gregorios Hieromonachos. Sie gelangte 1659 mit dem Nachlaß von John
Selden in die Bodleian Library.
Einband: Reste eines schwarzen Samteinbandes auf Holzdeckein mit
Rillen in den Kanten und Spuren von Schließen (Löcher in der Vorder-
kante des Vorderdeckels, zwei mal drei Löcher am Rückdeckel). Grie-
chisch 15. Jh. (?).
Erhaltung: Die Handschrift ist ausgezeichnet erhalten, abgesehen vom
Deckel und von Schäden an den Miniaturen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 585-586. - MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 621.- Masterpieces Nr. 241, 73.— Byzantine Art
Nr. 342, 332, Abb. 342. - Greek Manuscripts Nr. 84, 42, 45. — ALAND,
Liste Nr. 55, 64. — Demus, Kariye Djami 153.— H. HunGer, Evangelisten.
In: RBK 2 (1971) coll. 457, 460, 462, 465, 478, 482. — LAZAREVv, Storia
371, 416 n. 69. - Pächr, Illumination 4, 8, Abb. 13, 15. — SwoBonpa,
Anzeigen 5 (1961/62) 159 n. 28. — Vıkan, Manuscripts 210 n. 3.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 14° Evangelist Matthäus Abb. 406
Gegenüber Beginn des Matthäus-Evangeliums. 123 x 83 mm.
Matthäus ist in Dreiviertelansicht gegeben, den Blick zur Seite gerichtet,
die rechte Hand mit der Feder vor der Brust erhoben, die linke hält den
offenen Codex im Schoß fest. Er hat einen kleinen Kopf mit breitem
Hinterkopf; Haar und Bart sind wellig in braun-weißen Strähnen gemalt.
Gesicht, Hals, Hände und Füße sind fest und plastisch mit rötlich-braunem
Inkarnat mit reichlich Olivgrün in den Schattenpartien. Das Untergewand
hat einen zum Türkis tendierenden Blauton; Modellierung und Zeichnung
der scharfbrüchigen Oberfläche ohne Dunkelton nur durch opake, kräftige,
weiße Konturstriche und zartweiße Lasuren. Das Obergewand zeigt als
Grundton ein dunkles Oliv-Braun-Gemisch, mit mehreren Dunkelnuan-
cen bis Schwarz für die Faltenzeichnung und verriebenem, hellem Olivgrau
an den belichteten Partien. Roter Nimbuskreis. Alle Möbel sind mit
braunen Konturen auf den Goldgrund gezeichnet, sie sind kubisch, aber
perspektivisch nicht einheitlich. Schemel mit tomatenrotem Polster (das
gleiche Rot auch am Buchschnitt und am Bildrahmen); Suppedaneum mit
Rankenbordüre; Schreibtisch mit Bodenplatte, auf der eine blaue Flasche
steht, gedrechselten Beinen, sowie auf der Platte Tintentöpfe, Messer und
Schere und ein Buchständer mit Codex. Heller, polierter Goldgrund. Als
Rahmung einfache Faszien hellblau, rot, weiß; gleichfarbige Blüten in den
Ecken. Viele kleine Farbabsplitterungen.
Legenden: ö ay(105) Mattaios; im Codex: BißA(os) yeveoeos (Mt. 1.1).
£. 15 Ornamentfeld mit Engel Abb. 407
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 79 x 81 mm; Bildfeld 34 x
30 mm.
Im Ornamentfeld ist durch eine karminrote Linie ein Bildfeld für die
Halbfigur eines Engels ausgespart. Er neigt sich leicht Matthäus zu, der
Goldnimbus überschneidet den Rahmen; er hält einen roten, perlbesetzten
Codex in beiden Händen. Untergewand und innere Federn sind hellblau,
das Obergewand ist graulila mit tiefen, schwarzen Faltenkerben, lavierte
weiße Lichter auf beiden Gewändern. Die äußeren Flügel sind schwarz-
grün. Hochgetürmtes, kastanienbraunes Haar mit hellblauem Band;
hellbraunes Inkarnat, rotbraun an Wange, Stirn und Hals, hellgrün entlang
dem Haaransatz.
Legende: 6 ay(105) Mawot(os).
108
Im Ornamentfeld ein lockeres, hellblaues Gitter aus Kreisen und Rauten,
die hellblau-grüne Blüten einschließen und hellblau-zinnoberrote Blätter
entsenden. Heller, polierter Goldgrund, dunkelbraun gesäumt. Blau-
grüne, goldkonturierte Eckblüten und Bäumchen zu seiten des Örnament-
feldes.
Initiale B: dünner, floraler Buchstabe in Rot-Blau-Gold.
f. 109° Evangelist Markus Abb. 408
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 124 x 81 mm.
Markus sitzt in bequem-lässiger Haltung nach rechts gewandt, einen Fuß
auf den Rand des Schreibschranks gestellt; auf den angezogenen Knien
liegt ein Codex mit Rotschnitt und hellbraunem Einband mit Schließen,
den Markus mit der Rechten festhält; mit der Linken radiert er in einem
kleinen Codex mit Rotschnitt auf dem Buchständer vor ihm. Markus ist ein
schlanker Mann mittleren Alters mit schwarzbraunem, dichter, lockigem
Haar und Bart, beide fein weiß gehöht. Das rotbraune Inkarnat ist
breitflächig mit Olivtönen schattiert. Das bis zur Hälfte sichtbare Unterge-
wand hat einen satten lila Grundton mit einer mehr roten Nuance in den
scharfen Faltenkerben und dünn laviertem und kräftig linearem Weiß in
den Lichtpartien und Faltengraten; zwei orangegelbe Streifen über
Schulter und Brust. Das weite Obergewand ist taubengraublau und Ton in
Ton mit einer dunkleren und einer helleren Nuance in dichter Faltenzeich-
nung überzogen. Roter Nimbuskreis. Alle Möbel sind in goldbrauner
Grisaille gezeichnet, etwas grob, der Schreibschrank perspektivisch ver-
zerrt; auf seiner Bodenplatte steht eine hellblaue Flasche, auf dem Tisch
Paneel, Wiegemesser, Zirkel, Tuch, Farbkasten; dahinter der Ständer mit
großem Pult; zinnoberrotes Polster. Heller, polierter Goldgrund, mit
zinnoberroter und hellgraublauer Faszie gerahmt, kleine Eckblättchen in
den gleichen Farben.
Legende: 6 &y(L0g) Mäoxos.
Die Miniatur ist erheblich beschädigt durch Nadelstiche und mechanische
Risse; Markus’ beide Augen und die Mundpartie sind ausgestochen, das
Gewand hat viele Löcher und Schlitze; im Goldgrund hat das Pergament
ein großes Loch.
f. 110 Ornamentfeld mit Löwe Abb. 409
Vor Beginn de; Markus-Evangeliums. 45 x 82 mm.
Das hellgoldene, braun gesäumte Feld ist mit einem Flächenmuster
bedeckt: in ein hellblaues Gitter aus Sternen und Kreuzen sind stern- und
kreuzförmige Blüten eingefügt, mit grün-karminroten bzw. grün-hell-
blauen Blättern und zinnoberrotem Herz. Im mittleren Sternfeld befindet
sich ein Löwe, der aus einer Art blauer Manschette hervorzuspringen
scheint und Markus einen roten Codex präsentiert. Der braune Löwe hat
einen roten Nimbuskreis und dunkelgrün-hellblaue Flügel. Am Ornament-
feld außen blau-rote Eckblüten und blau-grün-rote, goldkonturierte
Bäumchen.
Initiale A: goldener Buchstabe mit aufgesetzten farbigen Strichen.
f. 172° Evangelist Lukas Abb. 410
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 122 x 82 mm.
Lukas sitzt leicht vorgebeugt und taucht die Feder ins Tintenfaß, mit der
Linken hält er einen offenen Codex auf dem Schoß fest. Er ist ein Mann
mittleren Alters mit tiefen, dunklen Wangenfurchen im rötlich-braunen,
grünbeschatteten Gesicht; das wellige Haar ist mittelbraun mit hellgrauer
Zeichnung, kurzer, dünner Bart. Das Untergewand ist türkisblau mit
orangefarbenem Streifen über dem Ärmel, Faltengrate und Höhungen sind
weiß gezeichnet oder laviert, Faltensenken sind in einer dunkleren
Türkisnuance angegeben. Das Obergewand hat einen satten, warmen
Purpur-Himbeerton mit einer dunkleren Nuance in den Senken und Weiß,
laviert oder in dünnem Strich, für die Höhen. Dünner, roter Nimbuskreis.
Die kubischen Möbel sind in goldbrauner Grisaille gemalt. Der hohe
Schreibschrank hat Kassettendekor; auf ihm liegen Tintenkasten, Messer
und Schere, dahinter ein Ständer mit schlichtem Buchträger. Das Polster ist
zinnoberrot, im gleichen Rot der Schnitt der Bücher. Heller, polierter
Goldgrund. Als Rahmung rot-türkisblaue Faszien. Eckblüten in den
gleichen Farben. Wenige kleine Farbabsplitterungen.
Legende: 6 üy(105) Aovxäs.
E|
f. 173 Ornamentfeld mit Stier Abb. 411
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 46 X 81 mm, Bildfeld 14 x 27 mm.
Im goldenen Ornamentfeld ist ein rechteckiges Bildfeld ausgespart, indem
aus einer blauen Manschette hervor der Stier in Halbfigur Lukas seinen
Codex präsentiert. Der Stier ist braun mit dunkelgrün-hellblauen Flügeln
und rotem Nimbus, der von der braunen Saumlinie überschnitten wird. Die
Bordüre besteht aus hellblauen Kreisen, verbunden durch Stege und
Rankengitter; blau-rote, knollige Blätter in den Kreisen, breitlappige,
hellblaue und fahlgrüngelbe Blätter zwischen ihnen. In denselben Farben
sind die Eckblütchen und die steifen, seitlichen Bäumchen gemalt. Brauner
Bildsaum.
Initiale E: Goldbuchstabe mit aufgesetzten Farbhäkchen.
f. 274° Evangelist Johannes Abb. 412
Gegenüber Beginn des Johannes-Evangeliums. 141 x 85 mm.
Der greise Evangelist sitzt in massiger, gebläht-voluminöser Gestalt im
Eingang einer dunklen Felsenhöhle, vorgebeugt in sich versunken, doch
den Kopf zurückwendend zum Lichtstrahl, der von der Hand Gottes inder
oberen linken Bildecke ausgeht und seine Stirn trifft. Johannes hat einen
breiten Kopf mit mächtiger Stirn, dünnem, weißem Haar am Hinterkopf
und strähnigem Bart. Mit feinster Weißzeichnung und -lavierung auf
helibraunem Grundton ist der Kopf modelliert, weitaus plumper die
kleinen Hände und Füße. Das Untergewand, an Schulter und Saum
sichtbar, ist hellblau-türkis mit dünner Weißhöhung; im selben Ton
Canon. gr. 38 (S.C. 18491)
Evangeliar
(Konstantinopel — Mitte 14. Jahrhundert)
Pergament - 217 x 165 mm - III + 303£f. (III = V;1,11,302,303= V =
pap.; — 96/1, + 124/1, + 174/1) - 1 col. 20 linn.
(1) Kolophon - (1?) leer — (2-3”) Kephalaia des Matthäus-
Evangeliums — (4-5) leer — (5°) Miniatur: Matthäus (6-86)
Matthäus-Evangelium — (86°-87°) Kephalaia des Markus-
Evangeliums — (88-89) leer — (89°) Miniatur: Markus —
(90-142) Markus-Evangelium -— (142-144) Kephalaia des
Lukas-Evangeliums — (145) leer — (145°) Miniatur: Lukas -—
(146-233) Lukas-Evangelium — (233-234) leer — (234°)
Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (235-236) leer —
(236°) Miniatur: Johannes - (237-300) Johannes-Evange-
lium — (300°) Kolophon.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts oben, am Ende der Lage verso rechts unten.
Außerdem in Griechisch von anderer Hand am ersten Blatt der Evangelien
recto rechts oben oder Mitte unten Vermerk der Anzahl der Blätter jedes
Evangeliums.
Lagen: 6 (III-5: 5) 10 x 8 (85) 4 (89) 18 x 8 (- 96/1, + 12411,
+ 174/1: 232) 4 (236) 8 x 8 (300).
Linienschema: Lake I, 40c.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in blaßbrauner
Tinte: Kephalaia in Listen und an Rändern des Textes- Auszeichnungsma-
juskel in Gold: Titel der Evangelien — Auszeichnungsmajuskel in blaßbrau-
ner Tinte: Initialen im Text — Auszeichnungsmajuskel in Gold, etwas
verziert: erste Initiale jedes Evangeliums.
Nr. 67-68
Lichtstrahl und Gotteshand. Bildbeherrschend ist das Lilagrau des Oberge-
wandes, das Ton in Ton, bis Schwarzbraun und hellem Grauweiß, gemalt
ist; alle dunklen Faltenkerben sind von harten Weißrändern begleitet.
Große, goldene Nimbusscheibe. Die Höhle hinter Johannes ist schwarz-
dunkelgrün, der sie umgebende Felsen beigebraun mit heller Grün- und
Weißbeimischung. Der Vordergrundstreifen hat das dunkle Grün der
Höhle. Die Szene erscheint wie auf den blanken, hellen Goldgrund
aufgesetzt. Als Rahmung Faszien in Zinnoberrot und Hellblau, Eckblüten
in den gleichen Farben. Farbverluste im Gesicht und an den Händen des
Johannes, an Höhle und Felsen.
Legende: 6 äyl(ı0s) "Iw(dvvns) 6 ©eoAöyos.
f. 275 Ornamentfeld mit Adler Abb. 413
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 43 X 79 mm.
Das goldene, blau gesäumte Ornamentfeld ist mit einem lockeren Gitter
aus hellblauen Kreisen und Polygonen bedeckt, gefüllt mit runden,
blau-gelb-grünen Blüten, kleine, hellblaue und grüne Herzblättchen
entsendend. Im Zentrum macht das Ornament Platz für den Adler, der aus
einer hellblauen Manschette hervor Johannes seinen Codex präsentiert.
Sein vorderer Flügel ist zu einem Zwitter aus Arm und Flügelspitze
umgebildet, um den Codex zu halten. Der Adler ist graugrün, die Flügel
dunkelgrün-hellblau. Blau-grün-goldene Eckblüten und Bäumchen zu
seiten des Feldes.
Initiale E: dünner Goldbuchstabe mit blau-roten Häkchen besetzt.
68
Abb. 414-419, Farbtafel V
Illustration: (5”, 89°, 145°, 236°) Evangelisten — (6, 90, 146, 237)
Ornamentleisten.
Eintragungen: f. 1, Kolophon des Schreibers, des Mönchs Menas: 16
nag6vV Kal legÖV xaL BELOv eVayyEiuov Eypägyn apd TOU ÖCLWTÄTOU
KOvAaxXov KUEOV Mnva ou KaAkıygdpov.
f. 1 unten, von der Hand des Schreibers: &£ o00 ®eoyevvntora,
eßAdcınoen.
f. 300°, Kolophon des Mönches Gerasimos von Zypern, spätes 14. Jh.:
exoLundn 6 80VA0os TOV OEoV Teodoıuog / uovaxds xal dEÖWXE TO AQOV
eüyy&iuov / Ev ın dola novn ns ünegayvov Beountogos/msöönynrelas
Eis uvnuöcvvov auzod / al Oö BovAndeis dgaı alıd and uns / novns tms
öönyntelas, va Exoı nv Ö- / Öönyntelav d1ddıxov Ev ın nueon uns /
KOLGEWS, TÄS KEÄS TWV EITTA OLXOV- / HEVIKOV GUVHÖWYV Kal TÄYIWV TOV
Aylov / xal &uo0 Tegaoiuov od duaprwrkou / ou Kungiou, AAN
Avantvworv Ev ın / ErnAnola 1a Sbo uov Bıßlia 6 mooArngLov / xal TO
NOgOV EÜA.YYEALOV EIS HVNHÖGUVOY / EUOU TOU dNAETWAOD.
Provenienz: Die vom Mönch Menas geschriebene Handschrift wurde im
späten 14. Jahrhundert vom Mönch Gerasimos von Zypern, zusammen mit
einem Psalter, dem Hodigitriakloster in Konstantinopel geschenkt. 1817
wurde sie mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig, von der
Bodleian Library erworben.
Einband: Roter Ledereinband mit Goldprägung auf Holz.
Erhaltung: Im wesentlichen sehr gut; die beiden ersten und letzten
Blätter leicht beschädigt, die Bindung hat sich gelockert.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I/IIL, col. 41. - Greek Manuscripts
Nr. 86, 45. — VOGEL-GARDTHAUSEN, Schreiber 302. — BELTInG, Auftrag-
geber 161 n. 41. - BELrmg, Buch 56 n. 185.- H. Hunger, Evangelisten.
In: RBK 2 (1971) col. 481. — LAZAREv, Storia 243 n. 113. - NAUMANN-
Berring, Euphemia-Kirche 162 n. 160. — PAc#r, Illumination 4, 8, Abb.
14. - SwoBODA, Anzeigen 5 (1961/62) 159 n. 28.
109
Nr. 68
Beschreibung der Illustrationen:
1. Evangelist Matthäus Abb. 414
Gegenüber dem Beginn des Matthäus-Evangeliums. 152 x 112 mm.
Rahmen 15 mm breit.
Matthäus sitzt in der Bildmitte schräg nach rechts, die Füße fest
nebeneinandergestellt; die Rechte auf dem offenen Codex im Schoß, die
Linke greift in den Bart. Er hat kurzes, glattes, graues, in feinen, dichten
Strichen gemaltes Haar, weißen Bart, hell-rosa-bräunliches Inkarnat mit
Oliv entlang dem Haaransatz. Beide Augen sind zerstört. Das hellblaue
Untergewand ist nur am Saum sichtbar. Das Obergewand, das den Körper
straff einwickelt und den Oberkörper gelenklos erscheinen läßt, ist in einem
schweren, trüben Himbeer-Lila gemalt, mit einer wärmeren Nuance in den
Faltensenken und hartem, kaltem, zum Teil opakem Weiß für die
Lichtzeichnung. Gravierter Nimbus. Die Möbel sind dunkelbraun, mit
gelbbraunen Konturen und Mustern, das Polster ist rot; im Schreibkasten
steht eine Glasflasche, auf dem Kasten Schreibgerät. Die Möbel sind
kubisch, perspektivisch entgegen der Beleuchtungsrichtung in Matthäus’
Sitzrichtung gesehen. Der schwenkbare Buchständer mit Codex (hellblauer
Schnitt) ist durch ein (geflicktes) Loch im Pergament beschädigt. Links im
Hintergrund ein Stück graue Mauer mit goldenem Architrav, auf ihr ein
Pfeiler, um den ein rotes Tuch geschlungen ist. Hellblauer Boden.
Goldgrund, dottergelb untermalt. Rahmen aus farbigen Faszien, blau,
dunkelrot, rot, hellblau mit dünner, weißer Welle, jeweils durch Gold
getrennt. In den Ecken blau-rote, goldkonturierte Blüten. Farbverlust an
der Hintergrundmauer und durch viele kleine knittrige Sprünge.
Legende auf dem Code im Schoß: BißXos yev&oews aßgudu Ey&vvrioe TÖV
"Ioadx (aus Mt. 1.1).
f. 6 Ornamentleiste
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 25 x 95 mm.
Bordüre aus hellblauen Kreisen, in jedem steif aufrecht eine Blüte mit
hellbraunem, krautigem, breit weiß eingerolltem Blatt und kleinen, blauen
Kelchblättchen; zwischen den Kreisen ausgebreitet kleine, rote, tief
gezahnte Blätter. Heller Goldgrund, Saum aus geknoteter Schnur, abwech-
selnd gold und hellblau. In den Ecken kleine blau-braune Blüten, deren
Goldkontur in langem Schweif endet.
f. 89° Evangelist Markus Abb. 415
Farbtafel V
Gegenüber dem Beginn des Markus-Evangeliums. 151 x 105 mm.
Rahmen 18 mm breit.
Markus sitzt in der Bildmitte schräg nach rechts, die Füße parallel fest
aufgestellt; er schreibt in dem Codex, der auf seinem linken Arm liegt.
Braunes Haar, weiß belichtet, brauner, kurzer Rundbart mit aufgezeichne-
ten, grauweißen Locken; helles, warmbraunes Inkarnat, grau und rot
modelliert, an Füßen und Händen auch weiß. Das stoffreiche Gewand hat
ein helles Graublau als Grundfarbe; es ist modelliert mit opak-glänzenden,
scharf linear umrissenen, weißen Lichtspiegeln, die zum Teil ein Schwarz-
kontur begleitet, sowie mit Graugrün in den Faltensenken, neben
dunklerer Graublau-Nuance. Rotbraune Streifen an Ärmeln und vor
Unterschenkeln. Die Möbel sind dunkelbraun mit gelbbrauner Kontur-
und Musterzeichnung, das Polster ist warmrot. Im offenen Schreibschrank
Tintenflaschen und Rollen, auf dem Kasten Schreibgerät und einschwenk-
barer Buchständer mit beschriftetem Codex (Blauschnitt). Alle Möbel
kubisch, perspektivisch nicht einheitlich. Im Hintergrund links eine graue
Ziegelmauer. Am linken Seitenrand befindet sich ein Schlangenkopfhaken,
an dem ein rotes Tuch aufgehängt ist, das am linken Rand entlang und
hinter Markus sich herzieht und an einer spindelförmigen Stange verknotet
ist. Hellblauer Boden. Goldgrund, dottergelb untermalt. Gravierter
Nimbuskreis; Markus’ Augen zerstört. Als Rahmen eine Doppelreihe von
hellrotem Kyma auf dunkelrotem Grund, weiß konturiert, mit blauen
Blütenknospen in jeder Biegung und blauen, verbindenden Doppellinien;
plastischer Effekt. Goldene Saumlinien. In den Ecken blau-goldene Lilien
mit roten Gelenken. Farbverluste in kleinen Flächen.
Legende auf dem Codex im Arm: "Aoyn 100 evayy&kıov — i600 Ey
AanooteAAw TövV (aus Mk, 1. 1,2).
110
£. 90 Ornamentleiste
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 25 X 95 mm.
Auf hellem, blau gesäumtem Goldgrund zwei gegenläufige, hellblaue
Ranken mit kleinen, blauen Kleeblättern; in der Hauptwelle fünffingrige
Blüten, blau und dunkelbraun, die Ränder mit zarten, weißen Ranken
besetzt. Blaue Eckblüten.
£. 145° Evangelist Lukas Abb. 416
Gegenüber dem Beginn des Lukas-Evangeliums. 151 x 112 mm, Rahmen
9 mm breit.
Lukas sitzt in der Bildmitte schräg nach rechts, die Füße gekreuzt; er
schreibt in dem halbgeschlossenen Buch in seinem Arm, dessen Deckel
braungelb dekoriert ist (Rotschnitt). Er hat kurzes, dunkelbraunes Haar
und wenig Bart; Inkarnat warmrötlich; Augen-Nase-Mundpartie zerstört.
Hände und Füße plump, mit kräftiger Weißzeichnung. Das hellgraublaue
Untergewand ist mit roten Querstrichen am Ärmel dekoriert. Das
fahlbraune Obergewand mit seinen steifen, winkligen Falten zeigt einesehr
harte, opake Weißzeichnung, die im flächigen Auftrag hellblau getönt ist,
und streifiges Dunkelbraun in Faltensenken und Schattenpartien. Die
Möbel sind dunkelbraun mit gelbbrauner Kontur- und Musterzeichnung;
ihre perspektivische Konstruktion ist nicht einheitlich. Tomatenrotes
Polster. In der geöffneten Rundbogentür des Schreibschranks zwei Fächer
mit Tintenflasche und Rolle; auf dem Kasten Schreibgerät und der
Buchständer mit massivem Sockel, gedrechselter Säule und Doppelpult,
über dem eine Rolle hängt. Auf der grauen Zielgelmauer im Hintergrund
steht eine graue Aedikula mit Gold an Architrav und Kapitellen, Am linken
Seitenrand ein Haken mit Kleeblattspitze, an dem ein rotes Tuch
aufgehängt ist, das über die Aedikula herabfällt. Boden dunkelgraublau,
Goldgrund dottergelb untermalt. Gravierter Nimbuskreis. Als Rahmen
eine goldgesäumte 'Treppenmusterbordüre in Hell- und Mittelblau mit
tomatenrotem Kern. In den Ecken blau-goldene Lanzettblättchen. Farb-
verluste an Lukas’ Gesicht, Aedikula, Draperie.
Legende im Codex am Schoß: £reıön noAkoi (Lk. 1.1).
f. 146 Ornamentleiste Abb. 418
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 25 x 94 mm.
Bordüre aus symmetrischen Paaren von Herzranken, gefüllt mit krautiger,
roter Herzblüte und rot-grüner, mehrblättriger Blüte, begleitet von blauen
und grünen Blättchen. Goldgrund, blau gesäumt.
f. 236° Evangelist Johannes Abb. 417
Gegenüber dem Beginn des Johannes-Evangeliums. 149 x 110 mm,
Rahmen 9 mm breit.
Johannes sitzt in der Bildmitte schräg nach rechts, die Füße gekreuzt; die
Rechte liegt wie schreibend auf dem Codex (mit Goldschnitt), doch fehlt
die Feder. Er ist ein hellhaariger, hellhäutiger Greis mit hoher Stirn und
welligem Spitzbart; das hellbraune Inkarnat ist mit Rot auf den Wangen
und dünnem Grau in den Schatten modelliert. Füße und Hände klobig mit
reichlich Weiß. Das hellblaugraue Untergewand, mit roten Streifen am
Ärmel, ist mit mehreren Grün-Grau-Nuancen schattiert und mit hart
aufgesetztem, opakem Weiß belichtet; das faltenreiche Obergewand hat
einen kühlen Himbeerton als Grundfarbe, dazu dunklere Himbeer-Pur-
pur-Nuancen als Schattenfarbe und hartes Weiß sowie verriebenes
Hellblau für die dominierende Lichtzeichnung. Die Möbel sind dunkel-
braun mit gelbbrauner Kontur- und Musterzeichnung; tomatenrotes
Polster. Ihre perspektivische Konstruktion ist nicht einheitlich. Im offenen
Schreibschrank steht eine weiße Flasche, auf dem Kasten ein Tintengefäß
und ein Buchständer mit Schwenkarm, über dem eine Rolle hängt. Links
eine graue Mauer mit zwei dunklen Rundbogenöffnungen; auf der
Brüstung steht eine Aedikula mit drei schwarzen Marmorsäulen und
hellbrauner Deckplatte. Boden dunkelgrün, Goldgrund dottergelb unter-
malt. Gravierter Nimbuskreis. Als Rahmen eine goldgesäumte Diamant-
bordüre, in drei Blau-Weiß- und drei Rottönen. In den Ecken blaue,
goldkonturierte Blüten. Farbverluste an Gesicht (Augen), Ärmeln, Aedi-
kula, Boden, Bordüre.
Legende im Buch: &v aoxn iv 6Aöyos rau deös tiv öAöyos (Jh. 1.1); aufder
Rolle: 03105 Tv &v doyxr) nos töv Hedv. navra du abroU &y&vero. Hal
xWEL5 AuTOD (Jh. 1.2).
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Canon. gı 38.1 80° Evangelist Markus
£. 237 Ornamentleiste Abb. 419
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 24 X 95 mm.
Bordüre aus blauen Kreisen, verbunden durch Zickzacklinien mit kurzen
Canon. gr. 112 (S.c. 18565)
Evangelıar
(Griechenland? — Ende 14. Jahrhundert)
Pergament —- 145 x 112 mm — II + 189ff. (I, II, 188, 189 = V = pap.;
+ 135/1)- 1 col. 25/26/28 linn.
(1-1”) Eusebios, Brief an Karpianos — (2) Miniatur: Mat-
thäus — (2°-3”) Kephalaia des Matthäus-Evangeliums —
(4-48°) Matthäus-Evangelium — (49) leer — (49°-50) Kepha-
laia des Markus-Evangeliums — (50'-51) leer — (51°)
Miniatur: Markus- (52-81”) Markus-Evangelium — (82-83)
Kephalaia des Lukas-Evangeliums — (83°) Miniatur: Lukas
— (84-135) Lukas-Evangelium — (135) Liste von 11
Anastasis-Lektionen, spätere Hand — (135’-135P%’) leer —
(136) Kephalaia des Johannes-Evangeliums — (136) Minia-
tur: Johannes — (137-175) Johannes-Evangelium - (176-
184°) Synaxarion und Menologion minor, des. mut. 5.
Januar — (185-186) spätere Ergänzung: Verzeichnis des
Beginns des Triodions für die Jahre 1497-1522 — (186°)
leer.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Bleistift, recto rechts oben. — Griechi-
sche Ziffern in brauner Tinte, beginnend f. 1 = ona’ (181), endendf. 84 =
o&e’ (265).
Lagenzählung: Griechische Ziffern in roter Tinte vom Schreiber, separat
für jedes Evangelium, am Beginn der Lage recto links unten. — Arabische
Ziffern in Tinte, durchlaufend, am Beginn der Lage recto rechts unten.
Lagen: 3(2 + 1:f.2 = Einzelblatt: 3) 16 x 8 (131) 6(+ 135/1: 136)
6 x 8 (184) 2 (186).
Linienschema: Lakel, la.
Schrift: Minuskel in dunkelbrauner Tinte: Text — Majuskel in blaßroter
Tinte: Titel der Evangelien, des Eusebiosbriefs, des Synaxarions und seiner
Abschnitte; Kephalaia in Listen und am Textrand; Lektionsangaben am
Textrand; dexn und teXog im Text — Auszeichnungsmajuskel in blaßroter
oder hellblauer Tinte: Initialen am Beginn der Evangelien — Auszeich-
nungsmajuskel in zinnoberroter Tinte: Legenden in Miniaturen.
Illustration: (2,51',83°, 136”) Evangelisten - (4, 52, 84, 137) Ornament-
leiste.
Eintragung: Eingeklebt auf f. II: Bibliothekseintragung von )J. B.
Gallicciolli, codicologische und Inhaltsangaben, sowie Kollationierung der
ersten 12 Matthäus-Lektionen mit Edition Venedig 1687.
Provenienz: 1817 mit der Sammlung Matteo Luigi Canonici, Venedig,
gekauft.
Einband: Heller Pergamenteinband, rote Vignette am Rücken: Quattuor
J. C. Evang. graece. Cod. Mem.
Erhaltung: Sehr gut, ausgenommen einige Stock- und Schmutzflecken.
Besondere Bemerkungen: Aus der mit der Ziffer 181 beginnenden
Foliozählung ist zu schließen, daß die Handschrift entweder ursprünglich
Teil eines umfangreicheren Codex war, oder — wahrscheinlicher — in der
Hand eines griechischen Besitzers mit einem anderen Codex zusammenge-
bunden war. - Obwohl die Miniaturen keinen Pergamentrand haben, sind
Nr. 68-69
Ranken und flach ausgebreiteten grün-grauen und blau-weißen Blüten mit
rotem Herz. In den Kreisen blaue Herzranke mit grün-brauner Blüte.
Heller Goldgrund, blau gesäumt; herzförmige, blaue Eckblättchen.
69
Abb. 420, 423-426
sie nicht beschnitten und für diesen Codex gemalt: alle haben das gleiche
Pergament und die gleichen Randlinien wie der übrige Codex; drei
befinden sich im Lagenverband; vor allem: alle vier wurden gemalt,
während ihr Folio noch auf dem Lagenblock lag, da Farbe der Randbordüre
am Rand des jeweils darunter (dahinter) befindlichen Blattes zu sehen ist,
d.h. der Pinsel wurde sorglos dem Bordürenrand entlang geführt und
streifte auch das folgende Blatt. Maler und Schreiber arbeiteten also
unmittelbar zusammen.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus VIII, coll. 100-101. - ALAND, Liste
Nr. 524, 88.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 2 Evangelist Matthäus Abb. 423
Vor Kephalaia des Matthäus-Evangeliums. 140 x 105 mm; Rahmen
12 mm breit.
Matthäus sitzt auf einer breiten, massiven Bank im Mittelgrund, nach links
gewandt, die Füße auf dem Suppedaneum aperspektivisch verschränkt; er
hält einen braunroten Codex mit Rotschnitt auf dem Schoß, die Rechte
taucht eine Feder in das Tintenfaß auf dem schmalen Schrank zur Linken.
Er ist ein älterer Mann mit kurzem, braunem Haar, dessen Stirn- und
Schläfenpartie sowie der Bart in blankem Weiß gezeichnetsind. Graubrau-
nes Inkarnat mit rosa und weiß verriebenen Lichtpartien. Das Unterge-
wand ist kräftig blau, mit Ton-in-Ton-Modellierung sowie Schwarz für die
Faltensenken und aufgesetztem Lichtweiß. Der Grundton des stoffreichen,
in Kontrastpartien gefalteten Obergewands ist olivbraun, das breit mit
hellem Gelboliv belichtet ist, dazu dunklere Nuancen für die Schattenpar-
tien und Schwarz in den Faltensenken. Die Möbel sind hellrotbraun, an den
Seiten mittelbraun, mit gelben Lichtschraffen; rotes Polster. Der Boden ist
dunkelgrün, der Goldgrund rot untermalt. Roter Nimbuskreis. Die
Rahmenbordüre ist vom Bildfeld durch einen rosa, weiß gesäumten
Streifen getrennt. Sie zeigt auf dunkelbraunviolettem Grund ein umlaufend
wiederholtes Muster aus einem Paar Glockenblüten, verbunden durch Stab
mit Knoten, kräftig hellblau mit weißen Randlichtern. Farbabsplitterun-
gen, besonders an Boden und Bordüre.
Legende: 6 üy(L05) Mardonos.
f. 4 Ornamentleiste Abb. 420
Vor Beginn des Matthäus-Evangeliums. 18 x 78 mm.
Auf purpurrotem Grund eine weiße Blattranke mit vegetabilen, plastisch
weiß in weiß gemalten Blättern. Blauer Saum, weiß konturiert.
£. 51Y Evangelist Markus Abb. 424
Gegenüber Beginn des Markus-Evangeliums. 140 x 114 mm; Rahmen
12/18 mm breit.
Markus sitzt mit aperspektivisch gekreuzten Füßen in einem runden Sessel
vor einem Schreibschrank, Kopf und Blick aufmerksam erhoben, im
Begriff, die Feder einzutauchen, während die Linke am Buchständer ruht
(offener Codex mit Rotschnitt). Er ist ein junger Mann mit dichtem,
braunem Haar und Rundbart und rötlichbraunem Inkarnat. Das Unterge-
wand ist kühl-rosa, mit breitem, gelbem Streifen am Ärmel; Lichtweiß ist
linear und verrieben aufgetragen. Das blaugraue Obergewand ist mit
dunkleren Blaunuancen modelliert und mit opakem Weiß und reichlich
111
Nr. 69-70
Schwarz hart gezeichnet. Rosa sind Suppedaneum und Innenrahmen der
Bordüre. Die Möbel sind hellrotbraun, an den beschatteten Flächen
dunkelbraun, mit gelben Schraffuren; tomatenrotes Polster. Der Boden ist
dunkelgrün, der Goldgrund rot untermalt. Roter Nimbuskreis. Die
Bordüre ist weitgehend identisch mit f. 2, abgesehen von den Schleifen an
den Ecken. Farbabsplitterungen an Boden, Goldgrund und Bordüre.
Legende: ö dy(10s) Mägxos.
1.32 Ornamentleiste
Vor Beginn des Markus-Evangeliums. 15 X 75 mm.
Auf dunkelrotem Grund gereiht gelb gezeichnete Palmettenherzen. Biauer
Saum, gelb konturiert.
f. 83" Evangelist Lukas Abb. 425
Gegenüber Beginn des Lukas-Evangeliums. 142 x 115 mm; Rahmen
14/19 mm breit.
Lukas sitzt auf einer Bank, nach rechts gewandt, und schreibt in einem
Codex mit Rotschnitt, den er auf dem Schoß hält; seine Vorlage ist eine
Rolle, die über einem gedrechselten Buchständer hängt, der auf einem
polygonalen Schränkchen steht. Er ist ein Mann mittleren Alters, mit
kurzem, braunem Haar, breiter Tonsur und kurzem Bart; hellbraunes
Inkarnat mit hellen Lichtflächen an Stirn, Wange und Hals. Das blaugraue
Untergewand hat einen breiten, gelben Streifen am Ärmel und wenig
Weißzeichnung. Das Obergewand ist himbeerrosa, Ton in Ton modelliert,
dazu kräftige, opake, harte Weißzeichnung. Rosa sind Suppedaneum und
der innere Streifen des Rahmens. Die Möbel sind in warmen Braun- und
Rotbrauntönen gemalt, mit gelben Schraffuren. Dunkelgrüner Boden,
Goldgrund rot untermalt. Roter Nimbuskreis. Die Rahmenbordüre ist in
Muster und Farbe identisch mit £. 51°. Farbverluste besonders an Boden
und Bordüre.
Legende: 6 @y(105) Aovxäs. Im Codex: £reiön, auf der Rolle: eneuörnteo
rokkot (Lk. 1.1).
Laud gr. 2 (Laud C 41; S.C. 693)
Psalter und andere liturgische Gesänge
(Konstantinopel) — 1336
Pergament - 220 x 152 mm-IV + 295ff. (I-IV, 291-295 = V = pap.) -
1 col. 24 linn.
(1-2”) Ephraim Syrus, Gebet - (2-3) Basileios, Gebet - (3°)
leer — (4-14”) Akathistos-Hymnos — (15-187) Psalter,
eingeteilt in 20 Kathismata — (187-189) Idiographischer
Psalm — (190-201) Oden — (202-203”) Hymni driadici —
(204-209) Schutzengel-Kanon - (210-215) Auferstehungs-
hymnus — (216-272”) Kalender für die Heiligen des unbe-
weglichen Kirchenjahres, mit Troparien und Kontakien -
(272-281) Troparien und Kontakien der 50 Tage von
Ostern bis Pfingsten — (281-284”) zwei Megalynarien auf
Maria, Versanfänge in alphabetischer Ordnung — (285-
288°) Megalynarien auf Christus und Maria — (288°-290)
Verse auf Maria in alphabetischer Ordnung.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben; 2. unvoll-
ständige Serie arabischer Ziffern in Tinte recto rechts oben, beginnend f.
15.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte vom Schreiber, am Beginn
der Lage recto rechts unten, am Ende der Lage verso links unten,
beschnitten.
112
f. 84 Ornamentleiste
Vor Beginn des Lukas-Evangeliums. 12 x 74 mm.
Auf dunkelrotem Grund dünne gelbe Ranke mit kleinen Blattknollen.
Blauer Saum, gelb konturiert.
1.150: Evangelist Johannes Abb. 426
Gegenüber dem Beginn des Johannes-Evangeliums. 145 x 110 mm;
Rahmen 15 mm breit.
Johannes sitzt massig, in sich versunken, auf der breiten Bank im
Mittelgrund, nach links gewandt, doch den Kopf angestrengt nach rechts
oben gehoben; die Rechte mit der Feder hält er lauschend ans Ohr, die
Linke ruht auf dem gelben Codex mit Rotschnitt im Schoß. Der Greis mit
hoher Stirn hat einen weiß gezeichneten Bart und braunes, hellbraun und
weiß modelliertes Inkarnat. Von dem blaugrauen Untergewand mit
schwarzer und weißer Faltenzeichnung ist nur wenig zu sehen. Es dominiert
das kühle, himbeerrosa Öbergewand mit seiner opaken, harten, scharf-
winkligen und -flächigen Weißzeichnung; dunklere Purpurnuancen für
Faltensenken und Schattenpartien. Rosa sind Suppedaneum und der
Innenstreifen des Rahmens. Bank und Kasten mit Buchständer zeigen
warme Hellrot- und Brauntöne, mit gelben Lichtschraffuren; tomatenrotes
Polster. Der Boden ist dunkelgrün, der Goldgrund rot untermalt, Roter
Nimbuskreis. Die Rahmenbordüre ist in Muster und Farbe identisch mit f.
51'. Farbverluste an der Bordüre.
Legende: 6 äy(1os) "In(dvvns) 6 beoAöyos.
£. 137 Örnamentleiste
Vor Beginn des Johannes-Evangeliums. 12 x 75 mm.
Auf dunkelrotem Grund Variante der Glockenblütenbordüre der Miniatu-
ren, blau, weiß gezahnt. Blauer Saum, gelb konturiert. Größere Farbver-
luste.
70
Abb. 421-422
Lagen: 3(4 — 1: V fehlt: 3) 8 (11) 3(4 — 1:1 Blatt fehltvorf. 15:14) 21
x 8(182)7(8 — 1:1 Blatt fehlt vor f. 190 mit Textverlust: 189) 8 (197) 4
(201) 8 (209) 6 (215) 7 x 8 (271) 6 (277) 8 (285) 5 (6 — 1: V fehltnachf.
290: 290).
Linienschema: Ähnlich Lake I, 24a.
Schrift: Minuskel in brauner Tinte: Text — Majuskel in Gold: Titel,
Zwischentitel, Ziffern, Initialen von Troparion und Kontakion — Auszeich-
nungsmajuskel in Gold: Titel von Psalter, 77. Psalm, Oden.
Illustration: (15, 103) Ornamentfeld - (190, 202,216) Ornamentleiste -
Florale Initialen im Psalter.
Verlust von Miniaturen: Vielleicht befand sich vor dem Beginn des
Psalters ein Bild Davids, das ausgeschnitten wurde -ein Blatt fehlt vor f. 15.
Eintragungen: f.201”, in der letzten Zeile der letzten Ode, in Goldschrift:
Erous, swud': ivd. 5’ = a.m. 6844 = a.d. 1336. Diese Eintragung ist am
Rand von einem westlichen Besitzer übersetzt: Anno Mundi 6844.
Indictione 4°. I.e. an° Christi 1336.
f. 1: Besitzereintragungen: Robertus Pemberus. — Liber Guilielmj Laud
Archiepiscopi Cantuarü et Cancellarij Universitatis Oxon(iae) 1633.
Provenienz: Erzbischof William Laud kaufte den Codex 1633 von
Robertus Pemberus; er schenkte ihn 1635 mit seiner ersten Stiftung der
Bodleian Library.
Einband: Brauner Ledereinband mit Blindstempelbordüre; in den Dek-
keln innen eingeklebt Reste von älterem Brokateinband: Blütenstickerei in
Silber und Gold auf blauem Seidengrund.
Erhaltung: Die Handschrift ist ausgezeichnet erhalten.
Literatur: Cox, Quarto Catalogus I, coll. 491-493. - MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 30. — Hunt, Summary Catalogue I, 129. - Hunt,
Introduction XXXV, XL. - RAnırs, Verzeichnis Nr. 203, 172.
Beschreibung der Illustrationen:
f. 15 Ornamentfeld
Vor Beginn des Psalters. 41 x 102 mm.
Im hellrot gesäumten Goldfeld zwei große, blaue, mehrfach verzweigte
Herzranken mit blau-grünen Spitz- und Rundblüten; etwas derb in
Zeichnung und Farben. An Ecken und Sockel blau-grüne Cloisonne&blüten.
Miniatur duxch Verwischen beschädigt.
f. 103 Ornamentfeld Abb. 421
Vor 77. Psalm. 35 x 105 mm.
Im hellrot gesäumten Ornamentfeld eine blaue Blattranke mit Zungen-
und Dreieckblättchen, mehrfach symmetrisch. Königsblau dominiert,
Auct. D. 2.17 (Bodl. 175; Misc. 1; S.C. 2044)
Evangeliar mit Katene
(Konstantinopel?; Griechenland? - 1. Hälfte 12., 13. und 15./16. Jahrhundert)
Pergament — 285 x 220 mm — VIII + 147£f. (I, II, 146, 147 = V = pap.;
III = V)-2 coll. 30 linn. — 60/66 linn. (Katene).
(III, III”) leer - (TV-VIII) Kanontafeln — (VIII”) Miniatur:
Matthäus — (1-45) Matthäus-Evangelium — (45°) Miniatur:
Markus — (46-71) Markus-Evangelium — (71) Miniatur:
Lukas — (72-113”) Lukas-Evangelium — (113”) Miniatur:
Johannes — (114-145) Johannes-Evangelium.
Foliozählung: Arabische Ziffern in Tinte, recto rechts oben, beginnend
mit Matthäus-Evangelium.
Lagenzählung: Griechische Ziffern in Tinte, am Beginn der Lage recto
links unten, am Ende der Lage verso rechts unten.
Lagen: 1 (II) 5 (1 Blatt fehlt vor £. IV: VII) 6 x 8(48) 7 (1 Blatt fehlt
vor £. 50: 55)7 x 8 (111) 2 (113) 4 x 8 (145).
Linienschema: Ähnlich Lake II, 1a (außer Kanontafeln).
Schrift: Minuskel in dunkelroter Tinte: Text — Minuskel in hellbrauner
Tinte, mit dekorativem Layout: Katene an drei Texträndern — Majuskel in
Gold: Titel der Evangelien — gemischte Majuskel in karminroter Tinte:
Kanones.
Illustration: (IV, IV’, V, VY, VI, VI, VII, VIT, VII) Kanontafeln —
(VII, 45°, 71°, 113”) Evangelisten — (1, 46, 72, 114) Ornamenttore,
unvollendet.
Eintragung: f. I: Quatuor Evangelia cum commentariis diversorum
sanctorum.
Provenienz: Die Handschrift wurde vermutlich zwischen 1605 und 1611
von Sir Thomas Bodley erworben.
Einband: Brauner Ledereinband auf Holz.
Erhaltung: Gut.
Besondere Bemerkungen: Die künstlerische Ausstattung der Hand-
schrift ist in drei Etappen entstanden:
Nr. 70-71
daneben Grün und etwas Rot, weiße Blattsäume. An Ecken, Mitte und
Sockel kleine Blättchen. Zahlreiche kleine Farbabsplitterungen.
f. 190 Ornamentleiste
Vor Beginn der Oden. 15 X 105 mm.
Im hellrot gesäumten Goldfeld vier Paar gegenständige Herzen, jeweils mit
einem grün-rosa, gerollten Herzblatt gefüllt.
f. 202 Ornamentleiste
Vor Trinitätshymnus. 7 X 95 mm.
Im Goldfeld Ovale aus dünnen, blauen und grünen Linien mit einem
quadratischen roten Kern.
f. 216 Ornamentleiste Abb. 422
Vor Kalender. 17 x 105 mm.
Im blanken, hellen Goldfeld eine blaue, derbe Ranke mit großen
Windungen und kräftigen, blau-grünen Blüten. Die rote Saumlinie
verknotet sich in der Mitte der Bordüre zur Basis einer großen, blau-grünen
Blüte. Kleine Eckblüten.
71
Abb. 427-432
a) Anlage des Goldgrundes der Ornamentrahmen für die Evangelientitel
in dem Scriptorium, in dem der Codex geschrieben wurde.
b) Hinzufügung der Kanontafeln und Anweisung an einen Maler zur
Ergänzung der Evangelistenbilder - Legende auf drei leeren Verso-Seiten
vor den Evangelien -; diese wurden nicht ausgeführt. 13. Jh.
c) Hinzufügung der Evangelistenbilder, gemalt mit stark ölhaltigen
Farben, von einem Ikonenmaler (?), Ende 15./1. Hälfte 16. Ih.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus I, col. 619. — MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 11/1, 182. — ALAND, Liste Nr. 48, 63. — HATcH,
Facsimiles 204, pl. 66.
Beschreibung der Illustrationen:
f. IV Kanontafel
Kanon a’. 225 x 185 mm.
Breite Arkade mit hellblauem, goldgesäumtem Bogen, mit weißen und
roten Rosetten besetzt; er übergreift zwei kleine, grüne Bögen; im
Zwickelfeld in hellblauem Kreis ein brauner Vierpaßbrunnen, flankiert von
zwei hellblauen Pfauen mit kurzen Schwänzen. Die drei stämmigen Säulen
sind hell- und dunkelbraun bzw. hell- und dunkelgrün marmoriert; flache
Goldkapitelle und -basen mit Palmettenrankendekor.
f. IV’ Kanontafel
Kanon a’. 230 x 195 mm.
Anlage wie f. IV; der große Bogen hellblau mit kymaartiger, wulstiger
Reihe hell gefiederter Blätter, die kleinen Bögen grün mit hellgrünem
Wellenband; in der Lünette eine weiche, saftige blau-grüne Blüte im
blauen Kreis, flankiert von zwei hellgrünen Vögeln. Braun marmorierte
Säulen.
f. V Kanontafel Abb. 429
Kanon y’ und 8’. 240 x 200 mm.
Pendant zu f. IV’; im blauen Kreis rot-grau-goldener Rechteckbrunnen;
lila Marmorsäulen.
1.15
Nr. 71
f. V" Kanontafel
Kanon ß'. 225 x 185 mm.
Anlage wie f. IV; der große Bogen hellblau, die kleinen mit grünem Kyma;
in der Lünette hellblauer Kreis mit grünem Rundbrunnen, flankiert von
zwei grünen Vögeln; grüne Säulen.
f. VI Kanontafel
Kanon ß’. 225 x 185 mm.
Ähnlich wie f. VT'.
£. VT’ Kanontafel
Kanone’. 225 x 185 mm.
Anlage wie f. IV; im großen blauen Bogen schwarzes Zickzackmuster, in
den kleinen Bögen grüne Wellenranke; in der Lünette im blauen Kreis ein
bunter Blütenstrauß, flankiert von zwei grünen Vögeln. Säulen grün
marmoriert.
f£. vII Kanontafel
Kanon s’ und t'. 225 x 185 mm.
Pendant zu f. VI’; im blauen Kreis weiß-grünes Treppenmuster auf rotem
Grund.
f. VII Kanontafel
Kanon n', 0’ und ı’. 225 x 185 mm.
Anlage ähnlich £. IV; im großen Bogen rot konturierte weiße Ranke auf
blaßgrünem Grund, in den kleinen Bögen ähnlich getöntes Rosettenmu-
ster. In der Lünette blau-weißes Millefiorimuster auf rotem Grund in
weißem Kreis, von dem grüne Blätter ausgehen; Grund hellblau getönt.
Goldene Säulen.
£. VIII Kanontafel
Kanon ı'. 225 x 185 mm.
Pendant zu f. VII; der Kreis in der Lünette golden, gefüllt mit
grün-goldener Herzpalmette.
f. VIII Evangelist Matthäus Abb. 427
Gegenüber dem Beginn des Matthäus-Evangeliums. 230 x 180 mm.
Matthäus sitzt auf einem leichten goldenen Stuhl mit rotem Polster und
goldenem Suppedaneum neben einem großen, massiven, goldenen
Schreibkasten; auf diesem zwei Messer und zwei Tintenfässer mit roterund
schwarzer Tinte. Er beugt sich vor, um die Feder einzutauchen; im Schoß
liegt ein grüner Codex mit Rotschnitt. Matthäus hat braunes, weiß
gezeichnetes Haar und Bart und dunkelrotbraunes Inkarnat. Das dunkel-
grüne Untergewand und das mittelgrüne Obergewand sind mit Schwarz-
grün und hellen Olivnuancen gezeichnet. Rechts im Hintergrund ein
hellsandgraues Giebelhaus mit schwarzer Toröffnung und zinnoberrotem
Dach. Eine goldene Arkade mit Goldranke auf braunem Grund im Bogen
bildet einen partiellen Rahmen um den Evangelisten; rechts wird sie vom
Giebelhaus überschnitten. Teilweise breite Ölhöfe.
Legende: ö aylıos) Mort(aiog); die Legende in roter Auszeichnungsma-
juskel überlagert die ältere Legende in brauner Minuskel; im Codex:
(Biß)Aov (yev£)oews.
£. 1 Örnamenttor Abb. 430
Titelrahmen des Matthäus-Evangeliums. 34 X 70 mm; Bordüre 20 mm
breit.
Anlage des rot untermalten Goldgrundes: Bordüre aus konzentrischen
Kreisen mit kleinen Blüten und Rankenschößlingen, verbunden durch
schmale Blüten, im Zentrum durch ausladendes Blütenpaar. Kleine
Eckblüten, auf der Grundlinie Zypressen. Initiale B: floralmit Knoten und
Schleifen, nur Anlage des Goldkonturs.
14
f. 45° Evangelist Markus Abb. 428
Gegenüber dem Beginn des Markus-Evangeliums. 240 X 178 mm.
Markus sitzt auf goldenem Faltstuhl mit hellbraunem Polster und goldenem
Suppedaneum; vor ihm ein goldener Tisch mit Schreibgerät, dahinter ein
goldener Buchständer mit fischförmigem Fuß. Markus hat dunkles, dichtes
Haar und Bart und rotbraunes Inkarnat mit scharfer Zeichnung der Züge.
Das dunkelgrüne Untergewand und das zinnoberrote Obergewand sind mit
Hellgelb gezeichnet. Er schreibt mit goldener Feder in einem hellgraugrü-
nen Codex. Im Hintergrund links ein nach außen gewandtes Giebelhaus mit
Rundbogenfenster in der Front und Tor mit blaßrosa, goldgesäumtem
Vorhang an der Seite. Rechts ein turmartiges Gebäude mit Rundbogenfen-
ster und Grisaillekopf darüber; die Gebäude sind petrol-olivfarben, das
Dach dunkelgrün. Fleckige Ölhöfe um alle Objekte.
Legende: 6 üy(105) Mägxos, zweimal. Im Codex: ’Agyxn ... ov.
f. 46 Ornamenttor
Titelrahmen des Markus-Evangeliums. 30 X 60 mm; Bordüre 15 mm breit.
Bei der Anlage des Goldgrundes wurden Kreise mit Rosetten und
verbindenden Stegen mit Blütenpaaren ausgespart. Kleine Eckblüten.
Florale Initiale A, in Gold gezeichnet.
f. 71° Evangelist Lukas Abb. 431
Gegenüber dem Beginn des Lukas-Evangeliums. 240 X 180 mm.
Lukas sitzt auf einem goldenen Faldistorium mit rotem Polster und
goldenem Suppedaneum und schreibt in einem Codex; vor ihm ein breiter
goldener Schreibkasten mit Balusterverzierung, Schreibgerät und gedrech-
seltem Buchständer. Er hat blondes Haar mit Tonsur und wenig Bart, das
dunkelrotbraune Inkarnat ist in scharf begrenzten belichteten und beschat-
teten Parzellen modelliert. Das Untergewand ist petrolgrün, das Oberge-
wand hellrosa-braun. Im Hintergrund links ein nach außen gewandtes
Giebelhaus mit schmalen Toren, rechts ein frontales Gebäude mit breitem
Fenster und Grisailledekor, beide grauoliv, das Dach grün. Fleckige Ölhöfe
um alle Objekte.
Legende: 6 üy(105) Aouxäs, die jüngere Schrift bedeckt teilweise die
ältere. Im Codex: £neuönnee (noAA)oL (Ertexei)onoav.
f. 72 Ornamenttor
Titelrahmen des Lukas-Evangeliums. 33 X 58 mm; Bordüre 17 mm breit.
Bei der Anlage des Goldgrundes wurden alternierend Kreise, Rauten und
Herzen, jeweils tangierend, mit Blüten gefüllt und von Blättchen begleitet,
ausgespart. Blüten an den Ecken und auf der Grundlinie. Initiale E:
Goldkontur floral mit Knoten angelegt.
2.1137 Evangelist Johannes Abb. 432
Gegenüber dem Beginn des Johannes-Evangeliums, am Rand der Text-
seite. 251 x 86 mm.
Johannes sitzt auf einer kubischen goldenen Bank mit rotem Polster neben
einem massiven, goldenen Kasten mit Schreibgerät; das goldene Suppeda-
neum nimmt die ganze Bildbreite ein. Er hält einen grünen Codex mit
Rotschnitt auf dem Schoß und taucht die Feder ein. Erhat braunes Inkarnat
mit markant modellierten Zügen und hoher Stirn, olivgrün-weiß durchsetz-
tes Haar und Spitzbart. Das Untergewand ist mittel- und hellgrün mit
Olivbeimischung, das Obergewand braun, in den Schatten rotbraun, in der
Lichtzeichnung hellbraun und sandfarben. Im Hintergrund ein hohes,
breites Giebelhaus mit Bogentor in der Vorder- und Tor mit Lünettenfen-
ster in der Seitenfront, petrolgrün mit blaugrünem Dach. Ölhöfe.
Legende: ö äy(105) Io(&vvns) 6 @eoAöyos.
£. 114 Ornamenttor
Titelrahmen des Johannes-Evangeliums. 33 x 60 mm; Bordüre 14 mm
breit.
In der Anlage des Goldgrundes wurden Kreise, verbunden durch Diagonal-
stege und Blätter und gefüllt mit runden Blüten ausgespart. Blüten an den
Ecken und auf der Grundlinie. Initiale E: £lorale Konturzeichnung in Gold.
Auct. F. 3. 25 (Misc. 99; 5.C. 2929)
Astronomischer Traktat, Fragment
Griechische Tragödien mit Scholien u.a.
(Konstantinopel — 2. Hälfte und 1. Hälfte 14. Jahrhundert)
Pergament, Papier - 226 x 145 mm; 245 x 155 mm-292ff. (1,292 = V)
—1.col. 26 linn. (f. 1); 1 col. 26 linn. (Text) + Scholien.
(1-1) Astronomischer Traktat, Fragment —- (2-96) Sopho-
cles, Tragödien (Ajax, Electra, Oedipus Tyrannus) mit
Scholien, inc. mut. — (96°-97) Brief des Manuel Moschopou-
los an Kaiser Andronikos II., 1321 — (97°) leer — (98-194)
Euripides, Tragödien (Hecuba, Orestes, Phoenissae) mit
Scholien — (194°) leer - (195-218) Theocrit, Idyllia 1-8, mit
Scholien — (218’-219) leer — (220-250) Hesiod, Opera et
Dies, mit Scholien — (250°) leer — (251-288) Pindar,
Olympia — (288°) leer — (289-289) Grammatikalischer
Traktat.
Schrift und Illustration: Die einzelnen als Bücher bezeichneten Teile des
Codex stammen von verschiedenen Schreibern und differieren in Schrift,
Tinte und bescheidener Ausstattung. In den Tragödienbüchern sind die
Namen am Rand in blaßroter Tinte gegeben. Wenig rote Initialen und nur
im Euripides-Buch schlichte Zierleisten und Rankenmotive, ausgespart auf
rotem Grund (f. 98, 126”). — Das vorgeheftete Blatt eines astronomischen
Traktats, geschrieben in brauner Minuskel, hat auf der Vorderseite zwei
Diagramme und auf der Rückseite (f. 1”) einen Zodiacus. Es war einst in
einen Deckel eingeklebt (cf. Spuren auf f. 1).
Verlust von Miniaturen: Der astronomische Traktat hatte sicher mehr
Diagramme und vielleicht auch mehr astronomische Darstellungen.
Eintragungen: f. 1Y: Lateinische Eintragung des 15. Jh.: Iste liber
pertinebat magistro Johanni Free de Bristollia nato, sed obiit in civitate
Romana, postea deveniebat ad manus Wilhelmi Wyrcestre, olim de
Bristollia, mediantibus pecuniis, auxilio domini Johannis Fastolf, militis, cui
deum praecipimus testem WRJF.
f. 1”: Lateinische Beischriften der Tierkreiszeichen des Zodiacus; von
anderer Hand: Verzeichnis der im Codex enthaltenen Tragödien, Autoren
lateinisch, Werktitel griechisch.
f. 2 unten: Ex dono illustris(simi) Tho(mae) Cecill Comitis Exon(iae) Ano
1618.
Provenienz: Die Handschrift gehörte dem englischen Humanisten John
Free ( 1465), später William of Worcester (1415-1482) und Sir John
Fastolf (1378-1459). Thomas Cecil, 1. Earl of Exester, schenkte sie 1618
der Bodleian Library.
Einband: Hellbrauner Ledereinband mit Blindstempelprägung.
Erhaltung: Verlust einzelner Seiten; Verlust des Originalmanuskripts, zu
dem der astronomische Traktat gehörte.
Literatur: Coxe, Quarto Catalogus 1, coll. 677-678.—- MADAN-CRASTER,
Summary Catalogue 1/1, 551. -— Hunt, Summary Catalogue ], 101. -
Greek Manuscripts Nr. 58, 34. — LAZAREv, Storia 423 n. 113. — PAcr,
Nr. 72
12
Abb. 433
Illumination 6, 10, Abb. 30. - K. Wesseı, Buchillustration. In: RBK1
(1966) col. 770.
Beschreibung der KHllustration:
f>17 Zodiacus Abb. 433
Durchmesser 136 mm.
Ein großer Kreis wird durch 12 Radien in 12 gleich breite Felder geteilt.
Dem Keeis ist ein kleiner Kreis konzentrisch und ein mittlerer Kreis
exzentrisch eingeschrieben. Die Tierkreiszeichen befinden sich in den
Feldern des äußeren Kreisrings, die unterschiedlich hoch sind. Im mittleren
Kreisring nur ein Zeichen unterhalb der Zwillinge: ein brauner Sonnenball
mit vielen Strahlen (nAıos). In einem Feld des inneren Kreisrings steht yr,
Erde. 11 Tierkreiszeichen sind dargestellt, da der Skorpion zwei Felder
einnimmt. Mit diesem beginnend und im Uhrzeigersinn fortfahrend:
Der Skorpion, dunkelbraun, mit stachligem Panzer, langen Zangen und
Schwanz, ist erheblich größer als die übrigen Figuren dargestellt. Legende
im rechten Feld: oxoenios, im linken Feld: xnAai nroı Guyös, außen:
scorpio.
Die Jungfrau trägt eine kurze, gegürtete Tunika, sie hat weit ausgebreitete,
hellgrüne Flügel. Die rechte Hand ist geschlossen erhoben, als ob sie einen
Stab tragen sollte, die linke im Redegestus erhoben. Legende: nagpttvos,
außen: virgo.
Der Löwe ist ein mächtiges Tier, dunkelbraun mit feiner Weißzeichnung,
die Vorderpranken erhoben. Legende: A&wv, außen: leo.
Der Krebs, dunkelbraun, hat einen stachligen Panzer und kurze Zangen.
Legende: xaoxivos, außen: cancer.
Die Zwillinge sind zwei nackte Jünglinge in lebhafter Bewegung, die, zwei
Arme verschränkt, miteinander raufen. Legende: öiövyuoı, außen: gemini.
Der Stier, dunkelbraun, voluminös modelliert mit feiner Weiß- und
Hellbraunzeichnung, ist im Lauf dargestellt, die Vorderbeine springend
erhoben, den Kopf zurückgewandt. Legende: taugos, außen: taurus.
Der Widder, mit grauem, weiß gesträhntem Zottelfell, steht steif und träge
im Bild. Legende: xgıös, außen: arius.
Die Fische stehen aufrecht nebeneinander, die Köpfe auswärts gerichtet,
beide sind rotbraun. Legende: tydVes, außen: pisces.
Der Wassermann ist ein nackter, grünhäutiger Riese, er schreitet und
deutet nach links und hält mit der Rechten unter dem Arm eine große
Amphore, aus der Wasser fließt. Legende: v600x605, außen: aquarius.
Der Steinbock ist ein braunes Fabelwesen, der Vorderteil ähnlich einem
Steinbock, der Leib endet in einem aufwärts gerichteten Schwanz mit
Flossenspitze. Legende: aiydxrspws, außen: capricornus.
Der Schütze hat seinen großen Bogen mit Pfeil auf den Steinbock gerichtet.
Er ist nackt, dunkelhäutig und steht aufrecht, hat aber Hinterbeine, Hufe
und Schwanz eines Kentauren. Legende: to&ötns, außen: sagittarius.
115
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Index der Handschriften
Handschrift Nr. Handschrift Nr. ä
Auct. B. subt. 4 49 E. D. Clarke 5 55 |
Auct. D. 2. 17 7 E.D. Clarke 6 58 1
Auct. D. 3.17 7 E. D. Clarke 10 38 |
Auct. D. 4.1 18 E.D. Clarke 15 32
Auct. D. inf. 2. 21 37 E. D. Clarke 36 61
Auct.E. 2.1 26
Auct. E. 2.12 9 Cromwell 11 48
Auct. E.5.11 2 Cromwell 15 6
Auct. F. 3. 25 I Cromwell 16 5
Auct. T. 2.4 19 Cromwell 19 41
Auct. T. 3.1 17 Cromwell 26 23
Auct. T. 3. 3 12, I
Auct. T. 3.16 66 Gr. Bibl. d. 1 65 |
Auct. T. 5. 34 62 }
Auct. T. inf. 1. 4 22 Holkham gr. 1 5 m
Auct. T. inf. 1. 3 43 Holkham gr. 60 47 I
Auct. T. inf. 1. 10 sg Holkham gr. 64 32 u
Auct. T. inf. 2. 6 4 Holkham gr. 112 46
Auct. T. inf. 2.7 42
Auct. T. inf. 2.8 44 Laud gr. 2 70
Laud gr. 3 56
Barocci 15 37 Laud gr. 30 A 54
Barocci 29 64 Laud gr. 32 45
Baroccei 31 59 Laud gr. 33 31
Barocci 50 10 Laud gr. 34 21
Barocci 55 14 Laud gr. 37 40
Barocci 77 29 Laud gr. 75 16
Barocci 202 25 Laud gr. 90 60
Barocci 207 30 Laud gr. 92? 15
Barocci 210 11
Barocci 230 34 Lyell 91 50
Barocci 237 27
Rawl. G.2 36
Canon. gr. 36 63 Rawl. G. 3 8
Canon. gr. 38 68
Canon. gr. 76 13 Roe 6 33
Canon. gr. 77 1 Roe 28 20
Canon. gr. 85 24
Canon. gr. 103 35 Selden B. 52 28
Canon. gr. 110 3 Selden B. 54 33
Canon. gr. 112 69 Selden supra 6 67
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